Test Nubia Red Magic 3 Gaming-Smartphone: 8K + aktive Kühlung
Das Nubia Red Magic 3 ist ein Gaming-Smartphone mit hohem Anspruch: Mit außergewöhnlichem Design, riesigem Akku, 90-Hz-Display und flottem SoC soll es anderen High-End-Smartphones besonders beim Spielen überlegen sein. Auch den Vorgänger Red Magic Mars gab es schon in Europa, allerdings ist er schwer zu bekommen.
Der chinesische Hersteller verkauft seine Gaming-Smartphones mittlerweile auch in Europa per Direktvertrieb: Auf redmagic.gg kann man die außergewöhnlich designten Smartphones mit passendem Netzteil und passenden LTE-Frequenzen bestellen. Außerdem kommt die EU-Version mit Vanilla-Android, sodass einer normalen Nutzung in westlichen Ländern nichts im Wege steht.
Auch auf TradingShenzhen kann man die EU-Version mittlerweile kaufen, freundlicherweise hat uns der Onlineshop auch das Testgerät zur Verfügung gestellt. Zwischen 427 und 587 Euro zahlt man, je nach Speicherausstattung für das Smartphone. Da sind auch andere hochwertige Gaminggeräte nicht mehr weit entfernt: Das Xiaomi Black Shark 2 oder das Razer Phone 2 sind hier zu nennen. Wesentlich teurer: Das Asus ROG Phone. Aber vielleicht reicht ja auch ein einfaches Nokia 8.1 für Gamer, bei dem sich noch etwas Geld sparen lässt?
Wir erweitern unser Team und suchen Gaming-Enthusiasten sowie Unterstützung für unsere Video-Produktion im Raum Hamburg.
Details
Gehäuse – Handy mit RGB-LEDs
Hochwertig und im typisch martialischen Gamer-Look: Das sind die ersten Eindrücke des Nubia Red Magic 3. Die Farbvarianten sind mit Rot und Schwarz erstmal wenig außergewöhnlich, die Version mit 12 GB RAM und 256 GB Massenspeicher gibt es allerdings im durchaus ungewöhnlichen Camouflage-Look.
Allen Farbvarianten gemein ist ein breiter LED-Streifen an der Rückseite, dessen Farbspiel sich frei wählen lässt: Man kann entweder eines der vorinstallierten Profile wählen oder eines selbst erstellen. Das mit 215 Gramm recht schwere Gehäuse besteht ansonsten bis auf das Bildschirmglas an der Vorderseite aus Metall, hat eine leicht gewölbte Rückseite und reagiert gegenüber Druck oder Verwinden völlig unbeeindruckt.
Das Display besitzt keine Notch, sondern oben und unten einen relativ schmalen Bildschirmrand.
Ausstattung – Gute Speicherausstattung und USB 3.0
Unser Testgerät kommt mit 8 GB RAM und 128 GB Massenspeicher zu uns. Im Direktvertrieb gibt es als weitere Variante noch 12 GB Arbeits- und 256 GB Massenspeicher, diese Camo-Edition ist aber aktuell noch nicht erhältlich. Der Speicher ist nicht per microSD erweiterbar.
In Sachen Kommunikation ist das Smartphone gut ausgestattet, ein NFC-Modul fehlt allerdings. Als physische Schnittstelle für Daten dient ein USB-C-Anschluss, der mit USB-3.0-Geschwindigkeit angebunden ist.
Einen 3,5mm-Audioport gibt es, das wird Soundpuristen freuen. Zwei Nano-SIM-Slots sind im Gerät vorhanden.
Software – Handy mit gutem Gaming-Mode
Nubia setzt für die westliche Edition seines Smartphones auf pures Android 9.0. Die Sicherheitspatches stammen zum Testzeitpunkt stammen vom März 2019 und sollten schnellstmöglich aktualisiert werden.
Es sind keine Werbeapps von Drittanbietern vorinstalliert und auch ansonsten ändert Nubia auf den ersten Blick wenig am Betriebssystem. In den Optionen finden sind lediglich die Einstellungsmöglichkeiten für den LED-Streifen an der Rückseite, den man frei gestalten kann. Außerdem gibt es Einstellungsmöglichkeiten für diverses Zubehör und eine Anleitungsapp. Alle diese Zusatzanwendungen sind allerdings nur auf Englisch verfügbar.
Der eigentlich Clou aber wird per Schieberegler an der linken Gehäuseseite aktiviert: Ein Gaming-Mode, der dem Smartphone mit eigener Oberfläche und ohne ablenkende andere Apps ein bisschen Konsolenflair verleiht. Zusätzlich kann man hier zahlreiche Einstellungen vornehmen, beispielsweise den Lüfter steuern (der übrigens auch nur in diesem Modus aktiv ist) oder die Schultertasten aktivieren.
Kommunikation und GPS – Gaming-Handy mit vielen LTE-Frequenzen
In Sachen LTE muss sich die EU-Version des Nubia Red Magic 3 nichts vorwerfen lassen: Alle wichtigen Frequenzen werden abgedeckt und mit den zusätzlichen Frequenzen sollte man auch in vielen Ländern der Welt eine Verbindung zum mobilen Datennetz aufbauen können. Die Verbindung zum deutschen D2-Netz baut das Smartphone im städtischen Umfeld recht flott auf und sie ist auch in Innenräumen meist gut, aber nur selten vollständig vorhanden.
Mehr Sorgen bereitet uns allerdings das wackelige und auch im Durchschnitt nicht sonderlich schnelle WLAN: Mit 208 MBit/s im Download und 105 MBit/s im Upload ist es zwar etwas flotter als das Asus ROG Phone, aber deutlich langsamer als alle anderen Vergleichsgeräte.
Networking | |
iperf3 transmit AX12 | |
Xiaomi Black Shark 2 | |
Razer Phone 2 | |
Nokia 8.1 | |
Nubia Red Magic 3 | |
Asus ROG Phone | |
iperf3 receive AX12 | |
Razer Phone 2 | |
Xiaomi Black Shark 2 | |
Nokia 8.1 | |
Nubia Red Magic 3 | |
Asus ROG Phone |
Mit der App GPS Test überprüfen wir, wie schnell und wie genau im Freien eine GPS-Verbindung für die Ortung aufgebaut wird. In Gebäuden kann uns das Smartphone nicht orten, im Freien sind aber sehr schnell 4 Meter Genauigkeit erreicht.
Unseren Praxistest, eine Fahrradtour, bei der auch das Profi-Navi Garmin Edge 520 mitfährt, meistert das Nubia Red Magic 3 recht gut, gerade in engen Gassen werden Kurven aber gerne abgekürzt. Auf absolute Präzision bei der Navigation sollte man also nicht angewiesen sein.
Telefonfunktionen und Sprachqualität – Über Ohrhörer nicht gut
Die Telefonapp stammt von Google und wurde von Nubia nicht verändert.
Wer telefonieren möchte, der sollte das tunlichst nicht über den Ohrhörer tun: Als Ohrhörer muss der obere Lautsprecher herhalten und er tut dies eher schlecht als recht: Das Gegenüber klingt dumpf und blechern und dennoch hört die Umgebung beinahe alles mit, selbst auf niedrigeren Lautstärken. Auch unsere Stimme wird in diesem Modus vom Mikrofon zwar in allen Lautstärken, aber ebenfalls nicht sehr sauber wiedergegeben. Im Freisprechmodus klingt das Gegenüber ebenfalls etwas dumpf, aber besser als via Ohrhörer. Auch wird unsere Stimme hier klarer aufgenommen.
Kameras – 8K ftw
Eine Singlekamera ist heutzutage bei teureren Smartphones eine Seltenheit, abgesehen vom fehlenden Zoom muss es für die Fotoqualität aber kein Nachteil sein, wenn ein vernünftiges Kameramodul verbaut ist. Die Hauptkamera im Nubia Red Magic 3 löst auf jeden Fall hoch auf: 48 Megapixel bringt der Sony IMX586 mit. Das bedeutet aber nicht unbedingt, dass hier gute Fotos entstehen, besonders bei schwachem Licht bedeuten mehr Pixel oft auch eine kleinere Fläche pro Pixel und damit weniger Licht, das der Pixel aufnehmen kann.
Also: Taugt die Hauptkamera des Nubia Red Magic 3 was? Bei Tageslicht gefallen uns die Bilder auf den ersten Blick recht gut: Ordentliche Farben, ein klares Bild und eine recht gute Darstellung von Details. Dunkle Flächen könnten etwas heller sein, aber ansonsten ein guter Start. Bei Schwachlicht geht die Schärfe recht schnell verloren, zudem könnte die Aufhellung besser sein.
Interessant ist der Videomodus der Kamera, den Nubia ebenfalls in der Werbung erwähnt: Er soll Videos bis zu 4320p bei 30fps aufzeichnen können, das wäre 8K-Auflösung, wie sie bei ganz modernen Fernsehern zum Einsatz kommt. Das lässt aufhorchen, denn bisher gibt es selbst unter den Flaggschiffen der Hersteller kein Smartphone, das Videos in so hoher Qualität ab Werk aufzeichnen kann.
Die Funktion ist in der Software noch mit "Beta" bezeichnet und ruckelt während der Aufnahme etwas, das Endresultat ist aber durchaus beeindruckend: Nicht nur passt sich die Belichtung sehr gut an sich verändernde Lichtverhältnisse an, die Bilder wirken auch superscharf und wenn man hineinzoomt kann man viele Details erkennen. Allerdings muss die Beleuchtung wirklich hell sein, sonst wird das Bild schnell unsauber. 4K-Videos lassen sich sogar in 60fps aufzeichnen. Für einen ersten Versuch ist das durchaus beeindruckend, was der Kamera allerdings gänzlich fehlt, ist ein optischer Bildstabilisator.
Weniger beeindruckt hat uns der HDR-Modus, der ebenfalls als "Beta" gekennzeichnet ist und im Moment durch übertriebene Farben eher Pop-Art als realistische Videobilder mit hohem Kontrast erzeugt.
Die Frontkamera mit 16 Megapixel macht scharfe und ansehnliche Selfies.
Bildervergleich
Wählen Sie eine Szene und navigieren Sie im ersten Bild. Ein Klick ändert die Position bei Touchscreens. Ein Klick auf die vergrößerten Bilder öffnet das Original in einem neuen Fenster. Das erste Bild zeigt das skalierte Foto, welches mit dem Testgerät aufgenommen wurde.
Szene 1Szene 2Szene 3Im Labortest mit festgelegten Lichtbedingungen stellt die Kamera Farben sehr hell dar. Die Darstellung des Testcharts gefällt uns aber gut, die Schärfe passt und Details werden exakt dargestellt.
Zubehör und Garantie – Spezielles Gamingzubehör noch nicht erhältlich
Mitgeliefert bekommt man außer dem Schnellladenetzteil und dem USB-C-Kabel noch ein SIM-Tool. Wer noch ein zusätzliches Netzteil möchte, bekommt es beim Hersteller für günstige 10 Euro. Auch Schutzfolien und spezielle Kopfhörer sind hier zu finden. Interessanter wäre da der Nubia-Magic-Adapter, eine Dockingstation, für die das Smartphone auch einen eigenen Port besitzt. Diese ist auf der europäischen Website des Nubia Red Magic 3 aber nicht verfügbar und auch ansonsten konnten wir sie im Internet (noch?) nicht entdecken. Sonstiges Gamingzubehör wie beispielsweise ein spezielles GamePad oder andere Gimmicks hat der Hersteller momentan nicht im Angebot.
Der Hersteller gibt üblicherweise 24 Monate Garantie auf seine Smartphones, je nach Geschäftsort des Händlers gibt es auch eine Händlergewährleistung.
Eingabegeräte & Bedienung – Zuverlässiger Touchscreen
240 Mal in der Sekunde tastet der Touchscreen laut Hersteller die Oberfläche ab und erkennt so Berührungen angeblich besonders schnell. Tatsächlich gefällt uns der berührungsempfindliche Bildschirm des Nubia-Smartphones sehr gut, sowohl in Sachen Oberfläche als auch in Sachen Präzision und Geschwindigkeit.
Die Hardware-Buttons am rechten Gehäuserand sind etwas schmal, aber gut zu ertasten. Sie haben einen guten Druckpunkt, fühlen sich aber nur mäßig hochwertig an. Der Slider an der linken Gehäuseseite für den Gaming-Mode gefällt uns da schon besser: Er ist geriffelt und rastet satt ein.
An der Rückseite findet sich ein Fingerabdrucksensor, der unsere Abdrücke sehr zuverlässig und schnell erkennt.
Display – Dunkel und bunt
Das Nubia Red Magic spricht mit den technischen Daten seines Displays einige Dinge an, die für Gamer wichtig sind: HDR-Support für hohe Kontraste, 90 Hz für weiche Bewegungen, schnelle Reaktionszeiten und geringes Touch-Lag. Die Auflösung ist nicht schlecht, aber mit 2.340 x 1.080 Pixel auch nicht herausragend. Da es sich um ein AMOLED-Display handelt, ist absolutes Schwarz möglich, da einzelne Pixel komplett abgeschaltet werden können.
Das klingt alles erstmal toll und sogar etwas besser als bei manch anderem Modell. Wo das Nubia Red Magic 3 aber wirklich enttäuscht, ist die Helligkeit des Screens: Maximal 333 cd/m² messen wir selbst bei voll belichtetem Helligkeitssensor. Das ist nicht mehr zeitgemäß, aktuelle OLEDs kommen wenn nötig meist auf 600 cd/m² oder mehr. Bei Einsätzen in hellen Umgebungen dürfte die geringe Helligkeit ein Problem werden. Auch die Ausleuchtung ist mit 80 % ungleichmäßig, der obere Bereich des Bildschirms ist im Hochkantmodus wesentlich heller.
|
Ausleuchtung: 80 %
Helligkeit Akku: 294 cd/m²
Kontrast: ∞:1 (Schwarzwert: 0 cd/m²)
ΔE Color 10.58 | 0.5-29.43 Ø4.92
ΔE Greyscale 6.7 | 0.5-98 Ø5.2
146.5% sRGB (Calman 2D)
Gamma: 1.631
Nubia Red Magic 3 AMOLED, 2340x1080, 6.7" | Razer Phone 2 IGZO LCD, UltraMotion 120 Hz Display, 2560x1440, 5.7" | Asus ROG Phone AMOLED, 2160x1080, 6" | Xiaomi Black Shark 2 AMOLED, 2340x1080, 6.4" | Nokia 8.1 IPS, 2246x1080, 6.2" | |
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Bildschirm | 63% | 50% | 37% | 56% | |
Helligkeit Bildmitte | 294 | 600 104% | 597 103% | 409 39% | 567 93% |
Brightness | 298 | 577 94% | 637 114% | 412 38% | 547 84% |
Brightness Distribution | 80 | 92 15% | 83 4% | 95 19% | 92 15% |
Schwarzwert * | 0.31 | 0.61 | |||
Delta E Colorchecker * | 10.58 | 3.43 68% | 5.12 52% | 5.2 51% | 4.39 59% |
Colorchecker dE 2000 max. * | 17.04 | 6.36 63% | 10.9 36% | 8.9 48% | 7.28 57% |
Delta E Graustufen * | 6.7 | 4.4 34% | 7.3 -9% | 4.8 28% | 4.9 27% |
Gamma | 1.631 135% | 2.388 92% | 2.203 100% | 2.21 100% | 2.248 98% |
CCT | 7184 90% | 6069 107% | 7371 88% | 7430 87% | 7642 85% |
Kontrast | 1935 | 930 |
* ... kleinere Werte sind besser
Bildschirm-Flackern / PWM (Pulse-Width Modulation)
Flackern / PWM festgestellt | 367.6 Hz | ||
Das Display flackert mit 367.6 Hz (im schlimmsten Fall, eventuell durch Pulsweitenmodulation PWM) . Die Frequenz von 367.6 Hz ist relativ hoch und sollte daher auch bei den meisten Personen zu keinen Problemen führen. Empfindliche User sollen laut Berichten aber sogar noch bei 500 Hz und darüber ein Flackern wahrnehmen. Im Vergleich: 53 % aller getesteten Geräte nutzten kein PWM um die Helligkeit zu reduzieren. Wenn PWM eingesetzt wurde, dann bei einer Frequenz von durchschnittlich 8746 (Minimum 5, Maximum 343500) Hz. |
Das Nubia Red Magic 3 bietet einige Vorauswahlmöglichkeiten für die Farbdarstellung, wir testen hier allerdings nur in den Werkseinstellungen. Dabei wird schnell sichtbar, dass Farben viel zu kräftig dargestellt werden, dafür hätten wir aber gar kein Messgerät gebraucht, das sieht man auch mit bloßem Auge. Besonders rote und grüne Farbtöne sind deutlich überbetont. Passenderweise heißt der voreingestellte Modus "colorful", bei den Graustufen gibt es einen deutlichen Blaustich.
Die durchschnittlichen Abweichungen vom Referenzwert des Farbraums sRGB sind in den Werkseinstellungen recht hoch, gleichzeitig wird der sRGB-Farbraum laut CalMAN deutlich übertroffen. Die alternative Voreinstellung heißt "natural" und ist nach den kräftigen Farben sehr fahl, aber für eine natürliche Farbdarstellung sicherlich besser geeignet.
In Sachen PWM bringt das AMOLED-Display immerhin ein etwas hochfrequenteres Flackern mit als andere Modelle: 367,6 Hz sollten für viele Nutzer in Ordnung sein, der 90-Hz-Modus, den man allerdings nur im Gaming-Mode aktivieren kann, sollte die Probleme weiter abschwächen.
Reaktionszeiten (Response Times) des Displays
↔ Reaktionszeiten Schwarz zu Weiß | ||
---|---|---|
6 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 3 ms steigend | |
↘ 3 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind sehr kurz, wodurch sich der Bildschirm auch für schnelle 3D Spiele eignen sollte. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.1 (Minimum) zu 240 (Maximum) ms. » 15 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten besser als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (21 ms). | ||
↔ Reaktionszeiten 50% Grau zu 80% Grau | ||
10 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 5 ms steigend | |
↘ 5 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind gut, für anspruchsvolle Spieler könnten der Bildschirm jedoch zu langsam sein. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.165 (Minimum) zu 636 (Maximum) ms. » 20 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten besser als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (32.9 ms). |
An bewölkten Tagen rettet der hohe Kontrast dem Smartphone die Lesbarkeit, trotz der niedrigen Helligkeit. Wer von den Seiten auf sein Smartphone blickt, der bekommt ein unverfälschtes Bild zu sehen.
Leistung – Gaming-Handy mit viel Power
Der Snapdragon 855 ist dieses Jahr die Wahl von vielen High-End-Smartphones, unter unseren Vergleichsgeräten steckt er allerdings nur im Xiaomi Black Shark 2. Das Nubia Red Magic 3 liefert damit mehr Leistung als die Geräte mit letztjähriger Hardware, das Nokia 8.1 mit Snapdragon 710 fällt nochmals deutlich ab.
Durch die Menüs scrollt man butterweich und auch aufwändigere Apps sind kein Problem auf dem Gaming-Handy.
AnTuTu v7 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Nubia Red Magic 3 | |
Razer Phone 2 | |
Asus ROG Phone | |
Xiaomi Black Shark 2 | |
Nokia 8.1 | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 855 (217967 - 398720, n=16) |
Auch in den Browserbenchmarks belegt unser Testgerät vordere Plätze. Das Surfen im Netz geht auch subjektiv schnell von der Hand und Bilder werden schon während des Scrollens geladen.
Jetstream 2 - Total Score | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (13.8 - 387, n=161, der letzten 2 Jahre) | |
Nubia Red Magic 3 (Chrome 74) | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 855 (45.5 - 67, n=16) | |
Asus ROG Phone (Chrome 74) | |
Xiaomi Black Shark 2 (Chrome 73.0.3683.90) |
WebXPRT 3 - Overall | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (38 - 347, n=79, der letzten 2 Jahre) | |
Nubia Red Magic 3 (Chrome 74) | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 855 (90 - 129, n=20) | |
Asus ROG Phone (Chrome 70) | |
Razer Phone 2 (Chrome 68) | |
Xiaomi Black Shark 2 (Chrome 73.0.3683.90) | |
Nokia 8.1 (Chrome 71) |
Octane V2 - Total Score | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (2228 - 100368, n=203, der letzten 2 Jahre) | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 855 (17011 - 33918, n=21) | |
Nubia Red Magic 3 (Chrome 74) | |
Asus ROG Phone (Chrome 70) | |
Razer Phone 2 (Chrome 68) | |
Xiaomi Black Shark 2 (Chrome 73.0.3683.90) | |
Nokia 8.1 (Chrome 71) |
Mozilla Kraken 1.1 - Total | |
Nokia 8.1 (Chrome 71) | |
Xiaomi Black Shark 2 (Chrome 73.0.3683.90) | |
Nubia Red Magic 3 (Chrome 74) | |
Razer Phone 2 (Chrome 68) | |
Asus ROG Phone (Chrome 70) | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 855 (1852 - 2611, n=19) | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (277 - 28190, n=160, der letzten 2 Jahre) |
* ... kleinere Werte sind besser
Der UFS-2.1-Speicher im Nubia Red Magic 3 gehört zu den flotteren Speicherbausteinen in den Vergleichsgeräten. Damit bekommt das Smartphone einen kleinen Geschwindigkeitsvorteil bei Ladezeiten und bei der Datenübertragung.
Nubia Red Magic 3 | Razer Phone 2 | Asus ROG Phone | Xiaomi Black Shark 2 | Nokia 8.1 | Durchschnittliche 128 GB UFS 2.1 Flash | Durchschnitt der Klasse Smartphone | |
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AndroBench 3-5 | -27% | 2% | -21% | -52% | 9% | 240% | |
Sequential Read 256KB | 777 | 733 -6% | 725 -7% | 793 2% | 279.3 -64% | 760 ? -2% | 1839 ? 137% |
Sequential Write 256KB | 190.5 | 194.8 2% | 243.3 28% | 195.6 3% | 203.8 7% | 297 ? 56% | 1425 ? 648% |
Random Read 4KB | 152.2 | 124.3 -18% | 141.6 -7% | 145.2 -5% | 69.9 -54% | 152.9 ? 0% | 277 ? 82% |
Random Write 4KB | 160.1 | 23.99 -85% | 152 -5% | 25 -84% | 7.3 -95% | 131.6 ? -18% | 309 ? 93% |
Sequential Read 256KB SDCard | 86.6 ? | 84.7 ? | 76 ? | ||||
Sequential Write 256KB SDCard | 62.2 ? | 58.3 ? | 59.6 ? |
Spiele – Handy mit frei belegbaren Schultertasten
Wir testen das Gaming-Handy natürlich auch auf seine Spieletauglichkeit und hier können wir sagen, dass das Smartphone durch seine hohe Leistungsfähigkeit, den 90-Hz-Bildschirm (den das Spiel allerdings unterstützen muss) und den speziellen Gamingmodus, der Ablenkungen reduziert sehr gut zum Spielen geeignet ist.
Im Game Space 2.0, der speziellen Oberfläche des Red Magic 3, die man nur per Slider an der linken Gehäuseseite erreicht, kann man berührungsempfindliche Schultertasten bestimmten Bereichen auf dem Touchscreen zuordnen und so die Bedienelemente auslösen, die dort erscheinen. Beim Rennspiel Asphalt 9 bietet sich das für den Drift und den Boost an. Wir probieren es aus und sind recht positiv überrascht: Die Tasten funktionieren zuverlässig und bestätigen die Betätigung durch ein leichtes Vibrieren. Ebenfalls in Asphalt 9 und einigen anderen Spielen funktionieren erweiterte Rumble-Effekte.
Die klassische Steuerung per Touchscreen und Lagesensor überprüfen wir mit Temple Run 2 und auch sie funktioniert problemlos.
Emissionen – Aktive Kühlung macht Geräusche
Geräuschemissionen
Bei 43 dB(A) liegt der Ausschlag unseres Messmikrofons, wenn der Lüfter voll aufdreht. Das sehr hochfrequente Lüftergeräusch ist dabei deutlich hörbar und konstant. Wer den Lüfter automatisch regeln lässt, der kann den Lärmpegel bei schwacher Last deutlich senken. Der Lüfter ist im normalen Betrieb nicht aktiv, sondern nur, wenn man den speziellen Gaming-Mode mittels Schiebregler aktiviert.
Temperatur
Bis zu 44,9 °C messen wir unter voller Last ohne Lüfter an der Gehäusevorderseite. Das ist ein hoher Wert, der durchaus unangenehm werden kann, uns war das Gehäuse zum Anfassen schon beinahe zu warm. Aktiviert man den Lüfter, so senkt er die Temperatur recht flott um bis zu 1,5 °C. Das macht das Gaming-Smartphone nicht kühl, aber immerhin ist ein gewisser Effekt zu verzeichnen. Der Preis dafür ist das präsente Lüftergeräusch.
Ohne Lüfter drosselt das SoC das Nubia Red Magic 3 nur minimal, mit Lüfter ändert sich nichts daran. Somit sollte auch nach längerer Last die volle Leistungsfähigkeit gegeben sein.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 44.9 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.1 °C (von 21.9 bis 63.2 °C für die Klasse Smartphone).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 41.3 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.9 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 28.6 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32.8 °C.
Lautsprecher
Der Ohrhörer wird von Red Magic 3 als Lautsprecher genutzt, außerdem gibt es unterhalb des Screens ebenfalls einen Speaker. Beide sind nach vorne gerichtet und können mit bis zu 86,8 dB(A) recht laut werden. Im Diagramm ist deutlich ein Ausschlag bei den Höhen zu sehen und der macht sich auch bemerkbar, wenn man die Lautstärke voll aufdreht: Der Sound dröhnt dann unangenehm in den Ohren. Dreht man die Lautstärke aber etwas zurück, so wirkt der Klang durchaus angenehm und man kann auch längeren Musikstücken zuhören.
Wer ein Headset oder Lautsprecher anschließen will, der kann das per 3,5mm-Klinkenport oder Bluetooth 5.0 machen. Beides funktioniert problemlos.
Nubia Red Magic 3 Audio Analyse
(+) | Die Lautsprecher können relativ laut spielen (86.8 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 70.2% niedriger als der Median
(+) | lineare Bass-Wiedergabe (0% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(-) | kaum Mitten, vom Median 70.2% abweichend
(+) | lineare Mitten (0% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(-) | kaum Hochtöne, 70.2% geringer als der Median
(+) | sehr lineare Hochtöne (0% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(-) | hörbarer Bereich ist nur wenig linear (127.8% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 97% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 2% vergleichbar, 0% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 12%, durchschnittlich ist 37%, das schlechteste Gerät hat 134%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 99% aller getesteten Geräte waren besser, 1% vergleichbar, 0% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Razer Phone 2 Audio Analyse
(±) | Mittelmäßig laut spielende Lautsprecher (77.1 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 23% niedriger als der Median
(±) | durchschnittlich lineare Bass-Wiedergabe (10.3% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(+) | ausgeglichene Mitten, vom Median nur 1.8% abweichend
(+) | lineare Mitten (3.4% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(+) | ausgeglichene Hochtöne, vom Median nur 1.8% abweichend
(+) | sehr lineare Hochtöne (2.9% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(±) | hörbarer Bereich ist durchschnittlich linear (17.1% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 8% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 6% vergleichbar, 86% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 12%, durchschnittlich ist 37%, das schlechteste Gerät hat 134%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 28% aller getesteten Geräte waren besser, 8% vergleichbar, 65% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Akkulaufzeit – Hoher Energieverbrauch
Energieaufnahme
Die Energieaufnahme ist für ein Gaming-Smartphone weder wahnsinnig gering, noch übermäßig hoch, vor allem, wenn man sich den Volllastbereich anschaut. Wer allerdings sein Smartphone eher im Idle-Betrieb nutzt, also bei schwacher bis mittlerer Last, der bekommt einen recht hohen Verbrauch zu spüren.
Aus / Standby | 0.1 / 0.2 Watt |
Idle | 1.3 / 1.6 / 2.3 Watt |
Last |
5.8 / 10.2 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Metrahit Energy |
Nubia Red Magic 3 5000 mAh | Razer Phone 2 4000 mAh | Asus ROG Phone 4000 mAh | Xiaomi Black Shark 2 4000 mAh | Nokia 8.1 3500 mAh | Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 855 | Durchschnitt der Klasse Smartphone | |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Stromverbrauch | 0% | 24% | 36% | 32% | 18% | 13% | |
Idle min * | 1.3 | 0.6 54% | 0.6 54% | 0.73 44% | 0.8 38% | 0.939 ? 28% | 0.894 ? 31% |
Idle avg * | 1.6 | 1.5 6% | 1.4 12% | 1.01 37% | 1.5 6% | 1.506 ? 6% | 1.456 ? 9% |
Idle max * | 2.3 | 2.6 -13% | 1.7 26% | 1.13 51% | 1.8 22% | 1.799 ? 22% | 1.616 ? 30% |
Last avg * | 5.8 | 7.2 -24% | 3.8 34% | 3.64 37% | 3.2 45% | 4.61 ? 21% | 6.45 ? -11% |
Last max * | 10.2 | 12.3 -21% | 10.6 -4% | 8.86 13% | 5.4 47% | 9.04 ? 11% | 9.8 ? 4% |
* ... kleinere Werte sind besser
Akkulaufzeit
Mit seinem riesigen 5.000-mAh-Akku hält das Nubia-Handy tatsächlich lange durch: 14:39 Stunden im WLAN-Test, allerdings könnte der Abstand wohl noch größer sein, wenn Nubia das Energiemanagement besser im Griff hätte, so beträgt der Abstand zum wesentlich leichteren Nokia 8.1 mit viel kleinerem Akku nur 16 %.
Das beiliegende Schnellladegerät lädt das Smartphone in knapp 1:30 Stunden wieder vollständig auf.
Nubia Red Magic 3 5000 mAh | Razer Phone 2 4000 mAh | Asus ROG Phone 4000 mAh | Xiaomi Black Shark 2 4000 mAh | Nokia 8.1 3500 mAh | |
---|---|---|---|---|---|
Akkulaufzeit | -40% | -39% | -12% | -16% | |
WLAN | 879 | 531 -40% | 533 -39% | 774 -12% | 738 -16% |
Idle | 1630 | 1110 | 952 | 1682 | |
H.264 | 742 | 800 | 666 | 857 | |
Last | 206 | 216 | 295 | 246 |
Pro
Contra
Fazit – Gaming-Smartphone mit Überraschungen
Das Nubia Red Magic 3 ist mit unter 500 Euro für ein High-End-Phone nicht teuer. Man bekommt dafür ein außergewöhnliches Design, dass auch die RGB-Spielereien von modernen Gaming-PCs nachahmt. Zudem ist das System sehr flott und bietet mit dem 90-Hz-Bildschirm ein durchaus wichtiges Feature. Die Stereolautsprecher liefern guten Spielesound und der Touchscreen lässt eine präzise Bedienung zu.
Auch die beworbenen Gimmicks funktionieren, wenn auch nicht alle gleich gut: Der Lüfter senkt zwar die Temperatur etwas, dennoch ist die Gehäuseerwärmung zu hoch. Dafür muss man dann mit dem hochfrequenten Lüftergeräusch leben. Die Schultertasten sind nett, lassen sich präzise bedienen und exakt Schaltflächen auf dem Bildschirm zuweisen.
Gut gefällt uns die Kamera, die ordentliche Bilder macht und vor allem mit dem experimentellen, aber gut funktionierenden 8K-Videomodus beeindruckt.
Das Nubia Red Magic 3 ist ein günstiges Gaming-Smartphone, das viel bietet. Der aktive Lüfter ist dabei eher ein Werbegag.
Für den niedrigen Preis werden dem Kunden aber nicht alle Wünsche erfüllt: NFC gibt es nicht, der Bildschirm bietet nur Standardauflösung und ist nicht sonderlich hell, die Telefonqualität ist mäßig, die Software nicht komplett übersetzt und der WLAN-Empfang ungleichmäßig und selbst in seinen besten Moment nicht sonderlich schnell.
Wer das Gerät ohnehin in eine Schutzhülle packt, der wird von der Erwärmung nicht so viel mitbekommen und wer nicht viel telefoniert oder nur per Headset, dem wird die Sprachqualität egal sein. Wenn man noch mit dem dunklen Bildschirm zurechtkommt, der Farben aber recht kräftig darstellen kann, dann bekommt man ein günstiges und durchaus gutes Gaming-Smartphone.
Nubia Red Magic 3
- 20.06.2019 v6 (old)
Florian Schmitt