Test Nokia 3.2 Smartphone – Android-One-Handy ohne Android One
Wer sich für ein Nokia 3 oder Nokia 3.1 entschied, der bekam ein günstiges Mittelklasse-Smartphone mit mittelgroßem Bildschirm. Beim Nokia 3.1 gab es aber schon eine Plus-Variante, die andeutete, dass Nokia hier auch Liebhaber eines größeren Smartphones zufriedenstellen möchte.
Bei der neuesten Auflage, dem Nokia 3.2, ist der Bildschirm nun von Haus aus deutlich größer und gleichzeitig soll der größere Akku mehr Akkulaufzeit sicherstellen. Eine Plus-Variante gibt es nicht mehr. Der Ausgangspreis ist für die 16-GB-Variante gegenüber dem Nokia 3.1 leicht gesunken, der Hersteller hätte gerne 149 Euro für das Nokia 3.2, im Internet bekommt man es zum Testzeitpunkt auch nicht günstiger. Den Vorgänger hingegen kann man mittlerweile für knapp 120 Euro (Nokia 3.1) bzw. 130 Euro (Nokia 3.1 Plus) kaufen und da stellt sich die Frage, ob es Sinn macht, das neuere Modell zu wählen.
Andere günstige Mittelklasse-Smartphones sind als Vergleichsgeräte natürlich ebenfalls relevant, hier sind beispielsweise das Honor 8A, das Huawei Y6 2019 und das Xiaomi Redmi 7 zu nennen.
Gehäuse – Stabil und up-to-date
Das Nokia 3.2 ist deutlich breiter und länger als sein Vorgänger, allerdings kaum dicker. Beim Gewicht muss man sich ebenfalls auf einen ordentlichen Zuwachs einstellen: 181 Gramm bringt das Gerät nun auf die Waage, über 40 Gramm mehr als der Vorgänger.
Den Aluminiumrahmen um das Gehäuse hat Nokia weggekürzt, stattdessen gibt es nun schnöden Kunststoff in den Farben Grau oder Schwarz. Das Design ist also wesentlich schlichter als beim Nokia 3.1, das mit einem andersfarbigen Rahmen spielte und auch etwas gewagtere Farbtöne wie Weiß und Blau anbot. Das Nokia 3.2 wirkt mit seiner Waterdrop-Notch und seinen deutlich schmäleren Displayrändern dafür von vorne zeitgemäßer als der Vorgänger.
Im Vergleich zum Nokia 3.1 Plus fällt ebenfalls die geringe Qualität der verwendeten Materialien auf, außerdem gab es dort eine Dual-Kamera und einen Fingerabdrucksensor, der beim Nokia 3.2 nicht mehr zu sehen ist. Das Gewicht ist hier allerdings nahezu gleich geblieben, während die Akkukapazität beim Nokia 3.2 deutlich ausgebaut wurde.
Druck von vorne kommt auf den Bildschirm durch, von hinten ist das Gerät aber absolut stabil. Auch verwinden lässt es sich kaum und Knarzgeräusche gibt das Nokia 3.2 ebenfalls nicht von sich. Somit ist der Stabilitätseindruck gut, die Materialwahl aber einfach: glänzender Kunststoff, der sehr anfällig für Fingerabdrücke ist.
Ausstattung – Eigener microSD-Slot im Nokia-Handy
Zwei Varianten des Nokia 3.2 sind zum Kauf verfügbar: 169 Euro kostet die Variante mit 32 GB Massenspeicher, mit 16 GB Speicher zahlt man 10 Euro weniger. Beide Speicherausstattungen bieten 2 GB RAM. Das Nokia 3.2 mit 32 GB Massenspeicher, 3 GB RAM und Fingerabdrucksensor gibt es nicht in Mitteleuropa.
Ein Dual-SIM-Slot ist verfügbar, ebenso wie ein dedizierter microSD-Steckplatz, man kann also zwei SIM-Karten und die microSD gleichzeitig in das Gerät einlegen. Mit ExFAT-Speicherkarten kommt das Smartphone dabei nicht klar.
Bluetooth 4.2 ist an Bord, leider noch nicht das ganz aktuelle 5.0. Allerdings kann man mit angeschlossenem Kopfhörer das verbaute UKW-Radio nutzen und eine Benachrichtigungs-LED zeigt an, wenn es etwas Neues gibt.
Der micro-USB-Anschluss an der Unterkante ist auch nicht ganz auf der Höhe der Zeit: USB-C ist hier der Standard. Außerdem sitzt der Stecker sehr locker, sodass er in unserem Test schon einmal unabsichtlich herausrutschte.
Software – Update-Versprechen bisher nicht gehalten
Das Nokia 3.2 ist Teil der Android-One-Programms, mit dem Google zusammen mit den Herstellern für regelmäßigere Updates sorgen will. Man bekommt hier zwei garantierte Updates des Betriebssystems und für drei Jahre garantierte Sicherheitsupdates. Das ist besonders bei so günstigen Geräten ein erfreuliches Versprechen, bei manchem Hersteller fallen diese sonst schnell unter den Tisch, was die Updates angeht.
Zu früh sollte man sich dann aber auch wieder nicht freuen: Zwar ist Android 9 auf unserem Testgerät vorinstalliert, aber mit Sicherheitspatches vom 1. Februar 2019, die dringend erneuert werden sollten. Im aktuellen Zustand löst das Nokia 3.2 das Android-One-Versprechen von regelmäßigen Sicherheitsupdates nämlich nicht ein. Mit Werbeapps muss man sich nicht herumärgern.
Seltsam: Nokia verweist in seinen Marketingaussagen auf die "Streaming-Optimierung" des Displays, versäumt es dann aber, dem Smartphone eine Widevine-Zertifizierung zu besorgen, sodass Streams der großen Anbieter nur in SD angeschaut werden können.
Kommunikation und GPS – Recht genaues GPS beim Nokia 3.2
WLAN nach Standards 802.11 b/g/n unterstützt das Nokia 3.2 und liegt bei der Geschwindigkeit in etwa auf dem Niveau des Nokia 3.1 Plus. Das Nokia 3.1 kann sich hier teils recht deutlich absetzen, was die Geschwindigkeit in unseren Tests mit dem Referenz-Router Linksys EA8500 angeht.
In Sachen LTE-Netzwerke wird Standardkost geboten: Die nötigsten LTE-Frequenzen sind vorhanden, will man eine weitere Reise unternehmen, so kann es aber durchaus passieren, dass man das Nokia 3.2 im Reiseland nicht mit LTE nutzen kann, weil die entsprechenden Frequenzbänder nicht unterstützt werden. LTE Cat.4 ist ebenfalls nur das Minimum, was möglich wäre. Der Empfang ist selbst in Gebäuden im städtischen Umfeld und im gut ausgebauten deutschen D2-Netz recht gut.
Networking | |
iperf3 transmit AX12 | |
Nokia 3.1 | |
Xiaomi Redmi 7 | |
Nokia 3.2 | |
Nokia 3.1 Plus | |
Huawei Y6 2019 | |
Honor 8A | |
iperf3 receive AX12 | |
Nokia 3.1 | |
Huawei Y6 2019 | |
Honor 8A | |
Nokia 3.1 Plus | |
Xiaomi Redmi 7 | |
Nokia 3.2 |
Auf wenige Meter genau ortet uns das Gerät laut GPS Test sehr schnell im Freien. In Innenräumen ist das allerdings nicht möglich.
Das Nokia 3.2 schlägt sich in unserem Praxistest, einer Fahrradrunde mit dem Garmin Edge 520 in einigen Passagen recht gut: So kann es am Beginn unserer Fahrt durch enge Altstadtgassen die Strecke recht exakt nachvollziehen. Dann jedoch lässt es ein ganzes Stück der Route aus, die Fahrt über die Brücke ist dann wieder recht exakt. Insgesamt bietet das GPS-Modul des Nokia 3.2 für ein Smartphone dieser Preisklasse allerdings eine sehr ordentliche Vorstellung.
Telefonfunktionen und Sprachqualität – Alles in Ordnung
Die Telefonapp ist das Original von Google. Sie ist übersichtlich und recht intuitiv zu bedienen.
Die Sprachqualität gefällt uns per Ohrhörer und Lautsprecher recht gut, die Stimme des Gegenübers ist zwar nur mittelmäßig klar und laut, aber immerhin verzerrt nichts und das Gespräch läuft für beide Seiten gut verständlich ab.
Kameras – Mäßige Bildqualität
Sowohl gegenüber dem Nokia 3.1 als auch gegenüber dem Nokia 3.1 Plus muss man Rückschritte bei der Kamera hinnehmen: Die Frontkamera bietet weniger Lichtstärke als der Vorgänger, das Nokia 3.1 Plus hatte sogar eine Dual-Kamera an der Rückseite. An der Front war bei der letzten Generation jeweils eine 8-Megapixel-Linse verbaut, jetzt gibt es nur noch 5 Megapixel.
Die geringe Lichtstärke der rückwärtigen Kamera macht sich schnell bemerkbar, bei der Objektfotografie werden dunkle Bereiche nicht gut aufgehellt. Die Farbdarstellung ist recht kühl und die Schärfe mäßig. Beim Umgebungsbild an einem bewölkten Tag werden die Schwächen noch stärker sichtbar, hier leidet die Detailschärfe sehr stark. Auch bei schwachem Licht schafft es die Kamera nicht, die richtige Schärfe zu erwischen und viele Bereiche bleiben im Dunkeln.
Videoaufnahmen bieten eine ganz ähnliche, höchstens mittelmäßige Qualität und die Belichtung passt sich leicht abgestuft, aber vergleichsweise flott veränderten Bedingungen an.
Die Frontkamera mit 5 Megapixel macht Bilder mit einem recht warmen Farbton, bietet aber eine ordentliche Detaildarstellung.
Bildervergleich
Wählen Sie eine Szene und navigieren Sie im ersten Bild. Ein Klick ändert die Position bei Touchscreens. Ein Klick auf die vergrößerten Bilder öffnet das Original in einem neuen Fenster. Das erste Bild zeigt das skalierte Foto, welches mit dem Testgerät aufgenommen wurde.
Szene 1Szene 2Szene 3Auch im Labor unter festgelegten Lichtbedingungen kann uns die Hauptkamera nicht überzeugen: Unscharfe Schrift und kriselige Farbflächen sind auch ohne Vergrößerung sichtbar. Zudem wird das Bild nicht sehr hell wiedergegeben. Farben wiederum werden insgesamt zu hell wiedergegeben.
Zubehör und Garantie – 2 Jahre mit Garantie
Neben dem Ladegerät und dem USB-Kabel liegt nur noch ein SIM-Tool in der Packung.
Der Hersteller bietet 24 Monate Garantie für seine Smartphones.
Eingabegeräte & Bedienung – Eigener Google-Assistant-Button
Der Bildschirm bietet dem Finger leichten Widerstand, ist aber insgesamt gut zu bedienen und auch in den Ecken und am Rand exakt.
Als Tastatur-App kommt Googles GBoard zum Einsatz. Mit der Tastatur-App lässt es sich problemlos schreiben, auf Wunsch kann man auch eine andere Tastatur-App nachinstallieren.
Einen Fingerabdrucksensor gibt es bei unserem Testgerät nicht, auch wenn Bilder eines solchen Nokia 3.2 mit Sensor an der Rückseite im Internet zu finden sind, dieses Modell bekommt man allerdings nicht auf dem europäischen Markt. Als biometrisches Identifikationsverfahren steht nur die Gesichtserkennung zur Verfügung. Man muss dazu allerdings immer das Gerät zunächst entsperren, nur beim Anheben löst die Gesichtserkennung nicht aus. Zudem braucht das Gerät doch etwas, bis das Gesicht erkennt wird. Die Erkennung ist relativ genau, allerdings sollte man bedenken, dass ähnlich aussehende Menschen das Gerät ebenfalls entsperren könnten.
Der Standby-Button an der rechten Gehäuseseite dient gleichzeitig als Benachrichtigungs-LED und an der linken Seite findet sich ein eigener Button für den Google Assistant.
Display – Nicht ganz so helle
Der Bildschirm des Nokia 3.2 nimmt dank Waterdrop-Notch über 80 % der Vorderseite des Smartphones ein. Er löst klassenüblich an der kurzen Seite mit 720 Pixeln auf und bietet ein Seitenverhältnis von 19:9. Leider leuchtet der Screen nicht ganz so hell wie bei anderen Smartphones der Preisklasse, sondern bleibt mit 391 cd/m² im Durchschnitt etwas dunkler. Auch die Helligkeitsverteilung ist mit 86 % etwas weniger gleichmäßig als bei vergleichbaren Smartphones.
Bei unserem Testgerät scheint es Probleme mit der Helligkeitsregelung zu geben, während anfangs noch alles gut funktionierte, änderte sich die Helligkeit ab einem bestimmten Zeitpunkt nicht mehr, sondern blieb immer auf einem Niveau. Das Problem trat immer mal wieder auf und verschwand dann wieder, ein Einschalten und Ausschalten des Helligkeitssensors half nicht, ebenso wenig ein Neustart.
|
Ausleuchtung: 86 %
Helligkeit Akku: 415 cd/m²
Kontrast: 755:1 (Schwarzwert: 0.55 cd/m²)
ΔE Color 4.8 | 0.5-29.43 Ø4.91
ΔE Greyscale 5.7 | 0.5-98 Ø5.2
92.8% sRGB (Calman 2D)
Gamma: 2.255
Nokia 3.2 IPS, 1520x720, 6.3" | Nokia 3.1 IPS, 1440x720, 5.2" | Honor 8A IPS, 1520x720, 6.1" | Huawei Y6 2019 IPS LCD, 1560x720, 6.1" | Xiaomi Redmi 7 IPS, 1520x720, 6.3" | Nokia 3.1 Plus IPS, 1440x720, 6" | |
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Bildschirm | 26% | 17% | 25% | 17% | 49% | |
Helligkeit Bildmitte | 415 | 506 22% | 522 26% | 487 17% | 444 7% | 526 27% |
Brightness | 391 | 490 25% | 542 39% | 485 24% | 441 13% | 510 30% |
Brightness Distribution | 86 | 93 8% | 94 9% | 89 3% | 90 5% | 94 9% |
Schwarzwert * | 0.55 | 0.24 56% | 0.47 15% | 0.35 36% | 0.45 18% | 0.17 69% |
Kontrast | 755 | 2108 179% | 1111 47% | 1391 84% | 987 31% | 3094 310% |
Delta E Colorchecker * | 4.8 | 6.4 -33% | 4 17% | 4.3 10% | 3.94 18% | 6.64 -38% |
Colorchecker dE 2000 max. * | 9.51 | 11.1 -17% | 9.5 -0% | 10.1 -6% | 6.72 29% | 10.02 -5% |
Delta E Graustufen * | 5.7 | 7.5 -32% | 6.6 -16% | 4.1 28% | 4.8 16% | 6.4 -12% |
Gamma | 2.255 98% | 2.2 100% | 2.28 96% | 2.09 105% | 2.294 96% | 2.344 94% |
CCT | 7824 83% | 8643 75% | 7258 90% | 7312 89% | 7445 87% | 7989 81% |
* ... kleinere Werte sind besser
Bildschirm-Flackern / PWM (Pulse-Width Modulation)
Flackern / PWM festgestellt | 1866 Hz | ≤ 10 % Helligkeit | |
Das Display flackert mit 1866 Hz (im schlimmsten Fall, eventuell durch Pulsweitenmodulation PWM) bei einer eingestellten Helligkeit von 10 % und darunter. Darüber sollte es zu keinem Flackern kommen. Die Frequenz von 1866 Hz ist sehr hoch und sollte daher auch bei empfindlichen Personen zu keinen Problemen führen. Im Vergleich: 53 % aller getesteten Geräte nutzten kein PWM um die Helligkeit zu reduzieren. Wenn PWM eingesetzt wurde, dann bei einer Frequenz von durchschnittlich 8705 (Minimum 5, Maximum 343500) Hz. |
Wir stellen PWM-Flackern unter 10 % Helligkeit fest, allerdings mit einer sehr hohen Frequenz, die normalerweise auch sehr empfindlichen Menschen keine Probleme bereiten sollte.
Der Schwarzwert des Handydisplays ist recht hoch: 0,55 cd/m², sodass dunkle Flächen einen sichtbaren Grauschleier haben, zumindest bei hoch eingestellter Helligkeit. Daraus ergibt sich auch ein mäßiges Kontrastverhältnis von 755:1, subjektiv wirken Farben auf dem Display dadurch etwas wenig leuchtstark.
Ein Blaustich verstärkt diesen Eindruck noch, die Farbdarstellung hingegen erfolgt im Rahmen der Vergleichsgeräte relativ genau, insgesamt gesehen sind die Abweichungen aber zu hoch, um beispielsweise bei Fotos sicher sagen zu können, wie die Farben in gedruckter Form aussehen werden.
Reaktionszeiten (Response Times) des Displays
↔ Reaktionszeiten Schwarz zu Weiß | ||
---|---|---|
26 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 15 ms steigend | |
↘ 11 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind mittelmäßig und dadurch für Spieler eventuell zu langsam. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.1 (Minimum) zu 240 (Maximum) ms. » 59 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten schlechter als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (20.9 ms). | ||
↔ Reaktionszeiten 50% Grau zu 80% Grau | ||
40 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 23 ms steigend | |
↘ 17 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind langsam und dadurch für viele Spieler wahrscheinlich zu langsam. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.165 (Minimum) zu 636 (Maximum) ms. » 58 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten schlechter als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (32.8 ms). |
Im Freien ist das Smartphone bei bewölktem Himmel noch lesbar, in sehr hellen Umgebungen kommt es jedoch schnell an seine Grenzen. Die Blickwinkel sind auch von den Seiten sehr gut und geben keinen Anlass zur Kritik.
Leistung – Keine Verbesserung
Den Qualcomm Snapdragon 429 hatten wir bisher noch nicht im Test, das SoC bringt einen Quad-Core-Prozessor mit. Das Nokia 3.2 kann sich damit allerdings kaum von seinen beiden Vorgängern absetzen: Mit dem Nokia 3.1 Plus ist es in unseren Benchmarks beinahe immer gleichauf, das Nokia 3.1 wird zumindest im PC Mark deutlich übertroffen, ist ansonsten aber oft ebenfalls auf einer Ebene mit dem Nachfolger. Auch gegenüber anderen Smartphones in der Preisklasse liegt das Nokia 3.2 allenfalls im hinteren Mittelfeld, in aufwändigen Apps tut sich das System mit gleichzeitigen Aufgaben, wie beispielsweise der Lautstärkeregelung schwer.
Noch schlimmer sieht es im Bereich der 3D-Benchmarks aus, die Adreno 504 liegt hier immer einige Frames hinter den in den Vergleichssmartphones verbauten Grafiklösungen von PowerVR oder ARM.
PCMark for Android | |
Work performance score (nach Ergebnis sortieren) | |
Nokia 3.2 | |
Nokia 3.1 | |
Honor 8A | |
Huawei Y6 2019 | |
Xiaomi Redmi 7 | |
Nokia 3.1 Plus | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 429 (5986 - 6227, n=2) | |
Work 2.0 performance score (nach Ergebnis sortieren) | |
Nokia 3.2 | |
Nokia 3.1 | |
Honor 8A | |
Huawei Y6 2019 | |
Xiaomi Redmi 7 | |
Nokia 3.1 Plus | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 429 (4267 - 4631, n=2) |
AnTuTu v7 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Nokia 3.2 | |
Honor 8A | |
Huawei Y6 2019 | |
Xiaomi Redmi 7 | |
Nokia 3.1 Plus | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 429 () |
Die Performance im Browser liegt leicht unter der des Nokia 3.1 Plus. Auf Fotos muss man scho mal warten, während eine Website lädt und auch ansonsten ist die Geschwindigkeit eher mittelmäßig.
Jetstream 2 - Total Score | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (13.8 - 387, n=169, der letzten 2 Jahre) | |
Xiaomi Redmi 7 (Chrome 73) | |
Huawei Y6 2019 | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 429 (14.6 - 16.1, n=2) | |
Nokia 3.2 (Chrome 75) | |
Honor 8A |
Speedometer 2.0 - Result | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (15.2 - 569, n=152, der letzten 2 Jahre) | |
Xiaomi Redmi 7 (Chome 73) | |
Huawei Y6 2019 (Chrome) | |
Nokia 3.2 (Chome 75) | |
Honor 8A (Chrome) | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 429 (13.5 - 15.6, n=2) |
WebXPRT 3 - Overall | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (38 - 347, n=79, der letzten 2 Jahre) | |
Xiaomi Redmi 7 (Chrome 73) | |
Nokia 3.2 (Chrome 75) | |
Huawei Y6 2019 | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 429 (32 - 36, n=2) | |
Honor 8A (Chrome) |
Octane V2 - Total Score | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (2228 - 100368, n=210, der letzten 2 Jahre) | |
Xiaomi Redmi 7 (Chrome 73) | |
Nokia 3.1 Plus (Chrome 71) | |
Huawei Y6 2019 (Chrome) | |
Nokia 3.2 (Chrome 75) | |
Honor 8A (Chrome) | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 429 (4297 - 4392, n=2) | |
Nokia 3.1 (Chrome 67) |
Mozilla Kraken 1.1 - Total | |
Nokia 3.1 (Chrome 67) | |
Honor 8A (Chrome) | |
Nokia 3.1 Plus (Chrome 71) | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 429 (10433 - 10655, n=2) | |
Nokia 3.2 (Chrome 75) | |
Huawei Y6 2019 | |
Xiaomi Redmi 7 (Chrome 73) | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (277 - 28190, n=167, der letzten 2 Jahre) |
* ... kleinere Werte sind besser
Beim Speicher müssen wir dem Nokia 3.2 immerhin ein Lob aussprechen: Es ist beim internen Speicher meist ein wenig schneller als die Vergleichsgeräte und hat bei den Zugriffen auf unsere Referenz-microSD Toshiba Exceria Pro M501 teils einen deutlichen Vorsprung.
Nokia 3.2 | Nokia 3.1 | Honor 8A | Huawei Y6 2019 | Xiaomi Redmi 7 | Nokia 3.1 Plus | Durchschnittliche 16 GB eMMC Flash | Durchschnitt der Klasse Smartphone | |
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AndroBench 3-5 | -16% | 7% | 13% | 12% | -16% | -44% | 1056% | |
Sequential Read 256KB | 282.4 | 281.5 0% | 265 -6% | 279.3 -1% | 298 6% | 272.5 -4% | 164.5 ? -42% | 1887 ? 568% |
Sequential Write 256KB | 106.3 | 35.26 -67% | 104 -2% | 107.8 1% | 84.7 -20% | 35.72 -66% | 43 ? -60% | 1471 ? 1284% |
Random Read 4KB | 35 | 48.62 39% | 61 74% | 69 97% | 73.6 110% | 52.4 50% | 21.7 ? -38% | 278 ? 694% |
Random Write 4KB | 17.5 | 9.2 -47% | 15 -14% | 15 -14% | 14.4 -18% | 8.33 -52% | 8.08 ? -54% | 311 ? 1677% |
Sequential Read 256KB SDCard | 87.2 ? | 77.2 ? -11% | 81.9 -6% | 83.2 ? -5% | 85.9 ? -1% | 81.3 ? -7% | 59.1 ? -32% | |
Sequential Write 256KB SDCard | 65.7 ? | 59.8 ? -9% | 61.8 -6% | 64.4 ? -2% | 63.3 ? -4% | 55.2 ? -16% | 39.8 ? -39% |
Spiele – Für anspruchslose Zocker
Einfache Games wie Angry Birds 2 laufen problemlos, auch die Bedienung per Touchscreen und Lagesensor klappt sehr gut, wie wir im Test mit Temple Run 2 feststellen.
Wer aufwändigere Games spielen möchte, der muss sich aber nach einem schnelleren Smartphone umsehen, wie nach dem Xiaomi Redmi 7 beispielsweise: Hier ruckelt es zwar auch mal, aber grundsätzlich ist wesentlich mehr Spielepower vorhanden.
Emissionen – Nokia 3.2 wird warm, aber nicht heiß
Temperatur
Die Gehäusetemperaturen übersteigen teils die 40-Grad-Marke nach längerer Last, was dann schon deutlich spürbar ist und bei heißen Umgebungstemperaturen auch unangenehm werden kann.
Auch im Idle-Betrieb gibt es einen spürbare Erwärmung und zwar im unteren Bereich der Vorderseite, wenn man das Smartphone hochkant hält. Diese ist aber nicht ganz so hoch und bleibt im Rahmen.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 41.3 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.1 °C (von 21.9 bis 63.7 °C für die Klasse Smartphone).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 39.7 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.9 °C).
(±) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 33.2 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32.8 °C.
Lautsprecher
Der Mono-Lautsprecher an der Unterkante ist laut unseren Messungen etwas leiser als der Speaker im Nokia 3.1. Bei Musik ist der Gesang sehr stark im Vordergrund, allerdings sind die Höhen selbst bei maximaler Lautstärke nicht unangenehm überbetont und der Lautsprecher dröhnt auch nicht.
Insgesamt also eine solide Vorstellung, Musikliebhaber werden aber dennoch lieber auf externes Sound-Equipment zurückgreifen, das per 3,5mm-Anschluss am oberen Gehäuserand oder per Bluetooth angeschlossen werden kann.
Nokia 3.2 Audio Analyse
(+) | Die Lautsprecher können relativ laut spielen (82.5 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 66.7% niedriger als der Median
(+) | lineare Bass-Wiedergabe (0% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(-) | kaum Mitten, vom Median 66.7% abweichend
(+) | lineare Mitten (0% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(-) | kaum Hochtöne, 66.7% geringer als der Median
(+) | sehr lineare Hochtöne (0% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(-) | hörbarer Bereich ist nur wenig linear (123.1% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 91% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 8% vergleichbar, 2% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 12%, durchschnittlich ist 37%, das schlechteste Gerät hat 134%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 97% aller getesteten Geräte waren besser, 2% vergleichbar, 1% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Nokia 3.1 Audio Analyse
(+) | Die Lautsprecher können relativ laut spielen (85.9 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 36.8% niedriger als der Median
(±) | durchschnittlich lineare Bass-Wiedergabe (7.8% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(+) | ausgeglichene Mitten, vom Median nur 4.8% abweichend
(±) | Linearität der Mitten ist durchschnittlich (7.2% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(±) | zu hohe Hochtöne, vom Median nur 5.6% abweichend
(+) | sehr lineare Hochtöne (3.7% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(±) | hörbarer Bereich ist durchschnittlich linear (26% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 62% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 7% vergleichbar, 31% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 12%, durchschnittlich ist 37%, das schlechteste Gerät hat 134%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 78% aller getesteten Geräte waren besser, 5% vergleichbar, 18% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Akkulaufzeit – Riesiger Akku, gute Ausdauer
Energieaufnahme
Der Energieverbrauch ist ungefähr auf dem Niveau des Nokia 3.1 Plus und damit auch über dem Verbrauch anderer Vergleichsgeräte, das Huawei Y6 2019 beispielsweise zeigt sich deutlich sparsamer.
Aus / Standby | 0 / 0.1 Watt |
Idle | 1 / 1.9 / 2.8 Watt |
Last |
4 / 5.8 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Metrahit Energy |
Nokia 3.2 4000 mAh | Nokia 3.1 2990 mAh | Honor 8A 3020 mAh | Huawei Y6 2019 3020 mAh | Xiaomi Redmi 7 4000 mAh | Nokia 3.1 Plus 3500 mAh | Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 429 | Durchschnitt der Klasse Smartphone | |
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Stromverbrauch | 22% | 6% | 27% | 11% | -4% | 4% | -11% | |
Idle min * | 1 | 0.68 32% | 0.73 27% | 0.59 41% | 1 -0% | 1 -0% | 0.81 ? 19% | 0.88 ? 12% |
Idle avg * | 1.9 | 1.33 30% | 2.07 -9% | 1.94 -2% | 1.7 11% | 2.4 -26% | 2.29 ? -21% | 1.444 ? 24% |
Idle max * | 2.8 | 1.37 51% | 2.14 24% | 1.96 30% | 2.1 25% | 2.9 -4% | 2.75 ? 2% | 1.6 ? 43% |
Last avg * | 4 | 4.02 -1% | 4.3 -8% | 2.82 29% | 3.3 17% | 3.7 7% | 3.81 ? 5% | 6.57 ? -64% |
Last max * | 5.8 | 5.89 -2% | 5.96 -3% | 3.57 38% | 5.6 3% | 5.5 5% | 4.9 ? 16% | 9.91 ? -71% |
* ... kleinere Werte sind besser
Akkulaufzeit
Die Akkulaufzeit des Nokia 3.2 wird vom 4.000 mAh starken Akku bestimmt, der in unserem WLAN-Test beinahe 16 Stunden durchhält. Das sind sehr gute Laufzeitwerte, allerdings ist das Nokia 3.1 Plus mit seinem deutlich schwächeren Akku kaum schlechter.
Mit dem 10-Watt-Schnellladegerät ist das Smarptphone in knapp 2 Stunden wieder vollständig aufgeladen.
Nokia 3.2 4000 mAh | Nokia 3.1 2990 mAh | Honor 8A 3020 mAh | Huawei Y6 2019 3020 mAh | Xiaomi Redmi 7 4000 mAh | Nokia 3.1 Plus 3500 mAh | |
---|---|---|---|---|---|---|
Akkulaufzeit | -41% | -13% | -24% | -11% | -4% | |
WLAN | 958 | 562 -41% | 829 -13% | 732 -24% | 848 -11% | 920 -4% |
H.264 | 917 | 805 | 902 | |||
Last | 301 | 249 | 268 | |||
Idle | 1489 |
Pro
Contra
Fazit – Der Funke springt nicht über
Das Nokia 3.2 kommt zum selben Preis auf den Markt wie das Nokia 3.1, bietet aber ein größeres Display und etwas mehr Ausstattung. Das ist eigentlich löblich, allerdings gab es letztes Jahr auch noch das Nokia 3.1 Plus und gegenüber diesem Modell wurde in manchen Bereichen abgespeckt: So ist die Kamera schwächer als beim Nokia 3.1 Plus und es gibt beim Nokia 3.2 zumindest in Mitteleuropa keinen Fingerabdrucksensor. Auch ist der Bildschirm dunkler als bei den Vorgängern.
Gut gefällt uns die ausgebaute Akkukapazität bei nahezu gleichem Gewicht gegenüber dem Nokia 3.1 Plus, der Vorsprung an Laufzeit ist mit 4 % in unserem WLAN-Test allerdings mäßig. Ordentlich ist die Leistungsfähigkeit des GPS-Moduls, die eigenständige Google-Assistant-Taste ist sicher nützlich für Menschen, die diese Funktion oft nutzen. Nervig ist der Bug, dass sich die Bildschirmhelligkeit ab und an nicht steuern lässt und dass die Sicherheitspatches trotz Teilnahme am Android-One-Programm veraltet sind.
Das Nokia 3.2 macht vieles anders als die Vorgänger, aber leider kaum etwas besser.
So richtig mag der Funke beim Nokia 3.2 nicht überspringen, gegenüber den Vorgängern kann man ihm fast nur das modernere Design zugutehalten. Ansonsten bekommt man beim Nokia 3.1 Plus mehr Ausstattung und eine nahezu gleiche Leistungsfähigkeit zum mittlerweile günstigeren Preis.
Nokia 3.2
- 25.06.2019 v6 (old)
Florian Schmitt