Test Nokia XR20 Smartphone – Wasserdichtes Handy mit elegantem Gehäuse
Ruggedized Phones sind oft kompromissbehaftet: Für den Schutz vor Staub-, Wasser- und Fallschäden bezahlt man meist mit einem klobigen Gehäuse, einem schwachen SoC oder einfach sehr viel Geld verglichen mit der Ausstattung.
Nokia bringt nun einen neuen Herausforderer, der dieser Problematik begegnen will: Das Nokia XR20 soll gute Leistungswerte bieten, eine ordentliche Ausstattung und ein elegantes Gehäuse und ist in der 64-GB-Variante schon für unter 500 Euro zu haben.
Im Test schauen wir uns das Gerät genauer an und wollen auch sehen, wo die Unterschiede zum Nokia X20 liegen, sozusagen dem nicht wasserdichten Bruder des XR20.
Wir erweitern unser Team und suchen Gaming-Enthusiasten sowie Unterstützung für unsere Video-Produktion im Raum Hamburg.
Details
mögliche Konkurrenten im Vergleich
Bew. | Datum | Modell | Gewicht | Laufwerk | Größe | Auflösung | Preis ab |
---|---|---|---|---|---|---|---|
81.1 % v7 (old) | 08 / 2021 | Nokia XR20 SD 480, Adreno 619 | 248 g | 128 GB UFS 2.1 Flash | 6.67" | 2400x1080 | |
78 % v7 (old) | 03 / 2020 | Samsung Galaxy XCover Pro Exynos 9611, Mali-G72 MP3 | 218 g | 64 GB UFS 2.0 Flash | 6.30" | 2340x1080 | |
81.6 % v7 (old) | 03 / 2021 | Blackview BL6000 Pro Dimensity 800, Mali-G57 MP4 | 273 g | 256 GB UFS 2.1 Flash | 6.36" | 2300x1080 | |
78.2 % v7 (old) | 10 / 2020 | CAT S62 Pro SD 660, Adreno 512 | 248 g | 128 GB eMMC Flash | 5.70" | 2160x1080 | |
80.6 % v7 (old) | 05 / 2021 | Nokia X20 SD 480, Adreno 619 | 220 g | 128 GB UFS 2.1 Flash | 6.67" | 2400x1080 |
Gehäuse – Gorilla Glass Victus gut eingepackt
Das Nokia XR20 ist mit 6,67-Zoll-Display und 10,6 Millimeter Dicke kein graziles Gerät. Vergleicht man es aber mit anderen wasser- und staubdichten Smartphones, so präsentiert sich das Nokia-Phone aber durchaus etwas schlanker und ansehnlicher. Durch abgeflachte Kanten wirkt das Gehäuse optisch dünner und ein CAT S62 Pro oder Blackview BL6000 Pro tragen noch einmal deutlich stärker auf.
Dazu kommt die strukturierte Rückseite in Grau oder Blau, die leicht schimmert und der matte Metallrahmen, den die finnischen Designer an den Seiten sichtbar werden lassen. Das alles hinterlässt insgesamt einen eleganten Eindruck, der nichts mit den wuchtigen und manchmal martialischen Ruggedized-Smartphones zu tun hat, die andere Hersteller oft präsentieren.
Das Gehäuse ist besonders geschützt: IP68 bedeutet vollständige Sicherheit gegenüber eindringendem Staub und gegenüber dauerndem Untertauchen in Süßwasser. Zusätzlich wurden Tests nach MIL-STD-810H durchgeführt. Der vordere Rand um den Bildschirm springt etwas vor, sodass das Glas zusätzlich vor Bruch geschützt ist. Zudem handelt es sich um Gorilla Glass Victus, die zum Testzeitpunkt aktuellste Version des Displayglases, das ziemlich viel aushält.
Schlauerweise findet sich am linken unteren Eck auch ein Durchlass für eine Handgelenksschlaufe, sodass man das Smartphone zusätzlich gegen Herunterfallen schützen kann.
Ausstattung – Mit 64 oder 128 GB Speicher
Es gibt zwei Speichervarianten des Nokia XR20, die jeweils in beiden Farben verfügbar sind:
- Nokia XR20 4 GB RAM / 64 GB Massenspeicher 499 Euro
- Nokia XR20 6 GB RAM / 128 GB Massenspeicher 579 Euro
Unser Testgerät in Ultra Blue und mit 128 GB Massenspeicher ist allerdings zu Testzeitpunkt in Mitteleuropa etwas schwer zu kriegen.
Dual-SIM ist vorhanden und auch eine microSD lässt sich zur Speichererweiterung nutzen, allerdings belegen die zweite SIM und die microSD denselben Slot, sodass man sich entscheiden muss.
Dank Bluetooth 5.1 und NFC werden auch aktuelle Standards für die Kommunikation im näheren Umfeld erfüllt.
microSD-Kartenleser
Mit 22 MB/s in unserem Transfertest schlägt sich das Nokia XR20 mittelprächtig, die Referenz-microSD Angelbird V60 wird also üblich schnell beschrieben. Beim Schreiben zeigt sich das Nokia X20 im CPDT noch etwas flotter, ansonsten sind aber beide Smartphones recht gleichauf.
SD Card Reader - average JPG Copy Test (av. of 3 runs) | |
Nokia XR20 (Angelbird V60) |
Cross Platform Disk Test (CPDT)
Software – Nokia-Handy mit langer Updategarantie
Nokia setzt auf Android One, also ein sehr pures Android, das es ermöglicht, Updates vergleichsweise einfach einzuspielen.
Android 11 ist zur Auslieferung vorinstalliert, der Hersteller verspricht erfreulicherweise 3 Jahre Android-Upgrades, uns gegenüber spricht man sogar von 3 zukünftigen Android-Versionen. Zusätzlich soll es 4 Jahre lang Sicherheitsupdates geben, was Menschen entgegen kommen dürfte, die ihr Smartphone lange behalten möchten.
Das passt zu Nokias Strategie, nachhaltiger zu werden. Dass sich ein Hersteller die Mühe mit langen Updateversprechen macht, ist noch nicht überall üblich und generell sehr zu begrüßen. Positiv auch: Die Sicherheitspatches sind zum Testzeitpunkt vom August 2021 und damit topaktuell.
Der Hersteller installiert einige Drittanbieter-Apps vor, diese kann man aber einfach und schnell deinstallieren.
Kommunikation und GNSS – Flottes WiFi 5
Das Nokia XR20 wird offiziell als WiFi 6 ready verkauft, was bedeutet, dass es mit WiFi-6-Netzwerken kommunizieren kann, aber nicht die volle Geschwindigkeit erreicht. In unserem Test mit dem Referenzrouter Netgear Nighthawk AX12 erreicht das Smartphone dank 2x2 MIMO hohe Übertragungsraten für ein WiFi-5-Smartphone, kann aber wie erwartet echten WiFi-6-Geräten nicht das Wasser reichen.
5G ist mit an Bord und auch die Vielzahl an 4G-Frequenzen weiß zu gefallen. Sie macht das Smartphone fit auch für weitere Reisen, wobei für ein echtes World Phone noch einige exotischere Frequenzen fehlen. In unserem Stichproben-Test zur Signalqualität erweist sich das Nokia XR20 als durchaus empfangsstark und bietet vollen Empfang an vielen Orten.
Networking | |
iperf3 transmit AX12 | |
Blackview BL6000 Pro | |
Nokia XR20 | |
Samsung Galaxy XCover Pro | |
CAT S62 Pro | |
Nokia X20 | |
iperf3 receive AX12 | |
Nokia XR20 | |
Blackview BL6000 Pro | |
Samsung Galaxy XCover Pro | |
CAT S62 Pro | |
Nokia X20 |
Zwar können wir im Freien flott geortet werden, die Genauigkeit wird aber erst nach einigen Momenten besser und steigt auf bis zu 3 Meter. Es werden zahlreiche Ortungsnetzwerke unterstützt und das Smartphone findet auch schnell viele Satelliten, das Zusatzsystem SBAS für mehr Genauigkeit wird allerdings nicht kontaktiert.
Um praxisnähere Aussagen treffen zu können, machen wir mit dem Nokia XR20 eine kleine Fahrradrunde und nehmen das Navi Garmin Edge 520 zum Vergleich mit. Das Smartphone macht hier eine gute Figur, stellt die gefahrene Wegstrecke recht exakt dar und besitzt selbst in den engen Altstadtgassen eine gute Genauigkeit. Perfekt ist die Ortung zwar nicht, aber für den Alltag mehr als ausreichend.
Telefonfunktionen und Sprachqualität – Klingt vernünftig
Nokia nutzt die Standard-App von Google für die Telefonie und unterstützt mit seinem Smartphone VoLTE und VoWiFi.
Der Ohrhörer kann kräftig tönen, schließlich handelt es sich ja auch um einen der beiden Stereolautsprecher. Gut also für laute Umgebungen. Das Problem dabei: Im näheren Umfeld kann so gut wie jeder mithören, was das Gegenüber sagt und wenn man versehentlich die Lautstärke zu hoch gedreht hat, tun einem die Ohren weh.
Deutliche Hintergrundgeräusche wie Rauschen sind zu hören, der Klang an sich ist aber recht klar. Auch unsere Stimme kommt gut beim Gesprächspartner an, selbst wenn wir etwas leiser sprechen. Im Freisprechmodus wird der untere Lautsprecher genutzt, hier klingt der Telefonpartner minimal dünner, unsere Stimme wird aber weiterhin recht gut übertragen.
Kameras – Zeiss-Dual-Kamera im Nokia XR20
Das Kamerasystem ist etwas einfacher gestaltet als beim Nokia X20, bringt aber ebenfalls eine in Zusammenarbeit mit Zeiss optimierte Optik und ein Weitwinkelobjektiv mit.
48 Megapixel sind die maximale Auflösung der Hauptkamera, wobei man meist nur Fotos mit 12 Megapixel machen wird, da hier mittels Pixel-Binning eine höhere Lichtempfindlichkeit erreicht wird. Auch diese niedrigere Auflösung reicht für die allermeisten Situationen aber völlig aus und wer möchte, kann die volle Pixelzahl in einem speziellen Modus auch nutzen.
Die Bildqualität ist bei Objekten ganz passabel, bei Umgebungsaufnahmen wiederum zeigt sich ein deutliches Pixelrauschen bei größeren Flächen und an Kanten. Bei sehr wenig Licht und hohen Kontrasten sind Details noch erkennbar, aber in großen Bildteilen verwaschen. Insgesamt eine durchschnittliche Mittelklasse-Handykamera, aber kein echtes Highlight.
Das Weitwinkelobjektiv macht ordentliche Bilder, die man aber nicht allzu sehr vergrößern sollte, da Details nicht exakt dargestellt werden. Zwischen Haupt- und Weitwinkelkamera kann man nur direkt umschalten, ein mehrstufiges Zoomen ist nicht möglich.
Videos lassen sich maximal mit 1080p und 60 fps aufzeichnen, der Autofokus braucht oft ein wenig, bis er nachkorrigiert, vor allem bei nahen Objekten und pumpt dann auch sichtbar. Die Belichtung wird etwas rucklig angepasst. Die Bildqualität an sich ist ordentlich und auch die Tonqualität ist für gelegentliche Aufnahmen brauchbar.
An der Vorderseite gibt es eine Kamera mit 8 Megapixel Auflösung, die feine Details wie Haare noch einigermaßen darstellen kann, aber mit der Schärfe leichte Probleme hat.
Bildervergleich
Wählen Sie eine Szene und navigieren Sie im ersten Bild. Ein Klick ändert die Position bei Touchscreens. Ein Klick auf die vergrößerten Bilder öffnet das Original in einem neuen Fenster. Das erste Bild zeigt das skalierte Foto, welches mit dem Testgerät aufgenommen wurde.
Hauptkamera BlumeHauptkamera UmgebungHauptkamera Low LightWeitwinkelobjektivBei festgelegten Belichtungsbedingungen im Labor fällt auf, dass der Kontrast innerhalb des Bildes nach oben rechts hin etwas abfällt. Schrift hebt sich deutlich von buntem Hintergrund ab, ist allerdings an den Rändern etwas unsauber. Größere Flächen zeigen teils Pixelrauschen.
Bei nur 1 Lux Beleuchtungsstärke sind Umrisse teils noch erkennbar, die Darstellung wird aber sehr unscharf.
Zubehör und Garantie – Kein Netzteil
In der Packung findet sich kein Ladegerät, hier setzt der Hersteller darauf, dass die meisten Kunden ohnehin ein USB-Netzteil zuhause haben und will die Umwelt schonen. Natürlich spart Nokia so auch Geld, aber falls jemand ein zusätzliches Netzteil für 20 Euro kauft, so spendet der Hersteller immerhin die Erlöse.
Die Finnen bieten zudem eine erweiterte Garantie von 3 Jahren an, sodass man sein Smartphone hoffentlich länger behalten kann und spendiert obendrein noch 1 Jahr die Möglichkeit, das Display bei Bruch einmal zu tauschen. Der Hersteller vertraut also augenscheinlich auf das Gorilla Glass Victus und die zusätzlichen Sicherungsmechanismen wie den vorspringenden Rand.
Eingabegeräte & Bedienung – Konfigurierbarer Button
Gleich zwei zusätzliche Hardwarebuttons finden sich am Gehäuse des Nokia XR20: Über die obere Taste kann man einen Notruf an vorher eingestellte Kontakte auslösen oder wahlweise die Taste sogar völlig frei belegen. Links am Gerät findet sich wiederum ein Button für den Google Assistant.
Der Touchscreen kann per Software noch etwas empfindlicher eingestellt werden, sodass man ihn auch mit Handschuhen oder im nassen Zustand gut bedienen kann. Das klappt tatsächlich in unserem Test recht zuverlässig.
Der Fingerabdrucksensor sitzt im Standby-Button an der rechten Gehäuseseite. Zwar braucht er einen kurzen Moment, bis er das Handy entsperrt, insgesamt ist die Leistung aber sehr zufriedenstellend. Auch per Gesichtserkennung kann man das Smartphone schnell entsperren.
Display – Hell und kontrastreich
Mit seinem 1.080p-IPS-Display ist das Nokia XR20 auf dem Niveau anderer Outdoor-Handys. Die Helligkeit ist mit fast 600 cd/m² im Durchschnitt ebenfalls gut und sollte auch an helleren Tagen für einen Aufenthalt im Freien ausreichen.
Schön ist auch, dass das Display sehr gleichmäßig ausgeleuchtet ist und mit 0,33 cd/m² einen ordentlichen Schwarzwert bietet, der zu einem guten Kontrastverhältnis von 1.815:1 führt.
|
Ausleuchtung: 99 %
Helligkeit Akku: 599 cd/m²
Kontrast: 1815:1 (Schwarzwert: 0.33 cd/m²)
ΔE Color 4.52 | 0.5-29.43 Ø4.92
ΔE Greyscale 4.2 | 0.5-98 Ø5.2
128.3% sRGB (Calman 2D)
Gamma: 2.279
Nokia XR20 IPS, 2400x1080, 6.7" | Samsung Galaxy XCover Pro IPS, 2340x1080, 6.3" | Blackview BL6000 Pro IPS, 2300x1080, 6.4" | CAT S62 Pro LCD, 2160x1080, 5.7" | Nokia X20 IPS, 2400x1080, 6.7" | |
---|---|---|---|---|---|
Bildschirm | -30% | -26% | -41% | -31% | |
Helligkeit Bildmitte | 599 | 569 -5% | 583 -3% | 506 -16% | 646 8% |
Brightness | 598 | 562 -6% | 518 -13% | 489 -18% | 617 3% |
Brightness Distribution | 99 | 91 -8% | 83 -16% | 86 -13% | 89 -10% |
Schwarzwert * | 0.33 | 0.42 -27% | 0.6 -82% | 0.41 -24% | 0.7 -112% |
Kontrast | 1815 | 1355 -25% | 972 -46% | 1234 -32% | 923 -49% |
Delta E Colorchecker * | 4.52 | 6.14 -36% | 4.78 -6% | 6.9 -53% | 5.71 -26% |
Colorchecker dE 2000 max. * | 7.6 | 10.92 -44% | 8.7 -14% | 12.6 -66% | 8.9 -17% |
Delta E Graustufen * | 4.2 | 7.9 -88% | 5.5 -31% | 8.5 -102% | 6.2 -48% |
Gamma | 2.279 97% | 2.256 98% | 2.22 99% | 2.4 92% | 2.122 104% |
CCT | 7309 89% | 8696 75% | 6830 95% | 8818 74% | 8256 79% |
* ... kleinere Werte sind besser
Bildschirm-Flackern / PWM (Pulse-Width Modulation)
Flackern / PWM festgestellt | 1163 Hz | ≤ 15 % Helligkeit | |
Das Display flackert mit 1163 Hz (im schlimmsten Fall, eventuell durch Pulsweitenmodulation PWM) bei einer eingestellten Helligkeit von 15 % und darunter. Darüber sollte es zu keinem Flackern kommen. Die Frequenz von 1163 Hz ist sehr hoch und sollte daher auch bei empfindlichen Personen zu keinen Problemen führen. Im Vergleich: 53 % aller getesteten Geräte nutzten kein PWM um die Helligkeit zu reduzieren. Wenn PWM eingesetzt wurde, dann bei einer Frequenz von durchschnittlich 8746 (Minimum 5, Maximum 343500) Hz. |
PWM stellen wir bei niedriger Helligkeit zwar fest, allerdings mit einer so hohen Rate, dass es eigentlich vernachlässigbar ist und niemandem Probleme bereiten sollte.
Die Farbdarstellung ist nicht perfekt, aber ganz ordentlich, ein Blaustich ist nur ganz leicht zu erkennen.
Reaktionszeiten (Response Times) des Displays
↔ Reaktionszeiten Schwarz zu Weiß | ||
---|---|---|
16 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 5 ms steigend | |
↘ 11 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind gut, für anspruchsvolle Spieler könnten der Bildschirm jedoch zu langsam sein. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.1 (Minimum) zu 240 (Maximum) ms. » 33 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten besser als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (21 ms). | ||
↔ Reaktionszeiten 50% Grau zu 80% Grau | ||
36 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 19 ms steigend | |
↘ 17 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind langsam und dadurch für viele Spieler wahrscheinlich zu langsam. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.165 (Minimum) zu 636 (Maximum) ms. » 46 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten durchschnittlich (32.9 ms). |
Im Freien schlägt sich das Smartphone auch in der Sonne gut, wegen der Spiegelungen auf dem Display ist die Nutzung an dunkleren Orten aber natürlich komfortabler.
Die Helligkeitsschwankungen, wenn man das Display von der Seite betrachtet sind nicht sehr groß, sodass wir auch mit den Blickwinkeln zufrieden sind.
Leistung – Nokia-Handy mit Mittelklasse-Power
Eines sollte man beim Kauf des Nokia XR20 bedenken: Für 499 Euro bekommt man auch schon deutlich leistungsfähigere Smartphones wie ein OnePlus Nord 2 5G oder ein Motorola Moto G100. Für den Schutz des Smartphones muss man also etwas Leistung opfern.
Das Nokia XR20 bietet mit dem Snapdragon 480 5G allerdings dennoch ein SoC, das sich im Vergleich zu anderen Outdoor-Handys recht leistungsfähig zeigt und für den Alltag gut gerüstet ist. Klar, wenn mehrere Apps oder sehr aufwändige Anwendungen laufen, kann es mal zu Rucklern kommen, aber in Menüs und im normalen Alltag fällt die geringere Leistungsfähigkeit eher selten auf.
Auch die Adreno 619 als Grafikeinheit ist einem Mittelklasse-Smartphone durchaus angemessen.
AnTuTu v8 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Nokia XR20 | |
Samsung Galaxy XCover Pro | |
CAT S62 Pro | |
Nokia X20 | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 480 5G (257336 - 264533, n=5) |
AImark - Score v2.x (nach Ergebnis sortieren) | |
Nokia XR20 | |
Nokia X20 | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 480 5G (4707 - 4894, n=5) |
In unseren Browserbenchmarks erreicht das Smartphone auch mal den Spitzenplatz und ist damit für ein Ruggedized-Smartphone recht flott im Internet unterwegs.
In der Praxis bedeutet das, dass man zwar kurz auf das Laden von Seiten warten muss, Bilder aber meist sogar schon während des Scrollens sichtbar sind.
Jetstream 2 - Total Score | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (13.8 - 387, n=161, der letzten 2 Jahre) | |
Nokia X20 (Chrome 90) | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 480 5G (44.1 - 49.4, n=5) | |
Nokia XR20 (Chrome 92) | |
CAT S62 Pro (Chrome 85) | |
Samsung Galaxy XCover Pro (Chrome 80) |
JetStream 1.1 - Total Score | |
Nokia X20 (Chrome 90) | |
Nokia XR20 (Chrome 92) | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 480 5G (78.6 - 84.3, n=5) | |
Samsung Galaxy XCover Pro (Chrome 80) | |
CAT S62 Pro (Chrome 85) |
Speedometer 2.0 - Result | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (15.2 - 569, n=146, der letzten 2 Jahre) | |
Nokia X20 (Chome 90) | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 480 5G (37.6 - 39.2, n=5) | |
Nokia XR20 (Chome 92) | |
Samsung Galaxy XCover Pro (Chome 80) |
WebXPRT 3 - Overall | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (38 - 347, n=79, der letzten 2 Jahre) | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 480 5G (67 - 80, n=5) | |
Nokia X20 (Chrome 90) | |
Nokia XR20 (Chrome 92) | |
CAT S62 Pro (Chrome 85) | |
Samsung Galaxy XCover Pro (Chrome 80) |
Octane V2 - Total Score | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (2228 - 100368, n=203, der letzten 2 Jahre) | |
Nokia XR20 (Chrome 92) | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 480 5G (15636 - 18774, n=6) | |
Nokia X20 (Chrome 90) | |
CAT S62 Pro (Chrome 85) | |
Samsung Galaxy XCover Pro (Chrome 80) |
Mozilla Kraken 1.1 - Total | |
Samsung Galaxy XCover Pro (Chrome 80) | |
CAT S62 Pro (Chrome 85) | |
Nokia X20 (Chrome 90) | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 480 5G (2383 - 2749, n=5) | |
Nokia XR20 (Chrome 92) | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (277 - 28190, n=160, der letzten 2 Jahre) |
* ... kleinere Werte sind besser
UFS-2.1-Speicher ist im XR20 verbaut, auch damit kann sich das stabile Smartphone wohltuend von andere Handys seiner Klasse absetzen und erreicht gute Übertragungswerte.
Nokia XR20 | Samsung Galaxy XCover Pro | Blackview BL6000 Pro | CAT S62 Pro | Nokia X20 | Durchschnittliche 128 GB UFS 2.1 Flash | Durchschnitt der Klasse Smartphone | |
---|---|---|---|---|---|---|---|
AndroBench 3-5 | -31% | 14% | -61% | -1% | 0% | 166% | |
Sequential Read 256KB | 485 | 508 5% | 873 80% | 304.2 -37% | 489.3 1% | 760 ? 57% | 1839 ? 279% |
Sequential Write 256KB | 452 | 181.1 -60% | 198.5 -56% | 185.3 -59% | 462.7 2% | 297 ? -34% | 1425 ? 215% |
Random Read 4KB | 174.8 | 108.6 -38% | 190.2 9% | 79.4 -55% | 165.4 -5% | 152.9 ? -13% | 277 ? 58% |
Random Write 4KB | 146.2 | 100.5 -31% | 181.9 24% | 12.43 -91% | 144.6 -1% | 131.6 ? -10% | 309 ? 111% |
Spiele – 60 fps sind drin
Das Nokia XR20 ist nun alles andere als ein ausgewiesenes Gamerhandy, bewältigt aber unseren Testparcours mit guten Werten für ein Mittelklasse-Phone: Mittels GameBench ermitteln wir, dass im schnellen Shooter Armajet die 60 fps recht stabil gehalten werden.
Im aufwändigeren PUBG Mobile erreicht das Smartphone immerhin knapp 40 fps bei niedrigen Details und recht stabile 30 fps bei höherer Qualität.
Die Steuerung mittels Touchscreen und Lagesensor funktioniert ebenfalls problemlos. Wer seine Ansprüche also etwas zurückschraubt, der kann vernünftig zocken.
Emissionen – Drosseln ist out
Temperatur
Die maximale Erwärmung am Gehäuse bleibt mit maximal 41,3 °C im Rahmen und beeinflusst auch die Leistungsfähigkeit so gut wie gar nicht, wie uns die Stress Tests des 3DMark zeigen: Nach längerer Last sind noch über 99 % der Leistung verfügbar.
3DMark | |
Wild Life Stress Test Stability | |
Nokia X20 | |
Nokia XR20 | |
Blackview BL6000 Pro | |
Wild Life Extreme Stress Test | |
Nokia XR20 |
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 39 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.1 °C (von 21.9 bis 63.2 °C für die Klasse Smartphone).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 41.3 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.9 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 24.2 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32.8 °C.
Lautsprecher
Das Nokia XR20 bringt sogar Stereolautsprecher mit. Klar, man darf nicht wie bei HTC früher dedizierte Stereospeaker erwarten, stattdessen wird der Ohrhörer auch als zweiter Lautsprecher genutzt, aber immerhin.
Die Speaker können auf Wunsch recht laut werden, klingen aber doch sehr höhenlastig und lassen Bass oder tiefe Mitten fast vollständig vermissen. Zudem dröhnen die Höhen oft etwas unangenehm in den Ohren, wenn der Pegel zu hoch ist. Insgesamt also nur durchwachsene Soundqualität.
Besser, man verlässt sich auf Kopfhörer oder externe Lautsprecher, diese kann man per Bluetooth oder 3,5mm-Buchse anschließen. Beides klappt gut, für die drahtlose Soundübermittelung gibt es sogar aptX HD.
Nokia XR20 Audio Analyse
(+) | Die Lautsprecher können relativ laut spielen (83.9 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 32.9% niedriger als der Median
(±) | durchschnittlich lineare Bass-Wiedergabe (14.2% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(±) | zu hohe Mitten, vom Median 5.4% abweichend
(+) | lineare Mitten (5.1% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(+) | ausgeglichene Hochtöne, vom Median nur 3.1% abweichend
(+) | sehr lineare Hochtöne (4% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(±) | hörbarer Bereich ist durchschnittlich linear (24.2% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 52% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 8% vergleichbar, 40% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 12%, durchschnittlich ist 37%, das schlechteste Gerät hat 134%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 70% aller getesteten Geräte waren besser, 6% vergleichbar, 24% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Nokia X20 Audio Analyse
(+) | Die Lautsprecher können relativ laut spielen (83.4 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 25.3% niedriger als der Median
(±) | durchschnittlich lineare Bass-Wiedergabe (11.6% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(±) | zu hohe Mitten, vom Median 8% abweichend
(±) | Linearität der Mitten ist durchschnittlich (7.5% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(±) | zu hohe Hochtöne, vom Median nur 6.8% abweichend
(±) | durchschnittlich lineare Hochtöne (8.4% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(±) | hörbarer Bereich ist durchschnittlich linear (27% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 66% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 6% vergleichbar, 28% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 12%, durchschnittlich ist 37%, das schlechteste Gerät hat 134%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 80% aller getesteten Geräte waren besser, 4% vergleichbar, 16% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Akkulaufzeit – Lange draußen werkeln
Energieaufnahme
Das Nokia XR20 zeigt sich in unseren Tests als relativ sparsam: Unter hoher Last braucht das Smartphone im Durchschnitt 4,9 Watt.
Da dem Gerät kein Ladegerät beiliegt, sollte man mindestens eines mit 10 Watt wählen, um sicherzustellen, dass das Gerät auch bei maximaler Belastung noch geladen werden kann.
Aus / Standby | 0.1 / 0.2 Watt |
Idle | 0.7 / 1.1 / 1.6 Watt |
Last |
2.7 / 4.9 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Metrahit Energy |
Nokia XR20 4630 mAh | Samsung Galaxy XCover Pro 4050 mAh | CAT S62 Pro 4000 mAh | Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 480 5G | Durchschnitt der Klasse Smartphone | |
---|---|---|---|---|---|
Stromverbrauch | -56% | -101% | -19% | -60% | |
Idle min * | 0.7 | 0.9 -29% | 1.68 -140% | 0.734 ? -5% | 0.894 ? -28% |
Idle avg * | 1.1 | 1.8 -64% | 2.75 -150% | 1.552 ? -41% | 1.456 ? -32% |
Idle max * | 1.6 | 2.3 -44% | 2.8 -75% | 1.778 ? -11% | 1.616 ? -1% |
Last avg * | 2.7 | 5.4 -100% | 4.84 -79% | 3.56 ? -32% | 6.45 ? -139% |
Last max * | 4.9 | 6.9 -41% | 7.79 -59% | 5.09 ? -4% | 9.8 ? -100% |
* ... kleinere Werte sind besser
Leistungsaufnahme: Geekbench (150 cd/m²)
Leistungsaufnahme: GFXBench (150 cd/m²)
Akkulaufzeit
Dank seines 4.630-mAh-Akkus bringt das Nokia XR20 auch recht lange Laufzeiten mit: 15:27 Stunden in unserem WLAN-Test sind zwar kein Rekord, aber doch recht ordentlich. Und auch in den anderen Akkutests haben viele andere Outdoor-Handys das Nachsehen. Im Alltag sollte man locker mehrere Tage ohne Ladevorgang auskommen, bei sehr intensiver Nutzung sollte es zumindest für den Arbeitstag reichen.
Mit maximal 18 Watt lädt das Smartphone kabelgebunden auf, braucht dann knapp 2 Stunden für einen vollständige Ladung. Sogar drahtloses Laden per Qi-Standard wird unterstützt, dann sind höchstens 15 Watt Ladeleistung möglich.
Nokia XR20 4630 mAh | Samsung Galaxy XCover Pro 4050 mAh | Blackview BL6000 Pro 5280 mAh | CAT S62 Pro 4000 mAh | Nokia X20 4470 mAh | |
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Akkulaufzeit | -18% | -9% | -28% | -5% | |
Idle | 1786 | 1259 -30% | |||
H.264 | 895 | 802 -10% | |||
WLAN | 927 | 731 -21% | 846 -9% | 668 -28% | 879 -5% |
Last | 301 | 268 -11% |
Pro
Contra
Fazit – Gutes Outdoor-Handy von Nokia
Nokia schnürt mit dem XR 20 ein spannendes Paket: Ein geschütztes Smartphone mit langer Garantie, schickem Gehäuse, 4 Jahren Updateversprechen, guten Laufzeiten, ordentlich Leistung und einem hellen Bildschirm. Dazu bekommt man flottes WLAN, keine übermäßige Wärmeentwicklung am Gerät und eine frei belegbare Taste.
Klar, für knapp 500 Euro bekommt man auch schnellere und noch hochwertigere Phones, aber die sind dann eben nicht so hart im Nehmen wir das XR20.
Insgesamt hat Nokia hier also ein sehr überzeugendes Ruggedized-Smartphone im Angebot, das auch mit kleinen, durchdachten Details wie der Aussparung für eine Handgelenksschlaufe überzeugt.
Samsung bietet mit dem Galaxy XCover Pro zwar auch ein starkes Outdoor-Handy mit frei belegbarer Taste, muss sich aber in manchen Bereichen wie Laufzeit und Leistung doch geschlagen geben. Das CAT S62 Pro ist ebenfalls ein solides Outdoor-Handy, aber mit seiner Wärmebildkamera doch eher ein Nischenprodukt.
Das Nokia XR20 ist ein schickes Outdoor-Handy, das in vielen Bereichen überzeugt und dazu noch umfangreiche Garantie- und Updateversprechen mitbringt.
Unternehmenskunden, die nach einem einigermaßen leistungsfähigen Telefon für ihre Mitarbeiter suchen, das nicht gleich kaputt geht oder Outdoor-Sportler, die eine ordentliche Kamera in ihrem stabilen Smartphone wollen, bekommen hier ein gutes Angebot.
Preis und Verfügbarkeit
Das Nokia XR20 bekommt man ab knapp 500 Euro Euro direkt beim Hersteller. Auch bei amazon.de und Cyberport ist das robuste Handy zum Testzeitpunkt zu diesem Preis verfügbar.
Nokia XR20
- 27.08.2021 v7 (old)
Florian Schmitt