Test Nokia 6.1 Smartphone
Die Namensähnlichkeit des Nokia 6.1 oder auch Nokia 6 (2018) mit dem Vorjahresgerät sollte nicht darüber hinwegtäuschen, dass hier ein neues, deutlich besser ausgestattetes Gerät an den Start geht.
Das Nokia 6 2018 besitzt ein 5,5 Zoll messendes IPS-Display im 16:9-Format und ein Mittelklasse-SoC, das wir bereits aus dem Sony Xperia XA2 kennen. Auf der Rückseite gibt es eine Kamera mit Linsen aus dem Hause Zeiss, der Akku ist mit 3.000 mAh zwar eher durchschnittlich bemessen, befindet sich aber auf dem Niveau der Konkurrenz. Der Speicher ist mit 3 GB Arbeitsspeicher und 32 GB internen Speicher ausreichend bemessen und lässt sich zudem mittels microSD-Karte erweitern. Soweit gibt es keine sichtbaren Veränderungen zum Vorgänger aus dem letzten Jahr. Unter der Haube hat Nokia aber etwas geschraubt und dem neuen 6er einen Qualcomm-Snapdragon-630-Prozessor samt einer Adreno-508-GPU verpasst, die im Vergleich zum alten Modell einen deutlichen Leistungsschub bringen. Für viele ein interessanter Aspekt: Auch beim neuen 6er setzt Nokia wieder auf ein Stock Android - dieses Mal in der aktuellen Version 8.1 Oreo. Unnötige Software-Beigaben gibt es nicht.
Mit gleichem Prozessor und auch ansonsten ähnlicher Ausstattung finden wir in unserer Datenbank das Sony Xperia XA2, das HTC U11 Life sowie auch das Google Pixel 2 XL, die als Vergleichsgeräte zu diesem Nokia 6 Review herangezogen werden.
Gehäuse - Größer als das Nokia 8
Das Gehäuse des Nokia 6 ist bestimmt vom 5,5 Zoll-Display mit nur schmalen Displayrändern an zwei Seiten. Der Trend zum randlosen Bildschirm scheint an Nokia noch vorbeizugehen. Im Gegenteil: Während der Vorgänger am unteren Rand noch einen "physischen" Knopf in Form des Fingerabdrucksensors hatte, gibt es dort jetzt einen weitestgehend nutzlosen schwarzen Streifen. Nokia gibt 8,2 Millimeter Bauhöhe an. Die Kamera steht leicht aus dem Aluminiumgehäuse hervor, weshalb das Smartphone nicht plan auf dem Tisch liegen kann.
Das 6 bietet eine richtig gute Verarbeitung: Die Spaltmaße sind eng und gleichmäßig, außerdem schließt der Kartenslot bündig mit dem übrigen Gehäuse ab. Die Hardware-Tasten für Lautstärke und zum Einschalten des Gerätes haben einen klaren Druckpunkt und wirken auch sonst sattelfest. Verwindungsversuche lässt das Smartphone ohne Geräusche über sich ergehen, es ist so stabil wie der Vorgänger. Ähnlich wie dieser vermittelt die Gesamtkonstruktion den Eindruck, ein hochwertiges Smartphone in der Hand zu haben.
Der Akku des Nokia 6 ist fest verbaut und kann vom Nutzer nicht gewechselt werden. Bei dem Kartenslot handelt es sich um eine Hybrid-Variante, es können also entweder zwei Nano-SIM-Karten oder eine SIM- und eine microSD-Karte aufgenommen werden. Die Front ist mit Gorilla Glass überzogen, die Rückseite ist verhältnismäßig unanfällig für Fingerabdrücke. In diesem Nokia-6-Test ist es mit 175 g das schwerste Gerät im Vergleich.
Ausstattung - Gehobene Mittelklasse
Das Nokia 6 besitzt einen USB-Typ-C-Anschluss, welcher allerdings nur den Übertragungsstandard USB 2.0 unterstützt.
Der microSD-Kartenslot unterstützt, gemäß den Angaben des Herstellers, Speicherkarten bis zu einer Größe von 128 GB, was dem SDXC-Standard entspricht. Demnach sollten auch größere Medien problemlos vom Smartphone akzeptiert werden. Eine microSD-Karte kann jedoch nicht als interner Speicher formatiert werden, Apps verweilen im internen Speicher und lassen sich nicht verschieben.
Als kabellose Übertragungsstandards unterstützt das 6 WiFi 802.11 ac und Bluetooth 5.0.
Mit ausreichenden 3 GB RAM und 32 GB Speicher liegt das Nokia 6 auf dem Ausstattungsniveau der Vergleichsgeräte. Allerdings kann das 6 auch mit 4 GB Arbeitsspeicher geordert werden. Die Verteilung der Anschlüsse bietet hingegen keine Überraschungen: Die Klinkenbuchse ist oben, der USB-Anschluss unten und die Lautstärkewippe rechts oberhalb des Einschaltknopfes. Der Fingerabdrucksensor wandert auf die Rückseite.
Software - Pures Android ohne Bloatware
HMD Global, die derzeit die Namensrechte für Handys an der Marke Nokia innehaben, verpassen dem Nokia 6 Android 8.1 Oreo als Betriebssystem, womit es up-to-date ist. Unser Testgerät wurde mit Android 8.0 ausgeliefert. Während des Tests wurde jedoch schon ein Update auf die Version 8.1 automatisch installiert.
Die Benutzeroberfläche an sich wird Nutzern von Nokia Smartphones und auch anderen vertraut sein, denn es handelt sich um ein Android One Smartphone. Das heißt, es kommt pures Android zum Einsatz, welches direkt von Google mit Updates versorgt wird, HMD hat selber keinen Einfluss mehr darauf. Dafür gibt Google ein zweijähriges Update-Versprechen.
Ebenso fehlt es an sonstigen Software-Beigaben, was in diesem Fall äußerst erfreulich ist.
Kommunikation und GPS - Gut kommuniziert!
Beim WLAN-Empfang erreicht das Nokia 6 die erwarteten Werte von um die 300 MBit/s beim Senden und Empfangen. Damit liegt das Gerät auf dem Niveau der Konkurrenz, lediglich das HTC U11 Life leistet sich hier etwas schwächere Werte. Auch beim Mobilfunkempfang macht das 6er eine gute Figur. Das Smartphone bietet LTE Cat. 4 und kommt mit fast jedem Netz zurecht, wobei die 4G-Verfügbarkeit von der Region abhängig ist. Der Empfang ist in allen Netzen in Ordnung und die Sprachqualität sehr gut. Vor allem der Lautsprecher für das Freisprechen hat uns gut gefallen. Lautstärke und Klangqualität eigenen sich auch für lautere Umgebungen.
Laut HMD Global wird auch VoLTE und WiFi Calling unterstützt. Allerdings gibt es wohl in Android 8.0 einige Probleme damit, die jedoch mit dem Update auf 8.1 behoben sein sollen.
Networking | |
iperf3 transmit AX12 | |
Nokia 6 2018 | |
Motorola Moto X4 | |
Sony Xperia XA2 | |
HTC U11 Life | |
iperf3 receive AX12 | |
Motorola Moto X4 | |
Sony Xperia XA2 | |
Nokia 6 2018 | |
HTC U11 Life |
Im Inneren eines Hauses kann uns das GPS nicht orten, im Freien wird unsere Position aber recht schnell auf bis zu drei Meter genau ermittelt, ein sehr guter Wert.
Bei unserem Praxistest nehmen wir noch das Garmin Edge 500 mit (ein Profi-Navi) und machen eine Radtour. Das Nokia 6 misst dabei eine 60 Meter kürzere Strecke als das Profi-Navi, weil es uns teilweise neben dem Weg verortet. An dem etwas eckigen Pfad sind die Messpunkte gut erkennbar, die das GPS-Modul im 6 setzt. Sie sind wesentlich seltener als die des Garmin Edge 500, stimmen allerdings an den jeweiligen Messpunkten häufig überein. Ungenauigkeiten ergeben sich also vor allem durch die geringere Anzahl der Messpunkte.
Telefonfunktionen und Sprachqualität - Klar und deutlich hörbar
Als Telefon-App nutzt Nokia Googles Standard-App, die mit Android ausgeliefert wird.
Die Sprachqualität ist ordentlich: Das Gegenüber ist klar verständlich. Das mitgelieferte Headset ist keine Offenbarung, aber brauchbar. Das Mikrofon verstärkt unsere Stimme gut und blendet Nebengeräusche weitestgehend aus. Im Freisprechmodus wird das Gegenüber auch klar wiedergegeben.
Kameras - Das Nokia Smartphone 2018 ohne Dual-Kamera
Die rückwärtige Kamera löst mit 16 MP noch genauso hoch auf wie beim Vorgänger und nutzt Linsen aus dem Hause Zeiss. Nokia greift hier auf die Standard-Foto-App von Android zurück. Das muss nicht die schlechteste Wahl sein, denn die App ist sehr aufgeräumt und bietet trotzdem alle nötigen Funktionen. Die Kamera kann durch doppeltes Drücken auf den Einschaltknopf direkt aktiviert werden. Durch Wischgesten nach oben oder unten können die Pro-Einstellungen auf den Bildschirm gezaubert werden. Kameras waren immer ein Aushängeschild von Nokia Handys während der Zeiten von Lumia. Die Erwartungshaltung der Marken-Fans dürfte entsprechend hoch sein. Was zudem auffällt: Entgegen dem großen Trend verbaut Nokia keine Dual- oder gar Triple-Kamera, sondern eine einzelne Linse an der Rückseite. Bei entsprechender Qualität muss eine Single-Kamera kein Nachteil sein - und die Testfotos geben den Finnen recht. Die Kamera erreicht damit eine detailreiche Bilddarstellung, die auch bei kleinteiligen Oberflächen oder feinen Linien recht saubere Bilder liefert. Die Lichtstärke ist allerdings bei Vergleichsmodellen etwas besser. Deutliches Bildrauschen kann die Kamera nicht verhindern. Die Aufhellung bekommt die Konkurrenz teilweise besser hin (zum Beispiel das Google Pixel), und auch die Farbbrillianz lässt etwas nach. Dennoch braucht sich die Kamera nicht zu verstecken und liegt auf Augenhöhe mit der Konkurrenz. Die Videos der Hauptkamera wirken sehr scharf und detailreich, besonders in 4K. Auch bietet das 6 die Aufnahme von Zeitraffer- und Zeitlupenvideos an. Letztere allerdings nur in sehr niedriger Auflösung. Die Frontkamera löst mit 8,3 MP auf und macht ansehnliche Bilder, die allerdings etwas Schärfe vermissen lassen. Videos können hier "nur" in Full-HD aufgezeichnet werden.
Bildervergleich
Wählen Sie eine Szene und navigieren Sie im ersten Bild. Ein Klick ändert die Position bei Touchscreens. Ein Klick auf die vergrößerten Bilder öffnet das Original in einem neuen Fenster. Das erste Bild zeigt das skalierte Foto, welches mit dem Testgerät aufgenommen wurde.
Szene 1Szene 2Szene 3Wir haben uns die Abbildungsleistung der Kamera unter kontrollierten Lichtbedingungen genauer angeschaut. Auch im Testlabor unter festgelegten Lichtbedingungen muss sich die Hauptkamera noch beweisen. Anhand der Aufnahme des ColorChecker Passport wird sichtbar, dass Farben recht hell und kräftig dargestellt werden. Die Graustufen sind etwas wärmer, und vor allem Weiß wirkt etwas zu stark belichtet.
Auch bei der Farbdarstellung fällt auf, dass vor allem das Blau nicht ganz getroffen wird. Nichts zu meckern gibt es hingegen bei der Schärfe: Das Testchart wird sehr scharf eingefangen, auch bei genauem Hinsehen sind keine Franzen zu erkennen. Das Bildrauschen lässt sich nur im Hintergrund erahnen. Der zu erwartende Schärfeabfall zu den Bildrändern hin ist praktisch nicht vorhanden. Allerdings ist in den unteren Ecken ein deutlicher Kontrastabfall zu beobachten.
Zubehör und Garantie - Besser extra kaufen
Der Lieferumfang umfasst ein Ladekabel sowie das zugehörige Ladegerät. Weiterhin liegen dem Gerät obligatorische Hinweise und eine Bedienungsanleitung in mehreren Sprachen bei. Passende Hüllen oder Displayschutzfolien können über diverse Händler bezogen werden. Ergonomisch weniger überzeugend ist hingegen das mitgelieferte Headset. Die Form der Ohrstöpsel entzieht sich gekonnt den Windungen der Ohrmuschel und ist wohl eher für Elefanten konzipiert. Nokia bietet für das Gerät eine Garantie von 24 Monaten.
Eingabegeräte & Bedienung - Exakt und zuverlässig
Die Bedienung des Nokia 6 erfolgt über den kapazitiven Touchscreen, welcher bis zu 10 Berührungen gleichzeitig erkennt. Die Eingabefläche ist im Test sehr zuverlässig und arbeitet stets genau. Die Gleiteigenschaften sind richtig gut und die Reaktionszeiten hervorragend. Im Test mit Gismart's Real Piano war subjektiv keine Verzögerung beim Tastenanschlag spürbar.
Als Tastatur-App kommt Googles GBoard zum Einsatz; wer lieber eine andere Tastatur-App nutzen möchte, kann sie aus dem Google Play Store herunterladen und installieren.
Die physischen Buttons an der Seite wirken wertig und sitzen fest im Gehäuse. Der Druckpunkt geht ebenfalls in Ordnung. Durch doppeltes Antippen der Einschalttaste kann die Kamera-App direkt aktiviert werden.
Der Fingerabdruckscanner an der Rückseite ist an der bekannten Stelle unterhalb der Kamera positioniert und funktioniert schnell und zuverlässig, wenn man ihn gleich richtig trifft.
Als kleines Gimmick wird beim Aufheben des Smartphones die Zeitanzeige aktiviert. Mit einem Doppeltipp auf den Bildschirm wird dieser ebenfalls aktiviert. Für eine Entsperrung ist allerdings eine zusätzliche Wischgeste erforderlich.
Display - Nokia Smartphone nicht das hellste
Das IPS-FullView-Display des Nokia 6 löst mit 1.920 x 1.080 Bildpunkten auf besitzt ein 16:9-Seitenverhältnis. Inhalte werden auf dem 5,5 Zoll großen Panel scharf dargestellt, und auch die Messwerte wissen durchaus zu überzeugen. Das Nokia 6 ist alledings nicht das Hellste in seiner Klasse. Mit durchschnittlich 421 cd/m² leuchtet es noch ausreichend hell. Es erzeugt durch den durchschnittlichen Schwarzwert von 0,61 cd/m² einen eher schwachen Kontrast (684:1). Die Ausleuchtung ist zudem sehr homogen. Aufgrund deutlich reduzierter Spiegelung ist das Gerät allerdings meist recht gut ablesbar.
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Ausleuchtung: 88 %
Helligkeit Akku: 417 cd/m²
Kontrast: 684:1 (Schwarzwert: 0.61 cd/m²)
ΔE Color 6.1 | 0.5-29.43 Ø4.91
ΔE Greyscale 7.1 | 0.5-98 Ø5.2
99.4% sRGB (Calman 2D)
Gamma: 2.16
Nokia 6 2018 IPS, 1920x1080, 5.5" | Sony Xperia XA2 IPS, 1920x1080, 5.2" | Motorola Moto X4 LTPS IPS, 1920x1080, 5.2" | HTC U11 Life SLCD, 1920x1080, 5.2" | |
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Bildschirm | 21% | 21% | 31% | |
Helligkeit Bildmitte | 417 | 513 23% | 469 12% | 545 31% |
Brightness | 421 | 506 20% | 479 14% | 526 25% |
Brightness Distribution | 88 | 93 6% | 86 -2% | 87 -1% |
Schwarzwert * | 0.61 | 0.42 31% | 0.37 39% | 0.42 31% |
Kontrast | 684 | 1221 79% | 1268 85% | 1298 90% |
Delta E Colorchecker * | 6.1 | 5 18% | 5.5 10% | 4.9 20% |
Colorchecker dE 2000 max. * | 11.2 | 11.4 -2% | 10.7 4% | 8.5 24% |
Delta E Graustufen * | 7.1 | 7.8 -10% | 6.7 6% | 5.4 24% |
Gamma | 2.16 102% | 2.2 100% | 2.1 105% | 2.31 95% |
CCT | 8362 78% | 7964 82% | 8064 81% | 7610 85% |
* ... kleinere Werte sind besser
Bildschirm-Flackern / PWM (Pulse-Width Modulation)
Flackern / PWM festgestellt | 2381 Hz | ≤ 17 % Helligkeit | |
Das Display flackert mit 2381 Hz (im schlimmsten Fall, eventuell durch Pulsweitenmodulation PWM) bei einer eingestellten Helligkeit von 17 % und darunter. Darüber sollte es zu keinem Flackern kommen. Die Frequenz von 2381 Hz ist sehr hoch und sollte daher auch bei empfindlichen Personen zu keinen Problemen führen. Im Vergleich: 53 % aller getesteten Geräte nutzten kein PWM um die Helligkeit zu reduzieren. Wenn PWM eingesetzt wurde, dann bei einer Frequenz von durchschnittlich 8706 (Minimum 5, Maximum 343500) Hz. |
Die Messwerte des Farbspektrometers bescheinigen dem Display eine eher mittelmäßige Qualität. Die deltaE-Werte liegen im Durchschnitt bei 6,1, was nicht wirklich schlecht ist, aber hier ist noch mehr drin. Vor allem in der Graustufenmessung ist außerdem ein deutlicher Blaustich zu erkennen.
Reaktionszeiten (Response Times) des Displays
↔ Reaktionszeiten Schwarz zu Weiß | ||
---|---|---|
28 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 10.8 ms steigend | |
↘ 17.2 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind mittelmäßig und dadurch für Spieler eventuell zu langsam. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.1 (Minimum) zu 240 (Maximum) ms. » 68 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten schlechter als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (20.9 ms). | ||
↔ Reaktionszeiten 50% Grau zu 80% Grau | ||
59.6 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 29.2 ms steigend | |
↘ 30.4 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind langsam und dadurch für viele Spieler wahrscheinlich zu langsam. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.165 (Minimum) zu 636 (Maximum) ms. » 95 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten schlechter als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (32.8 ms). |
Im Außeneinsatz schlägt sich das Nokia 6 trotz durchschnittlicher Leuchtkraft überraschend gut. Inhalte bleiben bei normalen Lichtsituationen einwandfrei ablesbar, Spiegelungen werden prima kompensiert.
Das Nokia 6 bietet eine ausgezeichnete Blickwinkelstabilität. Wie im Bild zu sehen ist, bleiben fast alle Farben auch aus einem spitzem Winkel noch gut erkennbar. Selbst das traditionell ins Grau abdriftende Schwarz an den Rändern bleibt größtenteils schwarz und somit nicht vom dunklen Hintergrund unterscheidbar.
Leistung - Genug Reserven für die Gegenwart im Nokia 8 Smartphone
Das Nokia 6 wird von einem Qualcomm Snapdragon 630 angetrieben, welcher auch in den Vergleichsgeräten zum Einsatz kommt. Das Octa-Core-SoC besteht aus Cortex-A53-Kernen, welche sich in zwei Cluster aufteilen. Der etwas stärkere Cluster taktet mit bis zu 2,2 GHz, der schwächere bis 1,84 GHz. Dazu gibt es 3 GB LPDDR3-Arbeitsspeicher sowie eine Adreno-508-GPU.
Der Qualcomm Snapdragon 630 ist recht kraftvoll für diese Preisklasse. Das Testgerät findet sich auf einer Ebene mit den Vergleichsgeräten, was es auch schwer macht, hier deutliche Unterschiede auszuloten. Auch die Straßenpreise liegen alle um die 300 Euro und somit recht nah beieinander.
Mit seiner Adreno 508, zwei Kernen und bis zu 900 MHz Takt laufen auf dem Nokia 6 nahezu alle Spiele im Store problemlos mit 30 fps.
AnTuTu v6 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Nokia 6 2018 | |
Sony Xperia XA2 | |
Motorola Moto X4 | |
HTC U11 Life | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 630 (44128 - 73617, n=12) |
AnTuTu v7 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Nokia 6 2018 | |
Sony Xperia XA2 | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 630 (87300 - 90674, n=11) |
PCMark for Android | |
Work performance score (nach Ergebnis sortieren) | |
Nokia 6 2018 | |
Sony Xperia XA2 | |
Motorola Moto X4 | |
HTC U11 Life | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 630 (4948 - 6264, n=13) | |
Work 2.0 performance score (nach Ergebnis sortieren) | |
Nokia 6 2018 | |
Sony Xperia XA2 | |
Motorola Moto X4 | |
HTC U11 Life | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 630 (4636 - 5987, n=12) |
Die Browser Performance ist gefühlt sehr schnell und bewegt sich auch in den Benchmarks auf einem guten Niveau. Jedoch fällt es dem Nokia 6 auch hier schwer, sich abzuheben. In den Browser Benchmarks, welche wir mit dem vorinstallierten Google Chrome 65 durchgeführt haben, liegt das Nokia 6 auf einem klassentypischen Niveau. Lediglich im WebXPRT 2015 fällt es gegenüber der Konkurrenz etwas zurück. Subjektiv betrachtet geht das Surfen im Web flott von der Hand, und auch komplexere Webseiten werden zügig aufgebaut.
JetStream 1.1 - Total Score | |
Motorola Moto X4 (Chrome 63) | |
HTC U11 Life (Chrome 63) | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 630 (27.4 - 30.8, n=12) | |
Nokia 6 2018 (Browser: Chrome 65) | |
Sony Xperia XA2 (Chrome 65.0.3325.109) |
Octane V2 - Total Score | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (2228 - 100368, n=210, der letzten 2 Jahre) | |
Motorola Moto X4 (Chrome 63) | |
Nokia 6 2018 (Browser: Chrome 65) | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 630 (4398 - 5202, n=13) | |
HTC U11 Life (Chrome 63) | |
Sony Xperia XA2 (Chrome 65.0.3325.109) |
Mozilla Kraken 1.1 - Total | |
Sony Xperia XA2 (Chrome 65.0.3325.109) | |
Nokia 6 2018 (Browser: Chrome 65) | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 630 (8396 - 10257, n=13) | |
HTC U11 Life (Chrome 63) | |
Motorola Moto X4 (Chrome 63) | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (277 - 28190, n=167, der letzten 2 Jahre) |
WebXPRT 2015 - Overall | |
Nokia 6 2018 | |
Sony Xperia XA2 (Chrome 65.0.3325.109) | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 630 (86 - 117, n=10) | |
HTC U11 Life (Chrome 63) | |
Motorola Moto X4 (Chrome 63) |
* ... kleinere Werte sind besser
Das Nokia 6 bietet 32 GB eMMC-Flashspeicher, von welchem nach dem ersten Start noch rund 20 GB zur freien Verfügung stehen. In den Benchmarks liefert er eine überdurchschnittliche Performance, holte bei den Vergleichsgeräten aber dennoch knapp die rote Laterne.
Unsere Referenz-microSD-Karte, eine Toshiba Exceria Pro M501, wird vom Nokia 6 recht flott gelesen und beschrieben, die maximal möglichen Übertragungsraten der Karte werden aber nicht erreicht. Im Klassenvergleich erzielt das Gerät hier überdurchschnittliche Werte. Im Bezug auf die Vergleichsgeräte muss es sich nur dem Sony Xperia XA2 knapp geschlagen geben.
Nokia 6 2018 | Sony Xperia XA2 | Motorola Moto X4 | HTC U11 Life | Durchschnittliche 32 GB eMMC Flash | Durchschnitt der Klasse Smartphone | |
---|---|---|---|---|---|---|
AndroBench 3-5 | 3% | 47% | 38% | 1% | 1075% | |
Sequential Read 256KB | 272.6 | 271.5 0% | 281.6 3% | 268 -2% | 242 ? -11% | 1894 ? 595% |
Sequential Write 256KB | 118.3 | 127.4 8% | 120.5 2% | 120 1% | 100.5 ? -15% | 1476 ? 1148% |
Random Read 4KB | 38.78 | 43.07 11% | 45.4 17% | 39.3 1% | 43.2 ? 11% | 278 ? 617% |
Random Write 4KB | 15.3 | 13.82 -10% | 55.3 261% | 50.2 228% | 22.4 ? 46% | 312 ? 1939% |
Sequential Read 256KB SDCard | 83.4 ? | 86 ? 3% | 83.9 ? 1% | 82.8 ? -1% | 71.8 ? -14% | |
Sequential Write 256KB SDCard | 61.3 ? | 64.8 ? 6% | 60 ? -2% | 59.8 ? -2% | 52.9 ? -14% |
Spiele - Perfekte Steuerung und Frame-Raten
Mit der Adreno 508 GPU laufen alle Spiele im Store flüssig und problemlos auf dem Nokia 6 Viele Titel sind auch mit 60 fps problemlos spielbar. Bei "Shadow Fight 3" stellte das Gerät bei niedrigen Einstellungen offenbar automatisch auf 30 fps um. "Arena of Valor" lief standardmäßig mit 30 fps. 60 fps ließ es sich nicht entlocken. Mit Hilfe des Autorennspiels "Beach Buggy Racing" konnten wir auch dem Lagesensor eine hohe Reaktionsfreudigkeit attestieren.
Shadow Fight 3 | |||
Einstellungen | Wert | ||
high | 59 fps | ||
minimal | 29 fps |
Arena of Valor | |||
Einstellungen | Wert | ||
min | 30 fps | ||
high HD | 30 fps |
Emissionen
Temperatur - Nokia 6 mit skandinavischer Kälte
Die Oberflächentemperaturen des Nokia 6 liegen auf einem sehr niedrigen Niveau. Im Leerlauf erwärmt sich das Gerät kaum, und auch unter Last wird das Smartphone noch nicht mal handwarm. Unter Last erreicht es eine Maximaltemperatur von 35,4 °C im unteren Bereich. Im Idle-Modus liegen die Temperaturen gar nur bei 25 °C. Wenn Nokia so weiter optimiert, kann der Nachfolger als Kühlakku verwendet werden.
Offenbar hat das aber kaum Einfluss auf die Perfomance: Im GFXBench-Manhatten-Akkutest können wir zwar ein Absinken der Framerate beobachten, allerdings liegt diese im Bereich von 1 % Veränderung, was als normale Schwankung interpretiert werden kann.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 35.4 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.1 °C (von 21.9 bis 63.7 °C für die Klasse Smartphone).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 32 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.9 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 24.9 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32.8 °C.
Lautsprecher - Gut und ohne Bass
Der Monolautsprecher des Nokia 6 bietet eine solide Leistung. Bei einer mittleren Pegeleinstellung zeigt sich ein recht ausgewogener Frequenzgang der Mitten und Höhen. Mit über 86 dB(A) kann das Smartphone aber sehr laut werden. Der Bass ist erwartungsgemäß nicht sehr präsent. Im Klassenvergleich reiht sich das Gerät im guten Mittelfeld ein.
Das Nokia 6 unterstützt aptX für eine hochauflösende Audioübertragung via Bluetooth. Die Kopfhörerklinke liefert ebenfalls eine saubere Soundausgabe.
Nokia 6 2018 Audio Analyse
(+) | Die Lautsprecher können relativ laut spielen (87.2 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 29.6% niedriger als der Median
(±) | durchschnittlich lineare Bass-Wiedergabe (7.2% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(+) | ausgeglichene Mitten, vom Median nur 4.4% abweichend
(±) | Linearität der Mitten ist durchschnittlich (7% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(±) | zu hohe Hochtöne, vom Median nur 6.9% abweichend
(+) | sehr lineare Hochtöne (3.2% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(±) | hörbarer Bereich ist durchschnittlich linear (23.2% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 48% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 7% vergleichbar, 44% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 12%, durchschnittlich ist 37%, das schlechteste Gerät hat 134%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 66% aller getesteten Geräte waren besser, 6% vergleichbar, 28% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Sony Xperia XA2 Audio Analyse
(+) | Die Lautsprecher können relativ laut spielen (85.6 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 28% niedriger als der Median
(±) | durchschnittlich lineare Bass-Wiedergabe (11% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(±) | verringerte Mitten, vom Median 5.5% abweichend
(+) | lineare Mitten (5.6% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(±) | zu hohe Hochtöne, vom Median nur 7.6% abweichend
(+) | sehr lineare Hochtöne (2.2% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(±) | hörbarer Bereich ist durchschnittlich linear (23.6% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 49% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 9% vergleichbar, 42% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 12%, durchschnittlich ist 37%, das schlechteste Gerät hat 134%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 68% aller getesteten Geräte waren besser, 7% vergleichbar, 26% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Akkulaufzeit - Lang, aber nicht perfekt
Energieaufnahme
Die Leistungsaufnahme des Nokia 6 liegt im Vergleich zu den Konkurrenzgeräten etwa auf demselben Niveau. Das Sony Xperia XA2 schafft hier im Durchschnitt um 8 % bessere Werte. Motorola X4 liegt 6 % und das HTC U11 Life 12 % darunter. Im Klassenvergleich erreicht das Smartphone überdurchschnittlich gute Werte.
Das Nokia 6 soll QuickCharge fähig sein. In unserem Test konnte es in noch nicht einmal zwei Stunden wieder vollständig aufgeladen werden.
Aus / Standby | 0 / 0.13 Watt |
Idle | 0.67 / 1.76 / 1.78 Watt |
Last |
2.82 / 4.56 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Metrahit Energy |
Nokia 6 2018 3000 mAh | Sony Xperia XA2 3300 mAh | Motorola Moto X4 3000 mAh | HTC U11 Life 2600 mAh | Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 630 | Durchschnitt der Klasse Smartphone | |
---|---|---|---|---|---|---|
Stromverbrauch | 8% | -6% | -12% | -18% | -51% | |
Idle min * | 0.67 | 0.39 42% | 0.65 3% | 0.63 6% | 0.732 ? -9% | 0.883 ? -32% |
Idle avg * | 1.76 | 1.61 9% | 1.51 14% | 2.1 -19% | 1.835 ? -4% | 1.467 ? 17% |
Idle max * | 1.78 | 1.62 9% | 1.57 12% | 2.15 -21% | 2.16 ? -21% | 1.621 ? 9% |
Last avg * | 2.82 | 3.12 -11% | 3.88 -38% | 3.34 -18% | 3.81 ? -35% | 6.58 ? -133% |
Last max * | 4.56 | 4.92 -8% | 5.47 -20% | 4.83 -6% | 5.62 ? -23% | 9.91 ? -117% |
* ... kleinere Werte sind besser
Akkulaufzeit
Die Akkulaufzeiten bestätigen größtenteils die gute Energieausbeute, allerdings nicht durchgehend. Besonders stark ist das Nokia im Last- und im WLAN-Test und kann hier die Krone unter den Vergleichsgeräten erobern. Es muss allerdings im Lesetest und beim Videoschauen Federn lassen. Zwar liegt es im Idle-Test mit dem HTC U11 Life nahezu gleichauf, allerdings hat dieses auch einen um 14 % kleineren Akku. Das Sony Xperia XA2 gewinnt hier den Vergleich nicht nur dank 10 % größerem Akku, denn der Vorsprung beträgt 37 %. Im Video-Test sind die Konkurrenten ebenfalls leicht besser. Dennoch sollten über elf Stunden Filmgenuss hier völlig ausreichend sein.
Nokia 6 2018 3000 mAh | Sony Xperia XA2 3300 mAh | Motorola Moto X4 3000 mAh | HTC U11 Life 2600 mAh | |
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Akkulaufzeit | 7% | -15% | -6% | |
Idle | 1833 | 2503 37% | 1652 -10% | 1820 -1% |
H.264 | 675 | 766 13% | 688 2% | 798 18% |
WLAN | 942 | 886 -6% | 659 -30% | 725 -23% |
Last | 362 | 298 -18% | 289 -20% | 303 -16% |
Pro
Contra
Fazit - durch und durch gelungen
Der neuste Spross der Nokia-6-Serie bietet ein interessantes Gesamtpaket, hat es aufgrund der starken Konkurrenz in dieser Preisklasse jedoch nicht leicht. Ein Alleinstellungsmerkmal hat das Modell mit dem 5,5 Zoll großen 16:9-Panel kaum. Denn Hybrid-SIM, 3 GB Arbeitsspeicher und 32 GB internen Speicher bietet auch mindestens eines der Vergleichsgeräte. Auch entzieht sich Nokia dem allgemeinen Trend zu Dual-Kameras, was der Spec-Listen affine Käufer als Nachteil auslegen könnte, obwohl der Bildervergleich zeigt, dass die Qualität auf demselben Niveau ist. Für Puristen sind lediglich das völlig unveränderte Android und der positive Mangel an überflüssiger Zusatzsoftware hervorzuheben. Die Sicherheits-Updates werden dank Android One auch direkt eingespielt, und es ist mit weiteren Systemupdates zu rechnen.
Elegant, leistungsstark, rundum gelungen - ein echtes Nokia eben.
Das Nokia 6.1 bietet ein hervorragendes Gesamtpaket: mit schnellem SoC, der allen derzeit an Smartphones gestellten Anforderungen gewachsen ist, ein äußerst gefälliges Design, geringe Hitzeentwicklung und eine stimmige Gesamtausstattung bei einem attraktiven Preis. Es leistete sich in unserem Test keine Schwächen und ist daher für einen Straßenpreis von knapp 280 Euro eine klare Kaufempfehlung.
Nokia 6 2018
- 15.05.2018 v6 (old)
Florian Schaar