Test Dell Latitude 14 Rugged Extreme Notebook
Technische Geräte wie Notebooks, Tablets und Smartphones sind in der Regel wenig widerstandsfähig gegen harte Umwelteinflüsse. Sand, Staub, Flüssigkeiten, Kälte, Hitze oder Stürze können schnell zu Fehlfunktionen, Beschädigungen oder Totalausfällen führen. Das darf im professionellen Bereich unter widrigen Einsatzbedingungen, an extremen Einsatzorten natürlich nicht passieren und erfordert spezielle Hardware, die diesen Einflüssen gekonnt widerstehen kann.
Im Notebook-Bereich bietet Dell mit der Dell-Latitude-Rugged-Serie ein kleines Portfolio an, das genau diesen Bedingungen trotzen soll. Das robuste, zerklüftete Äußere besteht verschiedene Tests militärischer Standardvorgaben und kann mit vielfältigen Komponenten nach Kundenwunsch ausgestattet werden. Dell sieht auf seiner Produktseite vor allem die Nutzung bei militärischen und polizeilichen Bedarfsträgern vor. Aber auch auf Baustellen, im Außendienst, bei Expeditionen oder im Industriebereich wäre ein Einsatz denkbar.
Der normale Anwender wird sich für dieses Modell dagegen eher nicht entscheiden. Selbst wenn er es für einen Einsatz am Strand vorsieht, auch beim Planschen der Kinder im Garten nicht aufs Notebook verzichten will oder sich einfach in die eigenwillige Optik verliebt hat, werden die Anschaffungskosten die meisten Familienkassen hoffnungslos sprengen. Die Preise beginnen für dieses Spezialgerät bei etwa 3.400 Euro netto (ca. 4.100 Euro inkl. MwSt.) und ist von der Stange derzeit in zwei Konfigurationen erhältlich. Spezielle Kundenwünsche lassen sich ansonsten, wie bei Dell üblich, telefonisch konfigurieren. Unser Testgerät haben wir direkt von Dell erhalten und ist mit Intels Core i5-4300U-CPU mit integrierter Intel HD Graphics, einem 256-GB-SSD und einem resistiven HD-Display ausgestattet.
Gehäuse
Das futuristisch im Stealth Design gehaltene Gehäuse kombiniert eine Magnesiumlegierung mit einem stoßdämpfenden Ultra-Polymer-Material und sorgt so für ein besonders gut geschütztes Innenleben. Neben den Anforderungen des Militärstandards MIL-STD-810G, der verschiedene Sturzproben und die Widerstandsfähigkeit im Betrieb unter besonderen Umwelteinflüssen abdeckt, wird auch ein Eindringschutz nach IEC 60529 gewährleistet. Elektromagnetische Interferenzen gemäß des MIL-STD-461F können dem Testgerät ebenfalls nichts anhaben. So befinden sich zum Beispiel alle Anschlüsse unter verriegelbaren Klappen, und das Display wird mit einem Clip-Mechanismus im geschlossenen Zustand fest mit der Baseunit verbunden. Alles ist auf die Handhabung mit mitteldicken Handschuhen hin ausgelegt und erleichtert somit die Bedienung unter widrigen Bedingungen.
Wie kaum anders zu erwarten, ist der auf ca. 3,7 kg aufgespeckte 14-Zöller von den Gehäuseeigenschaften her sehr robust aufgestellt. Die verschiedenen Bauteile lassen sich nicht verwinden, eindrücken oder sonst irgendwie verformen. Die Eckbereiche rund um das Gehäuse herum sind mit weitreichenden Gummipolstern bestückt, die keine Rücksicht beim Ablegen oder Hinstellen erfordern. Fest ins Gehäuse mit integriert ist ein flexibler Tragegriff, der neben den Schutzpolstern eine Tasche verzichtbar werden lässt. Die Gehäuseoberfläche ist bretthart und lässt sich nur am Displaydeckel minimal eindrücken. Die leicht angeraute Oberflächenstruktur vermittelt zusammen mit den Gummielementen einen sehr robusten Eindruck und kann pflegeleicht gereinigt werden. Die mit der Zeit unweigerlich auftretenden Kratzer werden zwar zielgruppengerecht die Optik etwas beeinträchtigen, die Funktionsfähigkeit wird dadurch aber sicherlich nicht in Mitleidenschaft gezogen.
Ausstattung
Die Schnittstellenausstattung beinhaltet vom Prinzip her alles, was man heutzutage benötigt. Externe Monitore können analog per VGA oder digital per HDMI angebunden werden. Neben den üblichen USB-Schnittstellen, einem Cardreader und einem optischen Laufwerk findet man auch noch eine seltene serielle RS-232-Schnittstelle und einen zweiten Gigabit-LAN-Anschluss. Wählen kann man zudem zwischen einem ExpressCard/54- und einem PCMCIA-Slot. Im stationären Betrieb sorgt die speziell auf unser Testmodell abgestimmte Rugged-Dockingstation für eine schnelle Anbindung externer Peripherie. Nähere Details zu dieser Erweiterung konnten wir über Dell bis zum Redaktionsschluss allerdings nicht in Erfahrung bringen.
Alle Anschlüsse befinden sich hinter abgedichteten Klappen und werden so vor Flüssigkeiten, Staub, Sand usw. geschützt. Die Positionierung ist praxisgerecht und bietet keine Anzeichen für Konflikte bei der Handhabung. Etwas Gehirnjogging erfordert es, bis man sich blind merken kann, hinter welcher Klappe sich welche Ports befinden. Diese sind zwar meist beschriftet, die Erkennbarkeit ist aber aufgrund der kontrastschwachen Kennzeichnung nicht optimal. Die Performance der Schnittstellen ist gut. So haben wir per USB 3.0 z. B. bis zu 178 MB/s und per SDXC-Karte bis zu 68 MB/s beim sequentiellen Lesen erzielt.
Kommunikation
Unsere Testkonfiguration verfügt über die übliche Standardausstattung mit WLAN 802.11ac, Bluetooth 4.0, Gigabit-LAN und eine FHD-Webcam. Optional sind noch verschiedene WWAN-Module und ein dediziertes GPS-Modul erhältlich. Als Besonderheit verfügt das Dell Latitude 14 Rugged Extreme über einen zweiten Gigabit-LAN-Port, der weitere Netzwerkoptionen ermöglicht.
Nicht so gelungen zeigt sich die WLAN-Reichweite des Intel Dual Band Wireless-AC 7260-Moduls: Während die Geschwindigkeiten mit 2,9 bis 5,5 MB/s für einen 802.11n-Router noch im Rahmen liegen, ist die Reichweite auffallend schlechter als bei vielen bisherigen Testmodellen. An unserem Standort für Außenaufnahmen ist Dells Latitude 14 Rugged Extreme seit langer Zeit das erste Notebook, das keine Verbindung zum etwa 15 Meter (Luftlinie) entfernten Router mehr herstellen kann. Vermutlich wird die Antennenleistung durch das besonders dicke Gehäusematerial etwas mehr beeinträchtigt, als das sonst der Fall ist.
Sicherheit
Hinsichtlich der Sicherheitsausstattung führt Dell nahezu alles ins Feld, was man derzeit in ein Notebook einbauen kann. Neben den üblichen BIOS- und Systemkennwortoptionen finden wir ein reguläres Smartcard Lesegerät, ein kontaktloses Smartcard Lesegerät (Kontaktfläche neben dem Touchpad), einen Fingerabdruckleser, ein FIPS 140-2-konformes TPM 1.29 (nur mit Windows 7), erweiterte ControlVault Authentifizierungsfunktionen, Dell Security Tools, Dells Data Protection/Encryption-Tool und verschiedene Backup- und Recovery-Funktionen. Das Testgerät ist als sichere Plattform nach NIST SP 800-147 zertifiziert. Sichern lässt sich das ganze Notebook vor Diebstahl wie üblich durch ein Kabelschloss.
Zubehör
Neben dem üblichen Universal-Zubehör das man in vielfältigen Varianten von verschiedensten Herstellern kaufen kann, bietet Dell eine Rugged Dockingstation für den Schreibtisch, verweist auf eine Drittanbieter-Dockinglösung für die Installation in Fahrzeugen und hat einen schnell abnehmbaren Schultergurt im Programm. Als Akku-Optionen stehen ein 95-Wh-Akku und zwei weitere Akkus mit besonders langer Lebensdauer (58 und 87 Wh) zur Verfügung.
Wartung
Dell bietet mit dem Owner's Manual, das in Delle Support-Bereich zu finden ist, eine sehr ausführliche und gut bebilderte Anleitung, der man entnehmen kann, wie welche Komponente ausgetauscht wird. Mit dem Lösen der 29 Schrauben am Unterboden beginnt das Öffnen des Gehäuses und danach kann man sich zu den jeweiligen Komponenten vorarbeiten. Lüfter, Massenspeicher, RAM-Module und vieles mehr sind recht einfach zu erreichen.
Garantie
Wie in dieser Geräteklasse üblich stattet Dell das Testmodell mit einer 3-jährigen Herstellergarantie aus. Weitere Optionen, wie etwa 5 Jahre Pro Support mit Rapid Collect and Return Service (378 Euro netto) sind gegen Aufpreis erhältlich.
Eingabegeräte
Tastatur
Die versiegelte Qwertz-Tastatur verfügt über 84 normal große Tasten im 19-mm-Raster und lässt bis auf die etwas schmale Enter-Taste keinen Raum für Kritik. Die Tastaturmatte liegt fest auf, der Druckpunkt der einzelnen Tasten ist knackig und das Anschlagsgeräusch bleibt recht zurückhaltend. Die Tastaturbeschriftung ist kontraststark ausgeführt und kann bei Bedarf durch die integrierte Hintergrundbeleuchtung verstärkt werden. Wenn nötig, kann man die Farbe der Tastaturbeleuchtung wechseln (FN+C), was ein unauffälligeres Arbeiten im Sinne von Militär und Polizei ermöglichen soll. Mit der Stealth-Funktion (FN+F7) kann man zudem auf einen Schlag die komplette Beleuchtung mitsamt der Tonausgabe ausschalten. Wem das alternativ verfügbare Rot, Blau oder Grün nicht gefällt, kann darüber hinaus noch weitere Farbtöne im BIOS als Vorauswahl definieren.
Touchpad
Im Gegensatz zur gelungenen Tastatur ist das Touchpad ein regelrechter Graus. Während man die zu klein geratene Eingabefläche und die kaum vorhandenen Multitouch-Funktionen noch verschmerzen kann, macht der ständig mal mehr und mal weniger springende Mauszeiger dem Anwender das Leben unnötig schwer. Trotz der üblichen Einstellmöglichkeiten konnten wir hier keine Besserung erzielen. Scheinbar musste Dell hier zu viele Zugeständnisse an die Bedienungsmöglichkeit mit Handschuhen machen. Mit viel Druck und dicken Fingern funktioniert die Handhabung zwar etwas besser, vom gewohnt flüssigen Arbeiten ist man aber auch dann noch weit entfernt.
Touchscreen
Viel besser nimmt dagegen der resistive (druckempfindliche) Touchscreen per Finger, beigelegtem Stift oder sonstigen Gegenständen Eingaben an. Zwar mussten wir das Gerät im Auslieferungszustand erst mal kalibrieren, um brauchbare Ergebnisse zu erzielen, danach konnte man aber auch den äußeren Randbereichen des Panels eine Reaktion entlocken. Finger- und Stifteingabe funktionieren tadellos. Im Vergleich zum Touchpad ist das eine echte Wohltat. Leider ist die Befestigungsschnur des Stiftes trotz dehnbarem Kabel etwas kurz geraten. Um das rechte Displaydrittel zu erreichen, muss man schon recht energisch am Stift ziehen. Ebenfalls ungünstig zeigt sich der massive Displayrahmen, wenn man die Randbereiche des Bildschirms mit dem Finger erreichen möchte. Das geht mit dem Stift oder anderen spitzeren Gegenständen deutlich besser.
Display
Das Dell Latitude 14 Rugged Extreme verfügt über einen resistiven 14-Zoll-Bildschirm, der eine Auflösung von 1.366 x 768 Bildpunkten (112 ppi) bietet. Im Zeitalter hochauflösender Smartphone-, Tablet- und Ultrabook-Alternativen mutet das zunächst zwar antiquiert an, hat für den vorgesehenen Einsatzzweck aber durchaus auch positive Aspekte zur Folge. Die Darstellung ist relativ grob, einzelne Pixel sind problemlos erkennbar und Details werden nicht so fein wiedergegeben, wie man das von höheren Pixeldichten gewohnt ist. Dafür hat man große Symbole, Icons und Schriften zur Verfügung, die ohne Interpolation nativ dargestellt werden. Das kommt der Fingerbedienung zugute, die ja auch mit der dafür eigentlich weniger geeigneten Windows-7-Oberfläche zurecht kommen muss. Alternative Displayoptionen bietet Dell derzeit nicht an.
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Ausleuchtung: 83 %
Helligkeit Akku: 493 cd/m²
Kontrast: 867:1 (Schwarzwert: 0.61 cd/m²)
ΔE Color 10.64 | 0.5-29.43 Ø4.91
ΔE Greyscale 11.79 | 0.5-98 Ø5.2
34.85% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
37.59% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
54.5% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
36.35% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 2.73
Das Display wird speziell mit seiner Eignung für den Außeneinsatz beworben. Hierfür ist neben der matten Oberfläche vor allem eine möglichst hohe Luminanz von Nöten. Unsere 9 Messpunkte erreichen zusammengenommen im Mittel 481 cd/m². Das ist eine sehr gute Voraussetzung für den Einsatz unter freiem Himmel. Die Ausleuchtung fällt dagegen mit 83 % eher mäßig aus, da der im Zentrum gemessene Höchstwert von 529 cd/m² zu den Rändern hin auf bis zu 441 cd/m² abfällt. Mit bloßem Auge ist dieser Effekt aber kaum wahrzunehmen. Auch sonstige Helligkeitsunterschiede wie eine Wolkenbildung oder Lichthöfe an den Rändern sind nicht erkennbar.
Die Helligkeit lässt sich relativ fein dosieren und sich so den jeweiligen Lichtsituationen praxisgerecht anpassen. Im Minimum haben wir 1 cd/m² gemessen und in Helligkeitsstufe 5 stehen 165 cd/m² zur Verfügung, die wir auch für einige Akkutests verwendet haben.
Im Aussenbereich sind Bildschirminhalte deutlich besser erkennbar als bei den meisten Konkurrenten. Lediglich bei einer direkten Sonneneinstrahlung arbeitet es sich nicht mehr ganz so komfortabel. Mit einer entsprechenden Displayausrichtung kann man diese Komforteinbuße aber leicht beheben und so die Darstellungsqualität wieder sichtbar verbessern.
Der gemessene Kontrast liegt bei 867:1 und sorgt für ein angenehm tiefes Schwarz. Auch die Farben wirken satter und weisen nicht den sonst bei Einsteigerdisplays üblichen blassen Nebelschleier auf. Die Farbraumabdeckung hingegen fällt mit knapp 50 % des sRGB-Farbraums unterdurchschnittlich aus. Eine Vielzahl gebräuchlicher Farben wird dadurch nicht dargestellt und Farbschattierungen bleiben im Verborgenen.
Im Auslieferungszustand bekommt man von Dell ein unkalibriertes Display geliefert. Die Farbgenauigkeit ist schlecht, und auch die sonstigen Messwerte fallen weit vom Ideal ab. mit einem durchschnittlichen DeltaE 2000 von 11,79 bei den Graustufen und einem DeltaE 2000 von 10,64 bei den Mischfarben braucht man an ein farbgenaues Arbeiten gar nicht erst zu denken.
Nach einer Kalibrierung bessert sich das Bild merklich: Graustufenauflösung, RGB-Balance und Gammakurve fallen fast schon perfekt aus. Bei der Farbdarstellung hingegen stellt sich vor allem die geringe Farbraumabdeckung als Bremsklotz dar. Die Grundfarben Blau, Magenta und Rot zeigen weiterhin große Unterschiede zum Ideal auf. Bei den Mischfarben wird dieses Manko recht gut kompensiert und offenbart nur noch bei den Orangetönen auffällige Abweichungen.
Die Blickwinkelstabilität bewegt sich auf gutem IPS-Niveau und bietet aus allen Sichtwinkeln eine stabile Darstellung. Helligkeit- und Farbwiedergabe variieren auch aus steilen Einblickwinkeln nur minimal. Invertierungen oder Farbausbleichungen kommen bei diesem Panel nicht vor.
Leistung
Das Dell Latitude 14 Rugged Extreme ist hierzulande, anders als beispielsweise in den USA, online nur in Teilbereichen frei konfigurierbar. Hier konzentriert man sich stattdessen auf besonders oft von Kunden bestellte Ausstattungsvarianten, die Dell dadurch auch kostengünstiger anbieten kann. Wie gehabt besteht die Möglichkeit, Sonderwünsche bei einer telefonischen Bestellung anzugeben. Die Einstiegskonfiguration, die wir für den Test erhalten haben, verfügt über Intels Core i5-4300U CPU mit integrierter Intel HD Graphics 4400, 8 GB RAM und 256 GB-SSD-Speicher. Die zweite vorkonfigurierte Variante ist mit Intels Core i7-4650U-CPU, einer dedizierten Nvidia Geforce GT 720M, 16 GB RAM und einem 512 GB großen Solid State Drive deutlich besser ausgestattet. An der Kasse verlangt Dell dafür etwa 950 Euro netto mehr. Sonderwünsche wie WWAN oder GPS sind hier noch nicht berücksichtigt.
Prozessor
Als CPU verwendet Dell im Testmodell wie bereits erwähnt Intels Core i5-4300U-Prozessor. Dieser hat einen deutlich geringeren Stromverbrauch als normale Standard-CPUs und produziert dadurch auch deutlich weniger Abwärme. In der Thermal-Design-Power (TDP) von 15 Watt sind bereits Grafik, RAM-Controller und Chipsatz enthalten. Die Taktfrequenz bewegt sich je nach Lastanforderung zwischen 1,9 und 2,9 GHz und bedient zudem bis zu 4 Threads gleichzeitig.
Bei unseren Benchmarktests werden die üblichen Resultate erzielt. Beim Cinebench R11.5 sind es beispielsweise 1,23 Punkte (Single-Thread) und 2,78 Punkte (Multi-Thread), und die wPrime1024m-Berechnung (Multi-Thread) wird in 590 Sekunden absolviert. Im Praxistest ordnet sich der Prozessor ebenfalls wie erwartet in der üblichen Rangfolge ein. Bei der Audiokonvertierung per iTunes von MP3-Files ins AAC-Format wird eine 46-fache Geschwindigkeit erzielt. Unsere Test-CPU positioniert sich damit knapp hinter der Intel Core i7-4600U-CPU eines HP ZBook 14. Für die Umwandlung von Videos stehen dem Dell Latitude 14 Rugged Extreme mit integrierter Intel HD Graphics 4400 zwei Möglichkeiten zur Verfügung. Die klassische Variante, diese Aufgabe mit reiner CPU-Leistung zu bewältigen, braucht deutlich länger als die Abarbeitung durch Intels Quick Sync Video (Engine der Intel HD Graphics 4400). Je nach Videomaterial kann die CPU-Konvertierung bis zu 9 mal länger dauern.
Im Akkubetrieb fällt die Leistungsfähigkeit nicht ab, sondern liefert weiter konstante Ergebnisse. Beim Cinebench R11.5 haben wir beim Multi-Thread-Test zum Beispiel unveränderte 2,78 Punkte, beim PC Mark 8 Work Test 3.893 Punkte (anstatt 3.864 Punkte) und beim PC Mark 8 Creative Test 2.470 Punkte (anstatt 2.482 Punkte) erzielt.
Im Volllastbetrieb (Furmark + Prime95) mit angeschlossenem Netzteil wird der Maximaltakt von anfänglich 2,3 GHz nur wenige Sekunden lang gehalten, bevor das Tool HWinfo eine Taktreduzierung auf 1 GHz anzeigt. Nimmt man die Grafiklast weg, dann erhöht sich die CPU-Geschwindigkeit wieder auf 2,3 GHz. Dell scheint hier sehr restriktive Temperaturgrenzen zu verwenden, um auch unter Extrembedingungen ein funktionsfähiges System garantieren zu können. Wir haben mit dem Energieprofil Maximum Performance/ maximale Lüfterstufen getestet.
System Performance
Die Systemleistung stellt sich recht ausgewogen dar und profitiert in erster Linie von dem schnellen Solid State Drive. Das sorgt für eine flinkes Arbeitsgefühl bei vielen Alltagsaufgaben und macht sich zum Beispiel bei der Boot-Geschwindigkeit oder dem Öffnen von Programmen und Dateien bemerkbar. Die weiteren Leistungskomponenten in Form der Intel Core i5-4300U-CPU mit integrierter Intel HD Graphics 4400, in Kombination mit 8 GB RAM (Dual-Channel), sind für nahezu alle Aufgaben ausreichend schnell aufgestellt. Lediglich wenn es um langatmige Konvertierungen per CPU oder aufwendige 3D-Berechnungen geht, muss man deutliche Abstriche gegenüber leistungsfähigeren Systemen hinnehmen. Beim PC Mark 7 erreicht unsere Testzusammenstellung gute 4.472 Punkte und beim PC Mark 8 Work-Test 3.893 Punkte.
PCMark 7 Score | 4472 Punkte | |
PCMark 8 Home Score Accelerated v2 | 2688 Punkte | |
PCMark 8 Creative Score Accelerated v2 | 2482 Punkte | |
PCMark 8 Work Score Accelerated v2 | 3864 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
Das Solid State Drive von Liteon IT verfügt über eine praxisgerechte Kapazität von 256 GB und überzeugt mit schnellen Transferraten von über 500 MB/s beim Lesen und über 400 MB/s beim Schreiben. Die Zugriffszeiten bewegen sich im hundertstel Millisekundenbereich und geben keinen Anlass zur Kritik. Lediglich die 4k-Werte erreichen kein High-End-Niveau und könnten etwas besser ausfallen.
Grafikkarte
Intels integrierte HD Graphics 4400 verfügt über keinen eigenen Grafikspeicher, sondern ist auf den integrierten Arbeitsspeicher im Shared-Memory-Verfahren angewiesen. Da die verbauten 8 GB auf zwei Module verteilt sind, ist der Dual-Channel-Modus aktiviert. Erst wenn die volle Speicherbandbreite zur Verfügung steht, kann auch die volle Leistungsfähigkeit der integrierten Grafikeinheit abgerufen werden. Die Benchmarkergebnisse liegen im Ergebnis auf dem üblichen Niveau dieser Grafiklösung. Beim 3D Mark Vandale werden zum Beispiel 4.122 Punkte, beim Heaven 2.1 11,4 fps und beim Cinebench R11.5 OpenGL Shading 21,7 fps erreicht. In der Praxis kann man damit unterm Strich sehr viele Aufgaben bewältigen. Lediglich für aufwendige 3D-Spiele oder 3D-Konstruktionsaufgaben ist diese Lösung kaum geeignet.
Recht ordentlich fällt auch die OpenCL Leistung bei der Abarbeitung aufwendiger Licht-Schatten-Berechnungen aus. Beim Luxmark 2.0-Test werden 257 Punkte (Sala) und 164 Punkte (Room) erzielt.
Im Akkubetrieb haben wir keine Leistungsreduzierung festgestellt. Hier erzielen die Tests nahezu identische Resultate.
3DMark 06 Standard Score | 5990 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 4122 Punkte | |
3DMark Ice Storm Standard Score | 42883 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 4613 Punkte | |
3DMark Fire Strike Score | 627 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Abgesehen davon, dass diese Geräteklasse eher selten zum Spielen verwendet wird, beleuchten wir dennoch auch dieses mögliche Einsatzgebiet. Zur Entspannung oder in kleinen Pausen könnte selbst der eifrigste Profi mal dem einen oder anderen Spielchen erliegen. Für viel mehr als genügsamere Titel wie World of Warcraft, Anno 2070 oder Diablo III in niedrigen oder mittleren Einstellungen reicht die Leistungsfähigkeit sowieso nicht. Dadurch bleiben zahlreiche Details und Grafikeffekte, von denen viele Spiele leben, im Verborgenen. Auf Dauer sorgt das nicht unbedingt für übermäßigen Spielspaß.
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
World of Warcraft (2005) | 169 | 94 | 23 | 9 |
Anno 2070 (2011) | 54 | 25 | 14 | 8 |
Diablo III (2012) | 62 | 39 | 33 | 18 |
Diablo III | |
1920x1080 High AA:on (nach Ergebnis sortieren) | |
Dell Latitude 14 7414 Rugged Extreme | |
Asus F75VC-TY088H | |
1366x768 High AA:on (nach Ergebnis sortieren) | |
Dell Latitude 14 7414 Rugged Extreme | |
Asus F75VC-TY088H | |
1366x768 Medium / low (nach Ergebnis sortieren) | |
Dell Latitude 14 7414 Rugged Extreme | |
Asus F75VC-TY088H | |
1024x768 Low / off (nach Ergebnis sortieren) | |
Dell Latitude 14 7414 Rugged Extreme | |
Asus F75VC-TY088H |
Anno 2070 | |
1920x1080 Very High Preset AA:on AF:4x (nach Ergebnis sortieren) | |
Dell Latitude 14 7414 Rugged Extreme | |
1366x768 High Preset AA:on AF:2x (nach Ergebnis sortieren) | |
Dell Latitude 14 7414 Rugged Extreme | |
Lenovo IdeaPad S500 Touch 59372927 | |
Asus F75VC-TY088H | |
1366x768 Medium Preset AA:on (nach Ergebnis sortieren) | |
Dell Latitude 14 7414 Rugged Extreme | |
Lenovo IdeaPad S500 Touch 59372927 | |
Asus F75VC-TY088H | |
1024x768 Low Preset (nach Ergebnis sortieren) | |
Dell Latitude 14 7414 Rugged Extreme | |
Lenovo IdeaPad S500 Touch 59372927 | |
Asus F75VC-TY088H |
World of Warcraft | |
1920x1080 ultra Preset AA:4 AF:16 (nach Ergebnis sortieren) | |
Dell Latitude 14 7414 Rugged Extreme | |
1280x1024 high (nach Ergebnis sortieren) | |
Dell Latitude 14 7414 Rugged Extreme | |
1024x768 med (nach Ergebnis sortieren) | |
Dell Latitude 14 7414 Rugged Extreme | |
Lenovo IdeaPad S500 Touch 59372927 | |
800x600 low AA:0x AF:0x (nach Ergebnis sortieren) | |
Dell Latitude 14 7414 Rugged Extreme | |
Lenovo IdeaPad S500 Touch 59372927 |
Emissionen
Geräuschemissionen
Dells Latitude 14 Rugged Extreme ist ein dauerhaft leises Arbeitsgerät. Bei wenig Last ist es nicht hörbar und bei mittlerer oder voller Auslastung produziert es einen maximalen Schalldruckpegel von 31,7 dB(A). Dabei haben wir schon das Profil mit maximalen Lüfterstufen gewählt.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 27.8 / 27.8 / 27.8 dB(A) |
HDD |
| 27.8 dB(A) |
Last |
| 31.7 / 31.7 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: PCE-322A (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Die leise Arbeitsweise des Testmodells führt nicht zu auffälligen Gehäusetemperaturen. Hier wirkt sich die recht rigide Leistungsdrosselung bei gleichzeitiger Belastung von Grafik und Prozessor effektvoll aus und sorgt dafür, dass wir maximal 40,1 °C am Unterboden und 40,7 °C im Bereich des Luftauslass messen können. Hier ist also auch für Extrembedingungen noch genügend Spielraum, damit das System stabil arbeiten kann und keinen frühzeitigen Hitzetod stirbt.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 40.7 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 34.3 °C (von 21.2 bis 62.5 °C für die Klasse Office).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 40.1 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.8 °C).
(±) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 32.8 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 29.5 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich erreichen maximal 35.7 °C und damit die typische Hauttemperatur und fühlen sich daher nicht heiß an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 27.6 °C (-8.1 °C).
Lautsprecher
Die Soundausgabe ist für ein professionell ausgerichtetes Arbeitsgerät erstaunlich gut. Die sonst oft höhenlastig ausfallende Soundcharakteristik ist hier sehr viel ausgewogener und profitiert von einem ordentlichen Anteil an Mitten und Bässen. Die Höhen zeigen sich nur minimal dominant, und ein Verzerren bei hohen Lautstärken ist nicht zu erkennen. Externe Erweiterungen können wie üblich per 3,5-mm-Klinke, USB oder HDMI angeschlossen werden.
Energieverwaltung
Energieaufnahme
Der netzseitig gemessene Stromverbrauch bewegt sich je nach Lastzustand zwischen 9,5 Watt und 54,6 Watt. Der Maximalwert ist aber nur kurze Zeit messbar, da bei einer gleichzeitigen Beanspruchung von CPU und GPU schnell eine Drosselung der CPU-Leistung einsetzt. Hierbei pendeln sich die Taktfrequenz des Prozessors bei 1 GHz und die Leistungsaufnahme bei 39,6 Watt ein. Der dem Testgerät mitgelieferte Akku verfügt über eine Kapazität von 65 Wh und bietet damit eine für diese Geräteklasse übliche Standardgröße. Wie bereits im Kapitel Zubehör angesprochen, bietet Dell noch ein Modell mit 95 Wh Kapazität und zwei weitere Alternativen mit besonders langer Lebensdauer an.
Aus / Standby | 0.5 / 0.9 Watt |
Idle | 9.5 / 16.3 / 16.7 Watt |
Last |
45.2 / 54.6 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 870 ISO kalibriert |
Akkulaufzeit
Die möglichen Akkulaufzeiten ermitteln wir wie gehabt durch unsere verschiedenen Testszenarien. Beim Battery Eater Readers Test (maximal mögliche Laufzeit, minimale Displayhelligkeit, maximales Energiesparen, alle zusätzlichen Verbraucher aus) hält das Testmodell respektable 8:25 Stunden durch. Da man mit einer Displayhelligkeit von 1 cd/m² kaum praxisgerecht arbeiten kann, ist diese Laufzeit jedoch lediglich als theoretischer Maximalwert einzuordnen. Mit einer Displayhelligkeit von 163 cd/m² beim Video- und WLAN-Test fallen die Ergebnisse schon deutlich repräsentativer aus und sollten einen guten Anhalt für tatsächlich erzielbare Laufzeiten bieten. Mit 6:57 Stunden und 5:28 Stunden hat man hier eine solide Basis, bis man das nächste Mal eine Steckdose aufsuchen muss. Deutlich schneller leert sich der Akku dann im Volllastszenario (Battery Eater Classic Test, minimal mögliche Laufzeit, Höchstleistungsprofil, alle Verbraucher an, maximale Displayhelligkeit). Die auch hier eintretende CPU-Drosselung kann den Energieverbrauch zwar etwas zügeln, über 1:28 Stunden kommen wir aber dennoch nicht hinaus. Mit dem größeren 95-Wh-Akku sollten sich alle Laufzeiten um etwa 1 Drittel verlängern lassen.
Fazit
Dells Latitude 14 Rugged Extreme ist ein Spezialgerät für besondere Einsatzsituationen und ausgefallene Einsatzorte. Der vergleichsweise extrem hohe Preis ergibt sich aus den zahlreichen Zertifizierungen, den besonderen Gehäuseeigenschaften und den nicht alltäglichen Ausstattungsdetails.
Unter dem Strich können wir bis auf das sehr zickig agierende Touchpad und das für manche Bedürfnisse etwas grob auflösende Display keine wesentlichen Kritikpunkte ausmachen.
Die sonstigen Displayeigenschaften sind hervorragend und genügen vor allem dem Anspruch, auch unter freiem Himmel eine praxisgerechte Arbeitsgrundlage zu liefern. Die Tastatur, die Stift- und Fingereingabe und die Gehäusekonstruktion sind sehr gut umgesetzt und festigen damit die Arbeitsgrundlage unter widrigen Bedingungen.
Ebenfalls beachtlich fallen die Akkulaufzeiten aus, die für viele Einsatzszenarien genügen sollten und damit ein gutes Maß an Mobilität bieten. Dass man bei dieser Produktkategorie eine lange Garantiezeit, sehr gute Wartungs- und Aufrüstmöglichkeiten sowie umfangreiche Supportoptionen geboten bekommt, kann man ohne weiteres als Selbstverständlichkeit ansehen.
Aus der Natur der Sache heraus muss man jedoch einige Kompromisse hinsichtlich der Leistungsfähigkeit eingehen. Grundsätzlich reicht die Performance für eine Vielzahl von Aufgaben mehr als aus. Sobald man jedoch Grafik und CPU voll auslastet, greift eine Leistungsdrosselung, um die Hitzeentwicklung in einem möglichst niedrigen Rahmen zu halten.
Insgesamt stellt das Dell Latitude 14 Rugged Extreme ein rundes Paket dar, das sich in der Summe der Eigenschaften kaum vor Alternativen fürchten muss. Insbesondere unter den speziell rauen Bedingungen kommen die Kerneigenschaften zur Geltung und heben das Spezial-Notebook von der sonstigen Notebook-Konkurrenz sichtlich ab.