Test LG S210-K.CBMAG Notebook
Power to Go.
Extra viel Prozessor-Leistung in einem kleinen Gehäuse mit sich herumtragen. Wer das möchte, der findet aktuell kaum einen 12.1-Zoller, der schneller rechnet als der S210 Pelago von LG. Ein Core 2 Duo T9550 hält den Rechenkünstler auf Trab. Gehäuse, Anschlüsse und Anzeige machen einen Business-tauglichen Eindruck. Was der Mini-Bolide für aktuell 1.000 Euro drauf hat, das erfahrt ihr im ausführlichen Test.
LG Electronics hat keinen Namen als Massenhersteller von mobilen Computern. Wenn Asus oder Acer ihr Line-Ups Jahr für Jahr mit unzähligen Modellen vollstopfen, geht LG einen anderen Weg. Hier mal ein Netbook, da mal ein Business Gerät und dort mal einen Consumer-Allrounder. Könnte die Strategie Klasse statt Masse heißen?
In jedem Fall machten bereits in der Vergangenheit LG-Modelle von sich reden, die kraftvolle Hardware in möglichst kleinen Gehäusen vereinten. Wir erinnern uns an das LG P310 mit der damals schlagkräftigen Nvidia Geforce 9600M GT und einem Intel P9500 Prozessor (2.53 GHz). Damals war es ein Consumer 13.3-Zoller, der für Aufsehen sorgte und besonders bei Spielern Freunde fand. Heute ist es mit dem S210 ein 12.1-Zoller, der eine für diesen Formfaktor unüblich starke Hardware beinhaltet. Der Core 2 Duo T9550 2 x 2.66 GHz gehört zu den schnelleren Prozessoren der Penryn-Generation (bei Händlern wird die CPU auch manchmal fälschlich als P9550 bezeichnet). Die Grafikkarte setzt aber nicht zu Höchstleistungen an. Die GeForce 9300M GS mit 256 MB Videospeicher taugt nicht zum Spielen und ist vielmehr als HD- und CPU-Unterstützung gedacht.
Wie vertragen sich der Mobilitätsanspruch eines 12-Zollers und die ergonomische Wirklichkeit mit dem starken Prozessor? Für wen eignet sich der LG Electronics S210-K.CBMAG überhaupt? Diese und andere Fragen klären wir im folgenden Test.
Das Gehäuse des LG S210 unauffällig, widerstandsfähig und robust genug, um auch Transporte ohne Notebook-Tasche dauerhaft zu überleben. Für den Anwendungsfall Business-User ist das wichtig, denn die haben selten eine Tasche zur Hand, wenn vor dem Flughafen Check-In noch schnell die E-Mails durchgeschaut werden. Der Displaydeckel schließt zum Chassis hin sehr genau ab und hält die eingeklappte Position stramm aufrecht. Dadurch wird die Chance minimiert, dass kleine Gegenstände zwischen Tasten und Displaypanel rutschen und selbiges beschädigen.
Die matten und zum Teil strukturierten Oberflächen können gefallen. Die Handballenauflage ist in Schwarz gehalten, welches durch eine Punktierung angenehm aufgeraut wird. Diese Fläche ist dadurch vollkommen resistent gegenüber Kratzern durch Gegenstände oder Ringfinger. Die Hände sitzen rutschfest auf.
Das Gehäuse ist sehr verwindungssteif, speziell die Handballenablage gibt auf starken Druck hin so gut wie gar nicht nach. Grund für die Festigkeit des Chassis ist das nicht vorhandene optische Laufwerk. Ein solches reißt immer eine große bauliche Lücke in kleine Notebook-Gehäuse. Das gleiche positive Bild auf der Unterseite. Selbst die Abdeckungen der Wartungsöffnungen sitzen fest. Die Scharniere halten den Deckel stramm an seiner Position. So straff, dass Nutzer beide Hände zum Öffnen nehmen müssen. Lobenswert ist die feste Einhängung der Scharniere im Gehäuse.
Der Deckel bringt ein schlichtes Silber auf den Schreibtisch. Die Oberfläche ist unempfindlich gegenüber leichten Kratzversuchen oder Fingerabdrücken. Metallische Gegenstände können aber dennoch dem Kunststoff Schrammen zufügen.
Wenn Nutzer auf kleinstem Raum, zum Beispiel im Flugzeug oder in der Bahn, mit dem Subnotebook hantieren, dann ist ein maximaler Öffnungswinkel des Displays wichtig. Hier begeistert das LG S210 mit 180 Grad. Noch weiter kann kein, uns bekanntes, Notebook aufgeklappt werden.
Der Power-Schalter leuchtet in einem dezenten Blau. Die Status-LEDs hingegen in der unüblichen Farbe Orange.
Ein Blick in die Konfiguration offenbart kaum Schwachstellen in der Bestückung mit Anschlüssen. Unter den Highlights befindet sich ein HDMI-Steckplatz, ein VGA-Port sowie eine e-SATA Schnittstelle. Diese Anschlüsse wird nicht jeder Nutzer zwangsläufig vermissen, doch beim Arbeiten mit großen Dateien oder Multimedia-Inhalten greifen Anwender oft darauf zurück.
Auf der Haben-Seite bietet das S210 außerdem drei USB-Steckplätze in guter Verteilung. Die Steckplätze sitzen nicht zu eng beieinander, so dass auch breite USB-Dongles oder Surf-Sticks nebeneinander passen. Speicherkarten nimmt der CardReader auf der linken Gehäuseseite auf. Das Lesegerät erkennt sogar xD-Speichermedien und ist durch seine gute Position gut erreichbar und erkennbar.
Die Rückseite de Laptops wird vom Akku dominiert. Aus diesem Grund ist hier kein Platz für Kabel und Anschlüsse. Wem die Anschlüsse nicht genügen, der kann sich für zirka 150 Euro den LG Kabel Docking Replikator PR20 zulegen. Per Docking-Kabel angeschlossen haben Nutzer dann Zugriff auf S/PDIF, 3 x USB, Parallel, Seriell, VGA, Mic-in, Line-out, RJ45 (LAN) und DVI. Damit wären fast alle Wünsche erfüllt, die ein Nutzer haben könnte. Zudem eliminiert der Kabel Docking Replikator den Kabelbaum auf dem Schreibtisch.
Wem der Speicherplatz der 320 GB Festplatte zu knapp wird, der kann per S-Link und dem mitgelieferten USB-Synchronisationskabel den Büro-PC anschließen. Über die S-Link Software gesteuert, können jetzt Subnotebook und PC auf die Laufwerke oder Geräte (z.B. Speicherkarten-Leser, Optisches Laufwerk) des anderen zugreifen. In Zeiten von Netzwerklaufwerken und Windows Heimnetzgruppen erscheint uns diese Lösung jedoch als unnötig. Zumal wollte das installierte Windows Vista Business bei einem Selbstversuch nicht mit dem Windows XP des per S-Link verbundenen Eee-PC zusammenarbeiten.
Bei den Funkmodulen setzt LG aufs Maximum. Ein schnelles DraftN-WLAN-Modul sendet Daten blitzschnell an den Draft-N DSL-Router. Ein Bluetooth-Modul nimmt Kontakt mit dem Mobiltelefon oder einer kabellosen Maus auf.
Tastatur
Eines vorweg, die Tastatur wird auch dem ambitionierten Bürotipper gefallen. Der Hersteller lässt sich nicht auf modische Spielarten eines Chiclet Keyboards ein, sondern verbaut eine traditionelle Tastatur. Die Tasten haben einen deutlichen Druckpunkt und einen klar definierten Anschlag. Das Bett der Eingabe sitzt fest, lediglich der Bereich um die rechte Strg-Taste gibt geringfügig nach.
Die Tasten haben die Abmessungen einer Standard-Desktop-Eingabe. Für Blindschreiber gibt es zwei deutlich fühlbare Erhebungen auf den Tasten F und J. Diese Haltepunkte erleichtern die Zielführung der Finger beim Blind-Schreiben.
Touchpad
Das Touchpad ist deutlich von der Handauflage durch einen Absatz getrennt. Die Fläche ist bis die Ränder sensitiv aber dennoch oftmals zu klein. Das Synaptics Pad V6.2 ist kein Multitouch-Pad. Die optisch nicht gekennzeichnete Bildlaufleiste kann in den Synaptics-Einstellungen deaktiviert oder passend zum Nutzer vergrößert bzw. verkleinert werden. Die harten Plastik-Tasten haben einen geringen Hub und ein leises, dumpfes Klick-Geräusch.
Als nützlich könnte sich der Fingerprint Reader zwischen den Touchpad-Tasten erweisen. Per Omni-Pass Tool signiert der Nutzer seinen Finger und kann sich fortan damit im Windows einloggen. Auch Spezielle Ordner oder Laufwerke können darüber "Passwortgeschützt" werden.
Das nicht entspiegelte Lenovo-Panel (Typ LTD121EXVV) hat einen Durchmesser von 12.1-Zoll und löst in WXGA auf (1.280 x 800 Pixel). Dieses Format entflieht dem Breitbild-Trend und eignet sich durch die Höhe für die Bearbeitung von Textdokumenten oder Excel-Tabellen. Die Arbeit mit nebeneinander liegenden Dokumenten wird für den Nutzer auf der kleinen Auflösung allerdings stressig. Dieses Manko haben Notebooks in Zollgrößen von 13-Zoll und kleiner aber immer.
Das Lenovo-Panel kann uns mit seinen Kontrasten nicht überzeugen. Wir messen einen sehr schwachen Schwarzwert von 1.9 cd/m². Bereits mit bloßem Auge erkennt der Betrachter blasse Farben. Der Kontrast liegt bei 188:1.
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Ausleuchtung: 86 %
Helligkeit Akku: 188 cd/m²
Kontrast: 99:1 (Schwarzwert: 1.9 cd/m²)
Die Helligkeitsmesswerte zeigen uns eine durchschnittliche Hintergrundbeleuchtung von 174.6 cd/m². Die Abweichungen durch ungleichmäßige Ausleuchtung sind dabei akzeptabel und betragen 85 Prozent. Für den Einsatz im Büro genügt die Helligkeit des Panels. Für den Betrieb unter Sonnenlicht reicht die Luminanz aber bei weitem nicht aus. Gerade angesichts der Reflexionen auf dem Glare-Type-Panel, wäre eine Luminanz jenseits der 230 cd/m² wünschenswert gewesen.
Der Außeneinsatz des S210 ist mit der geringen Helligkeit mehr Frust als Lust. Der Nutzer muss schon ein besonders schattiges Plätzchen finden, um sich vor direktem Sonnenlicht und Reflexionen zu schützen. Letztere treten auf dem nicht entspiegelten Display besonders stark auf. Im Akkubetrieb drosselt das Notebook die Helligkeit wenigstens nicht herunter.
In der Horizontalen finden wir einen sehr weiten und daher guten Blickwinkel vor. Die Augen können nach rechts oder links bis zirka 50 Grad abweichen, die Farben bleiben stabil, die Helligkeit geht jedoch etwas zurück. Vertikal sieht es viel schlechter aus. Schon eine Abweichung von 15 Grad sorgt für eine deutliche Invertierung der Farben. Bei 45 Grad können wir so gut wie nichts mehr erkennen.
Das LG S210 in der Variante K.CBMAG fährt mit einem starken Prozessor auf. Der Intel Core 2 Duo T9550 besitzt zwei Kerne mit je 2.66 GHz. Der FSB liegt bei 1.066 MHz. Der T9550 ist mit einem großen L2 Cache von 6 MB ausgestattet und hat einen TDP von 35 Watt. Ein Intel T9xxx-Prozessor ist wegen der hohen Wärmeabgabe eigentlich nicht für Gehäuse kleiner 13-Zoll tauglich. Das S210 wird zeigen, ob eine solche CPU vom 12-Zoller kühl gehalten werden kann. Der teurere aber genügsamer spezifizierte P9600 wird anscheinend aus Preisgründen nicht eingesetzt.
Zur Seite stehen dem S210 4.096 MB Arbeitsspeicher (2x 2.048 MB) vom Typ DDR3. Dieser kann mit einem hohen FSB von 1.066 MHz an den Speichercontroller des PM45-Chipsatzes angebunden werden.
Die GeForce 9300M GS mit 256 MB dediziertem Videospeicher (DDR2) ist eine schwache Grafiklösung. Sie ist in Sachen Leistung nur zirka 2 x schneller als Intels IGP 4500MHD. Der GPU-Kern taktet mit 580 MHz, der Speicher mit 400 MHz. Dennoch hat die GPU eine Aufgabe: Mittels Nvidia PureVideo HD mit VP3 und CUDA entlastet sie den Prozessor bei rechenintensiven Aufgaben wie Video-Rendering oder zum Beispiel Adobe Photoshop CS. Die Bestückung mit DDR2 Speicher (statt DDR3) lässt den Energiebedarf der GPU unter Last um 2 auf 11 Watt sinken. Das könnte sich positiv auf die Akkulaufzeit auswirken.
Auch die Latenzen unter Windows haben wir uns angesehen. Sind diese zu hoch, kann es beim Anschluss von externen Geräten zu Problemen kommen (z.B. Soundknacken bei externen Soundkarten oder kurzen Unterbrechungen in Real-Time-Audio). Selten lagen hier die Werte über 2000 µs. Ursächlich hierfür sind fehlerhafte Treiber von internen Geräten wie WLAN-Adapter, Soundkarte oder USB Host Controllern.
Mit dem PCMark Vantage haben wir die Leistung des Systems ermittelt. Hierbei geht es um das Zusammenspiel von CPU, GPU, HDD, RAM und Controllern. Der Benchmark schließt mit 1.735 Punkten ab, was ein sehr geringer Wert ist. Ein Grund für die niedrige Bewertung ist der konstante Absturz des PCMark Vantage beim Memory-Test. Wir haben diesen Teil des Tests daher deaktiviert, um ein Endergebnis berechnen zu können. Zum Vergleich: Ein modernes Intel Core i5-520M System mit Mittelklasse GPU erreicht stolze 6.026 PCMarks.
Unsere synthetischen Prozessor-Benchmarks bescheinigen dem Intel Core 2 Duo P9550, unabhängig vom geringen PCMark-Ergebnis, eine für anspruchsvolle Büro- oder Editing-Aufgaben hohe Geschwindigkeit. Wer auf die Idee kommen sollte, eine Videoschnitt-Software anzuwenden, der braucht keine hohen Wartezeiten zu befürchten. Sicherheitshalber sollte bei der Editing-Lösung ein CUDA unterstützendes Programm gewählt werden. Hiermit kann die Rechenleistung der GeForce 9300M GS ausgenutzt werden.
Unstrittig ist aber, dass Intels neue Core i5 und Core i7 Prozessorgeneration mit vier bzw. acht Kernen und Turbo-Boost deutlich schneller mit allen Arten von Programmen rechnen kann, als dies mit einem P9550 der Fall ist. 12-Zoller mit Core i5 hat jedoch noch kein Hersteller im Programm.
3DMark 2001SE Standard | 13980 Punkte | |
3DMark 05 Standard | 3307 Punkte | |
3DMark 06 Standard Score | 1886 Punkte | |
Hilfe |
Die Fujitsu Festplatte (Typ MHZ2320BH G2) mit einer Bruttokapazität von 320 GByte legt lediglich unterdurchschnittliche Lesewerte vor. 49.3 MB/s sind ein geringer Wert im Vergleich zu aktuellen SATA-Festplatten. Sie ist ein zweiter Grund für den niedrigen PCMark Vantage Wert des S210. Außerdem macht sich die 2.5-Zoll HDD bei ihrer Arbeit durch ein deutliches Klackern der Lese- und Schreibköpfe bemerkbar.
Geräuschemissionen
Die Kühlung des LG S210 macht niemals Pause. Während der Idle-Betriebszeiten ist der 12.1-Zoller aber mit 31.5 dB(A) sehr leise. Sobald das Subnotebook kurzzeitig etwas Arbeit bekommt, egal ob es sich um Last für die Grafikkarte oder den Prozessor handelt, dreht der Lüfter für wenige Sekunden deutlich auf. Dieses unruhige Pulsieren stellt sich erst bei konstanter Last ab, denn dann rauscht die Kühlung mit durchschnittlich 34.4 dB(A).
Im Stresstest, der eine unrealistisch hohe Abwärme auf CPU und GPU erzeugt, dreht das Kühlsystem auf bis zu 40.3 dB(A) auf. Bis dahin regelt sich der Lüfter in kleine Stufen von zirka 1 dB(A) hoch. Die realistische Last-Lautstärke liegt aber mit erträglichen 36.7 dB(A) deutlich unter dem Wert aus dem Stresstest.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 30.9 / 31.5 / 31.7 dB(A) |
HDD |
| 35.5 dB(A) |
Last |
| 34.4 / 40.3 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Die Abwärme auf der Oberseite des Gehäuses können wir als unbedenklich einstufen. Auch nach einem Stresstest für Prozessor und Grafikkarte erreichen wir auf der Handauflage nicht mehr als 32 Grad Celsius. In der Nähe des Netzschalters bleibt es bei kühlen 27 Grad. Die Bodenplatte legt hingegen deutlich höhere Temperaturen vor. Nach starker Belastung messen wir in der Nähe der Lüfter-Heatpipe 44 Grad Celsius. Ein Betrieb auf dem Schoß wäre spätestens jetzt nicht mehr angebracht, denn der Anwender würde die Einzugsöffnungen der kühlenden Luft abdecken.
Während eines realistischen Szenarios, in dem sich Last- und Idle-Zustände abwechseln, bleibt das LG S210 kühl. So wird die linke Handauflage im Idle-Zustand gerade mal 26 Grad warm.
Einen Stresstest von über 12 Stunden überlebte das LG S210 klaglos. Der Prozessor überstieg niemals die Kerntemperatur von 94 Grad Celsius. Einfluss auf die Leistung der Komponenten hatte der Stressfaktor so gut wie gar nicht. Ein direkt im Anschluss ausgeführter 3DMark06 erreichte dieselben (niedrigen) 3DMarks wie im normalen Test: 1.885 3DMarks. Lediglich der CPU-Wert des 3DMarks fiel von 2.417 auf 2.338 Punkte. Dieser Unterschied liegt aber noch in der Messtoleranz und muss nichts mit der thermischen Belastung zu tun haben.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 33 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 36.1 °C (von 21.4 bis 281 °C für die Klasse Subnotebook).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 44 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 39.4 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 26.2 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30.8 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich erreichen maximal 32 °C und damit die typische Hauttemperatur und fühlen sich daher nicht heiß an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.3 °C (-3.7 °C).
Lautsprecher
Im Media-Einsatz versagen die unter der Handauflage angebrachten Stereo-Boxen. Das Klangbild bei Musik ist mittenlastig. Egal welche Einstellungen wir im Audio-Enhancer wählen, der Surround-Sound stellt sich nicht ein und der Klang wird nicht besser. Da es keinen Subwoofer gibt, fehlen auch die Tiefen. Die Lautsprecher können laut Aufdrehen, dann kommt es aber bei kräftigen Musikstücken zu Verzerrungen. Die kleinen Membranen sind überfordert.
Wer eine externe Soundanlage anschließen will, der sollte nicht einen hohen Ausgangspegel ansetzen. Hierbei kommt es nämlich zu einem deutlichen Kratzen und Verzerren. Bei geringem oder mittlerem Pegel kann der 3.5-Klinke-Ausgang aber rauschfrei genutzt werden.
Die Laufzeit des LG S210 liegt bei einer anspruchslosen Internet-Surf-Session mit aktiviertem WLAN bei 3:35 Stunden (215 Minuten). In dieser Zeit haben wir einige YouTube Clips geladen und viele News-Portale besucht. Bis zur nächsten Surf-Session müssen Nutzer 80 Minuten warten. Solange dauert das vollständige Aufladen des Akkus.
Wer sparsam ist und lediglich im Word Dokumente bearbeitet, der kann mit maximalen Energieeinsparungen bei gut vier Stunden landen. Die maximale aber unrealistische Laufzeit, die wir mit dem BatteryEater Reader-Test ermittelt haben, liegt bei 279 Minuten.
Wie lange können wir einen DVD-Film anschauen? Weil das S210 kein integriertes optisches Laufwerk besitzt, schließen wir einen USB-DVD-Brenner mit eigener Stromversorgung an. Die Wiedergabezeit liegt bei 156 Minuten (2:36 Stunden).
Die für einen 12.1-Zoller geringen Laufzeiten in den verschiedenen Betriebsmodi spiegeln sich im hohen Stromverbrauch. Ein Minimalverbrauch von 19.3 Watt, das ist in Zeiten von CULV-Prozessoren nicht mehr zeitgemäß. Die Consumer ULV-Konkurrenz kommt im Idle-Zustand mit lediglich 4 bis 8 Watt aus. Dies ist zum Beispiel beim 13.3-Zoller Asus UL30A-QX050V mit Core 2 Duo SU7300 (1.3 GHz) der Fall.
Das realistische Idle-Szenario mit aktiviertem WLAN und höchster Helligkeit liegt dann schon bei 30.8 Watt. Wenn der Intel Core 2 Duo T9550 und die 9300M GS mit voller Kraft rechnen, dann liegt die durchschnittliche Wirkleistung bei 68 Watt. Ein solch hoher Energiebedarf gilt jedoch nur für den Stresstest. Während eines GPU-Benchmarks, also beispielsweise während eines 3DMarks06, liegt die Stromaufnahme des Subnotebooks bei 45.4 Watt.
Das 90 Watt Netzteil ist vor dem Hintergrund des maximal möglichen Verbrauchs passend dimensioniert. Es bleibt im Betrieb mit maximal erreichten 45 Grad Celsius vergleichsweise kühl.
Aus / Standby | 0.6 / 1 Watt |
Idle | 19.3 / 24.3 / 30.8 Watt |
Last |
45.4 / 68 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: |
Das LG Electronics S210-K.CBMAG ist einer der leistungsstärksten 12.1-Zoller auf dem Markt. Der Intel Core 2 Duo T9550 (2.66 GHz) ist zwar technisch durch Intels i5 und i7 Prozessoren überholt, aber dennoch nicht veraltet. Wer anspruchsvolle Rechenaufgaben mit einem halbwegs mobilen und möglichst kleinen Subnotebook durchführen muss, der liegt mit dem 1.76 Kilogramm schweren S210 wahrscheinlich richtig.
Alles andere, worauf es professionellen Nutzern ankommt, ist an Bord. 4.096 MB DDR3 Arbeitsspeicher, eine kleine GeForce 9300M GS zur Unterstützung des Prozessors und natürlich Draft-N WLAN sowie Bluetooth. Bei den Anschlüsse vermissen wir, außer FireWire und ExpressCard Slot, nichts. Nutzer sind mit HDMI, eSATA, CardReader und Schnittstelle für den LG Kabel Port-Replikator für alles ausgerüstet.
Das kleine 12.1-Zoll Gehäuse kann mit der hohen Abwärme der 25 Watt CPU gut umgehen und bleibt dabei noch akzeptabel leise. Lediglich das Pulsieren des Lüfters bei beginnender Last empfinden wir als leicht störend.
Weil Intels Nachfolge-Prozessoren i3, i5 und i7 in diesen Monaten auf den Markt strömen sind die Preise für ältere Modelle gefallen. Dies gilt auch für das LG Electronics S210-K.CBMAG, das heute bei einigen Händlern nur noch knapp 1.000 Euro kostet. Die UVP des Herstellers lag bei 1.499 Euro.
Wer ein solide gebautes und leistungsstarkes 12-Zoll Subnotebook mit guten Eingabegeräten sucht, der liegt mit dem S210 richtig. Mit einer für heutige Subnotebook-Verhältnisse geringen Laufzeit von gut drei Stunden und einem nicht Outdoor-tauglichen Glare-Display muss sich der potentielle S210-Besitzer aber abfinden.