Test Dell Latitude 12 Rugged Extreme Convertible
Das Einsatzgebiet des Dell Latitude 12 Rugged Extreme ist nicht das heimische Wohnzimmer. Es soll dort eingesetzt werden, wo herkömmliche Geräte schnell ihren Tod durch Stürze, Staub, Flüssigkeiten, Umwelteinflüsse usw. finden. Entsprechend robust ist der Dell-Rechner konstruiert worden. Ob das Convertible überzeugen kann, verrät unser Testbericht.
Zu den Konkurrenten zählen alle Rechner, die ein ähnliches Konzept verfolgen. Dazu zählen beispielsweise der 14-Zoll-Bruder des Latitude, das Latitude 14 Rugged Extreme, das Bullman Dirtbook oder auch das Panasonic Toughbook CF-AX2.
Gehäuse & Ausstattung
Das Gehäuse des Latitude besteht aus stoßfesten Kunststoffen und einer stabilen Magnesiumlegierung, welche die Innereien vor Staub, Feuchtigkeit, Extremtemperaturen sowie den Folgen von Stürzen und Erschütterungen schützen sollen. Entsprechend erfüllt es auch die Anforderungen diverser Schutzklassen und Standards. Somit überrascht es auch nicht, dass wir im Bereich der Stabilität und der Verarbeitung keine Kritik vorzubringen haben. Das Gehäuse lässt sich nicht eindrücken oder verwinden. Eine Ausnahme stellt der Deckel dar. Dieser kann leicht verdreht werden. Das überrascht aber nicht, denn in diesem steckt ein drehbares Display. Daher kann der Deckel nicht die Stabilität eines Modells mit fest eingebautem Display besitzen.
Dell integriert eine gute Auswahl an Schnittstellen in den Rechner. Alles Nötige ist vorhanden. Die diversen Steckplätze sind um den Rechner herum verteilt und werden von verriegelbaren Klappen geschützt. Befürchtungen, dass aufgrund des dicken Gehäuses die WLAN-Verbindung leidet, können wir zerstreuen. In einem Radius von 15 Metern um unseren Router herum ist die Verbindung nicht eingebrochen.
Unser Testgerät kommt mit vorinstalliertem Windows 8.1 Professional (64 Bit). Im Dell-Shop kann alternativ Windows 7 gewählt werden. Positiv: Statt einer Recovery-DVD liegt unserem Rechner ein Recovery-USB-Stick bei.
Eingabegeräte
Die versiegelte Tastatur des Latitude ist mit leicht konkav gewölbten Tasten bestückt. Insgesamt bietet sie ein gutes Tippgefühl. Die Tasten besitzen einen kurzen Hub und verfügen über einen klaren Druckpunkt. Zudem erfreuen sie mit einem angenehmen Widerstand. Während des Tippens gibt die Tastatur nicht nach. Die integrierte Beleuchtung kann vier Helligkeitsstufen vorweisen. Zudem kann die Farbe der Beleuchtung gewechselt werden (Tastenkombination Fn + c). Neben der Farbe Weiß, können auch Rot, Blau und Grün gewählt werden.
Das multitouchfähige Touchpad nimmt eine Fläche von etwa 9 x 5 cm ein. Die Oberfläche des Pads bereitet den Fingern keine Probleme beim Gleiten. Das Pad kann nicht verleugnen, dass es für die Bedienung durch handschuhtragende Benutzer optimiert ist. Man muss kräftig auf das Pad tippen, um einen Mausklick auszulösen. Die beiden Maustasten besitzen einen kurzen Hub und einen klaren Druckpunkt.
Der resistive Touchscreen arbeitet problemlos und reagiert prompt auf Eingaben. Er bietet 5 Touchpunkte. Neben den Fingern steht als weitere Eingabemethode ein Stift zur Verfügung.
Display
Das Latitude 12 ist mit einem 11,6-Zoll-Display ausgestattet. Es arbeitet mit einer nativen Auflösung von 1.366 x 768 Bildpunkten. Andere Bildschirmtypen sind nicht verfügbar. Dell setzt hier anscheinend auf eine weitgehend entspiegelte Display-Oberfläche. Zwar spiegelt sich die Umgebung etwas im Display, das hält sich aber sehr in Grenzen. Man bemerkt es nur, wenn direkt nach Reflexionen gesucht wird. Auf Seiten der Helligkeit gibt es mit einem Wert von 485,8 cd/m² nichts zu bemängeln. Den Kontrastwert des Displays können wir nicht nennen, da sich unser Messgerät nicht kalibrieren ließ.
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Ausleuchtung: 91 %
Helligkeit Akku: 507 cd/m²
Kontrast: ∞:1 (Schwarzwert: 0 cd/m²)
ΔE Color 10.31 | 0.5-29.43 Ø4.92
ΔE Greyscale 10.82 | 0.5-98 Ø5.2
Gamma: 4.16
In Sachen Farbdarstellung hat der Bildschirm nur Standardkost zu bieten. Im Auslieferungszustand liegt die durchschnittliche DeltaE-2000-Abweichung bei 10,3. Erstrebenswert wäre ein Wert kleiner 3. Zudem weist das Display einen deutlichen Blaustich auf. Vermutlich sollten sich die Werte nach einer Kalibrierung deutlich verbessern. Wir konnten dies aber nicht ausprobieren, da sich unser Messgerät nicht kalibrieren ließ.
Das Latitude ist für den Außeneinsatz vorgesehen. Somit überrascht es nicht wirklich, dass der Bildschirm im Freien abgelesen werden kann. Auch ist der Bildschirminhalt aus jeder Position heraus erkennbar. Vermutlich hat Dell hier ein IPS-Panel verbaut. Die Webseite hält hierzu aber keine genauen Informationen bereit.
Leistung
Das Latitude ist für raue Umgebungen gedacht und nicht für den heimischen Schreibtisch. Im Dell-Shop kann das Gerät individuell konfiguriert werden - allerdings nur in den Bereichen Software und Services. Die Hardware ist weitgehend vorgegeben. Laut Dell-Shop liegt der Listenpreis unseres Testrechners bei etwa 3.600 Euro. Während unseres Tests gab es das Gerät rabattiert für etwa 2.500 Euro.
Prozessor
Im Inneren des Latitude werkelt ein Core i5-4300U Prozessor. Der Zweikernprozessor (Haswell) arbeitet mit einer Basisgeschwindigkeit von 1,9 GHz. Per Turbo kann die Geschwindigkeit auf 2,6 GHz (zwei Kerne) bzw. 2,9 GHz (nur ein Kern) gesteigert werden. Mit einer TDP von 15 Watt gehört die CPU zu den sparsamen Vertretern ihrer Art. Die volle Rechenleistung des Prozessors kann sowohl im Netz- als auch im Akkubetrieb abgerufen werden. Die CPU durchläuft die Single-Thread-Tests mit 2,6 GHz. Gelegentlich wird ein Kern auf 2,9 GHz beschleunigt. Die Multi-Thread-Tests begeht sie mit konstanten 2,6 GHz.
System Performance
Ein starker Prozessor und eine schnelle Solid State Disk sorgen für ein rund und schnell arbeitendes System. Windows wird schnell gestartet. Probleme sind uns nicht begegnet. Da überrascht es nicht, dass auch die Resultate der PC Mark Benchmarks gut bis sehr gut ausfallen.
PCMark 8 Home Score Accelerated v2 | 2555 Punkte | |
PCMark 8 Creative Score Accelerated v2 | 2516 Punkte | |
PCMark 8 Work Score Accelerated v2 | 3323 Punkte | |
Hilfe |
PCMark 8 - Work Score Accelerated v2 (nach Ergebnis sortieren) | |
Dell Latitude 12 Rugged Extreme | |
Dell Latitude 14 7414 Rugged Extreme | |
Bullman C-Klasse S i7 15FHD Dirtbook |
Massenspeicher
Dell hat das Latitude mit einer Solid State Disk aus dem Hause Lite On bestückt. Sie bietet eine Kapazität von 256 GB. Davon stehen dem Nutzer 230 GB zur Verfügung. Die SSD arbeitet insgesamt sehr schnell. Mit den Topmodellen unter den SSDs - beispielsweise der Samsung 840 Evo - kann sie aber nicht ganz mithalten.
Dell Latitude 12 Rugged Extreme HD Graphics 4400, 4300U, Liteonit LMT-256M6M | Dell Latitude 14 7414 Rugged Extreme HD Graphics 4400, 4300U, Liteon IT LCS-256L9S-11 | Panasonic Toughbook CF-AX2 HD Graphics 4000, 3427U, Samsung MZMPC128HBFU | Bullman C-Klasse S i7 15FHD Dirtbook HD Graphics 4600, 4810MQ, Samsung SSD 840 EVO 250GB | Bullman C-Klasse 3 SRD 14 Touch 3632QM HD Graphics 4000, 3632QM, Plextor PX-256M5M | |
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AS SSD | 13% | -67% | 26% | -12% | |
Seq Read | 486 | 487 0% | 471.2 -3% | 506 4% | 504 4% |
Seq Write | 404.6 | 419 4% | 250 -38% | 496.6 23% | 420 4% |
4K Read | 29.78 | 32 7% | 14.73 -51% | 39.16 31% | 23.79 -20% |
4K Write | 66.2 | 80 21% | 33.31 -50% | 120 81% | 43.29 -35% |
4K-64 Read | 294.3 | 364 24% | 284.6 -3% | 335.2 14% | 297 1% |
4K-64 Write | 233.2 | 307 32% | 79 -66% | 231.3 -1% | 279.5 20% |
Access Time Read * | 0.069 | 0.069 -0% | 0.217 -214% | 0.06 13% | |
Access Time Write * | 0.054 | 0.045 17% | 0.115 -113% | 0.029 46% | 0.086 -59% |
* ... kleinere Werte sind besser
Grafikkarte
Die Grafikausgabe übernimmt Intels HD Graphics 4400 Grafikkern. Er unterstützt DirectX 11.1 und arbeitet mit Geschwindigkeiten zwischen 200 und 1.100 MHz. Die Ergebnisse der 3D Mark Benchmarks halten keine Überraschungen bereit. Das Latitude profitiert an dieser Stelle von seinen zwei Arbeitsspeichermodulen. Der Speicher arbeitet im Dual-Channel-Modus, wodurch die GPU besser ausgereizt wird. Mit nur einem Speichermodul würde das Latitude im 3D Mark 2011 Benchmark einen Wert von 750 bis 800 liefern. Selbstverständlich wirkt sich der Dual-Channel-Modus auch positiv auf die Spieleperformance aus.
3DMark 11 Performance | 965 Punkte | |
3DMark Ice Storm Standard Score | 41875 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 4644 Punkte | |
3DMark Fire Strike Score | 603 Punkte | |
Hilfe |
3DMark 11 - 1280x720 Performance (nach Ergebnis sortieren) | |
Dell Latitude 12 Rugged Extreme | |
Panasonic Toughbook CF-AX2 | |
Bullman C-Klasse S i7 15FHD Dirtbook |
Gaming Performance
Vermutlich ist die Spielefähigkeit des Latitude für die meisten potentiellen Käufer kein Entscheidungskriterium. Nichtsdestotrotz wäre es möglich, das ein oder andere Spiel auszuprobieren - zumindest in niedriger Auflösung und niedrigem Qualitätsniveau. Spiele mit geringen Hardwareanforderungen erlauben auch mehr - beispielsweise Counter Strike: Global Offensive.
min. | mittel | hoch | max. | |
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Tomb Raider (2013) | 49.2 | 24.7 | 14.9 | |
Risen 3: Titan Lords (2014) | 25 | 17.5 |
Emissionen & Energie
Geräuschemissionen
Viel zu hören ist vom Latitude nicht. Der Lüfter steht die meiste Zeit. Erst wenn der Rechner gefordert wird, fängt er an zu arbeiten. Das ist beispielsweise während unseres Stresstests der Fall. Aber auch dann arbeitet der Rechner immer noch leise, denn der Lüfter dreht nicht sonderlich stark auf. Wir messen einen Schalldruckpegel von 34,3 dB. Er muss auch nicht viel Arbeit leisten, denn CPU und GPU werden während des Stresstests gedrosselt.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 29.4 / 29.4 / 29.4 dB(A) |
Last |
| 29.4 / 34.3 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft sl-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Mit Hitzewallungen hat das Latitude nicht zu kämpfen. Während des Stresstests wird an einigen Messpunkten die Vierzig-Grad-Celsius-Marke überschritten. Eine höhere Lüftergeschwindigkeit könnte die Außentemperaturen weiter senken. Dell hat hier aber einen guten Kompromiss aus Lärm und Temperatur gefunden.
Den Stresstest (Prime95 und Furmark laufen für mindestens eine Stunde) bearbeitet das Latitude sowohl im Netz- als auch im Akkubetrieb auf die gleiche Weise. Während der Prozessor mit 1,3 bis 1,4 GHz zu Werke geht, arbeitet die GPU mit 950 bis 1.000 MHz. Die CPU-Temperatur hat sich während des Stresstests bei etwa 61 Grad Celsius eingependelt.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 42.7 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.3 °C (von 19.6 bis 55.7 °C für die Klasse Convertible).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 41 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.8 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 29.7 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30.2 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich erreichen maximal 35 °C und damit die typische Hauttemperatur und fühlen sich daher nicht heiß an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.1 °C (-6.9 °C).
Lautsprecher
Der Lautsprecher (ja, nur ein Lautsprecher) des Latitude befindet sich auf der linken Seite des Rechners. Er erzeugt überraschenderweise einen ordentlichen Klang, dem auch der Bass anzuhören ist. Allerdings überdreht der Lautsprecher bei hohen Tönen. Es ist zu merken, dass er nicht primär für die Wiedergabe von Musikstücken oder Filmen gedacht ist.
Energieaufnahme
Von Notebooks mit Haswell-Prozessoren sind wir im Idle-Modus Leistungaufnahmen unterhalb von 10 Watt gewohnt. Das Latitude überschreitet diese Grenze mit Werten bis zu 15,6 Watt. Der Grund dafür ist im sehr hellen Display zu finden. Es benötigt mehr Energie als die dunkleren Displays der meisten Standardnotebooks. Die Energieaufnahmen unter mittlerer Last (3D Mark 2006 arbeitet) und Volllast (Prime95 und Furmark laufen für mindestens eine Stunde) liegen fast gleichauf, da CPU und GPU während des Stresstests gedrosselt werden.
Aus / Standby | 0.1 / 0.4 Watt |
Idle | 6.4 / 11.1 / 15.6 Watt |
Last |
35 / 36.1 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Im praxisnahen WLAN-Test werden Webseiten automatisch im 40-Sekunden-Intervall aufgerufen. Das Energiesparprofil ist aktiv und die Displayhelligkeit wird auf etwa 150 cd/m² geregelt. Das Latitude erreicht eine Laufzeit von 6:17 - ein guter Wert. Damit bleibt es ein wenig hinter seinem 14-Zoll-Schwestermodell (6:57 h) zurück, welches allerdings über mehr Akkukapazität verfügt.
Fazit
Das Dell Latitude 12 Rugged Extreme ist für besondere Einsatzszenarien vorgesehen. Hierfür ist das Gerät gut gerüstet. Die Rechenleistung des Prozessors reicht für die meisten Aufgaben vollkommen aus. Die Technik ist in ein stabiles Gehäuse verpackt und die Schnittstellen werden mit verriegelbaren Klappen geschützt. Das helle Display kann zu jeder Zeit problemlos abgelesen werden. Auch bei den Eingabegeräten hat Dell nicht geschlampt. Nicht zu vergessen: Der Rechner bietet gute Akkulaufzeiten. Darüber hinaus offeriert Dell noch unzählige zusätzliche Garantie- und Serviceoptionen. Wem das Latitude 12 zu klein ist, kann zum 14-Zoll-Bruder Latitude 14 greifen. Allerdings muss bei diesem Rechner auf ein drehbares Display verzichtet werden.