Test Dell Vostro V13 Notebook
Schwacher Schönling.
Ohne es zu wissen, würde man das Dell Vostro V13 beim ersten Sehen kaum zu Dells Business-Einsteigerserie zuordnen. Das extrem schlanke Äußere, mit entliehenen Design-Elementen vom Adamo Thirteen by Dell, bringt optischen Schwung in den tristen Gerätepark der Unternehmen. Mit aktueller Technik ausgestattet, sollen insbesondere Produktivität und Sicherheit erhöht werden. Wie sehr der Neuling seine Vorgaben erreichen kann, lesen Sie in unserem ausführlichen Testbericht.
Der aktuellste Spross der Vostro-Serie ist vornehmlich für Unternehmenskunden gedacht, wird von Dell aber, wie alle anderen Business-Geräte, auch an Privatpersonen verkauft. Die Preise des 13 Zöllers beginnen bei günstigen 399,- Euro (netto) zzgl. MWST/Fracht und strapazieren so die Unternehmerkasse recht wenig. Geboten bekommt man in dieser Einstiegskonfiguration die aktuelle Intel Celeron 743 CPU mit 1,2 Ghz Takt, eine 250 GB Festplatte, 2GB DDR3 RAM, Bluetooth, W-LAN b/g und natürlich Windows 7 Home Premium, allerdings in der 32 bit Version. Mit dieser Basisausstattung sollen die meisten Grundbedürfnisse im Office-Bereich abgedeckt werden.
Unser Testmodell ist etwas besser konfiguriert und kann mit der Intel Core 2 Solo SU 3500 CPU, die mit 1,4 Ghz Takt arbeitet, und einer schnellen 320 GB Festplatte aufwarten. Als Betriebssystem kommt Windows 7 in der Professional-Variante zum Einsatz.
Äußerst ungewöhnlich, insbesondere im Hinblick auf die preisliche Positionierung, stellt sich uns das nahezu komplett aus Aluminium gefertigte Notebook-Gehäuse dar. Die Verwendung dieses hochwertigen Materials kennen wir eher von hochpreisigen Mobilcomputern, wie dem Apple MacBook Pro und dem Adamo by Dell.
Dabei geht Dell im aktuellen Fall allerdings einen deutlich anderen und auch günstigeren Weg, als wir es vom Konkurrenten Apple zum Beispiel her kennen. Während Apple bei den Unibody-Macbooks das Gehäuse aus einem kompletten Stück Aluminium herausarbeitet, konstruiert Dell eher nach traditionellen Methoden mit vielen zusammengesetzten Einzelteilen. So besteht die Hülle aus einem dünnen Aluminiumblech, welches die sonst üblichen Kunststoffteile ersetzt. Dass dennoch eine enorm hohe Gehäusesteifigkeit erreicht wird, ist neben der durchdachten Baugruppenkonstruktion, vielleicht auch dem kompakt vollgestopften Innenraum zu verdanken, der nahezu keine Freiräume für ein Eindrücken oder Verwinden übrig lässt. Lediglich der auch bei der Konkurrenz meist labilere Displaydeckel bleibt beim Vostro von einer leichten Instabilität nicht verschont. Die Festigkeit liegt hier aber auf einem sehr hohen Niveau, erreicht eben nur nicht ganz die Stabilität der Baseunit. Bildstörungen sind beim Verwinden oder durch Druck nicht zu provozieren. Die zinkverstärkten Displayscharniere sind recht üppig dimensioniert und kommen ihrer Aufgabe gut nach. Ein Displaywippen wird lange verhindert.
Neben der besonders flachen Gehäusekonstruktion schafft man es durch die angesprochene Materialwahl eine sehr hochwertige Oberflächenstruktur zu bieten, die sowohl haptisch als auch optisch überaus ansprechend wirkt. Das zweifarbige Gehäuse, welches sich im Innenbereich durch eine schwarze Farbgebung deutlich vom aluminiumfarbenen Außenbereich absetzt, verfügt über eine sehr robuste Gehäuseoberfläche und bricht so wohltuend mit dem aktuellen Hochglanztrend, der auch in der bisher bekannten Vostro-Serie schon Einzug gehalten hatte. Fingerabdrücke, Kratzer und Staubablagerungen lassen sich, wenn überhaupt vorhanden, nur schwer ausmachen, und reduzieren das Reinigen des Notebooks vor dem nächsten Kundenbesuch auf ein sehr entgegenkommendes Minimum.
Die Gehäusemaße bestätigen den filigranen Ersteindruck mit 330mm (B) x 230mm (T) x 16,5-19,7mm (H), profitieren aber auch optisch von den etwas abgeflachten Gehäuseteilen, welche die geringen Maße nochmals zu verschlanken scheinen. Damit trennen das V13 nur wenige Millimeter von den Rekordhaltern wie Apple MacBook Air, Samsung X360 oder dem Adamo 13 aus eigenem Hause. Nicht ganz so nah an den „Rivalen“ liegt das Dell Vostro V13 hinsichtlich seines Gewichts von 1,6 kg. Dennoch ist dies für ein Notebook dieser Klasse, insbesondere im Hinblick auf den fest verbauten 6-Zellen-Akku, immer noch ein sehr guter Wert.
Die Verteilung der Anschlüsse ist für unser Empfinden perfekt gelungen. Audio für den Headseteinsatz in der Front integriert, Kartenschächte an der Seite und alle übrigen Anschlüsse am Heck. Letzteres ist beim An- und Abstöpseln vielleicht nicht ganz so komfortabel, bietet dafür aber ein ungehindertes Arbeiten mit angeschlossener Peripherie.
Die Anzahl der USB-Anschlüsse ( bis zu 29 MB/s) könnte bei manchem User zu Argwohn führen, findet man beim Vostro doch nur einen reinen USB und einen kombinierten USB/ eSata Port. Wer viel drahtgebundene Peripherie nutzt, könnte hier ein größeres Problem sehen, da gerade USB-Anschlüsse eine Vielzahl an Zusatzgeräten abdecken. Digital-Kameras, Drucker, Scanner, TV-Sticks, Boxen, Handys und viele andere denkbare Geräte finden hier ihre Anbindung. Der eine eSata-Port geht hingegen voll in Ordnung, nutzt man diesen doch in erster Linie aufgrund der hohen Durchsatzraten zusammen mit externen Festplatten.
Der ebenfalls an der Rückseite befindliche Netzwerkanschluss unterstützt den Gigabit-Standard und ist somit für schnelle Firmennetzwerke als auch für das häusliche DSL-Modem geeignet.
Über den seitlich angebrachten Expresscard-Schacht lassen sich weitere Schnittstellen, aber auch UMTS- oder TV-Karten aufrüsten. Der Cardreader unterstützt zwar nur die gängigsten Formate, liefert mit 17 MB/s bei SD/ SDHC aber gewohnte Leseraten.
An kabellosen Verbindungsmöglichkeiten bietet unser Testmodell Bluetooth 2.1 und W-LAN b/g. Der schnellere N-Standard ist auch erhältlich, aber modellgebunden und nicht frei konfigurierbar. Optionale UMTS-Karten sind angekündigt, derzeit aber noch nicht lieferbar.
Typische Business-Komponenten wie ein Trusted Plattform Modul, Fingerabdruckscanner oder ein spezieller Dockinganschluss sind dem Vostro V13 fremd. Optional sind lediglich Festplatten mit Full-Disk-Encryption (Verschlüsselungsfunktion) erhältlich, die für eine entsprechende Datensicherheit der Geschäftsgeheimnisse sorgen sollen.
Ein digitaler Monitoranschluss fehlt, wird aber durch den analogen VGA-Ausgang zumindest bis zu einer Auflösung von bis zu 1280x1024 Bildpunkten gut vertreten. Bei 1680x1050 Bildpunkten (nativ) traten schon leichte Unschärfen auf, die nur eine kurzzeitige Nutzung als angenehm erscheinen lassen.
Die verschiedenen Windows 7 Betriebssysteme sind nur als 32-bit-Versionen verfügbar und lassen so bei voller RAM-Bestückung von 4GB einen Teil des Arbeitsspeichers ungenutzt. Weitere Software lässt sich in begrenztem Umfang im Online-Konfigurator, wie auch Garantie- und Supporterweiterungen, gleich mit ordern.
Tastatur
Die Tastatur des Vostro V13 nutzt nahezu die gesamte Gehäusebreite und bietet eine Tastengröße im 19mm-Raster (16mm Tippfläche). Das Layout wirft keine Rätsel auf, lediglich die auf der rechten Seite direkt an die AltGr-Taste grenzende StrG-Taste könnte eine Umgewöhnung erfordern. Sonderfunktionen wie das Regeln der Bildschirmhelligkeit oder das schnelle Umschalten auf einen externen Monitor sind wie gewohnt über FN-Kombinationen erreichbar und befinden sich mit Masse im F-Tastenbereich am oberen Ende der Tastatur. Rechts von der Enter-Taste hat man noch Platz für eine weitere Tasten-Spalte gefunden in der sich zum Beispiel die Bild -auf und -ab Tasten befinden. Die Pfeiltasten haben normale Tastengröße und nerven so nicht mit unnötiger Zielsuche.
Das leicht mechanisch klingende Anschlagsverhalten mit mittelkurzem Hub ermöglicht für die meisten Nutzer ein angenehmes Schreibgefühl. Wie viele andere Notebook-Tastaturen auch, leidet die Vostro Eingabe unter einem eher klapprigen Geräusch der großen Tasten, wie Enter und Space, und ist auch nicht ganz frei von einer gewissen Nachgiebigkeit, die sich in einem leichten Nachfedern und Durchbiegen äußert.
Touchpad
Das Touchpad verfügt über eine angenehme Oberfläche mit guten Gleiteigenschaften und bietet ein gutes Ansprechverhalten. Lediglich Doppelklicks erfordern etwas Nachdruck, bis die gewünschte Reaktion erfolgt. Die sensitive Oberfläche erkennt einfache Mehrfingergesten wie Zoomen und Scrollen. Die Touchpadtasten sind leichtgängig und bieten ein gutes Reaktionsvermögen.
Das Dell Vostro V13 verfügt ganz dem Trend nach über ein 16:9 HD Display (der Kennung nach von Chunghwa Picture Tubes) mit einer Auflösung von 1366x768 Bildpunkten. Filme und aktuelle Spiele profitieren von den üppigen Pixelzeilen in der Breite, Office, Internet und sonstige Dokumente leiden dafür unter einem erhöhten Scrollaufkommen in der Vertikalen. In Anbetracht der Zielgruppe, gerade für Unternehmen, die viel mit Tabellen, Dokumenten und Datenbanken arbeiten, wäre ein klassisches 4:3 Format wesentlich vorteilhafter. Mit der Wahl des aktuellen HD-Formats jedenfalls werden ausgerechnet die klassischen Consumer-Bereiche bevorzugt, die nahezu jeder Chef ganz bestimmt nicht auf seinen Unternehmensrechnern sehen möchte.
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Ausleuchtung: 79 %
Helligkeit Akku: 181.2 cd/m²
Kontrast: 175:1 (Schwarzwert: 1.14 cd/m²)
Dafür verfügt das Display über eine entspiegelte Oberfläche, die Störungen durch ungünstige Umgebungslichtsituationen und Spiegelungen verhindert und so ein entspanntes Arbeiten gestattet. Begünstigt wird dies durch eine brauchbare durchschnittliche Helligkeit von 181 cd/m² die auch an schattigen Außenplätzen ein Arbeiten ermöglichen sollte. Für helle Sommertage oder direkte Sonneneinstrahlung wäre allerdings eine höhere Helligkeit von durchschnittlich mehr als 200 cd/m² erforderlich, um die Augen auf Dauer nicht unnötig zu strapazieren. Der Regelbereich der Hintergrund-LED`s ist recht weitläufig und lässt sich auch bei dunkler Raumbeleuchtung ergonomisch günstig runterregeln.
Leider profitiert die Ausleuchtung nicht von der LED-Hintergrundbeleuchtung und erzielt nur einen befriedigenden Wert von 79%. Während im zentralen unteren Drittel sogar 214 cd/m² gemessen wurden, fällt die Helligkeit in der linken oberen und unteren Ecke auf unter 170 cd/m² ab. Sichtbar wird dies zwar meist nur bei einfarbigen Hintergründen, für Bildbearbeiter mit höherem Anspruch wäre dieser Umstand aber schon einer der ersten Ausschlusskriterien.
Der Farbraum entspricht dem der bekannten Standard-Displays und liegt somit unter dem sRGB Farbraum. Abgesehen davon fehlt es den Farben an Brillianz und Kraft und erinnern eher an die Farbpalette der Pastelltöne. Der mäßige Kontrastwert von 175:1 verstärkt diesen Eindruck mit einem hellgrauen Weiß und einem dunkelgrauen Schwarz. Bildbearbeiter werden nun dankend abwinken, für die meisten anderen Geschäftskunden stellt dies aber keinen Nachteil dar.
Die Blickwinkel sind bezüglich der Erkennbarkeit von Bildinhalten lange stabil. Der horizontale Bereich hat in dieser Frage wie üblich Vorteile gegenüber dem vertikalen Bereich, der bei Einblicken von oben herab ausbleicht und von Sichtwinkeln unten heraus eine invertierte Darstellung bietet. Farbveränderungen hingegen treten schon sehr schnell nach Verlassen der optimalen Sitzposition auf. Bei typischen Office-Anwendungen fallen diese Effekte weniger stark ins Gewicht als bei Filmen und Fotos.
Als Rechenzentrale kommt in unserem Vostro V13 die mittlere Variante Intel Core 2 Solo SU 3500 mit 1,4 Ghz Takt zum Einsatz. Als Alternativen bietet Dell eine Intel Celeron 743 CPU mit 1,2 Ghz Takt (1 MB L2 Cache, 10W TDP) in den preisgünstigeren Einstiegsversionen oder eine Intel Core 2 Duo SU 7300 mit 1,3 Ghz Takt (3 MB L2 Cache, 10W TDP) in den Topmodellen an. Alle drei Varianten gehören zu den Ultra-Low-Voltage Prozessoren, die sich durch eine besonders niedrige Leistungsaufnahme auszeichnen.
Unsere SU 3500 CPU verfügt über 3 MB L2 Cache ( 5W TDP) und einen FSB von 800 Mhz und kann als Basis auf den Mobile Intel GS45 Express Chipsatz zurückgreifen. Dieser unterstützt den Frontsidebus mit bis zu 1066 Mhz und kann auch wie bei unserem Testmodell auf DDR3 Arbeitsspeicher zurückgreifen. Die maximale Arbeitsspeicher Ausstattung von 8GB, die der Chipsatz eigentlich ermöglichen würde, kann aufgrund eines fehlenden RAM-Steckplatzes nicht verwirklicht werden. Bei 4GB ist somit Schluss.
Als augenscheinlicher Nachteil des verwendeten Intel Core 2 Solo, stellt sich schnell der naturgemäß fehlende zweite Kern und die fehlende Hyperthreading-Funktionalität, wie wir diese von den meisten Atom-Prozessoren her kennen, heraus. Durch Hyperthreading würde dem System immerhin ein zweiter Kern „vorgegaukelt“, der so das Ansprechverhalten des Rechners verbessern könnte. Wie gut das funktionieren könnte, haben wir schon bei vielen Atom-Netbooks feststellen dürfen. Wer hier leistungstechnisch schon Bedenken hat, sollte eher zum Zweikerner Intel Core 2 Duo SU 7300 (2x1,3 Ghz, 3MB L2 Cache) greifen, der bei multicorefähiger Software oder beim subjektiven Ansprechverhalten erfahrungsgemäß spürbar mehr Leistung erbringen sollte. Dann kommt das Vostro V13 allerdings mit derzeit ca. 629,- Euro (netto), bei auch sonst aufgewerteter Ausstattung, aber schon deutlich teurer.
Ansonsten verfügt unser Testmodell über 2GB DDR3 RAM, die integrierte Intel 4500 MHD Chipsatzgrafik und eine 320 GB fassende Festplatte. Da das Vostro V13 nur mit einem Steckplatz bedacht wurde, dieser auch nicht über die Unterbodenverkleidung erreichbar ist, sollte man sich im Vorfeld gut überlegen, ob man zukünftig eine RAM-Aufstockung in Betracht zieht. Technisch weniger versierte oder Anwender, die Ihre Garantie nicht gefährden möchten, sollten also besser direkt eine Version mit vollen 4GB RAM ordern. Hier stehen der vollen Nutzung dann nur noch die standardmäßig installierten 32bit Betriebssystemvarianten entgegen, die man in Eigenregie gegen die entsprechende 64 bit Variante ersetzen müsste.
Die Benchmarkwerte fallen insbesondere wegen der recht schwachen CPU wenig erfreulich aus. Im PC Mark Vantage erreicht das System 1798 Punkte, wobei das eh schon nicht berauschende Ergebnis insbesondere durch die sehr schnelle Seagate-Festplatte noch „gepusht“ wurde. Dennoch lassen sich die üblichen Office-Bereiche wie Internet, Textverarbeitung, Tabellenkalkulation und auch Datenbankaufgaben gut bewältigen, so lange man nebenher keine anderen Aufgaben in Auftrag gibt. Im Hintergrund laufende Virenscanner, Musik oder Downloads können je nach Umfang schon mal zu der ein oder anderen Gedenksekunde führen.
Die 3D-Leistung ist erwartungsgemäß kaum vorhanden und wird durch 483 Pünktchen im 3D Mark`06 sowie 618 Punkte beim Cinebench OpenGL Shading bestätigt.
Für das Abspielen normaler Film-DVD`s fehlt dem Vostro das notwendige optische Laufwerk. Als Alternative kann man aber auch auf der Festplatte gespeicherte Filmdateien nutzen. Beim aktuellen Test haben wir ein Kaufvideo (kein HD) aus dem iTunes-Store ruckelfrei über iTunes (keine GPU-Beschleunigung) und Full-HD Material ebenfalls ruckelfrei mit dem Media Player Classic (GPU/ DXVA Unterstützung) abspielen können. Bei der erstgenannten Variante lag die Prozessorlast bei etwa 60%, bei der zweiten etwas niedriger bei ca. 40%, was auf die GPU-Nutzung zurückzuführen ist.
Mit dem Tool DPC Latency Checker haben wir die möglicherweise auftretenden Latenzen überprüft. Hierdurch könnte es beim Anschluss externer Peripherie zu Synchronisierungsfehlern kommen. Beim Vostro V13 haben wir schon beim ersten Durchlauf ein sehr positives Bild mit sehr geringen Ausschlägen erhalten. Nur ein roter Balken schoss sprichwörtlich fast durch die Decke. Schon der erste Verdacht korrigierte das Bild und entlarvte das W-LAN Modul als Übeltäter. Nach Abschalten dieser Komponente konnten wir nur noch sehr geringe Ausschläge, die sich allesamt im niedrigen grünen Bereich befanden, ausmachen. Mit Beeinträchtigungen ist dann also nicht mehr zu rechnen.
PCMark Vantage Result | 1798 Punkte | |
Hilfe |
3DMark 03 Standard | 1406 Punkte | |
3DMark 05 Standard | 990 Punkte | |
3DMark 06 Standard Score | 483 Punkte | |
Hilfe |
Im Grunde genommen für das System, gemessen an der Gesamtperformance, viel zu gut, finden wir im Vostro V13 eine der schnellsten Notebook-Festplatten überhaupt vor. Mit durchschnittlich 74 MB/s und maximal sogar 94 MB/s schafft die konventionelle Festplatte sehr gute Durchsatzraten. Dabei sind vor allem der 16MB große Cache und die hohe Umdrehungsgeschwindigkeit von 7200 U/min sehr vorteilhaft. Schade, dass dieses Potential aufgrund der schwachen CPU kaum zum Ausdruck kommt. Eine Bestückung mit SSDs bietet Dell zwar derzeit nicht an, könnte bei Aufrüstwilligen aber Zugriffszeit, Gewicht, Geräuschemissionen und Stromverbrauch nochmals verbessern (modellabhängig).
Geräuschemissionen
Die Geräuschemissionen sind insgesamt sehr dezent und im Idle-Mode bei nicht arbeitender Festplatte sogar lautlos. Beginnt diese zu arbeiten, bleibt die Magnetscheibe mit 33,3 dB(A) immer noch sehr leise und lässt lediglich ein typisches Festplattenrattern wahrnehmbar werden. Dieser Wert stellt gleichzeitig auch den Maximalwert bei wenig Belastung dar. Mit 33,6 dB(A) bei mittlerer Last und 34,1 dB(A) bei maximaler Auslastung wird das Lüftergeräusch nie aufdringlich und verhält sich immer schön dezent. Die Lüftercharakteristik zeichnet sich durch ein sonores Rauschen aus und ist damit frei von hektischen oder hochfrequenten Unarten.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 28.2 / 32.2 / 33.3 dB(A) |
HDD |
| 33.3 dB(A) |
Last |
| 33.6 / 34.1 dB(A) |
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30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
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min: , med: , max: (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Äußerst positive Auswirkungen haben die genügsamen Stromspar-Komponenten auf die Hitzeentwicklung im Vostro V13. Während wir nach 1 Stunde Dauerbelastung maximal 32,9°C an der Unterseite messen konnten, fielen nach 2 Stunden Betrieb mit maximalen Energiesparoptionen lediglich die an einer Stelle am Unterboden festgestellten 30,4°C aus dem Rahmen. Das Gehäuse bleibt zu jeder Zeit ausgesprochen kühl und lässt keinerlei thermischen Probleme aufkommen.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 31.4 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 36.1 °C (von 21.4 bis 281 °C für die Klasse Subnotebook).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 32.9 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 39.4 °C).
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 27.8 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(±) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.3 °C (+0.5 °C).
Lautsprecher
Scheinbar hat Dell den einen vorhandenen Lautsprecher unterhalb der Tastatur auf der linken Seite positioniert. Das ist zumindest der Ort, den wir als Tonausgabe lokalisieren konnten. Beim Filme schauen, hat dies den Effekt, dass der Ton aus dem Bildschirm herauszukommen scheint. Das heißt aber nicht, dass man Surround-Sound erwarten kann. Ganz im Gegenteil. Leider ist die Klangcharakteristik sehr von Höhen dominiert und bietet aufgrund geringer Mitten und fehlender Bässe wenig Volumen. Die etwas geringe Maximallautstärke könnte im Unternehmensbereich bei Präsentationen Zusatzlautsprecher erfordern, reicht aber für die übliche Basistonausgabe im Bürobereich ansonsten vollkommen aus.
Mit einem minimalen Energieverbrauch von 5,6 Watt und maximal gemessenen 18,4 Watt bewegt sich unser Testmodell trotz leistungsfähigerer Komponenten auf dem Niveau der Netbook-Fraktion. Damit stellt das Vostro V13 eindrucksvoll unter Beweis, wie effizient aktuelle Subnotebooks arbeiten können. Den guten Verbrauchswerten steht allerdings ein knapp bemessener Litium-Polymer-Akku mit 30-Wh Kapazität entgegen, der zudem auch noch fest verbaut ist. Ein optionaler Zweitakku oder ein Akku mit höherer Kapazität, um unterwegs etwa die Laufzeit zu verlängern, ist deshalb nicht verfügbar. Die Laufzeiten fallen dementsprechend nicht in die sonst gewohnte Leistungsfähigkeit aktueller Konkurrenten, die vielfach von Akkus mit über 60-Wh Kapazität profitieren können.
(Ein Austausch der Batterie wird bei Bedarf von einem Dell-Techniker vor Ort durchgeführt und schlägt außerhalb der Garantie derzeit mit 140,- Euro netto zu Buche.)
Mit dem Battery Eater Readers Test (maximal erreichbare Laufzeit) erzielten wir 326 min Netzunabhängigkeit. Beim Battery Eater Classic Test (minimal erreichbare Laufzeit) hielt das V13 dann nur noch 114 min, also knapp 2 Std. durch. Beim praxisnahen W-LAN- Surfen mit ca. 80% Displayhelligkeit und natürlich eingeschaltetem Funkmodul konnten wir mit 239 min wiederum einen sehr anständigen Wert ermitteln. Auch für von der Festplatte abgespielte Filme sollte das Subnotebook für die meisten Fälle lange genug Energie liefern, da wir mit 176 min nur knapp an der 3 Std.-Marke scheiterten.
Insgesamt ist es erstaunlich, wie gut das Vostro V13 mit den knapp bemessenen 30-Wh haushalten kann, hat aber im direkten Vergleich zur starken Konkurrenz wie zum Beispiel Acers Travelmate 8371 Timeline, welches selbst mit Doppelkern-CPU minimal auch nur 5,9 Watt verbraucht, aber von einem 62 Wh-Akku profitiert, zumindest in dieser Hinsicht einen schweren Stand.
Aus / Standby | 0.1 / 0.1 Watt |
Idle | 5.6 / 8.1 / 9.1 Watt |
Last |
17.3 / 18.4 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: |
Das Vostro V13 besticht in erster Linie durch sein überaus gelungenes äußeres Erscheinungsbild. Das reduzierte Design in Verbindung mit der hochwertigen Qualitätsanmutung ist nicht nur für Geschäftskunden eine willkommene Alternative zum sonst vorherrschenden Kunststoff-Ambiente.
Bereits in der Basisvariante findet man eine komplette Ausstattung, die kaum Optionen notwendig erscheinen lässt. Die Schnittstellen sind optimal verteilt und bieten zudem eine gute Leistungsfähigkeit.
Der Bildschirm verfügt über eine entspiegelte Oberfläche und eine gute durchschnittliche Helligkeit, ist für den Außeneinsatz dennoch nur bedingt geeignet. Kontraste, Blickwinkelabhängigkeit und Farbraum können sich nicht von der Konkurrenz nicht spürbar absetzen und bieten damit nur Einheitskost.
Ebenfalls nur Mittelmaß sind die Akkulaufzeiten, die aufgrund des kapazitätsarmen 30-Wh Akkus kein Kapital aus den sehr guten Verbrauchswerten schlagen können.
Als lediglich ausreichend müssen wir die Systemleistung bewerten, die insbesondere unter der vergleichsweise schwachen CPU zu leiden hat. Office-Aufgaben bewältigt das System zwar gut, alles, was darüber hinaus geht, wird dann aber je nach Umfang schon mit spürbaren Wartezeiten belegt.
Für Geschäftskunden könnte sich insbesondere das Fehlen einer echten Dockingoption, eines Fingerabdruckscanners oder des TPM schmerzlich darstellen.
Die geringen Aufrüstmöglichkeiten und der teure Akkutausch hingegen, treffen alle Nutzer recht schmerzlich. Schönheit hat halt wie so oft auch in diesem Fall ihren Preis.