Test Samsung Serie 4 400B5C-H02DE Notebook
Nein, es ist noch nicht ausgestorben: Das klassische, oftmals etwas klobige Business-Notebook findet unter Geschäftskunden nach wie vor seinen Anklang. Neben bekannten Branchengrößen wie Lenovo (ThinkPad), HP (Pro-/EliteBook) oder Dell (Latitude) hat sich mittlerweile auch Samsung eine feste Position in diesem Segment erarbeitet.
Mit dem 15,6 Zoll großen 400B5C aus der Serie 4 deckt der südkoreanische Hersteller dabei einen mittleren Preisbereich von rund 800 bis 1.100 Euro ab. Das von uns getestete Topmodell (400B5C-H02DE) kann nicht nur auf einen Core i5-3210M und eine 128 GB große SSD zurückgreifen, sondern ist auch mit einem schnellen 3G-Funkmodul für den mobilen Internetzugriff ausgerüstet. Die sonstige Ausstattung offenbart mit 4 GB RAM, einem matten WXGA-Display und Onboard-Grafik kaum weitere Highlights und ist bei allen Modellen der Baureihe identisch. Dem Wunsch vieler Unternehmen folgend setzt Samsung übrigens ausschließlich auf das "alte" Windows 7 Professional in der 64-Bit-Ausgabe – Microsofts neustes Betriebssystem genießt im Business-Sektor bislang keinen besonders hohen Stellenwert.
Um das 400B5C im nun folgenden Test in das Konkurrenzgefüge einordnen zu können, haben wir uns drei mögliche Alternativen herausgepickt: Im Vergleich mit Lenovos ThinkPad T530, dem HP ProBook 6570b sowie dem Dell Latitude E6530 muss der Kandidat von Samsung seine Qualitäten unter Beweis stellen.
Ein nicht ganz unbedeutender Teil des Aufpreises für ein professionelles Business-Notebook ist der Konstruktion des Gehäuses zuzuschreiben. Dieses soll vor allem hinsichtlich Stabilität, Qualität und Ergonomie besonderen Ansprüchen genügen – im Marketing-Jargon heißt das bei Samsung "Duracase Pro" und gehört bei allen Modellen der Serie 4 zur Standardausstattung. Der Hersteller wirbt damit, dass das Chassis Belastungen von bis zu 500 Kilogramm sowie Stürze aus einer Höhe von 76 Zentimetern schadlos überstehen soll – ein Versprechen, welches wir dann aber doch nicht praktisch überprüfen wollten.
Auch unter normalen Alltagsbedingungen hinterlässt das Gehäuse einen überzeugenden Eindruck. Die Optik wird von mattschwarzem Kunststoff bestimmt, dessen hochwertige Haptik nicht mit dem billigen Plastik preiswerter Consumer-Notebooks zu vergleichen ist. Ebenso begeistert die ausgezeichnete Widerstandsfähigkeit: Selbst bei starkem punktuellen Druck an den typischen Problemstellen – zum Beispiel über dem DVD-Laufwerk – ist praktisch keine Verformung des Gerätes erkennbar. All dies hat natürlich auch seinen Preis – unter den 2,5 Kilogramm Gewicht und der Dicke von 3,6 Zentimetern leidet die Mobilität ein wenig.
Das Display wird von zwei straffen Metallscharnieren gehalten, die ihren Dienst mit hoher Präzision verrichten. Starke Erschütterungen bringen die Anzeige nur kurzzeitig zum Schwanken, allerdings benötigt der Anwender beide Hände zum Öffnen des Notebooks. Im geschlossenen Zustand schützt eine praktische Gummidichtung die Tastatur vor Verschmutzungen. Ebenso wie die Basiseinheit erweist sich übrigens auch der Deckel als ausgesprochen verwindungssteif.
Im Vergleich mit dem Vorgängermodell macht das 400B5C damit einen spürbaren Schritt nach vorn und kann sich mit dem T530 von Lenovo messen. Die Spitzenposition behält dagegen das Dell Latitude E6530 – daran ändert auch die makellose Verarbeitungsqualität des Samsung Notebooks nichts.
Ähnlich wie das nur leicht modifizierte Gehäuse wurde auch das Anschlussfeld vom älteren 400B5B übernommen. Mit insgesamt vier USB-Anschlüssen, davon zwei im schnellen USB-3.0-Standard, ist das Notebook mehr als ausreichend ausgestattet. Praktisch: Einer der USB-2.0-Ports dient gleichzeitig als eSATA-Schnittstelle, die vor allem bei externen Festplatten weit verbreitet ist (beziehungsweise war). Per ExpressCard/34-Slot lassen sich zudem viele weitere Anschlüsse wie FireWire oder RS232 preiswert und einfach nachrüsten.
Ein wenig vermisst haben wir den für hochauflösende Monitore wichtigen DisplayPort-Ausgang – als Alternative müssen stattdessen VGA und HDMI herhalten. Dieser Punkt geht damit an die Konkurrenz: Lenovo, HP und Dell haben die entsprechende Schnittstelle direkt in ihren Notebooks verbaut. Samsung Kunden können bei Bedarf lediglich auf eine rund 150 Euro teure Docking-Station ausweichen.
Die Anschlusspositionierung ist insgesamt recht gut gelungen, auch wenn wir beispielsweise die LAN-Buchse lieber an der Rückseite gesehen hätten. Alle Schnittstellen besitzen einen ausreichenden Abstand zueinander und sind vom Anwender gut erreichbar.
Kommunikation
Im Bereich der (Funk-) Kommunikation hat das 400B5C nahezu alles zu bieten, was derzeit gut und teuer ist. Netzwerk- (82579V Gigabit Ethernet) und WLAN-Chipsatz (Centrino Advanced-N 6235) stammen von Intel und zählen zur absoluten High-End-Klasse. Der Drahtlosadapter verfügt über zwei Antennen und ist Dual-Stream-fähig (2x2), was eine maximale Bruttoübertragungsrate von 300 Mbit/s erlaubt. Dabei kann der Anwender sowohl Funknetze im 2,4-GHz- als auch 5-GHz-Band nutzen, die nach dem IEEE-Standard 802.11a/b/g/n arbeiten. Featureseitig werden unter anderem Intels vPro-, Active-Management- und Wireless-Display-Technologie unterstützt; darüber hinaus integriert der Advanced-N 6235 auch Bluetooth 4.0.
Selbst unter schwierigen Empfangsbedingungen, beispielsweise durch mehrere Betonwände, glänzt das 400B5C mit einem stabilen und performanten WLAN-Empfang – so manches Consumer-Notebook kann in ähnlichen Situationen keine zuverlässige Verbindung mehr aufbauen. Unterwegs steht dem Anwender alternativ auch ein WWAN-Adapter (Samsung Kiera2 Wireless Modem) zur Verfügung – leider noch ohne LTE, dafür aber mit UMTS- und HSPA-Support (bis zu 21,1/5,76 Mbit/s).
Die oberhalb des Displays befindliche 1,3-Megapixel-Webcam liefert flüssige und relativ rauscharme Videoaufnahmen, deren Qualität für einfache Kommunikationszwecke vollkommen ausreichend ist. Links und rechts des Bildsensors hat der Hersteller zudem ein hochwertiges Array-Mikrofon integriert, welches mit einer sehr klaren Sprachwiedergabe punktet.
Sicherheit
Bei einem Business-Notebook zählt eine umfassende Sicherheitsausstattung zu den wichtigsten Eigenschaften überhaupt – schließlich können die Kosten durch Verlust oder Diebstahl von Daten den Wert der Hardware um ein Vielfaches übersteigen. Aus diesem Grund ist das 400B5C unter anderem mit Intels Small Business Advantage Tools, einem Fingerabdruckscanner sowie einem TPM (Trusted Platform Module) von Infineon ausgestattet; genauere Details zu den einzelnen Features sowie die dahinterstehenden Technologien haben wir in einem FAQ-Artikel für Sie zusammengefasst.
Zubehör
Samsung hat sich auf das nötigste Zubehör beschränkt und legt dem Notebook lediglich ein passendes Netzteil sowie einige Broschüren samt Recovery-DVD bei. Etwas umfangreicher ist dagegen das Softwarepaket: Neben dem obligatorischen Virenschutz, einer Testversion von Norton Internet Security, findet der Nutzer beispielsweise auch diverse System-Tools (Samsung Easy Settings, verschiedene Backup-Lösungen) sowie Anwendungsprogramme für die Webcam oder den zuvor erwähnten Fingerabdruckscanner.
Wartung
Zum Öffnen der Wartungsklappe muss zunächst eine Schraube gelöst werden, um im Anschluss die recht straff sitzende Abdeckung entfernen zu können. Abgesehen von einem freien Speicherslot sind alle Steckplätze des Notebooks belegt: Der 2,5-Zoll-Schacht wird von einer mSATA-SSD samt Adapter blockiert, in den beiden Mini-PCIe-Slots stecken das WLAN- sowie das UMTS-Modul. Vermutlich kann der WWAN-Adapter auch durch eine weitere mSATA-SSD ersetzt werden, was wir jedoch nicht selbst getestet haben.
Garantie
Im Kaufpreis enthalten ist eine 2-jährige Herstellergarantie mit Bring-In-Service, deren Laufzeit mittels zusätzlicher Pakete erweitert werden kann. Die dafür geforderten Aufpreise sind fair kalkuliert: Je nach Anbieter schlägt ein weiteres Jahr mit etwa 60 bis 70 Euro zu Buche, was insbesondere bei unserem gut 1.000 Euro teuren Topmodell durchaus sinnvoll erscheint.
Tastatur
Samsung stemmt sich gegen den seit Jahren zu beobachtenden Chiclet-Trend und spendiert dem 400B5C eine spritzwassergeschützte Tastatur im konventionellen Notebook-Layout. Vielschreiber werden sich freuen: Die an ihrem Sockel knapp 19 x 19 Millimeter großen Tasten bieten nicht nur viel Trefferfläche, sondern auch eine leicht konkave und damit sehr ergonomische Oberfläche. Etwas schade ist die fehlende Hintergrundbeleuchtung, dafür gibt es einen Ziffernblock sowie drei praktische Schnelltasten links oberhalb der Tastatur (Computer sperren, Webcam ein/aus, Funkmodule ein/aus).
Auch bei kritischer Betrachtung kommt das Schreibgefühl unserer Idealvorstellung bereits sehr nahe. Für ein Notebook besitzt die Tastatur einen überaus großzügigen Hubweg, der in Kombination mit dem knackigen Anschlag ein hervorragendes Feedback über jeden Tastendruck liefert. Nirgends klappert oder wackelt etwas, und selbst bei hohem Kraftauswand ist keinerlei Durchbiegen des Eingabegeräts erkennbar. Im Ergebnis macht das 400B5C selbst der vielgelobten ThinkPad Tastatur von Lenovo Konkurrenz – zumal diese in der neusten Generation auf ein Chiclet-Design umgestellt wurde.
Touchpad und Trackpoint
Wie viele andere Business-Notebooks bietet unser Testkandidat gleich zwei mögliche Alternativen, wenn es um den Ersatz einer externen Maus geht. Zum einen kann der Anwender auf ein rund 8,7 x 4,5 Zentimeter messendes Touchpad zurückgreifen, welches vom Hersteller Synaptics stammt. Die ungewöhnlich strukturierte, leicht gummiert wirkende Eingabefläche erweist sich leider als nicht besonders gleitfreudig, was insbesondere für schweißnasse Finger gilt. Im Gegenzug agiert das Pad präzise und reaktionsschnell und ist mit zwei dedizierten, sehr weich klickenden Maustasten ausgestattet.
Wer lieber auf einen klassischen Trackpoint setzt, findet den kleinen blauen Punkt zwischen den Buchstaben G, H und B. Anders als bei Lenovo ist die Oberfläche vollkommen flach und nicht gewölbt, was die exakte Bedienung etwas erschwert. Nach einer gewissen Zeit hat man sich jedoch an derartige Besonderheiten gewöhnt und mag diese komfortable Form der Maussteuerung nicht mehr missen. Die zugehörigen Tasten inklusive Scrollfunktion bewegen sich auf einem beispielhaften Qualitätsniveau und verrichten leise und unauffällig ihren Dienst.
Während das Latitude E6530 sowie das ThinkPad T530 zumindest optional mit einem hochauflösenden WXGA++- oder WUXGA-Display angeboten werden, ist das Samsung 400B5C ausschließlich mit einem einfachen, 15,6 Zoll großen WXGA-Panel mit 1.366 x 768 Bildpunkten erhältlich. Die begrenzte Arbeitsfläche erschwert die Arbeit mit komplexer Software oder Multitasking ungemein, zudem wirkt das Bild auch subjektiv etwas grobpixelig – 100 dpi sind in unseren Augen nicht mehr wirklich zeitgemäß. Wer mehr will, muss allerdings auch bei der Konkurrenz noch tiefer in die Tasche greifen.
Samsung bewirbt die Anzeige als "SuperBright", was angesichts der ermittelten Helligkeit von gut 230 cd/m² etwas übertrieben anmutet (T530: 220 cd/m², E6530: 278 cd/m²). Verbesserungswürdig erscheint außerdem die ungleichmäßige Ausleuchtung: In der Bildmitte strahlt des LED-Backlight deutlich heller als in den Randbereichen, auch wenn dies vom menschlichen Auge in den meisten Situationen kaum wahrgenommen wird.
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Ausleuchtung: 79 %
Helligkeit Akku: 263 cd/m²
Kontrast: 268:1 (Schwarzwert: 0.98 cd/m²)42.95% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
62.1% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
41.88% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Das von Samsung selbst produzierte Display basiert auf dem gleichen TN-Panel welches auch in Einstiegsgeräten wie dem 300E5A verbaut wird (LTN156AT190). Dementsprechend bescheiden fallen unsere Messergebnisse aus: Der hohe Schwarzwert von 0,98 cd/m² sorgt für einen vergleichsweise faden Bildeindruck und mindert das Kontrastverhältnis, welches sich auf 268:1 beziffert. Die versammelte Konkurrenz von Dell, Lenovo und HP schlägt sich hier weitaus besser, trat in den jeweiligen Tests jedoch auch mit aufpreispflichtigen Premium-Displays an.
Für die Untersuchtung der Farbwiedergabe haben wir die Anzeige ohne Kalibrierung vermessen, um Farbtreue, -umfang und -sättigung im Auslieferungszustand des Notebooks beurteilen zu können. Da sich das 400B5C nicht explizit an professionelle Grafiker richtet, wollen wir uns an dieser Stelle auf eine kurze Beschreibung beschränken: In allen genannten Disziplinen liefert das Notebook allenfalls durchschnittliche Leistungen ab, wobei der erkennbare Blaustich sowie der eingeschränkte Farbraum (57 Prozent sRGB) zu den auffälligsten Schwachpunkten zählen.
Obwohl die Hintergrundbeleuchtung noch etwas kräftiger strahlen könnte – immerhin fällt die Leuchtdichte im Akkubetrieb nicht weiter ab –, ist das Notebook dank seiner entspiegelten Displayoberfläche prinzipiell für den Außeneinsatz geeignet. In den meisten Situationen bleibt der Bildinhalt für den Anwender gut erkennbar, sofern die Sonne nicht genau senkrecht auf den Monitor trifft. Als großes 15-Zoll-Gerät ist das 400B5C ohnehin eher für den Schreibtischbetrieb konzipiert.
Im Gegensatz zu einem IPS- oder VA-Panel reagiert ein TN-Display äußerst empfindlich auf schräge Blickwinkel. Die auftretenden Probleme sind dabei stets identisch: Bereits kleine Abweichungen nach oben oder unten führen dazu, dass Kontraste und Farben bis zur Unkenntlichkeit verfälscht werden; seitlich ist der Bewegungsspielraum zumindest etwas größer. Der Anwender sollte sich deshalb stets mittig vor dem Monitor positionieren, um so möglichst senkrecht auf das Bild zu blicken.
Beim Prozessor kann der Kunde zwischen Intels Core i3-3110M und dem Core i5-3210M wählen; unser Testgerät war dabei mit dem etwas schnellere Core-i5-Modell bestückt.
Die Dual-Core-CPU entstammt der vor knapp einem Jahr vorgestellten Ivy-Bridge-Generation, welche in einem fortschrittlichen 22-Nanometer-Prozess gefertigt wird. Per Turbo Boost 2.0 kann der 3210M seine Basistaktrate von 2,5 GHz auf bis zu 3,1 GHz anheben (2,9 GHz bei Belastung beider Kerne) und verfügt zudem über die Hyper-Threading-Technik, welche die parallele Bearbeitung von bis zu 4 Threads erlaubt. Intel spezifiziert den gesamten Chip mit einer TDP von 35 Watt; ein Wert, der aber selbst unter Volllast kaum erreicht wird.
Das 400B5C wird ausschließlich mit der integrierten HD Graphics 4000 angeboten, welche zwar ausgesprochen sparsam zu Werke geht, mit ihrer Leistungsfähigkeit aber nur bedingt für anspruchsvolle 3D-Anwendungen geeignet ist. Im Falle des Core i5-3210M taktet die GPU mit 650 bis 1100 MHz (Turbo) und teilt sich mit der CPU einen 3 MB großen L3-Cache.
Die Speicherausstattung umfasst eine 128 GB große SSD sowie 4 GB RAM, genauer gesagt ein einzelnes 4-GB-Modul im DDR3-1600-Standard. Leider arbeitet der Speichercontroller dadurch nur im Single-Channel-Betrieb, was die Grafikleistung je nach Situation deutlich mindert. Auf die Performance des Prozessors hat dies hingegen kaum Einfluss, zudem wird so eine zukünftige Aufrüstung erleichtert.
Prozessor
Im derzeitigen Preis- und Leistungsgefüge von Intels Produktpalette siedelt sich der Core i5-3210M in der Mittelklasse an und erreicht im Cinebench R11.5 einen Score von 2,88 Punkten. Der unter Volllast maximal mögliche Turbo-Takt von 2,9 GHz wird dabei konstant gehalten und ermöglicht so dieses gute Ergebnis. Selbst das Lenovo ThinkPad T530, welches mit dem Core i7-3520M einen der schnellsten (und teuersten) Dual-Core-Prozessoren überhaupt integriert, kann sich nur um knapp 17 Prozent absetzen – eine praktisch kaum spürbare Differenz. Nennenswert schneller wäre erst ein Quad-Core wie der i7-3632QM, welcher mit 5,8 Punkten die etwa doppelte Performance bietet; vorausgesetzt, die jeweilige Anwendung ist ausreichend parallelisiert.
Cinebench R11.5 - CPU Multi 64Bit (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung 400B5C-H02DE | |
Lenovo ThinkPad T530 2429-5XG | |
Dell Latitude E6530 | |
HP ProBook 6570b (B6P88EA) |
Massenspeicher
Etwas überraschend greift Samsung beim 400B5C nicht auf einen Datenträger aus eigenem Hause zurück, sondern verbaut eine mSATA-SSD von Lite-On. Das auf die Bezeichnung LMT-128M3M getaufte Laufwerk speichert zwar nominell bis zu 128 GB Daten, wovon abzüglich Wiederherstellungspartition allerdings nur knapp 96 GB für das eigentliche System übrig bleiben.
Durch den von Marvell stammenden Flashcontroller (88SS9174) ist die SSD unter anderem eng mit der Crucial m4 und Intel SSD 510 verwandt, die beide als recht zuverlässig und performant gelten. Zumindest Letzteres können wir nach unseren Messungen absolut bestätigen: Der AS-SSD-Benchmark bescheinigt dem LMT-128M3M eine sequentielle Übertragungsrate von fast 500 MB/s beim Lesen und mehr als 300 MB/s beim Schreiben. Zusammen mit den ebenfalls hervorragenden Werten in den 4K-Tests platziert sich das Laufwerk damit am oberen Ende unserer HDD-/SSD-Rangliste.
System Performance
Beflügelt von der flotten SSD und dem ebenfalls nicht gerade langsamen Prozessor erzielt das 400B5C im PCMark Vantage starke 12.777 Punkte und distanziert die versammelte Konkurrenz um mehrere tausend Punkte. Ganz fair ist dieser Vergleich allerdings nicht: Die PCMark-Serie profitiert extrem von einer SSD, die bei den getesten Konfigurationen der Business-Notebooks von HP, Dell und Lenovo fehlte. Gerne hätten wir Ihnen übrigens auch die Ergebnisse des PCMark 7 präsentiert; leider brach der Benchmark reproduzierbar innerhalb der ersten Minuten ab und lieferte so keine verwertbare Punktzahl.
Unsere Praxiserfahrungen bestätigen die Eindrücke der synthetischen Messungen. Nur selten wird der Nutzer den Wunsch nach noch mehr Rechenleistung verspüren; davon ausgenommen sind lediglich extrem hardwarefordernde Anwendungen wie HD-Videoschnitt oder aufwändige Simulationsprogramme. Als kostengünstiges Upgrade empfiehlt sich aber der Einbau eines zweiten Speichermoduls, um somit insgesamt 8 GB RAM zur Verfügung zu haben.
PCMark Vantage - 1024x768 Result (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung 400B5C-H02DE | |
Lenovo ThinkPad T530 2429-5XG | |
HP ProBook 6570b (B6P88EA) | |
Dell Latitude E6530 |
PCMark Vantage Result | 12777 Punkte | |
Hilfe |
Grafikkarte
Die HD Graphics 4000 ist in erster Linie für Multimedia-Aufgaben wie das De- und Encodieren von Videos gedacht. Dies gelingt auch ohne Schwierigkeiten, da nahezu alle gängigen Codecs unterstützt werden.
An die 3D-Performance sollte man dagegen keine allzu hohen Ansprüche stellen. Zwar beherrscht die HD 4000 auch DirectX 11.0, doch ist der Chip für entsprechende Spiele oftmals zu langsam. Mit 581 Punkten im 3DMark 11 wird nur das Niveau älterer Low-End-Beschleuniger wie der Radeon HD 6470M erreicht.
3DMark 06 Standard Score | 4149 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 2856 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 581 Punkte | |
3DMark Ice Storm Standard Score | 25301 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 3399 Punkte | |
3DMark Fire Strike Score | 444 Punkte | |
3DMark Fire Strike Extreme Score | 205 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Von insgesamt vier getesteten Spielen kann das 400B5C nur drei mit flüssigen Bildraten bewältigen. Dabei muss sich der Anwender allerdings auf eine Auflösung von 1.024 x 768 Pixeln sowie minimale Details beschränken – bei einem Business-Notebook sicherlich verschmerzbar. In Battlefield 3 hilft selbst der Verzicht auf optische Schmankerl nichts: Mit weniger als 15 fps bleibt dieser Titel auch in niedrigsten Einstellungen vollkommen unspielbar.
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
Battlefield 3 (2011) | 14.4 | 11 | 9.7 | |
Anno 2070 (2011) | 37.2 | 19.1 | 12.5 | |
Diablo III (2012) | 43 | 24.4 | 20 | |
Dead Space 3 (2013) | 42.7 | 19.4 | 14.9 |
Geräuschemissionen
Nichts stört die Konzentration mehr als ein lautes und unangenehmes Betriebsgeräusch des Arbeitsgerätes. Das Samsung 400B5C gibt sich in dieser Disziplin keine Blöße und agiert in den meisten Situationen fast vollkommen lautlos. Der Lüfter ist zwar selbst im Leerlauf dauerhaft aktiv, arbeitet jedoch mit einer so geringen Drehzahl, dass der resultierende Lärmpegel mit 31,4 dB(A) kaum wahrnehmbar bleibt. Dank SSD entfallen zudem jegliche Zugriffsgeräusche auf den Datenträger.
Ähnlich gut schlägt sich das Notebook unter Last. Abseits unseres praktisch nicht relevanten Stresstests konnten wir höchstens 33,4 dB(A) ermitteln – ein Wert, den manch anderes Notebook bereits im Office-Betrieb produziert. Als größte Lärmquelle verbleibt damit das 36,6 dB(A) laute DVD-Laufwerk, sofern man dieses denn regelmäßig nutzt. Ähnlich leise war von den direkten Konkurrenten in unseren bisherigen Tests nur das ThinkPad T530.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 31.4 / 31.4 / 31.4 dB(A) |
DVD |
| 36.6 / dB(A) |
Last |
| 33.4 / 40 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft SL 320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Intels Ivy-Bridge-Prozessoren zeichnen sich nicht nur durch ihre Performance, sondern auch eine besonders hohe Energieeffizienz aus – ein Vorteil, der vor allem auf die 22-Nanometer-Fertigung zurückzuführen ist. Die niedrige Abwärme der Core-i5-CPU heizt das Gehäuse nur unwesentlich auf: Je nach Auslastung messen wir eine durchschnittliche Oberflächentemperatur von lediglich 26 bis 30 °C, womit einem Betrieb auf den Oberschenkeln nichts im Wege steht.
Während einer etwa einstündigen Belastung mit FurMark und Prime95 klettert die CPU-Temperatur auf circa 75 °C – zulässig wären laut Hersteller bis zu 105 °C. Sowohl CPU als auch Grafikeinheit halten stabil ihre jeweilige Maximaltaktrate inklusive Turbo (2,9 respektive 1,1 GHz), sodass selbst im Hochsommer weder Throttling noch Stabilitätsprobleme zu erwarten sind.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 34.7 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 34.3 °C (von 21.2 bis 62.5 °C für die Klasse Office).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 41.1 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.8 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 26 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 29.5 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 31.7 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 27.7 °C (-4 °C).
Lautsprecher
Gemessen an üblichen Office-Standards können die oberhalb der Tastatur integrierten Stereolautsprecher durchaus überzeugen. Hohe und mittlere Frequenzen werden sauber und mit beachtlicher Maximallautstärke wiedergeben, im Tieftonbereich schwächelt das Soundsystem dagegen spürbar. Zur Untermalung von Videos reicht das Gebotene in jedem Fall aus, audiophile Anwender sollten jedoch besser auf externe Boxen oder Kopfhörer zurückgreifen. Angeschlossen werden können diese sowohl per HDMI als auch 3,5-Millimeter-Klinke.
Energieaufnahme
Mit einer Leistungsaufnahme von 9,4 bis 13,2 Watt im Leerlauf gibt sich 400B5C recht unauffällig und zählt weder zu den sparsamsten noch den ineffizientesten Notebooks seiner Klasse. Bei starker Hardwareauslastung steigt der Verbrauch auf 36,7 bis 44,2 Watt an – gegenüber Kontrahenten wie dem ThinkPad T530 (bis zu 81,9 Watt) erscheint dies zunächst sehr wenig, doch gilt es hier die unterschiedliche Ausstattung beider Geräte zu beachten. Das beigelegte Netzteil (60 Watt) wurde mehr als ausreichend dimensioniert.
Aus / Standby | 0.1 / 0.6 Watt |
Idle | 9.4 / 12.9 / 13.2 Watt |
Last |
36.7 / 44.2 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Der austauschbare 48-Wh-Akku des Notebooks soll laut Samsung Laufzeiten von bis zu 6 Stunden ermöglich – ein keineswegs unrealistisches Versprechen. Unter optimalen Bedingungen (minimale Helligkeit, deaktivierte Funkverbindungen, Energiesparmodus) konnten wir im Battery Eater Readers Test sogar stolze 6 Stunden und 35 Minuten ermitteln.
In der Praxis sind derartige Werte leider nicht ganz erreichbar. Bei aktiviertem WLAN und angepasster Displayhelligkeit (rund 150 cd/m², Energiesparmodus) kann der Anwender reichlich 5 Stunden abseits der Steckdose arbeiten. Für sich betrachtet ist dies ein zweifellos respektables Ergebnis; ein optionaler "Power-Akku" mit höherer Kapazität – Lenovos T530 ist auch mit 9 Zellen und 94 Wh erhältlich – würde das 400B5C allerdings noch attraktiver machen.
Abseits der Steckdose hat der Hersteller den Prozessor leicht gedrosselt (maximaler Turbo 2,5 GHz), was zu Performanceverlusten von 15 bis 25 Prozent führt. Im Gegenzug profitieren die Laufzeiten bei starker Hardwareauslastung: Selbst im Battery Eater Classic Test (maximale Helligkeit, aktivierte Funkverbindungen, Höchstleistung) hält das Notebook 1 Stunde und 50 Minuten und damit länger als die meisten Konkurrenten durch. Samsung verspricht, dass der Akku dank eines intelligenten Lade-Managements auch nach 1.000 Zyklen noch 80 Prozent seiner ursprünglichen Kapazität besitzen soll.
Es muss nicht immer ein ThinkPad sein – mit diesem Fazit könnte man vorangegangenen Test treffend zusammenfassen. Das Samsung 400B5C ist ein solides Business-Notebook mit vielen Stärken und nur wenigen, meist nicht wirklich gravierenden Schwächen. Wir wollen noch einmal in aller Kürze unsere wichtigsten Erfahrungen resümieren.
In den entscheidenden Disziplinen eines Office-Notebooks können wir nahezu ausschließlich Positives berichten: Verarbeitungsqualität und Stabilität des Gehäuses sind vorbildlich, die Anschlussvielfalt abseits des fehlenden DisplayPorts umfassend, Geräusch- und Temperaturentwicklung minimal. Ganz besonders wollen wir auch die tolle Tastatur hervorheben, die zu den besten ihrer Klasse gehört.
Leider konterkariert Samsung diese vielversprechenden Anlagen durch ein höchst mittelmäßiges Display. Blickwinkel, Kontraste und Auflösung zählen dabei zu den größten Kritikpunkten – der harte Preiskampf mit anderen Herstellern dürfte die Wahl eines besseren Panels verhindert haben. Auch bei der Konkurrenz sind wirklich hochwertige Anzeigen meist nur gegen Aufpreis erhältlich. Dank einer ordentlichen Helligkeit und der entspiegelten Oberfläche ist das Display aber immerhin außentauglich, zudem kann der Anwender bei Bedarf auch auf einen externen Monitor zurückgreifen.
Abgesehen von diesem Punkt ist das 400B5C eine insgesamt gelungene Alternative zu den Modellen von HP, Lenovo oder Dell, wenngleich der aktuelle Kaufpreis von gut 1.000 Euro kein Schnäppchen darstellt.