Test Packard Bell EasyNote F4312-HR-075GE Notebook
Hinweis: Trotz anders lautender Bezeichnung unseres Testgerätes wird das Notebook vermutlich unter dem Namen F4311 vermarket. Es existieren ebenfalls Versionen mit Grafikkarten der HD-6000M-Generation!
Günstige Multimedia-Notebooks mit hoher Grafikleistung liegen im Trend - das hat auch der Hersteller Packard Bell bereits früh erkannt und bietet seit einigen Jahren eine große Auswahl spieletauglicher Modelle zum kleinen Preis an.
Heute wollen wir davon das brandneue EasyNote F4312-HR-075GE aus der LS-Serie vorstellen, welches wie das erst kürzlich getestete LS11HR auf eine Radeon HD 7670M von AMD setzt. Bei der weiteren Ausstattung müssen einige Abstriche in Kauf genommen werden, so kommt als Prozessor ein Intel Core i3-2350M zum Einsatz, und die Speicherkapazität fällt mit 4 GByte RAM sowie einer 500-GByte-Festplatte etwas geringer aus.
Ohne Betriebssystem könnte das Notebook so zu einem Preis zwischen 500 und 550 Euro auf den Markt kommen - klingt nach einem echten Schnäppchen für einen immer noch recht potenten Multimedianer. Das F4312 liegt damit auf einem ähnlichen Niveau wie HPs Pavilion g7-1353eg oder das Acer Aspire 7560G, beide mit vierkerniger Llano-APU und Crossfire-Grafiklösung. Ob sich unser Testkandidat auch dagegen behaupten kann?
In einem schicken schwarz-roten Design präsentiert sich das Gehäuse des 3,1 Kilogramm schweren 17-Zöllers. Augenscheinlich besteht eine hohe Verwandtschaft mit dem EasyNote LS11HR, bauliche Unterschiede zwischen beiden Modellen waren für uns nicht auszumachen. Die Optik des F4312 ist in unseren Augen dabei etwas besser gelungen: Der kräftige Farbkontrast und die feine Musterung der matt-glänzenden Oberflächen machen das Notebook nicht nur hübscher, sondern verdecken auch Fingerabdrücke und Staub besser.
Die mechanischen Stärken und Schwächen decken sich mit dem teureren Schwestermodell. Über dem DVD-Laufwerk sowie dem Akku sollte ein stärkerer Druck auf das Gehäuse besser vermieden werden, um übermäßigem Durchbiegen vorzubeugen. Deutlich widerstandsfähiger fallen die Handballenauflagen aus, auch die Unterseite überzeugt mit guter Stabilität. Für ein Notebook der 500-Euro-Klasse erscheint die Qualität und Verarbeitung des Kunststoff-Chassis in jedem Fall angemessen.
Im Gegensatz zu unserem Testmuster des LS11HR sind die Scharniere des F4312 weitaus straffer angezogen. Mit einer Hand kann das Display somit nicht mehr geöffnet werden, dafür fällt das Nachwippen bei Erschütterungen deutlich kürzer aus - vollkommen eliminiert wurde es jedoch leider nicht. Derartige Unterschiede unterliegen zum Teil allerdings auch schlicht den Fertigungstoleranzen des Herstellers.
Unter den direkten Konkurrenten liefern auch das HP Pavilion g7-1353eg sowie das Acer Aspire 7560G ähnliche Leistungen ab. Wirklich hochwertige Gehäuse, womöglich auch mit dem Einsatz von Aluminium oder anderen Metallen, sind erst in sehr viel teureren Geräten zu finden.
Auch die Ausstattung lässt Überraschungen vermissen. Neben den Standardanschlüssen für Audio (Kopfhörer und Mikrofon, jeweils 3,5-Millimeter-Klinke), GBit-LAN und VGA finden wir lediglich 3x USB 2.0 sowie einen HDMI-Ausgang vor. Auch wenn vergleichbare Notebooks anderer Hersteller sowie das LS11HR ebenfalls moderne Schnittstellen wie USB 3.0 vermissen lassen, scheint dieser Sparzwang für uns nur schwer nachvollziehbar. Entsprechende Controller-Chips sind auf dem Markt für unter 2 Dollar erhältlich und würden das gesamte Notebook wohl nur wenige Euro teurer, jedoch weitaus zukunftssicherer machen.
Bei der Positionierung der Anschlüsse bestehen ebenso keinerlei Unterschiede zum LS11HR. Neben dem an der Vorderfront angebrachten 5-in-1-Kartenleser (SD, MS, MS Pro, xD) verteilen sich alle Ein- und Ausgänge auf die Seiten des Gehäuses. Die bereits in der Vergangenheit geäußerte Kritik, dass die Kabel angeschlossener Peripheriegeräte leicht in den Arbeitsbereich des Nutzers geraten, können wir an dieser Stelle nur wiederholen. Schnittstellen wie VGA, HDMI oder GBit-LAN, aber auch einige der USB-Ports wären besser im hinteren Teil des Gehäuses untergebracht, um Kabel-Wirrwarr auf dem Schreibtisch vorzubeugen. Zudem sollte Packard Bell den Abstand zwischen den Anschlüssen vergrößern, damit besonders große Stecker oder Geräte sich nicht gegenseitig blockieren können.
Kommunikation
Von Atheros stammt der WLAN-Adapter namens AR5B97. Bei diesem handelt es sich um ein Mittelklassemodell, welches leider nicht im 5-GHz-Band funken kann und somit lediglich die Standards 802.11b/g/n unterstützt. Ein vergleichsweise hochwertiges 2x2-Antennenlayout ermöglicht dabei Bruttodatenraten von bis zu 300 MBit/s beim Senden wie auch Empfangen - viele günstige Modelle schaffen dies nur in einer Richtung. Der GBit-LAN-Chip stammt ebenfalls von Atheros (AR8151), auf Bluetooth oder gar UMTS muss der Käufer des F4312 hingegen verzichten.
Wie üblich verbirgt sich im Displayrahmen des Notebooks eine Webcam, die mit 1,3 Megapixeln auflöst. Allzu hohe Erwartungen an die Bildqualität sollten dabei nicht gestellt werden, der Sensor neigt selbst bei guter Beleuchtung schnell zum Rauschen. Für Videochats oder einen schnellen Schnappschuss reicht das Gebotene, für mehr jedoch auch nicht.
Das dazugehörige Mikrofon ist ebenso etwas enttäuschend. Sprache wird recht dumpf aufgezeichnet und ist nicht optimal verständlich, zudem ist trotz einem geringen Aufnahmepegel häufiges Übersteuern zu beobachten. Auch hier können wir beschließen: Für die gelegentliche Nutzung geeignet, unter Umständen empfiehlt sich allerdings ein externes Headset.
Zubehör
Bei der Ausstattung war Schmalhans Küchenmeister. Ein Übersichtsblatt, Garantiedokumente, eine Kurzanleitung sowie eine Treiber-CD - neben dem Akku und einem 90-Watt-Netzteil ist dies das einzige Zubehör des EasyNote F4312. Bei einem Notebook, welches insbesondere auf ein bestmögliches Preis-Leistungs-Verhältnis abzielt, können wir diese Entscheidung nachvollziehen.
Wartung
Die große Wartungsklappe auf der Unterseite lässt sich nach dem Lösen weniger Schrauben leicht entfernen. Hier kann der Nutzer den Arbeitsspeicher aufrüsten (ein freier Slot), das WLAN-Modul tauschen, eine weitere Mini-PCIe-Karte ergänzen oder auch eine andere beziehungsweise zusätzliche Festplatte einsetzen (zweiter SATA-Anschluss vorhanden, erfordert jedoch eine modifizierte Unterseitenabdeckung).
Bei einer weiteren Demontage, um beispielsweise auch an den Prozessor oder die Grafikkarte zu gelangen, riskiert der Käufer seine Garantie.
Garantie
Packard Bell gewährt auf die Notebooks der EasyNote Reihe eine Garantie von 24 Monaten. Auf der Webseite des Herstellers kann diese zu einem Preis von 69 Euro um ein weiteres Jahr verlängert werden. Darin enthalten ist ebenfalls eine zusätzliche Versicherung, die "zufällige Beschädigungen" absichert. Welche Schadensarten damit im Zweifelsfall genau abgedeckt sind, wird in der Produktbeschreibung nicht genauer definiert.
Auch die Eingabegeräte des Notebooks wurden ohne sichtbare Änderungen vom EasyNote LS11HR übernommen, weswegen wir an dieser Stelle nur kurz auf die wichtigsten Merkmale eingehen wollen.
Tastatur
Wie schon im vorangegangen Test kann das Tippgefühl durchaus überzeugen. Auch wenn das Chiclet-Design nicht jedem Nutzer gefallen wird, konnten wir auf dem F4312 hohe Schreibgeschwindigkeiten bei geringer Fehlerrate erzielen. Ein sehr früher und etwas weicher Druckpunkt verhindert dabei ein besseres Feedback über den Anschlag der leicht angerauten Tasten.
Wie im 17-Zoll-Bereich üblich, wurde auch ein vollwertiger Ziffernblock in die Tastatur integriert. Ungewohnt hingegen ist die Standardbelegung der F-Tasten mit den Sonderfunktionen, die normalerweise nur per Fn-Kombination erreichbar sind (kann im BIOS umgestellt werden). Insbesondere bei einem auch für Spiele geeigneten Notebook wie dem F4312 müssen wir zudem kritisieren, dass die Pfeiltasten nur in halber Größe ausgeführt wurden - Fehleingaben in hektischen Rennspielen sind damit vorprogrammiert.
Touchpad
Mit nur 75 x 45 Millimetern effektiver Eingabefläche fällt das Elan Smartpad kleiner aus, als es auf der großen Oberfläche des Notebooks eigentlich müsste. Trotz der konfigurierbaren Multitouch-Gesten gibt es einen zusätzlichen Scrollbereich, den man vor allem beim Surfen im Internet bald nicht mehr missen möchte. Bei trockenen Fingern reagiert das Touchpad verzögerungsfrei und mit hoher Genauigkeit, Schweißhände gleiten jedoch nur mühselig über die glatte Beschichtung.
Die in einer gemeinsamen Leiste verborgenen Maustasten lassen einen exakten Druckpunkt vermissen und sind nur in einem eingeschränkten Bereich auslösbar. Das Klickgeräusch ist angenehm und gedämpft, übertönt aber die noch etwas leisere Tastatur.
Mit 1600 x 900 Bildpunkten besitzt das 17-Zoll-Panel von AUO (B173RW01-V3) eine in dieser Größenklasse übliche Auflösung. Die Pixeldichte von 106 dpi fällt damit leicht höher aus als im 15-Zoll-Bereich (typisch: 100 dpi); das Display ist aber immer noch gut ablesbar und bietet eine recht große Arbeitsfläche auf dem Desktop.
Für die Hintergrundbeleuchtung sorgt ein LED-Backlight, welches nicht ganz die überdurchschnittliche Helligkeit des EasyNote LS11HR erreicht. Die ermittelten 212 cd/m² sollten für Innenräume dennoch ohne Einschränkungen genügen, auch wenn wir uns über etwas höhere Reserven freuen würden. Hervorzuheben ist die überaus gleichmäßige Ausleuchtung von 91 Prozent.
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Ausleuchtung: 91 %
Helligkeit Akku: 217 cd/m²
Kontrast: 190:1 (Schwarzwert: 1.14 cd/m²)54.4% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
78.8% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
52.5% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Ein hoher Schwarzwert von 1,14 cd/m² offenbart uns, dass auch im EasyNote F4312 nur ein einfaches TN-Panel zum Einsatz kommt. Dementsprechend schlecht ist der Kontrast, welcher bei lediglich 190:1 liegt. Egal, ob wir den Blick auf die Konkurrenten von HP, Acer oder aus dem eigenen Haus richten: Wirklich hochwertige Displays sind in dieser Preisklasse praktisch nicht zu finden. Eine seltene Ausnahme bilden dabei Barebone-Anbieter wie Schenker oder Deviltech, bei denen, zumindest gegen Aufpreis, fast immer erstklassige Monitore verbaut werden können.
Unsere Kritik setzt sich bei der Farbwiedergabe fort. Professionelle Fotografen oder Grafiker können mit der eingeschränkten Abdeckung von AdobeRGB sowie sRGB nicht zufriedengestellt werden. Der gewöhnliche Endanwender wird diesen Mangel hingegen kaum bemerken, Videos oder Fotos überzeugen mit subjektiv lebhaften Farben - auch ein Verdienst der verspiegelten Displayoberfläche.
Inwieweit ein großes 17-Zoll-Notebook auch mobil eingesetzt werden wird, wollen wir an dieser Stelle nicht einschätzen, doch sind die Voraussetzungen des F4312 für diesen Zweck denkbar schlecht. Die im Außeneinsatz zu schwache Hintergrundbeleuchtung vermag es nicht, kräftige Reflexionen zu überdecken, was den Bildinhalt nur im Schatten lesbar macht. Sowohl eine matte Beschichtung als auch eine höhere maximale Helligkeit von mindestens 250 bis 300 cd/m² würden dem Display helfen, bei Sonnenlicht besser erkennbar zu sein.
TN-typisch ist die Blickwinkelstabilität keine Stärke dieser Technologie. Unser Testkandidat bildet dabei keine Ausnahme und weist dieselben Schwächen auf, die wir in beinahe jedem Test kritisieren müssen: Es besteht praktisch keinerlei Spielraum für vertikale Kopfbewegungen vor dem Display, da bereits kleinste Abweichungen mit einer deutlichen Kontrastverschiebung verbunden sind. In horizontaler Richtung können zumindest zwei bis drei Nutzer einen Trailer oder Film betrachten, ohne von Bildverfälschungen geplagt zu werden.
Wer ein hochwertiges IPS- oder VA-Panel sein Eigen nennt oder einfach nur einen größeren Monitor anschließen möchte, kann dies sowohl per VGA als auch HDMI tun. Die analoge Ausgabequalität liegt auch bei voller HD-Auflösung auf einem bemerkenswert hohen Niveau, lediglich eine leichte Unschärfe ist zu bemerken. Dank digitaler Übertragung absolut perfekt ist das Bild über den HDMI-Anschluss, der somit nach Möglichkeit immer bevorzugt werden sollte.
Der Core i3-2350M ist die neueste Ausbaustufe von Intels Mittelklasse-Baureihe i3. Wie auch der Core i5-2450M im EasyNote LS11HR basiert der Prozessor auf der in 32 Nanometer gefertigten Sandy-Bridge-Mikroarchitektur, welche bereits Anfang 2011 ihr Debüt feierte. Mit 2,3 GHz fällt der Basistakt nicht besonders hoch aus, zudem besitzt die CPU keinen Turbo-Boost. In Abgrenzung zu den günstigeren Celeron- und Pentium-Modellen kann der i3-2350M auf die SMT-Technologie zurückgreifen, welche die gleichzeitige Bearbeitung von 4 Threads ermöglicht und bei hoher Parallelisierung eine deutliche Mehrleistung verspricht. Die TDP liegt, wie bei allen aktuellen Dualcore-Modellen von Intel (spezielle (U)LV-Versionen seien hierbei ausgenommen), bei 35 Watt.
Als Grafiklösung hat Packard Bell dem EasyNote F4312 die erst kürzlich veröffentlichte AMD Radeon HD 7670M zur Seite gestellt. Entgegen dem Namen handelt es sich bei dieser um kein wirklich neues Produkt: Der nach wie vor bei TSMC in einem 40-Nanometer-Prozess produzierte Chip mit der Bezeichnung "Thames" ist praktisch identisch mit seinem Voränger "Turks", den wir bereits von den Grafikkarten der Serien Radeon HD 6600M und 6700M kennen. Weiterhin kommen 480 Shader in VLIW5-Bauweise mit 600-MHz-Takt zum Einsatz, während der Hersteller im Desktop-Markt bereits erste Modelle mit der neuen GCN-Architektur vorgestellt hat.
Über ein 128 Bit breites Speicherinterface sind 1024 MByte DDR3-Speicher angebunden, was die Leistung gegenüber Modellen mit schnellem GDDR5 spürbar mindert. Dennoch liegt die Performance der Radeon HD 7670M weit über der im Prozessor integrierten HD Graphics 3000, welche im Gegenzug mit einer geringeren Leistungsaufnahme glänzt. Über AMDs Switchable Graphics Technologie kann automatisch zwischen beiden Grafikkarten gewechselt werden, zusätzliche manuelle Eingriffe sind über das Catalyst Control Center möglich.
Abgeschlossen wird die Ausstattung von einer 500 GByte großen Festplatte sowie einem 4-GByte-Speichermodul (DDR3-1333). Dem Prozessor steht somit nur ein Single-Channel-Interface zur Verfügung, was bis auf wenige Ausnahmen die Leistung aber kaum negativ beeinflusst.
Prozessor
Die Mehrleistung des 2,3 GHz schnellen Core i3-2350M fällt gegenüber seinen Vorgängermodellen i3-2310M (2,1 GHz) und i3-2330M (2,2 GHz) äußerst gering aus. Sowohl bei Single- als auch Multi-Thread-Messungen im Cinebench R10 (32 Bit) erzielten wir mit 3034 respektive 6715 Punkten nur marginal bessere Ergebnisse. Dank Turbo-Boost sowie einem 200 MHz höheren Basistakt kann sich der Core i5-2450M des LS11HR um etwa 30 Prozent absetzen, noch deutlich schneller sind Quadcore-Modelle wie der Core i7-2670QM - vorausgesetzt, die verwendete Software kann mehr als zwei Kerne auslasten.
Gegen den Kontrahenten Acer Aspire 7560G mit A8-3520M APU kann sich der i3-2350M ohne Schwierigkeiten behaupten. Unsere Messungen bescheinigen einen Leistungsvorsprung zwischen 15 und 70 Prozent - umso erstaunlicher, als dass es sich bei dem AMD-Chip um einen Vierkerner mit Turbo-Core-Unterstützung handelt. Dass Intel im Prozessormarkt derzeit klar den Ton angibt, wird an dieser Stelle einmal mehr deutlich.
Gerne hätten wir auch 64-Bit-Ergebnisse ermittelt, doch leider verweigerten sowohl der Cinebench R10 als auch die Version R11.5 den Start. Da wir dies schon einmal in Verbindung mit der Radeon HD 7670M beobachten konnten, scheint der aktuelle Treiber von AMD Probleme mit OpenGL in 64-Bit-Anwendungen zu haben.
Massenspeicher
Die von Western Digital stammende 500-GByte-Festplatte (WD5000BPVT-22HXZT3) kennen wir bereits aus dem EasyNote LS11HR. Mit 8 MByte Cache und 5400 U/min zählt das Laufwerk nicht zu den schnellsten Vertretern magnetischer Datenträger, liefert aber dennoch ordentliche Übertragungsraten von etwa 70 MB/s beim Lesen beziehungsweise Schreiben. Auch die Zugriffszeit von 18,1 Millisekunden liegt im guten Mittelfeld.
System Performance
Im synthetischen Systemleistungs-Benchmark PCMark Vantage enttäuscht unser Testkandidat mit lediglich 4334 Punkten. Auch wenn der fehlende Turbo-Boost des Core i3-2350M Leistung kostet, erstaunt der große Rückstand gegenüber dem LS11HR. Etwas geringer ist die Differenz im aktuellen PCMark 7, wo wir 1603 Punkte messen konnten.
Wir wollen an dieser Stelle betonen, dass derlei praxisferne Tests stets mit Vorsicht zu genießen sind, gerade wenn sie, wie im Falle der PCMark-Reihe, durch mehrere Komponenten beeinflusst werden. Im Alltag können wir keine Klagen über die Leistung des Notebooks äußern: Ist der durch die Festplatte limitierte Boot-Vorgang nach etwa 45 Sekunden abgeschlossen, bietet das EasyNote F4312 eine überzeugende Anwendungsleistung in allen gängigen Programmen. Rechenintensive Aufgaben oder die Arbeit mit großen Datenmengen ließen sich durch den Einsatz eines schnelleren Prozessors sowie einer SSD zweifellos noch beschleunigen, doch wird das Notebook für viele Nutzer auch so eine vollkommen ausreichende Performance bieten.
PCMark Vantage Result | 4334 Punkte | |
PCMark 7 Score | 1603 Punkte | |
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Grafiklösung
Nun wird es spannend: Obwohl wie auch im LS11HR eine AMD Radeon HD 7670M zum Einsatz kommt, ist unser Testmodell sowohl durch die schwächere CPU als auch den kleineren Grafikspeicher (1 GByte zu 2 GByte DDR3) ein wenig im Nachteil - zumindest auf dem Papier. Schlägt sich dies auch in den Messwerten nieder?
Zunächst wollen wir dafür den 3DMark des Herstellers Futuremark heranziehen. Anhand der nachfolgenden Messwerte ist gut erkennbar, wie sich beide Modelle in den neueren Versionen des Benchmarks immer weiter annähern, um mit 1183 zu 1172 Punkten im 3DMark 11 schließlich auf einem praktisch identischen Niveau zu landen. Ursache dafür ist, dass insbesondere der über 7 Jahre alte 3DMark 05 mittlerweile stark vom Prozessor limitiert wird, die neueren Versionen hingegen eher auf die Grafikkarte ansprechen.
Mit diesen guten Leistungswerten kann das HP Pavillion g7-1353eg je Benchmark mehr oder weniger stark distanziert werden, das Acer Aspire 7560G mit starker Multi-GPU-Lösung liegt hingegen vor allem im 3DMark 11 klar vorne. Doch wie fällt das Kräfteverhältnis in unserem Spiele-Parcours aus?
3DMark 05 Standard | 12803 Punkte | |
3DMark 06 Standard Score | 7504 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 4663 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 1172 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Gemessen an der Preisklasse von lediglich rund 500 Euro schafft es das EasyNote F4312, in fast allen getesteten Spielen hervorragende Bildraten auf das Display zu zaubern. Für den Vergleich mit der Konkurrenz müssen wir differenzieren, ob der jeweilige Titel sowie die gewählten Einstellungen eher den Prozessor oder die Grafikkarte belasten.
Im ersten Fall, der beispielsweise in F1 2011 oder Fifa 12 zu beobachten ist, kann sich das Schwestermodell LS11HR besonders in niedrigen Einstellungen messbar absetzen. Diese Differenz schrumpft mit steigender Auflösung und höherem Detailgrad, bis die wachsende Grafiklast den schwächeren Core-i3-Prozessor zu egalisieren beginnt. Die mit AMD-Prozessoren bestückten Kandidaten von HP und Acer fallen bei starker CPU-Limitierung weit zurück.
Andere Spiele wie unser Anno-2070-Benchmark oder Deus Ex fordern vor allem die Grafikkarte. Dies spielt der Radeon HD 6740G2 im Aspire 7560G in die Hände, die als Crossfire-Verbund jedoch mit Mikrorucklern zu kämpfen hat. Ein einzelner, schneller Grafikchip kann trotz niedrigerer Bildraten ein oftmals flüssigeres Spielerlebnis bieten. Die beiden Packard Bell Notebooks erreichen nahezu identische Ergebnisse, was auch verdeutlicht, dass der kleinere Grafikspeicher des F4312 keine Nachteile mit sich bringt. Für maximale Details bei der nativen Displayauflösung von 1600 x 900 Pixeln ist die Radeon HD 7670M allerdings meist zu langsam, erst deutlich stärkere Modelle wie die GeForce GTX 560M bieten dafür ausreichende Reserven.
Anmerkungen
Die gute Performance in Skyrim ist auf den Patch 1.4 des Spieles zurückzuführen, der bei älteren Tests noch nicht zur Verfügung stand. Speziell Systeme mit geringer Prozessorleistung erzielen mit diesem teils erheblich höhere Frameraten.
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
Civilization 5 (2010) | 42 | |||
Dirt 3 (2011) | 75.4 | 46.24 | 41.02 | |
Deus Ex Human Revolution (2011) | 96.8 | 36.3 | ||
F1 2011 (2011) | 77 | 49 | 27 | |
Fifa 12 (2011) | 175 | 105 | 77 | |
The Elder Scrolls V: Skyrim (2011) | 49.6 | 35.6 | 22.6 | |
Anno 2070 (2011) | 74.4 | 32.9 | 21.6 |
Geräuschemissionen
Schon im Test des EasyNote LS11HR konnte wir Packard Bell dafür loben, wie gering die Lautstärke des Notebooks ausfällt. Ein etwas langsamerer, dafür aber auch sparsamerer Prozessor ist der Grund, dass das F4312 in dieser Disziplin noch ein wenig besser abschneidet.
Ohne Belastung der Hardware schaltet sich der Lüfter häufig komplett ab, so dass wir, abgesehen von gelegentlichen Zugriffen auf die Festplatte, keinerlei Geräusche vernehmen können. Messwerte von minimal 29,6 dB(A), maximal 32,6 dB(A) im Leerlauf unterstreichen diesen hervorragenden subjektiven Eindruck.
Auch in Spielen, für welche an dieser Stelle stellvertretend der 3DMark 06 herangezogen werden soll, verhält sich unser Testkandidat mit 33,9 dB(A) ausgesprochen leise. Erst wenn wir uns mit den Tools Prime95 sowie FurMark der theoretischen Maximalauslastung nähern, macht sich das Notebook mit bis zu 37,9 dB(A) etwas deutlicher bemerkbar. Die mit AMD-APUs ausgestattete Konkurrenz von HP und Acer bewegt sich hier auf einem ähnlichen Niveau, erreicht jedoch nicht die hervorragenden Leerlaufwerte des F4312.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 29.6 / 31.3 / 32.6 dB(A) |
HDD |
| 32.6 dB(A) |
DVD |
| 36.6 / dB(A) |
Last |
| 34 / 37.9 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft SL-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Auch über die Temperaturentwicklung können wir uns in vollem Umfang positiv äußern. Im Leerlauf überschreitet das Gehäuse nur punktuell Werte von 30 Grad Celsius und fühlt sich angenehm kühl an. Nach längerer Volllast steigen die Oberflächentemperaturen im Durchschnitt um etwa 2 Grad Celsius an, bleiben von unangenehmen Werten über 40 Grad Celsius jedoch weit entfernt. Auch einer Nutzung auf den Oberschenkeln steht somit nichts im Wege.
Ebenso unkritisch fällt die Temperaturentwicklung der Hardwarekomponenten aus. In unserem Stresstest pendelte sich der Core i3-2350M bei sehr niedrigen 66 Grad Celsius ein, was auch für einen besonders heißen Sommer ausreichende Reserven erwarten lässt. Throttling war dabei zu keinem Zeitpunkt feststellbar. Auch die Radeon HD 7670M erwärmt sich mit höchstens 61 Grad Celsius nur geringfügig.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 38.2 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 36.9 °C (von 21.1 bis 71 °C für die Klasse Multimedia).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 35.4 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 39.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 29.6 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 31.3 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich erreichen maximal 35.1 °C und damit die typische Hauttemperatur und fühlen sich daher nicht heiß an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.8 °C (-6.3 °C).
Lautsprecher
An der Qualität der verbauten Stereolautsprecher hat sich seit dem vorherigen Test nichts geändert. Im Vergleich mit den ebenfalls nicht wirklich überzeugenden Boxen des HP Pavilion g7-1353eg oder Acer Aspire 7560G fällt die Soundqualität noch ein wenig weiter ab, zu flach und blechern wirkt die Wiedergabe.
Für den Anschluss externer Lautsprecher oder Kopfhörer steht wie üblich sowohl ein 3,5-Millimeter-Klinke-Ausgang als auch HDMI zur Verfügung. Zu bevorzugen wäre natürlich, dass der Hersteller ab Werk ein besseres Soundsystem integriert, auch wenn das Niveau eines Dell XPS 17 in dieser Preisklasse kaum erwartet werden kann.
Energieaufnahme
Interessanterweise fällt die Leistungsaufnahme des EasyNote F4312 mit 11,8 bis 16,9 Watt im Leerlauf etwas höher als beim besser ausgestatteten LS11HR aus. Es scheint, als ob AMDs Switchable-Graphics-Technologie nicht ordnungsgemäß arbeitet und die Radeon HD 7670M nicht automatisch deaktiviert wird - ärgerlich. Erst wenn wir im BIOS die ausschließliche Verwendung der Intel-IGP erzwingen, bestätigen uns Programme wie der AMD System Monitor, dass die dedizierte Grafikkarte auch wirklich inaktiv ist.
Auf den Lastverbrauch bleibt dies ohne Auswirkungen. Mit 45,4 Watt im 3DMark 06 und 62,9 Watt im Stresstest ist dieser leicht höher als bei Fusion-Notebooks wie dem HP Pavilion g7-1353eg, erscheint der guten Leistungsfähigkeit aber angemessen. Das mitgelieferte 90-Watt-Netzteil wurde für den ermittelten Maximalwert großzügig dimensioniert.
Aus / Standby | 0.3 / 0.5 Watt |
Idle | 11.8 / 15.6 / 16.9 Watt |
Last |
45.4 / 62.9 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Die Auswirkungen der unwirksamen Grafikumschaltung zeigen sich bei der Ermittlung der Akkulaufzeiten. Lediglich 4 Stunden und 22 Minuten hält das Notebook im Battery Eater Readers Test durch, selbst wenn alle Energiesparoptionen ausgeschöpft werden. Das EasyNote F4312 verschenkt damit mindestens eine Stunde Laufzeit, wie der Vergleich mit dem LS11HR beweist.
Beim Surfen über WLAN (234 Minuten) oder dem Abspielen einer DVD (147 Minuten) schrumpft diese Differenz etwas, auch kann sich unser Kandidat vor die Modelle von HP und Acer setzen. Bis ein Treiber- oder BIOS-Update die beschriebene Problematik behebt, empfehlen wir dennoch zur Maximierung der Mobilität die manuelle Deaktivierung der Radeon-GPU im BIOS.
Für unsere Lastmessung im Battery Eater Classic Test maximieren wir die Displayhelligkeit und verwenden den Energiesparplan "Höchstleistung". Gemessen an der geringen Akkukapazität von nur 48 Wattstunden geht die Laufzeit von 94 Minuten in Ordnung.
Mit dem EasyNote F4312-HR-075GE bietet der Hersteller Packard Bell ein äußerst preisgünstiges 17-Zoll-Notebook an, welches dennoch mit guten Leistungswerten besticht.
Ungeachtet des etwas schwächeren Core-i3-Prozessors fällt die Performance in Spielen kaum geringer als beim teureren LS11HR aus. Die in der Mittelklasse angesiedelte Radeon HD 7670M ist auch für aktuelle Titel geeignet, solange sich der Käufer mit leicht reduzierten Qualitätseinstellungen zufrieden gibt.
Abstriche müssen ebenfalls bei der Ausstattung in Kauf genommen werden. 4 GByte Arbeitsspeicher, eine 500 GByte große Festplatte, lediglich USB 2.0 - dies sind die Schattenseiten des starken Preisdrucks. Auch ein mangelhaftes Display mit TN-Panel ist in dieser Klasse leider traurige Gewohnheit.
Weiteren Anlass zur Kritik konnten wir kaum entdecken. Gehäusestabilität, Verarbeitung und Eingabegeräte sind dem Kaufpreis angemessen, die geringe Geräuschentwicklung kann gar als vorbildlich bezeichnet werden. Wenn der Hersteller noch die Probleme mit der automatischen Grafikumschaltung in den Griff bekommt, sollten auch Akkulaufzeiten von über 5 Stunden im Leerlauf erreichbar sein.
Noch ist unsere Ausstattungsvariante nicht im deutschen Einzelhandel erhältlich, bei Lieferbarkeit erwarten wir allerdings einen höchst attraktiven Preis von etwa 500 bis 550 Euro. Als Alternative mit etwas besserer Ausstattung, jedoch unterlegener Leistung trotz Quadcore-CPU und Crossfire-Verbund bietet sich beispielsweise das HP Pavilion g7-1353eg an.