Test Panasonic Toughpad FZ-G1 Tablet
Mit seinem full-ruggedized Tablet hat Panasonic ein Gerät auf dem Markt positioniert, das in seiner Konfiguration ziemlich einzigartig ist. Zwar gibt es ähnliche Tablets, wie das Fieldbook TETRA iX104 C5, diese sind aber mit deutlich älterer Hardware bestückt und haben niedriger auflösende Displays. Außerdem sind sie erheblich teurer. Andere Geräte in der Preisklasse des Toughpad FZ-G1 setzen lediglich auf schwächere Atom-Konfigurationen, bewegen sich preislich aber auf Augenhöhe.
Schon der kleine Bruder des Testgerätes, das Toughpad JT-B1, konnte im Test größtenteils überzeugen. Dort zeigten sich aber noch vereinzelte Verarbeitungsmängel und ein wenig überzeugendes Display. Das größere Toughpad FZ-G1 ist rund drei Zoll größer und hat eine Paneldiagonale von 10,1 Zoll. Die Auflösung des Displays liegt bei 1.920 x 1.200 Bildpunkten und es soll mit 800 nit extrem hell leuchten. Außerdem ist die Oberfläche entspiegelt, sodass der Hersteller auch einen problemlosen Einsatz im Sonnenlicht verspricht. Der Intel Core i5-3437U verspricht in Kombination mit 4 GB Arbeitsspeicher und einer 128 GB großen SSD einen flotten Betrieb von Windows 8 Pro.
Da es keine echten Alternativen zum Toughpad FZ-G1 gibt, werden wir das Tablet in puncto Ausstattung, Display und Leistung mit anderen Businessgeräten vergleichen, wie dem Microsoft Surface Pro 2, dem Wortmann Terra Mobile Pad 1160 Pro und dem Gigabyte Padbook S1185.
Das Gehäuse des Panasonic Toughpad FZ-G1 besteht überwiegend aus einer soliden Magnesium-Legierung. Es misst 270 x 188 x 19 Millimeter (Breite x Länge x Höhe) und wiegt 1.012 Gramm. Es ist damit für ein Tablet recht dick und schwer, aber immer noch erheblich leichter als das Terra Mobile Pad (1,4 kg). Es fühlt sich auch nicht so schwer an, da es sehr griffig ist.
Neben der Magnesium-Legierung verwendet Panasonic eine auffällige Gummierung, um das Display herum und an den Ecken des Gerätes. Das verstärkt den wuchtigen Eindruck zusätzlich, vermittelt aber auch Stabilität und Wertigkeit. Denn immerhin besteht das Toughpad auch mühelos Stürze aus 120 cm Höhe. Zudem ist es nach der IP65-Norm zertifiziert und geprüft. Es ist somit staubdicht und kann Strahlwasser aus allen Richtungen standhalten. Prima Voraussetzungen, wenn man bedenkt, dass es sich um ein Gerät handelt, das für den Einsatz im Handwerk und im Gewerbe entwickelt wurde.
Auch bei den Betriebstemperaturen verspricht Panasonic weitgefächerte Möglichkeiten. So ist ein Betrieb sowohl bei bis zu -29 °C möglich als auch bis zu +60 °C. Damit kann das Tablet sowohl auf der Baustelle im Hochsommer benutzt werden als auch im Kühlraum eines Supermarktes.
Die Verarbeitung ist ebenfalls hervorragend. Die Spaltmaße sind passgenau und sehr gleichmäßig. Das Toughpad präsentiert sich außerordentlich unempfindlich gegenüber Druck. Selbst mit größter Kraftanstrengung konnten wir keine Wellenbildung auf dem Display erzeugen. Das Gerät ist zudem extrem verwindungssteif und lässt noch nicht einmal ein Knarzen zu. Das kratzfeste Display ist zusätzlich mit einer Schutzfolie überzogen. Praktisch ist der austauschbare Akku. In summa weiß das Toughpad zu überzeugen und leistet sich keine Patzer.
Die Anschlussausstattung des Panasonic Toughpad FZ-G1 bewegt sich größtenteils auf der eines Business-Ultrabooks. Der MicroSD-Kartenleser unterstützt Speicherkarten nach dem Standards SDHC und SDXC bis zu 64 GB. Außerdem verfügt das Tablet über einen Konfigurationsanschluss, welcher in diesem Fall mit dem Kartenleser bestückt ist. Alternativ kann auch eine Ethernet-, eine USB-2.0- oder eine serielle Schnittstelle verwendet werden. Der Einbau eines GPS-Empfängers ist ebenfalls möglich, sogar mit der Option eine externe Zusatzantenne neben dem Docking-Port anzuschließen.
Das Toughpad FZ-G1 verfügt über vergleichsweise viele Tasten. Neben dem üblichen Power- und Windows-Button gibt es einen Rotation-Lock, zwei Lautstärke- sowie zwei programmierbare Tasten. Letztere lassen sich jeweils doppelt belegen. So können mit einem kurzen Klick oder einem Halten der Tasten unterschiedliche Aktionen ausgeführt werden. Dies reicht von einfachen Tastenkombinationen bis zum Starten vordefinierter Programme.
Kommunikation
Das Panasonic Toughpad FZ-G1 entpuppt sich als vielseitiger Kommunikationsspezialist. Für Verbindungen mit kabellosen Netzwerken wird ein Intel Centrino Advanced-N 6235 verwendet. Dieses WLAN-Modul unterstützt die IEEE-802.11-Standards a, b, g und n. Es funkt somit in den Frequenzbereichen mit 2,4 und 5,0 GHz. Der neuere und potenziell schnellere ac-Standard wird nicht unterstützt. Dafür ist die Reichweite der Komponente richtig gut. Auch über 30 Meter vom Router (Fritz!Box 6360) entfernt, hatten wir ein ordentliches Verbindungssignal und Webseiten wurden zügig aufgebaut.
Wer viel unterwegs ist, wird eher das WWAN-Modem nutzen, welches aus dem Hause Sierra Wireless stammt. Das MC8355 verfügt über einen Qualcomm MDM6000 Chipsatz, welcher auf dem Gobi 3000 Referenzdesign basiert, und ist damit in allen Netzen der Welt zuhause. Zwar handelt es sich dabei nicht um eines der aktuellsten Produkte für mobile Kommunikation, aber dafür vereint dieses Modul ein breites Netzspektrum mit extremen Betriebstemperaturen (-30 bis +70 °C). HSPA/GPRS/EDGE werden mit den gängigen Frequenzbändern (850, 900, 1.800 und 1.900 MHz) unterstützt. Außerdem beherrscht die Dual-Band-Komponente auch WCDMA (850, 900, 1.900 und 2.100 MHz), EV-DO und RTT (beide 800 und 1.900 MHz). Kompromisse muss man lediglich bei der Geschwindigkeit machen, denn LTE-Unterstützung gibt es in diesem Modul nicht. Die Downloadrate beträgt maximal 14,4 MBit/s, im Upload ist bei 5,76 MBit/s Schluss. Wer lediglich in Europa unterwegs ist und schneller im Datennetz surfen möchte, kann optional auch ein WWAN-Modem mit LTE-Support wählen.
Die Telefonie-Eigenschaften über VoIP werfen Licht und Schatten. So ist unser Gesprächspartner prima zu verstehen, wir werden dagegen sehr leise wahrgenommen, wenn das Gerät etwa 25 cm entfernt gehalten wird. Wer das Gerät also nicht vor den Mund halten möchte, sollte besser zum Headset greifen. Der Einsatz eines zweiten Mikrofons wäre hier sicherlich sinnvoll gewesen.
Sicherheit
Neben seiner Robustheit und einem Kensington-Schloss verfügt das Panasonic Toughpad FZ-G1 auch über innere Werte, welche die Sicherheit des Nutzers erhöhen. Es ist ein Trusted Platform Modul (TPM) enthalten sowie eine integrierter Steckplatz für eine Hardwaresicherheitssperre. Außerdem können diverse Passwörter gesetzt werden, um das System und die Festplatte zu schützen. Eine Laufwerksverschlüsslung ist zudem mittels des in Windows 8 Pro enthaltenen BitLockers möglich.
Zubehör
Das mitgelieferte Zubehör des Panasonic Toughpad FZ-G1 ist recht überschaubar. Das Netzteil mit einer Nennleistung von 65 Watt (16 Volt, 4,06 Ampere) verfügt über alle gängigen Prüfsiegel. Außerdem sind die Kabel im rechten Winkel angebracht, was die Stabilität erhöht und weniger Platz benötigt. Des Weiteren gibt es ein Reinigungstuch sowie eine Anbindehaltung für den Digitizer-Stift. Ein umfassendes Handbuch informiert über die grundlegenden Funktionen des Tablets und liegt in mehreren Sprachen bei.
Optional hat Panasonic noch einiges mehr für das Toughpad zu bieten. Neben einem Tragegurt, welcher es ermöglicht beide Hände frei zu haben und dennoch den Bildschirminhalt betrachten zu können, gibt es auch noch einen Docking-Station, die als Port-Replikator dient. Außerdem sind auch eine Kfz-Halterung sowie ein doppelt so großer Ersatzakku erhältlich. Eine passende Hülle wird genauso offeriert wie ein Rugged USB-Keyboard. Die Preise richten sich nach der Liefermenge und können beim Hersteller angefragt werden.
Kameras
Das Toughpad FZ-G1 besitzt zwei Kameras. Die Webcam auf der Vorderseite löst mit 1,3 MP (1.280 x 720 Pixel) auf und erzielt bei der Videotelefonie ein brauchbares Ergebnis.
Die Hauptkamera auf der Rückseite löst mit 3 MP (2.048 x 1.536 Pixel) auf und kann auf ein Hilfslicht zurückgreifen. Panasonic selber spezifiziert den Zweck der Optik weniger für Fotos als dazu Dokumente abzulichten. Dies bewerkstelligt sie eher durchschnittlich. Ist man zu nahe am Dokument, das abgelichtet werden soll, werden die Buchstaben undeutlich, bleiben aber lesbar.
Auch ein gelegentlicher Schnappschuss gelingt eher schlecht als recht. Selbst bei bewölktem Himmel neigt die Optik zur leichten Überbelichtung und die Aufnahme wirkt pixelig und leicht unscharf.
Wartung
Die Wartungsmöglichkeiten des Panasonic Toughpad FZ-G1 sind recht beschränkt, lassen aber grundlegende Arbeiten zu. Der Lüfter und der Kühlkörper lassen sich reinigen und unter der hervorstehenden Abdeckung auf der Rückseite verbirgt sich die mSATA-SSD. Diese ist somit sehr leicht auszutauschen, es müssen vorher lediglich vier Kreuzschrauben gelöst werden. Wer über den Tausch der Festplatte nachdenkt, sollte diese vorher kopieren, da auch die Recovery-Partition darauf gespeichert ist.
Wenn die Mini-SIM-Karte eingesetzt oder gewechselt werden soll, muss zunächst der Akku entnommen und das dazugehörige Fach geöffnet werden, welches ebenfalls mit zwei Schrauben gesichert ist. Eine Speichererweiterung oder der Austausch des WLAN-Moduls ist vom Hersteller nicht vorgesehen und benötigt entsprechende Fachkenntnisse.
Garantie
Die Standardgarantie des Gerätes umfasst 36 Monate, was Business-Kunden entgegenkommt, da die Garantie den vollständigen Abschreibungszeitraum abdeckt. Die Sicherheit umfasst beinahe alle Komponenten des Toughpads. Lediglich der Akku, die Display-Schutzfolie und der Stift erhalten sechs Monate. Eine fünf-jährige Ersatzteil-Garantie und eine Reparaturzusage innerhalb der EU binnen 96 Stunden runden das Servicepaket professionell ab.
Wem das nicht genug ist, kann eine erweiterte Garantie mit bis zu fünf Jahren Laufzeit erwerben. Außerdem gibt es noch zusätzliche Pakete zum Schutz des Akkus, der Festplatte sowie vor Unfällen und Diebstahl. Preise gibt es nur auf Anfrage direkt bei Panasonic.
Software
Als Betriebssystem kommt im Toughpad FZ-G1 Microsofts Windows 8 Pro zum Einsatz. Auf den Einsatz von Bloatware verzichtet Panasonic glücklicherweise vollständig. Nicht einmal die Testversion von Microsofts Office oder eines namenhaften Anti-Virusprogrammes sind vorinstalliert. Auch der Einsatz von hauseigener Software fällt schlank aus. Neben ein paar Benutzerhandbüchern gibt es eine App für die Kameras sowie ein Dashboard, welches als zentrale Steuerzentrale dient.
Das kostenlose Update auf Windows 8.1 Pro kann über den Windows Store bezogen werden und ließ sich, aus bisher ungeklärter Ursache, jedoch nicht installieren. Während des Update-Prozesses wird das System automatisch auf die vorinstallierte Version zurückgesetzt und eine Meldung ausgegeben, dass das Update nicht abgeschlossen werden konnte.
Der 10,1 Zoll große kapazitive Touchscreen hat zehn Multitouch-Punkte. Eingaben auf der berührungsempfindlichen Oberfläche werden schnell und präzise umgesetzt. Ebenso können die Gleiteigenschaften der Fläche überzeugen. Die virtuelle Tastatur reagiert entsprechend gut und quittiert jeden Anschlag mit einem akustischen Signal. Im Querformat wird etwa der halbe Bildschirminhalt benötigt, im Hochformat nicht einmal ein Drittel. Hinzu kommen die üblichen Tastatur-Modi von Windows 8, welche einen vollständigen Block ermöglichen oder eine geteilte Variante, die benutzt werden kann, wenn das Gerät in beiden Händen gehalten wird.
Die Tastatur kann auch über eine Schrifteingabe im Zusammenspiel mit dem Digitizer genutzt werden. Die Handschriftenerkennung funktioniert auch recht gut, längere Texte lassen sich jedoch schneller über die herkömmliche Methode eingeben. Ansonsten eignet sich der mitgelieferte Stift besonders gut für alle Arbeiten auf dem Desktop, da er eine bessere Präzision bietet als ein Finger. Mit der integrierten Taste kann direkt ein Rechtsklick ausgeführt werden, ohne den Finger lange auf den Screen halten zu müssen. In summa ist es eine sinnvolle Ergänzung der Eingabemethoden, da mit dem Digitizer auch handschriftliche Notizen oder Zeichnungen schnell und einfach umgesetzt werden. Auch die Navigation in Listen geht damit erheblich leichter von der Hand. Eine Kalibrierung sollte jedoch vorher vorgenommen werden. Sie benötigt nicht viel Zeit und danach ist der Stift in allen Bereichen sehr präzise.
Das 10,1 Zoll Display des Panasonic Toughpad FZ-G1 verfügt über IPS-Alpha-Technologie und ist damit auf den neuesten Stand der Technik. Es löst mit 1.920 x 1.200 Bildpunkten auf. Dies entspricht einem Seitenverhältnis von 16:10 und einer Pixeldichte von guten 224 PPI.
Die Helligkeit des Panels wird vom Hersteller mit 800 nit beziffert und in der Tat erreicht das Display des Tablets bei unseren Messungen einen sogar noch höheren Wert. Mit einer maximalen Leuchtkraft von 888 cd/m² ist das Toughpad wirklich außerordentlich leuchtstark. Die Ausleuchtung ist mit 88 Prozent ebenfalls sehr gleichmäßig. Vor allem in puncto Helligkeit können auch andere Premium-Produkte, wie das Surface Pro 2 (max. 375 cd/m², 91 %) und das Revolve 810 (max. 434 cd/m², 91 %), nicht mithalten. Dafür ist die Gleichmäßigkeit der Beleuchtung bei den Konkurrenten etwas besser. Lichthöfe (Screen-Bleeding) konnten wir bei unserem Testgerät keine entdecken.
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Ausleuchtung: 88 %
Helligkeit Akku: 888 cd/m²
Kontrast: 965:1 (Schwarzwert: 0.92 cd/m²)
ΔE Color 2.85 | 0.5-29.43 Ø4.91
ΔE Greyscale 1.33 | 0.5-98 Ø5.2
41.91% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
45.82% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
66.2% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
44.45% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 2.47
Während das Kontrastverhältnis sich mit 965:1 in einem richtig guten Bereich bewegt, ist der Schwarzwert mit 0,92 cd/m² etwas erhöht. Ein richtig tiefes Schwarz kann das Toughpad FZ-G1 nicht darstellen, was vor allem auf die enorme Helligkeit zurückzuführen ist. Da es sich dabei aber um ein Arbeitsgerät handelt und weniger um ein Multimedia-Tablet, fällt dies in der Praxis weniger ins Gewicht.
Das Display des FZ-G1 ist bereits vom Werk aus ordentlich kalibriert. Vor allem die Graustufen wissen zu überzeugen und liefern einen DeltaE von deutlich unter zwei. Auch bei den Mischfarben ist der dE mit knapp drei gut. Lediglich bei der Farbsättigung weist Blau (dE 14) eine deutliche Abweichung auf. Auch die Farbraumabdeckungen sind nicht sonderlich groß. sRGB wird gerade mal zu 60 % abgedeckt.
Eine Paradedisziplin des Panasonic Toughpad FZ-G1 ist der Außeneinsatz. Nicht nur, dass es den meisten Wetterbedingungen trotzen kann, es verfügt zudem über einen extrem leuchtstarken Screen mit einem hohen Kontrast. Erst im Freien wird einem das wirklich bewusst, wie man auf dem Foto eindrucksvoll sehen kann. Die entspiegelte Oberfläche leistet hier sicherlich ebenfalls einen erheblichen Beitrag. Selbst im direkten Sonnenlicht ist ein Einsatz noch möglich.
Die Blickwinkelstabilität des Panasonic Toughpad FZ-G1 ist sehr gut. Aufgrund der verwendeten IPS-Alpha-Technologie bleibt der Bildschirminhalt auch bei extremsten Betrachtungswinkeln stabil. Einzig ein leichter Helligkeitsverlust ist ab 45 Grad feststellbar, welcher in der Praxis jedoch kaum auffallen wird.
Die Leistungsdaten des Panasonic Toughpad FZ-G1 bewegen sich auf einem typischen Ultrabook-Niveau. Es kommt ein sparsamer Ultra-Low-Voltage-Prozessor aus Intels Ivy-Bridge-Generation zum Einsatz. In der Testkonfiguration sind zudem 4 GB Arbeitsspeicher und eine 128 GB große SSD verbaut. Sowohl die RAM- als auch die Festplattenkapazität lässt sich auf Wunsch verdoppeln.
Prozessor
Als Prozessor setzt Panasonic auf den Intel Core i5-3437U. Dieser sparsame Dual-Core besitzt einen Basistakt von 1,9 GHz und kann diesen bei Bedarf mittels der Turbo Boost 2.0 Technik auf bis zu 2,9 GHz (Single-Core) beziehungsweise 2,7 GHz (Multi-Core) erhöhen. Die CPU unterstützt zahlreiche Features wie Anti-Theft, Hyper-Threading oder AES.
Im Benchmark Cinebench R11.5 erreicht das Toughpad FZ-G1 im Mehrkern-Test einen Wert von 2,67 Punkten und liegt damit im erwarteten Leistungsbereich. Es bewegt sich damit auf einem Niveau mit dem Sandy-Bridge-Prozessor Intel Core i5-2430M, welcher jedoch über eine etwas höhere Taktrate (bis 3,0 GHz) und Leistungsaufnahme (TDP 35 W) verfügt.
Im Akkubetrieb fällt die Performance ab. Das Tablet arbeitet dann nur noch mit dem Basistakt und erreicht dann im gleichen Test einen Wert von 1,98 Punkten. Dabei handelt es sich um einen Kompromiss zu Gunsten der Akkulaufzeit. Unter Stress, welchen wir mit Prime95 simuliert haben, wird der Takt um etwa 100 MHz reduziert. Außerdem wird die CPU zwischendurch für eine Sekunde in den Energiesparmodus versetzt, schnellt danach aber wieder in die Turbo Range.
* ... kleinere Werte sind besser
System Performance
Die Systemleistung des Panasonic Toughpad FZ-G1 ist sehr gut. Dank des schnellen Solid State Drive (SSD) startet Windows 8 Pro binnen weniger Sekunden. Die gleiche Komponente ermöglicht im Zusammenspiel mit dem Core i5-3437U ein flottes Navigieren durch die Betriebssystem-Oberfläche. Apps und Programme werden zügig gestartet.
Im PCMark 7 erreicht das Tablet mit 4.148 Punkten einen guten Wert, das Revolve 810 (4.417 Punkte) und das Surface Pro 2 (4.808 Punkte) sind jedoch etwas besser. Die Konkurrenten punkten hier vor allem im Teilbereich Entertainment und Berechnungen, in dem das Tablet von Microsoft (Core i5-4200U) aufgrund des neueren Prozessors etwas im Vorteil ist. In summa kann die Systemperformance jedoch absolut überzeugen.
PCMark Vantage Result | 12397 Punkte | |
PCMark 7 Score | 4148 Punkte | |
PCMark 8 Home Score Accelerated | 2561 Punkte | |
PCMark 8 Creative Score Accelerated | 2337 Punkte | |
PCMark 8 Work Score Accelerated | 3895 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
Als Massenspeicher kommt eine mSATA-SDD von Toshiba mit der Bezeichnung THNSNF128GMCS zum Einsatz. Sie verfügt über eine Gesamtkapazität von 128 GB, wovon nach dem ersten Systemstart etwa 75 GB zur freien Verfügung stehen. Der Speicher ist ziemlich flott und erreicht beim sequentiellen Lesen von Daten 507 MB/s. Das Lesen von kleinen Datenblöcken (4k) ist mit 14 MB/s zwar immer noch schnell, aber nicht so zügig wie bei anderen Konkurrenten. Das Surface Pro 2 schafft beim Schreiben von 4k-Blöcken sogar die dreieinhalbfache Geschwindigkeit.
Grafikkarte
Im Panasonic Toughpad FZ-G1 kommt eine integrierte Grafiklösung zum Einsatz. Die Intel HD Graphics 4000 gehört praktisch zum Ultrabook-Standard in der Ivy-Bridge-Generation. Ihr Takt liegt zwischen 350 und 1.100 MHz. Theoretisch wären sogar noch 100 MHz mehr möglich gewesen, doch verzichtet der Hersteller wohl auf die maximale Leistung der GPU.
In den Benchmarks macht sich deutlich bemerkbar, dass die neueren IGP-Chipsätze der aktuellen Haswell-Generation erheblich mehr Leistung bereitstellen. Während das Testgerät im 3DMark 06 gerade mal 4.983 Punkte erreicht, sind es beim Surface Pro 2 (HD 4400, 6.253 Punkte) satte 25 Prozent mehr. Im Vergleich zu gleichwertig ausgestatten Systemen schneidet das Toughpad jedoch recht gut ab.
Auch unter längerer Last, welche durch FurMark erzeugt wird, könnten wir keinen Performance-Verlust feststellen. Die GPU werkelt auch dann mit 1.050 bis 1.100 MHz. Im Akkubetrieb wird die Leistung jedoch auf den Basistakt beschränkt, unterbrochen wird dies nur von unregelmäßigen Taktspitzen bis 1.100 MHz.
3DMark 06 - 1280x1024 Standard Score AA:0x AF:0x (nach Ergebnis sortieren) | |
Panasonic Toughpad FZ-G1 | |
Gigabyte S1185 | |
HP EliteBook Revolve 810 | |
Microsoft Surface Pro 2 |
3DMark - 1280x720 Ice Storm Standard Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Panasonic Toughpad FZ-G1 | |
Gigabyte S1185 | |
Wortmann Terra Mobile Pad 1160 Pro | |
HP EliteBook Revolve 810 | |
Microsoft Surface Pro 2 |
3DMark 06 Standard Score | 4983 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 3195 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 651 Punkte | |
3DMark Ice Storm Standard Score | 29044 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 3476 Punkte | |
3DMark Fire Strike Score | 483 Punkte | |
3DMark Fire Strike Extreme Score | 221 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Das Panasonic Toughpad FZ-G1 ist ein Arbeitstier und eignet sich nur bedingt zum Spielen. Titel aus dem Windows Store sollten der integrierten Grafikeinheit keine Probleme bereiten. Hardwareintensivere Games müssen jedoch stark in den Bereichen Auflösung und Details heruntergeschraubt werden, um spielbar zu sein. Aktuelle 3D-Kracher, wie Company of Heroes 2, überfordern die HD 4000 völlig.
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
BioShock Infinite (2013) | 33 | 17 | 14 | 3 |
Company of Heroes 2 (2013) | 4 | |||
F1 2013 (2013) | 34 | 28 | 25 | 12 |
Geräuschemissionen
Das Panasonic Toughpad FZ-G1 ist im Leerlauf mit konstanten 32,2 dB(A) schon etwas lauter als die Konkurrenten, bleibt aber dennoch im leisen Bereich und damit recht angenehm. Der Lüfter ist aber immer zu hören. Hier zeigt sich das Surface Pro 2 deutlich vorbildlicher und erreicht lediglich 27 dB(A).
Schon unter mittlerer Last, welche wir mit dem Ausführen von 3DMark 06 erzeugen, erreicht das Gerät seine maximale Lautstärke. Diese ist mit 46 dB(A) schon recht beachtlich. Der Lüfter klingt dabei wie ein kleiner Rasenmäher und ist in einer stillen Umgebung störend. Bedenkt man das Einsatzgebiet des Tablets, welches im Freien oder auch in Geschäften und Lagern anzusiedeln ist, kann dies durchaus hingenommen werden, da der Schalldruck dort einfach nicht so intensiv wahrgenommen wird.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 32.2 / 32.2 / 32.2 dB(A) |
Last |
| 46 / 46 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft sl-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Im Idle-Betrieb bleibt das Panasonic Toughpad FZ-G1 angenehm kühl und erreicht lediglich Oberflächentemperaturen bis zu 28 °C. Unter Last steigen die Werte jedoch spürbar an und erreichen auf der Rückseite eine Spitzentemperatur von 48,2 °C. Das ist zwar schon sehr warm, aber selbst in den Händen gehalten, wirkt es nicht unangenehm. Außerdem sollte man dabei beachten, dass diese Werte mit dem gleichzeitigen Einsatz von FurMark und Prime95, für mindestens eine Stunde, erreicht werden. Dies ist sicherlich kein praxisnahes Nutzungsszenario für das Tablet, sondern stellt eher die Ausnahme dar.
Im Stresstest greifen wir auf das gleiche Setting zurück und überprüfen so die Stabilität und das Verhalten des Systems unter enormer Hitzeentwicklung. Die Temperaturen an den Komponenten erreichen dabei keine kritischen Werte. Während die GPU mit kaum verminderter Leistung operiert, wird der Prozessor im Stresstest jedoch stark herunter getaktet. Er leistet dann nur noch 900 MHz, bleibt dann mit maximalen 76 °C aber auch recht kühl.
Die von Panasonic angegebenen Betriebstemperaturen des Toughpad FZ-G1 reichen von -29 bis +60 °C. Das sind für ein Tablet beeindruckende Werte, welche wir überprüft haben und bestätigen können. Das Tablet bleibt auch bei extremen Umgebungstemperaturen einsetzbar, wobei das Display bei langanhaltenden Minuswerten mit Frost auf der Oberfläche zu kämpfen hat, was die Eingabe über den Touchscreen erschwert. Hier muss zwischenzeitlich dann enteist werden.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 40.1 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 33.7 °C (von 20.7 bis 53.2 °C für die Klasse Tablet).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 48.2 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 24.7 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30 °C.
Lautsprecher
Der sich auf der Rückseite befindende wasserdichte Lautsprecher ist sicherlich kein Klangphänomen. Er reicht aber für eine gute Sprachausgabe, wie bei der Internet-Telefonie, aus. Für das eine oder andere Video ist die gebotene Leistung sicherlich ebenfalls ausreichend, vor allem der gut wahrnehmbare Bass hat uns überrascht. Bei den Höhen sieht es dann aber nicht so rosig aus. Sie wirken etwas stumpf und vor allem bei höherer Lautstärke klingen sie blechern.
Die Ausgabe-Qualität über die 3,5-mm-Stereoklinke gibt keinen Grund zur Beanstandung.
Energieaufnahme
Im Idle-Betrieb benötigt das Panasonic Toughpad FZ-G1 zwischen 5 und 10,2 Watt. Der leichte Mehrverbrauch, vor allem bei maximaler Panelleuchtkraft, ist der enormen Helligkeit des Displays geschuldet. Setzt man diese Werte in Relation zueinander, ist die Leistungsaufnahme durchaus in Ordnung.
Unter Volllast steigt der Energiebedarf dann auf bis zu 42 Watt an und bewegt sich damit auf Augenhöhe mit dem Surface Pro 2 (max. 43,5 W) und dem Revolve 810 (max. 41,1 W). Dazu sei aber angemerkt, dass dies kein konstanter Höchstwert ist, sondern bedingt durch die Taktschwankungen des Prozessors zwischen 25,7 und 42 Watt variiert. Auch hier wird die Leistungsspitze durch den gleichzeitigen Einsatz von FurMark und Prime95 simuliert. In der Praxis wird das Szenario für das Toughpad nur sehr selten zutreffen.
Das Netzteil ist mit einer Nennleistung von 65 Watt (16 V, 4,06 A) großzügig dimensioniert und lässt keine Engpässe entstehen.
Aus / Standby | 0 / 0.2 Watt |
Idle | 5 / 9.7 / 10.2 Watt |
Last |
36.6 / 42 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Das Panasonic Toughpad FZ-G1 besitzt standardmäßig einen 45 Wh starken Akku mit sechs Zellen, welcher bis zu acht Stunden durchhalten soll. Der optionale 9-Zellen-Energiespeicher soll die Laufzeit sogar verdoppeln.
Die maximale Laufzeit ermittelten wir mit dem Reader’s Test des Battery Eater, welcher bei minimaler Panelleuchtkraft und deaktivierten Kommunikationsmodulen das Lesen eines Textes simuliert. Hier erreicht das Tablet eine Laufzeit von über zehn Stunden und übertrumpft damit sogar die Angabe von Panasonic. Im umgekehrten Szenario ermitteln wir mit allen aktiven Verbrauchern und maximaler Displayleuchtkraft die minimale Laufzeit des Gerätes. Hier sorgt der Classic Test des Battery Eater für eine möglichst schnelle Entleerung des Akkus. Nach etwas mehr als zwei Stunden fährt das System herunter.
Beide Werte sind nicht sonderlich praxisnahe. Im Test „Surfen über WLAN“ wird bei einer angepassten Panelhelligkeit von 150 cd/m² ein Browserskript ausgeführt, welches alle 40 Sekunden eine neue Webseite aufruft. Auch hier übertrifft das Toughpad mit acht Stunden und 49 Minuten die offerierte Laufzeit von Panasonic.
In Anbetracht von Leistungsstärke und Displayhelligkeit liefert das FZ-G1 im Akku-Test sehr gute Werte ab. Vor allem, wenn man bedenkt, dass der Energiespeicher bei Bedarf wechselbar ist oder gegen einen stärkeren ausgetauscht werden kann, ist das Tablet ein prima Begleiter für den ganzen Arbeitstag. Auch PCMark 8 (Work) bescheinigt dem Tablet eine brauchbare Laufzeit von fast sechs Stunden.
Das Panasonic Toughpad FZ-G1 ist ein überaus robuster Begleiter, der mit einer hervorragenden Verarbeitung und einem extrem hellen Display punktet. Das Gehäuse, welches aus einer Magnesium-Legierung besteht, präsentiert sich nicht nur sehr gut verarbeitet, sondern hält auch die Versprechen in puncto Sturzfestigkeit problemlos ein. Nicht einmal einen Kratzer trug die Schale des FZ-G1 im Test davon. Außerdem ist die operative Temperaturspanne ein echter Mehrwert, für alle, die auch draußen auf ihr Tablet nicht verzichten wollen. Die IP65-Zertifizierung rundet das Paket gelungen ab.
Generell erweist sich das Toughpad FZ-G1 als Outdoor-Spezialist. Das Display lässt sich auch bei hellem Umgebungslicht prima ablesen und ist zudem entspiegelt. Mit dem integrierten WWAN-Modem kann man praktisch auf der ganzen Welt ins Internet gelangen. Einzig die Performance-Einbußen im Akku-Betrieb sind ein wenig schade, stellen aber einen notwendigen Kompromiss dar, um die guten Akkulaufzeiten zu ermöglichen. Der laute Lüfter stört in ruhigen Umgebungen, außerhalb von Räumen wird dies aber nicht weiter stören.
Panasonic präsentiert damit ein richtig gutes Werkzeug für Handwerker, Händler, Lageristen und andere Berufe, die genügend Rechenpower zur Handhabung größerer Datenmengen benötigen, dabei aber sichergehen wollen, dass nicht jeder Sturz oder Tropfen Wasser der Tod des Gerätes sein kann. Auch Berufstätige, welche viel auf Reisen sind, können durchaus ihre Freude an dem Tablet haben. Als kindersicheres Multimedia-Instrument ist es jedoch einfach zu teuer und für den Hörsaal oder das Büro zu laut. Hier fühlt sich eher das Microsoft Surface Pro 2 zuhause, während das HP Elitebook Revolve 810 eine Kompromisslösung zwischen Design und Robustheit darstellt.