Test Huawei Y7 2018 Smartphone
Huaweis Young-Serie, erkennbar am Y im Namen, war eigentlich schon abgeschrieben, denn der Hersteller wollte sich lieber auf teurere Geräte mit größerer Marge konzentrieren. Dass Huawei nun doch wieder eine neue Generation der günstigen Smartphones auf den Markt bringt, ist durchaus positiv, denn die Geräte boten bisher stets ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. In anderen Ländern gibt es auch noch ein Huawei Y9 2018, bei uns jedoch ist das Huawei Y7 2018 dieses Jahr das größte und teuerste Smartphone aus der Serie. Mit 199 Euro UVP ist es schon der unteren Mittelklasse zuzuordnen. Der moderne 2:1-Bildschirm, ordentliche Ausstattung und vernünftige Kameras sollen das Smartphone bei den Kunden beliebt machen.
Im Test vergleichen wir das Gerät auch gleichzeitig mit dem Vorgänger Huawei Y7 2017 und anderen günstigen, großen Smartphones wie dem Xiaomi Redmi 5 Plus, dem Ulefone Power 3 und dem Oukitel U18.
Wir erweitern unser Team und suchen News-Redakteure sowie Unterstützung für unsere Video-Produktion im Raum Hamburg.
Details
Gehäuse - Viel Kunststoff beim Huawei Y7 2018
Ein Metallgehäuse erwarten wir bei dem günstigen Preis erst einmal nicht, obwohl es Ausnahmen, wie das Xiaomi Redmi 5 Plus, durchaus gibt. Das Huawei Y8 2018 überrascht hier nicht, es bietet ein Kunststoffgehäuse mit matter Rückseite, das in Blau und Schwarz verfügbar ist. Im Internet gibt es auch eine goldene Variante, diese ist zum Testzeitpunkt in Europa nicht verfügbar.
Das Smartphone liegt recht leicht in der Hand und tatsächlich ist das Huawei Y7 2018 mit 155 Gramm ein sehr leichtes Smartphone für seine Größenklasse. Im Vergleich zum Vorgänger wurden nochmals 10 Gramm an Gewicht eingespart. Das diesjährige Huawei Y7 besitzt übrigens ein 2:1-Display, das schmälere Gehäuseränder und ein moderneres Äußeres ermöglicht, dafür aber auch 16:9-Inhalte wie Filme nicht auf der vollen Bildschirmfläche darstellen kann.
Die Rückseite schützt das Smartphone gut, Druck kommt nicht zum Bildschirm durch, der Kunststoff lässt sich aber merklich eindrücken. An der Front wird Druck auf den Screen durchaus im Flüssigkristall sichtbar, allerdings ruft er nur kleinere Bildveränderungen hervor. Das Gerät lässt sich nur wenig verwinden und knarzt nicht, der Bildschirm verwindet sich dabei aber auch und zeigt das durch leichte Wellen im Flüssigkristall. Alles in allem ist die Stabilität für ein Gerät der unteren Mittelklasse durchaus in Ordnung, ebenso wie der subjektive Qualitätseindruck.
Wie beim Huawei Y6 2018 findet sich auch beim größeren Modell eine Displayschutzfolie auf dem Screen, die sich nur schwer entfernen lässt.
Ausstattung - So viel Speicher wie auch bei anderen Smartphones
Bei der Speicherausstattung hat sich im Vergleich zum Huawei Y7 von letztem Jahr nichts getan: Es gibt immer noch 2 GB RAM und 16 GB Massenspeicher. Letzerer kann per microSD-Karte erweitert werden, die Speicherkarte wird dann immer als externer Speicher behandelt und Apps können nicht auf die microSD verschoben werden. Die Speichererweiterung kann in unserem Testgerät mit Dual-SIM-Funktion sogar zusätzlich zu den beiden SIM-Karten eingelegt werden.
Der USB-2.0-Port unterstützt USB-OTG.
Software - Viele vorinstallierte Apps auf dem Huawei Y7 2018
Android 8.0 ist auf dem Smartphone als Betriebssystem installiert, darüber liegt Huaweis Nutzeroberfläche EMUI. Die Sicherheitspatches auf unserem Testgerät stammen vom 1. Februar 2018 und sind damit zum Testzeitpunkt Mitte Mai veraltet. Ein Update wurde uns nicht angeboten.
Man muss es als Käufer mögen, dass Huawei so viele Apps vorinstalliert, einige davon sind recht nützlich, wie die Tipps für Einsteiger oder die Phone-Clone-App, mit der man Daten und Apps seines Smartphones schnell auf ein anderes Gerät übertragen kann. Andere sind ganz nett, wie die Designs-App, die Anpassungen an der Nutzeroberfläche ermöglicht. Aber es gibt auch reine Werbeapps und Free2Play-Spiele, die viele Nutzer wohl nicht nutzen werden, sie lassen sich aber notfalls auch deinstallieren.
Kommunikation und GPS - Kein 5-GHz-WLAN
WLAN nach 802.11 b/g/n kann man in dieser Preisklasse nicht mehr erwarten? Doch, zumindest die Unterstützung für die 5-GHz-Frequenz sollte mit an Bord sein, wie bei allen Vergleichsmodellen anderer Hersteller. Einen Geschwindigkeitsnachteil hat das Huawei Y7 2018 dadurch, bei unserem standardisierten Test mit dem Referenzrouter Linksys EA8500 ist es spürbar langsamer als die Geräte von Ulefone und Oukitel. Immerhin ist es etwas schneller als der Vorgänger. Im subjektiven Test bauen sich Websites nahe am Router etwas zögerlich auf, vor allem auf Bilder muss man schon mal etwas warten. In 10 Meter Entfernung zum Router und durch 3 Wände schwankt der Empfang zwischen vollem Ausschlag und 3/4, Websites laden aber genauso schnell wie nahe am Router.
Auch bei den LTE-Frequenzen gibt es gegenüber dem Vorgänger keine Verbesserung: Weiterhin werden etwas magere 6 Frequenzen unterstüzt. Alle für Mitteleuropa benötigten LTE-Bänder sind dabei, aber bei Reisen ins Ausland könnte es je nach Land zu LTE-Ausfällen kommen. Der Netzempfang ist auch in Gebäuden gut, im mäßig ausgebauten E-Netz in Deutschland erreichten wir in einem Geschwindigkeitstest circa 10 MBit/s jeweils im Download und Upload.
Networking | |
iperf3 transmit AX12 | |
Oukitel U18 | |
Ulefone Power 3 | |
Huawei Y7 2018 | |
Xiaomi Redmi 5 Plus | |
Huawei Y7 | |
iperf3 receive AX12 | |
Oukitel U18 | |
Ulefone Power 3 | |
Huawei Y7 2018 | |
Xiaomi Redmi 5 Plus | |
Huawei Y7 |
In Innenräumen kann uns das Smartphone nur nahe am Fenster orten. Im Freien wird allerdings schnell eine Genauigkeit von bis zu 3 Meter erreicht.
Bei der Aufzeichnung unserer Radfahrstrecke, bei der wir zu Vergleichszwecken auch das Garmin Edge 520 mitnehmen, schlägt sich das Huawei Y7 2018 nicht so schlecht. Zwar werden immer wieder Wege abgekürzt und unsauber dargestellt, bei der Anfahrt und Überquerung der Brücke allerdings kann man recht genau erkennen, auf welcher Straßenseite wir gefahren sind und wie die Strecke verlief. Auf der Brücke selbst mit ihrer gewundenen Auf- und Abfahrt ist die Nachverfolgung dann etwas ungenau, aber beispielsweise genauer als beim Profi-Navi von Garmin. Wir können also grundsätzlich das Huawei Y7 2018 empfehlen, solange Sie nicht auf absolute Genauigkeit bei der Navigation angewiesen sind.
Telefonfunktionen und Sprachqualität - Das Mikrofon hat Probleme mit leisen Stimmen
Huaweis Telefon-App lässt sich auch benutzen, wenn man das Handy quer hält und ist recht ähnlich aufgebaut wie die Standard-App von Google, abgesehen davon, dass die Telefontastatur von Anfang an eingeblendet ist. Man kann über Reiter auf Kontakte und Favoriten zugreifen und einzelne Kontakte auch blockieren. Das Telefonieren über VoLTE ist möglich.
Die Sprachqualität ist auf Seite des Huawei-Y7-Nutzers ganz OK, es gibt kein allzu starkes Rauschen im Hintergrund, aber bei hoher Lautstärke muss man mit einem Dröhnen der Anruferstimme leben. Unsere Stimme kommt wiederum über das Mikrofon recht gut zu unserem Gesprächspartner. Anders im Freisprechmodus, hier kommen wir nur bei unserem Telefonpartner an, wenn wir auch laut reden, ansonsten verschluckt das Smartphone unsere Stimme einfach. Das Gegenüber wird nicht sonderlich laut, aber recht klar wiedergegeben.
Kameras - OK für die Preisklasse
An der Rückseite besitzt das Huawei Y7 2018 dieselbe Kamera wie der kleinere Bruder, das Huawei Y6 2018: Eine 13-Megapixel-Linse, die mit einem einfarbigen LED-Blitz ausgestattet ist. Beim Vorgänger Huawei Y7 löste die Kamera noch etwas niedriger auf. Im Konkurrenzvergleich sind in dieser Preisklasse durchaus auch Dual-Kameras oder höher auflösende Kameras zu finden.
Die Hauptkamera des Y7 2018 hellt nicht so wahnsinnig gut auf und die Bilder besitzen einen deutlichen Blaustich. Da wirken die Bilder des OnePlus 5T beispielsweise deutlich wärmer. Die Bildschärfe gefällt uns aber ganz gut und Objekte werden meist recht detailliert dargestellt. In sehr dunklen Umgebungen tut sich die Kamera mit Details schwer und hellt oft nicht stark genug auf, um etwas erkennen zu können.
Videos können mit der Hauptkamera in 1080p und mit 30 fps aufgezeichnet werden. Hier pumpt der Autofokus sichtbar bei jeder neuen Einstellung und die Farben wirken wie auch auf den Bildern recht kühl.
An der Front gibt es eine 8-Megapixel-Kamera, sie überstrahlt sehr schnell und zeichnet Objekte teils nicht sehr fein nach.
Bildervergleich
Wählen Sie eine Szene und navigieren Sie im ersten Bild. Ein Klick ändert die Position bei Touchscreens. Ein Klick auf die vergrößerten Bilder öffnet das Original in einem neuen Fenster. Das erste Bild zeigt das skalierte Foto, welches mit dem Testgerät aufgenommen wurde.
Szene 1Szene 2Szene 3Unter festgelegten Lichtbedingungen im Labor testen wir die Hauptkamera auch noch. Hier zeigt das Huawei Y7 leicht verwaschene Objektränder und etwas verpixelte Farbflächen, insgesamt ist die Bildschärfe durchschnittlich. Die Farbdarstellung ist etwas zu blass, weiße Flächen haben einen deutlichen Blaustich.
Zubehör und Garantie - 24 Monate Garantie für das Huawei Y7 2018
In der Packung liegt neben dem Ladegerät und dem USB-Kabel auch ein Headset und ein Werkzeug zum Öffnen der SIM-Schublade. Weiteres Zubehör direkt vom Hersteller ist aktuell nicht auf der Homepage sichtbar.
Die Garantie für Huawei-Smartphones beträgt aktuell 24 Monate.
Eingabegeräte & Bedienung - Lässt sich der Touchscreen trotz Schutzfolie gut bedienen?
Huawei nutzt SwiftKey als Tastatur-App, sie lässt sich ähnlich gut benutzen wie Googles GBoard und bietet viele Einstellmöglichkeiten. Wer mag, kann sich aus dem Google Play Store auch andere Tastatur-Apps herunterladen, aber Vorsicht: Wählen Sie einen vertrauenswürdigen Anbieter, schließlich kann eine Tastatur-App alle ihre Eingaben, also beispielsweise auch Passwörter, nachvollziehen.
Auf dem Display klebt eine nur schwer zu entfernende Schutzfolie, die einerseits den Screen schützt, andererseits aber auch die Gleitfähigkeit des Fingers auf dem Touchscreen bestimmt. Tatsächlich funktioniert die Bedienung des Touchscreens damit recht gut: Der Finger kann präzise und gut gleiten, auch an den Rändern und in den Ecken ist der Screen präzise. An diesen Stellen kann aber die spürbare Kante durch die Schutzfolie etwas stören.
Auch der Huawei NaviDot ist mit an Bord, ihn kann man als Alternative zum Android-Menü verwenden und frei auf dem Screen platzieren.
Wem die Bedienung des Systems zu kompliziert ist, der kann in einen einfachen Modus mit großen Schaltflächen und eingeschränktem Funktionsumfang umschalten.
Display - Großer Bildschirm, geringe Auflösung
Das 2:1-Display mit üppigen 5,99 Zoll Durchmesser liefert lediglich eine Auflösung von 1.440 x 720 Pixel. Da bieten das Xiaomi Redmi 5 Plus oder das Ulefone Power 3 deutlich mehr. Die Darstellung wirkt auf dem recht großen Screen doch deutlich unschärfer als auf höher auflösenden Bildschirmen.
Mit 365 cd/m² ist der Screen im Durchschnitt nicht wahnsinnig hell, mit Helligkeitssensor sinkt die maximale Helligkeit sogar nochmals auf 334 cd/m². Das ist doch deutlich weniger als beim Vorgänger oder auch bei den anderen Vergleichsgeräten. Die Ausleuchtung ist mit 85 % zudem etwas weniger gleichmäßig als bei anderen Geräten und so wirken große Farbflächen durchaus unterschiedlich hell.
|
Ausleuchtung: 85 %
Helligkeit Akku: 334 cd/m²
Kontrast: 1355:1 (Schwarzwert: 0.29 cd/m²)
ΔE Color 5.28 | 0.5-29.43 Ø4.92
ΔE Greyscale 4.2 | 0.5-98 Ø5.2
92.3% sRGB (Calman 2D)
Gamma: 2.6
Huawei Y7 2018 IPS, 1440x720, 6" | Huawei Y7 IPS, 1280x720, 5.5" | Xiaomi Redmi 5 Plus IPS, 2160x1080, 6" | Oukitel U18 LCD IPS, 1512x720, 5.9" | Ulefone Power 3 IPS, 2160x1080, 6" | |
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Bildschirm | 8% | 9% | -20% | 8% | |
Helligkeit Bildmitte | 393 | 467 19% | 620 58% | 565 44% | 494 26% |
Brightness | 365 | 456 25% | 612 68% | 535 47% | 485 33% |
Brightness Distribution | 85 | 92 8% | 96 13% | 83 -2% | 87 2% |
Schwarzwert * | 0.29 | 0.39 -34% | 0.57 -97% | 0.55 -90% | 0.33 -14% |
Kontrast | 1355 | 1197 -12% | 1088 -20% | 1027 -24% | 1497 10% |
Delta E Colorchecker * | 5.28 | 4.3 19% | 3.46 34% | 7.1 -34% | 5.1 3% |
Colorchecker dE 2000 max. * | 9 | 6.8 24% | 7.88 12% | 13.7 -52% | 9.9 -10% |
Delta E Graustufen * | 4.2 | 3.5 17% | 3.9 7% | 6.2 -48% | 3.5 17% |
Gamma | 2.6 85% | 2.35 94% | 2.073 106% | 2.85 77% | 2.16 102% |
CCT | 7086 92% | 7273 89% | 7230 90% | 7153 91% | 7253 90% |
* ... kleinere Werte sind besser
Bildschirm-Flackern / PWM (Pulse-Width Modulation)
Flackern / PWM festgestellt | 9091 Hz | ≤ 15 % Helligkeit | |
Das Display flackert mit 9091 Hz (im schlimmsten Fall, eventuell durch Pulsweitenmodulation PWM) bei einer eingestellten Helligkeit von 15 % und darunter. Darüber sollte es zu keinem Flackern kommen. Die Frequenz von 9091 Hz ist sehr hoch und sollte daher auch bei empfindlichen Personen zu keinen Problemen führen. Im Vergleich: 53 % aller getesteten Geräte nutzten kein PWM um die Helligkeit zu reduzieren. Wenn PWM eingesetzt wurde, dann bei einer Frequenz von durchschnittlich 8743 (Minimum 5, Maximum 343500) Hz. |
Der Schwarzwert ist mit 0,29 cd/m² recht niedrig, woraus sich ein gutes Kontrastverhältnis von 1.355:1 ergibt. Wir stellen unterhalb von 15 % Helligkeit ein Bildschirmflackern fest, allerdings mit so hoher Frequenz, dass es auch bei empfindlichen Personen nicht zu Problemen führen sollte.
Mit dem Spektralfotometer und der Software CalMAN untersuchen wir den Bildschirm noch eingehender. Dabei bemerken wir schnell einen deutlichen Blaustich bei hellen Grautönen. Man kann den Weißabgleich manuell oder in verschiedenen Presets verändern und so versuchen wir auch noch das Preset "Warm", das allerdings wie beim Huawei Y6 (2018) einen deutlichen Grünstich in den hellen Grautönen hinterlässt. Die Farbabweichungen sind im Modus "Warm" etwas geringer als mit den Standardeinstellungen, insgesamt liegen sie im Mittelfeld unter den Vergleichsgeräten. Gegen den Einsatz des Displays für professionelle Farbkorrektur spricht die zu geringe Farbraumabdeckung, wenn man den Weißabgleich aber manuell einstellt, kann man für private Zwecke eine einigermaßen farbtreue Darstellung erreichen.
Reaktionszeiten (Response Times) des Displays
↔ Reaktionszeiten Schwarz zu Weiß | ||
---|---|---|
22.4 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 12.4 ms steigend | |
↘ 10 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind gut, für anspruchsvolle Spieler könnten der Bildschirm jedoch zu langsam sein. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.1 (Minimum) zu 240 (Maximum) ms. » 46 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten durchschnittlich (21 ms). | ||
↔ Reaktionszeiten 50% Grau zu 80% Grau | ||
27.6 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 12.8 ms steigend | |
↘ 14.8 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind mittelmäßig und dadurch für Spieler eventuell zu langsam. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.165 (Minimum) zu 636 (Maximum) ms. » 33 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten besser als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (32.9 ms). |
Im Freien macht es die geringe Helligkeit des Displays zusammen mit der spiegelnden Oberfläche sehr schwierig, etwas auf dem Screen zu erkennen, wenn die Umgebung sehr hell ist. Im Schatten geht es besser, auch hier haben andere Geräte mit hellerem Display aber einen deutlichen Vorteil.
Die Blickwinkel sind nach allen Seiten ordentlich, Farbverschiebungen und Helligkeitseinbrüche zu den Seiten lassen sich aber nicht vermeiden.
Leistung - Klassentypische Power des Huawei Y7
Der Qualcomm Snapdragon 430 bietet immerhin vier Kerne mehr als der Snapdragon 425 im Huawei Y6 2018. Im Vorgänger Huawei Y7 2017 kam sogar ein Snapdragon 435 zum Einsatz, der sich aber vom 430 nur durch das eingesetzte Modem unterschiedet, geschwindigkeitstechnisch sollten also beide auf ähnlichem Niveau liegen. Und tatsächlich lassen die Benchmarks darauf schließen, dass sich zwischen dem Huawei Y7 2018 und seinem Vorgänger kein spürbarer Leistungsunterschied ausmachen lässt. Auch insgesamt ist die Leistung auf Klassenniveau, obwohl seit dem vergangenen Jahr nicht nachgebessert wurde. Das Xiaomi Redmi 5 Plus bietet allerdings für ähnliches Geld wesentlich mehr Leistung. Subjektiv kann man das Smartphone oft flüssig bedienen, gerade wenn mehrere Apps im Hintergrund arbeiten oder nach längerem Standby kommt es aber zu spürbaren Rucklern und Wartezeiten im System.
Als Grafikeinheit kommt die Adreno 505 zum Einsatz. Auch sie bietet Leistung auf Klassenniveau, allerdings ist das Huawei Y7 2018 hier in so gut wie allen Benchmarks ein wenig langsamer als sein Vorgänger. Der Unterschied sollte in der Praxis nicht spürbar sein, bemerkenswert ist es dennoch.
AnTuTu v6 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Huawei Y7 2018 | |
Huawei Y7 | |
Xiaomi Redmi 5 Plus | |
Ulefone Power 3 | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 430 (MSM8937) (42798 - 47066, n=16) |
AnTuTu v7 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Huawei Y7 2018 | |
Xiaomi Redmi 5 Plus | |
Oukitel U18 | |
Ulefone Power 3 | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 430 (MSM8937) (44992 - 59990, n=11) |
Bei der Performance im Browser liegt das Huawei Y7 2018 eher im hinteren Drittel des Vergleichsfeldes. Auf Websites muss man oft auf Bilder warten, das Scrollen verläuft aber meist flüssig.
Aufwändige Sites in HTML5 wie Googles Interland ruckeln immer mal wieder ein bisschen, sind aber grundsätzlich darstellbar.
JetStream 1.1 - Total Score | |
Xiaomi Redmi 5 Plus (Chrome 66) | |
Ulefone Power 3 (Standardbrowser 7.1.1) | |
Huawei Y7 (Chrome 60) | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 430 (MSM8937) (17.6 - 21.5, n=16) | |
Oukitel U18 (Chrome 65) | |
Huawei Y7 2018 (Chrome 66) |
Octane V2 - Total Score | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (2228 - 100368, n=203, der letzten 2 Jahre) | |
Xiaomi Redmi 5 Plus (Chrome 66) | |
Oukitel U18 (Chrome 65) | |
Huawei Y7 2018 (Chrome 66) | |
Huawei Y7 (Chrome 60) | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 430 (MSM8937) (2604 - 3438, n=18) | |
Ulefone Power 3 (Standardbrowser 7.1.1) |
Mozilla Kraken 1.1 - Total | |
Ulefone Power 3 (Standardbrowser 7.1.1) | |
Oukitel U18 (Chrome 65) | |
Huawei Y7 2018 (Chrome 66) | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 430 (MSM8937) (10396 - 14709, n=18) | |
Huawei Y7 (Chrome 60) | |
Xiaomi Redmi 5 Plus (Chrome 66) | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (277 - 28190, n=160, der letzten 2 Jahre) |
WebXPRT 2015 - Overall | |
Xiaomi Redmi 5 Plus (Chrome 66) | |
Huawei Y7 2018 (Chrome 66) | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 430 (MSM8937) (42 - 82, n=9) | |
Huawei Y7 (Chrome 60) | |
Ulefone Power 3 (Standardbrowser 7.1.1) |
* ... kleinere Werte sind besser
Der Zugriff auf unsere Referenz-Speicherkarte Toshiba Exceria Pro M501 erfolgt recht flott, hier gehört das Huawei Y7 2018 zu den schnelleren Geräten im Vergleichsfeld. Beim internen Speicher sieht es anders aus: Gegenüber dem Vorgänger wurden zwar deutliche Fortschritte erzielt, im Klassenvergleich reicht es aber nur für einen der hinteren Plätze.
Huawei Y7 2018 | Huawei Y7 | Xiaomi Redmi 5 Plus | Oukitel U18 | Ulefone Power 3 | Durchschnittliche 16 GB eMMC Flash | Durchschnitt der Klasse Smartphone | |
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AndroBench 3-5 | -16% | 42% | 5% | 69% | -33% | 1571% | |
Sequential Read 256KB | 256 | 119.4 -53% | 270 5% | 273.1 7% | 294.6 15% | 164.5 ? -36% | 1847 ? 621% |
Sequential Write 256KB | 71.5 | 33.2 -54% | 194.5 172% | 109.2 53% | 214.9 201% | 43 ? -40% | 1436 ? 1908% |
Random Read 4KB | 38.8 | 53.2 37% | 79.5 105% | 28.7 -26% | 61.4 58% | 21.7 ? -44% | 277 ? 614% |
Random Write 4KB | 9.5 | 6.9 -27% | 7.1 -25% | 12.96 36% | 21.25 124% | 8.08 ? -15% | 308 ? 3142% |
Sequential Read 256KB SDCard | 85 | 82.5 ? -3% | 84.4 -1% | 71.5 ? -16% | 81.8 ? -4% | 59.1 ? -30% | |
Sequential Write 256KB SDCard | 61.5 | 62.6 ? 2% | 59.5 -3% | 47.02 ? -24% | 71.9 ? 17% | 39.8 ? -35% |
Spiele - Schnelles Gaming geht anders
Stark schwankende Frameraten gehören dazu, wenn man mit dem Huawei Y7 2018 spielt. An 60-Frame-Gaming ist gar nicht zu denken, in Shadow Fight 3 werden nur 47 fps erreicht, die Framerate fällt immerhin nur bei Rundenwechsel unter 30. Arena of Valor wird zwar in durchschnittlich 30 fps wiedergegeben, deutliche Einbrüche in der Framerate gibt es aber auch hier immer mal wieder. Insgesamt ist das Huawei Y7 2018 also eher für einfachere Games wie Angry Birds geeignet.
Die Steuerung per Touchscreen und Lagesensor funktioniert gut.
Shadow Fight 3 | |||
Einstellungen | Wert | ||
high | 47 fps | ||
minimal | 47 fps |
Arena of Valor | |||
Einstellungen | Wert | ||
min | 31 fps | ||
high HD | 30 fps |
Emissionen - Kein Drosseln, schwacher Lautsprecher
Temperatur
Framerateneinbrüche durch Überhitzung des SoCs sind beim Huawei Y7 2018 nicht zu erwarten. Das können wir nach dem GFXBench Akkutest Manhattan 3.1 sagen, der dieselbe Sequenz 30 Mal wiederholt.
Die maximale Erwärmung bleibt mit 38,3 °C auch im Rahmen und ist lokal auf den oberen Teil des Smartphones begrenzt. Damit sollte es auch im Sommer keine größeren Probleme geben.
Im Idle-Betrieb ist die Erwärmung noch einmal etwas geringer.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 37.9 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.1 °C (von 21.9 bis 63.2 °C für die Klasse Smartphone).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 38.3 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.9 °C).
(±) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 32.2 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32.8 °C.
Lautsprecher
Mit maximal 76,8 dB(A) ist der kleine Mono-Lautsprecher an der Unterkante nicht sonderlich laut, da konnte der Speaker im Vorgänger einen wesentlich größeren Schalldruck aufbauen. Beim Huawei Y7 2018 sind auch wesentlich weniger tiefe Mittelfrequenzen wahrnehmbar, was zu einem recht höhenlastigen Klang führt. Immerhin kratzt oder knarzt der Lautsprecher auch auf maximaler Lautstärke nicht. Insgesamt ist er aber eher zum kurzen Reinhören in Musikstücke oder ein schnelles YouTube-Video unterwegs geeignet als für wirkliche Soundwiedergabe.
Per Kopfhörer klingt der Klang sauber, ebenso funktioniert die Ausgabe per Bluetooth ohne Probleme.
Huawei Y7 2018 Audio Analyse
(±) | Mittelmäßig laut spielende Lautsprecher (76.8 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 30.7% niedriger als der Median
(±) | durchschnittlich lineare Bass-Wiedergabe (8.2% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(±) | zu hohe Mitten, vom Median 7.3% abweichend
(±) | Linearität der Mitten ist durchschnittlich (7.9% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(±) | zu hohe Hochtöne, vom Median nur 9% abweichend
(+) | sehr lineare Hochtöne (5.9% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(-) | hörbarer Bereich ist nur wenig linear (33.7% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 82% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 1% vergleichbar, 16% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 12%, durchschnittlich ist 37%, das schlechteste Gerät hat 134%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 91% aller getesteten Geräte waren besser, 1% vergleichbar, 7% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Huawei Y7 Audio Analyse
(+) | Die Lautsprecher können relativ laut spielen (85.9 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 32.9% niedriger als der Median
(+) | lineare Bass-Wiedergabe (6.9% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(±) | verringerte Mitten, vom Median 5.9% abweichend
(+) | lineare Mitten (6.7% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(+) | ausgeglichene Hochtöne, vom Median nur 4.1% abweichend
(+) | sehr lineare Hochtöne (4.9% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(±) | hörbarer Bereich ist durchschnittlich linear (23.2% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 48% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 7% vergleichbar, 45% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 12%, durchschnittlich ist 37%, das schlechteste Gerät hat 134%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 66% aller getesteten Geräte waren besser, 6% vergleichbar, 28% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Akkulaufzeit - Ordentliche Akku-Laufzeiten
Energieaufnahme
Der Energieverbrauch ist im Vergleich zum Vorgänger etwas angestiegen, 5,7 Watt braucht das Huawei Y7 (2018) als absoluten Maximalverbrauch. Das ist im Klassenvergleich ein mittlerer Wert. Minimal sind es im eingeschalteten Zustand 0,9 Watt, hier ist der Verbrauch wiederum relativ hoch, wenn man die Vergleichsgeräte betrachtet.
Aus / Standby | 0.2 / 0.6 Watt |
Idle | 0.9 / 1.9 / 2.3 Watt |
Last |
4.7 / 5.7 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Metrahit Energy |
Huawei Y7 2018 3000 mAh | Huawei Y7 4000 mAh | Xiaomi Redmi 5 Plus 4000 mAh | Oukitel U18 4000 mAh | Ulefone Power 3 6080 mAh | Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 430 (MSM8937) | Durchschnitt der Klasse Smartphone | |
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Stromverbrauch | 28% | -18% | -59% | 23% | -1% | -11% | |
Idle min * | 0.9 | 0.57 37% | 0.7 22% | 1.12 -24% | 0.79 12% | 0.918 ? -2% | 0.895 ? 1% |
Idle avg * | 1.9 | 1.61 15% | 2.8 -47% | 2.27 -19% | 1.82 4% | 2.01 ? -6% | 1.453 ? 24% |
Idle max * | 2.3 | 1.62 30% | 3.4 -48% | 2.49 -8% | 1.87 19% | 2.28 ? 1% | 1.613 ? 30% |
Last avg * | 4.7 | 3.09 34% | 4.2 11% | 10.75 -129% | 2.7 43% | 3.97 ? 16% | 6.5 ? -38% |
Last max * | 5.7 | 4.26 25% | 7.2 -26% | 12.39 -117% | 3.62 36% | 6.46 ? -13% | 9.86 ? -73% |
* ... kleinere Werte sind besser
Akkulaufzeit
Huawei hat beim Y7 (2018) den Akku kräftig geschrumpft: Das Huawei Y7 (2017) besaß einen um 1/3 größeren Akku und konnte damit 1.000 mAh mehr bieten. Das wirkt sich natürlich auch auf die Akkulaufzeiten aus und so kommt das Huawei Y7 (2018) nicht an die tollen Laufzeiten des Vorgängers heran. 10:24 Stunden im WLAN-Test sind bei weitem kein schlechter Wert, hier können sich auch die Konkurrenzgeräte mit wesentlich größerem Akku nur schwer absetzen, aber der Vorgänger bot eben nochmal deutlich mehr.
Im Alltag sollte man selbst bei häufigem Gebrauch zwei Tage mit einer Akkuladung auskommen. Lediglich wenn man sehr anspruchsvolle Apps nutzt, muss man öfter ans Netz. Bei sparsamem Gebrauch sind auch drei Tage und mehr ohne Ladung möglich.
Eine Schnellladefunktion bringt das Huawei Y7 (2018) nicht mit und so dauert das Aufladen deutlich über 2 Stunden, wenn der Akku des Smartphones völlig leer ist.
Huawei Y7 2018 3000 mAh | Huawei Y7 4000 mAh | Xiaomi Redmi 5 Plus 4000 mAh | Oukitel U18 4000 mAh | Ulefone Power 3 6080 mAh | |
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Akkulaufzeit | 36% | -20% | 2% | 121% | |
Idle | 1305 | 1914 47% | |||
H.264 | 687 | 812 18% | |||
WLAN | 624 | 716 15% | 497 -20% | 639 2% | 1376 121% |
Last | 245 | 402 64% |
Pro
Contra
Fazit - Großer Screen für wenig Geld
Moderneres Design, etwas höher auflösende Frontkamera, günstiger Preis. Auf den ersten Blick klingt das Huawei Y7 (2018) tatsächlich wie ein gutes Angebot. Jedoch muss man dafür auch einige Schwachpunkte in Kauf nehmen: Die etwas veralteten Sicherheitspatches beispielsweise oder den düsteren Bildschirm.
Auf der Habenseite stehen ein recht exaktes GPS, die gute Qualität des Chassis und eingiermaßen scharfe Kamerabilder. Auch die Akkulaufzeiten sind gut, aber durch den im Vergleich zum Vorgänger stark geschrumpften Akku eben doch schlechter als beim Huawei Y7 (2017). Der Lautsprecher ist kein akustisches Schmuckstück, dafür sind die Temperaturemissionen im Rahmen und die Leistung liegt auf Klassenniveau.
Wer einen großen Bildschirm in seinem Smarpthone sucht und nicht viel Geld ausgeben möchte, für den ist das Huawei Y7 (2018) eine solide Wahl.
Das Huawei Y7 (2018) ist tatsächlich ein günstiges Phablet, der Preis-Leistungs-Sieger der Klasse ist es allerdings aufgrund der manigfaltigen Konkurrenz nicht mehr.
Huawei Y7 2018
- 30.05.2018 v6 (old)
Florian Wimmer