Test Cube i9 Tablet - Windows 10 und Core-m3
Gehäuse
Das große Tablet hinterlässt einen guten Eindruck. Die Rückseite aus Aluminium sieht hochwertig aus und greift sich gut an. Das Design lehnt sich ganz klar an der Surface Linie von Microsoft an. Verwindungssteifigkeit ist gut, jedoch gibt es leise Knarrgeräusche bei Verwindungen. Verarbeitung und Spaltmaße sind gut, man merkt hier keine großen Sparmaßnahmen um den günstigen Preis zu halten.
Der integrierte Standfuß lässt sich, wie beim alten Surface Pro 2, in 2 Positionen arretieren und funktionierte im Test einwandfrei.
Ausstattung
Die beiden integrierten Webcams eigenen sich eigentlich nur für anspruchslose Videotelefonie und zum Abfotografieren von Rechnungen. Für diese Zwecke liefern sie jedoch akzeptable Resultate.
Alle Anschlüsse beim Cube i9 befinden sich auf der linken Seite. Erfreulich ist der seperate Stromanschluss und auch die Möglichkeit das Tablet per USB-C zu laden. Der im USB-C Port integrierte HDMI Ausgang ist jedoch problematisch. Adapterkabel sind teuer und funktionieren eventuell nicht (siehe den Test des Dell Docks von Techtablets.com, wo HDMI und DisplayPort nicht funktionierten).
Kommunikation
Beim integrierten WLAN Modul spart Cube leider etwas. Man findet leider kein modernes 802.11ac WiFi Modul, sondern nur das Realtek RTL8723B USB 2.0 Modul, welches im Test mit dem Linksys EA8500 per 802.11n maximal 90 MBit/s übertragen hat. Anfangs im Test kam es auch öfters zu Verbindungsabbrüchen, die aber später nicht mehr vorkamen. Mit gemessenen 45 MBit/s 1m vor dem Router im standardisierten Test bleibt es deutlich hinter aktuellen AC WLAN Notebooks, Tablets und Smartphones. Im Vergleich zu Einstiegsgeräten erreicht es jedoch die üblichen Datenraten.
Sicherheit
Für Windows 10 bietet der Core-m3 TPM 2.0 Funktionen, die im BIOS auch erwähnt werden (per ESC Taste mit angeschlossener Tastatur beim Booten erreichbar).
Zubehör
Als Zubehör bietet Cube ein dem Surface Pro ähnliches Tastaturdock an. Der von Gearbest ebenfalls verlinkte Stift, ist jedoch lediglich ein normaler kapazitiver Pen für Touchscreens. Druckstufen werden von unserem Testgerät nicht unterstützt.
Garantie
Gearbest bietet für seine Produkte eine einjährige Garantie die auch für das Cube i9 gilt.
Wartung
Die Aluminiumrückseite des Cube i9 ist mit 6 Torx (4er) Schrauben gesichert. Danach lässt sich die Schale mit etwas Geschick und einem Plastik-Spudger abhebeln (von unten am besten). Teilweise zerkratzt man hier jedoch den Kunststoffrahmen leicht. Danach hat man direkten Zugriff auf den verschraubten Akku.
Networking | |
iperf Server (receive) TCP 1 m | |
Apple MacBook 12 (Early 2016) 1.1 GHz | |
Cube i9 | |
MSI CX61 2QC 2970M MS-16GD | |
iperf Client (transmit) TCP 1 m | |
Apple MacBook 12 (Early 2016) 1.1 GHz | |
NVIDIA Shield Tablet LTE P1761 (Hinum) | |
Motorola Moto X Play (Hinum) | |
MSI CX61 2QC 2970M MS-16GD | |
Cube i9 | |
Chuwi Hi12 |
Eingabegeräte
Tastatur
Cube setzt beim i9 die normale Windows 10 On-Screen-Tastatur ein. Diese ist dank des großzügigen 12-Zoll-Touchscreens gut zu bedienen und bietet ein ordentliches Layout.
Die physischen Lautstärketasten und der Einschalter sind von durchschnittlicher bis guter Qualität. Auffällig ist jedoch die berührungssensitive Windows Taste, diese wird auch bei manchen Verwindungen bzw. Berührungen am Rand des Tablets ausgelöst. Wohl ein Hardwareproblem unseres Samples.
Touchscreen
Der Multi-Touchscreen bietet eine sehr gute Genauigkeit im Test. Der von uns ebenfalls bestellte Stift ist zwar ein herkömmlicher kapazitiver Stylus und funktioniert daher auf allen Touchscreens, zeigt jedoch gut die Genauigkeit des Bildschirms. In Paint sind die Linien immer unter der Spitze. Die Reaktionszeiten sind ebenfalls nicht schlecht, jedoch auch nicht sonderlich gut. Bei der Fingerbedienung verschluckte der Touchscreen nur selten Eingaben. Nachdem wir die vom Hersteller aufgebrachte Displayschutzfolie abgenommen haben, subjektiv etwas weniger. Insgesamt hinterlässt der Touchscreen einen guten Eindruck.
Display
Das 12,2-Zoll-IPS-Panel hört auf den Namen KDC0000 (ID) und löst mit 1920 x 1200 Pixeln im Format 16:10 auf. Die Oberläche des Displays ist körnig, wie man auf der Mikroskopaufnahme sehen kann, jedoch nicht wirklich matt. Mit durchschnittlich 260 Candela Helligkeit ist unser Testexemplar nicht sonderlich hell. Erfreulich jedoch, dass dies im Akkubetrieb so bleibt. Für den Ausseneinsatz ist die Kombination von spiegelndem Display und 260 Candela nicht ideal, aber in schattigen Bereichen ausreichend. Die Kontrastrate ist dank geringem Schwarzwert gut. Mit 6 cd/m2 lässt sich die Hintergrundbeleuchtung auch sehr stark dimmen um z.B. im Dunklen angenehm lesen zu können.
Die Ausleuchtung ist mit 77% nicht sonderlich gut, das Display wird von oben nach unten klar dunkler. Auch ist ein leichtes Backlight-Bleeding am rechten Rand bei dunklen Hintergründen sichtbar. Dies ist jedoch bei normaler Desktopnutzung nicht störend. Unser Testgerät zeigt jedoch auch eine kleinen Fehler bei der Hintergrundfolie die das Licht gleichmäßig verteilen soll. Daher ist im zentralen Bereich ein kleiner hellerer Fleck zu sehen - nicht schön, aber wahrscheinlich nicht bei jedem Gerät.
Im Gegensatz zum Surface Pro 4 ist der Touchscreen jedoch nicht direkt verklebt, wodurch ein sichtbarer Abstand zur Front bleibt. Der Abstand ist zwar deutlich geringer als beim Chuwi Hi12 z.B., aber immer noch deutlich sichtbar.
|
Ausleuchtung: 77 %
Helligkeit Akku: 263 cd/m²
Kontrast: 939:1 (Schwarzwert: 0.28 cd/m²)
ΔE Color 4.1 | 0.5-29.43 Ø4.91
ΔE Greyscale 3.8 | 0.5-98 Ø5.2
76.2% sRGB (Argyll 1.6.3 3D)
57.7% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
65.1% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
88.7% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
65.7% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 2.25
Response Times | |
Response Time Grey 50% / Grey 80% | |
HP Spectre x2 12-a003ng K3D42EA (16, 31) | |
Microsoft Surface Pro 4, Core m3 (17.2, 28.8) | |
Cube i9 (16.4, 20.8) | |
Lenovo ThinkPad X1 Tablet (11.2, 17.2) | |
Chuwi Hi12 (11.6, 16.4) | |
Acer Aspire Switch 12S SW7-272-M3A0 (10, 15) | |
Lenovo Yoga 700-11ISK (13, 10) | |
Response Time Black / White | |
Microsoft Surface Pro 4, Core m3 (6, 25.2) | |
HP Spectre x2 12-a003ng K3D42EA (5, 21) | |
Cube i9 (9.2, 14.8) | |
Lenovo Yoga 700-11ISK (11, 8) | |
Acer Aspire Switch 12S SW7-272-M3A0 (4, 14) | |
Lenovo ThinkPad X1 Tablet (3.6, 14) | |
Chuwi Hi12 (5.2, 10.8) | |
PWM Frequency | |
Lenovo ThinkPad X1 Tablet (49) | |
Cube i9 (99, 255) | |
Microsoft Surface Pro 4, Core m3 (50) | |
Lenovo Yoga 700-11ISK (70) | |
HP Spectre x2 12-a003ng K3D42EA | |
Chuwi Hi12 | |
Acer Aspire Switch 12S SW7-272-M3A0 |
* ... kleinere Werte sind besser
Im Auslieferungszustand ist die Farbechtheit des Panels nicht schlecht. Die Graustufen weichen zwar sichtbar, aber nicht deutlich vom Ideal ab. Dies zeigt auch der dE2000 Wert von 3,8. Bei den Farben weichen vor allem die roten Testwerte deutlich ab. Hier kommt es zu deutlich sichtbaren Unterschieden. Der Durchschnitt ist aber mit 4,1 nicht schlecht.
Leider setzt Cube beim i9 zur Reduzierung der Helligkeit auf PWM mit der relativ geringen Frequenz von 200 Hertz. Nur bei der maximalen Helligkeit von 100% und 260 cd/m2 bleibt die Hintergrundbeleuchtung konstant. Dies sieht man auch wenn das Display mit 120 fps gefilmt wird. Für empfindliche Personen ist das Cube i9 als Arbeitsgerät daher nicht geeignet. Augenschmerzen und Kopfweh könnten bei langer Nutzung mit reduzierter Helligkeit folgen.
Die Reaktionszeiten des Displays sind für ein IPS Panel gut, im Vergleich mit Gaming Desktops natürlich schwach (hier werden 5ms angestrebt).
Reaktionszeiten (Response Times) des Displays
↔ Reaktionszeiten Schwarz zu Weiß | ||
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24 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 9.2 ms steigend | |
↘ 14.8 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind gut, für anspruchsvolle Spieler könnten der Bildschirm jedoch zu langsam sein. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.1 (Minimum) zu 240 (Maximum) ms. » 50 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten schlechter als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (20.9 ms). | ||
↔ Reaktionszeiten 50% Grau zu 80% Grau | ||
37.2 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 16.4 ms steigend | |
↘ 20.8 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind langsam und dadurch für viele Spieler wahrscheinlich zu langsam. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.165 (Minimum) zu 636 (Maximum) ms. » 50 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten schlechter als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (32.8 ms). |
Bildschirm-Flackern / PWM (Pulse-Width Modulation)
Flackern / PWM festgestellt | 200 Hz | ≤ 99 % Helligkeit | |
≤ 255 cd/m² Helligkeit | |||
Das Display flackert mit 200 Hz (im schlimmsten Fall, eventuell durch Pulsweitenmodulation PWM) bei einer eingestellten Helligkeit von 99 % (255 cd/m²) und darunter. Darüber sollte es zu keinem Flackern kommen. Die Frequenz von 200 Hz ist relativ gering und daher sollte es bei sensiblen Personen zu Problemen wie Flackern oder Augenbeschwerden führen. Die Helligkeitsschwankungen traten im Test auch bei hoher Helligkeit auf und betrifft daher die meisten Anwendungsfälle. Im Vergleich: 53 % aller getesteten Geräte nutzten kein PWM um die Helligkeit zu reduzieren. Wenn PWM eingesetzt wurde, dann bei einer Frequenz von durchschnittlich 8705 (Minimum 5, Maximum 343500) Hz. |
Dank IPS-Technologie bleiben die Farben aus allen Betrachtungswinkeln stabil. Hier gibt es keinen Grund für Beschwerden.
Leistung
Das Cube i9 nutzt als SoC den aktuellen Skylake Core-m3 Prozessor mit integrierter Grafikkarte. Dieser kann auf 4 GB (LP)DDR3-1866 10-10-10-28 CR1 im Dual-Channel Betrieb (laut Everest) zurückgreifen. Mit 25.000 - 27.000 MB/s im Lese-, Schreib- und Kopierbenchmark von AIDA64 behauptet sich der Speicher gut. Lediglich die Latenz von 129 ns ist schwach. Im Vergleich zum HP EliteBook Folio G1 sind die Transferraten ähnlich, die Latenz ist beim EliteBook mit 112ns etwas besser. Im Vergleich mit einem Broadwell basierenden Quad-Core i7-5700HQ im MSI GP52 mit DDR3-1600 (Dual-Channel) schlägt sich der Speicher beim Transfer sehr gut (23.000 MB/s im Lesetest z.b.), bei der Latenz ist der normale DDR3 Speicher aber deutlich schneller mit 71ns.
Prozessor
Die Prozessorleistung des passiv gekühlten Core m3-6Y30 ist besonders im Vergleich mit den üblichen Atom Prozessoren sehr gut. Das Konzept die Hitze per Wärmepads zum Alugehäuse zu leiten klappt anscheinend ausreichend gut, wenn man die Leistung über mehrere Durchgänge im Cinebench 15 betrachtet. Im Netz gibt es jedoch bereits Anleitungen zur Verbesserung der Kühlung durch Kupferstück und Wärmeleitpaste (siehe das Youtube Video von Scott Roebuck).
Verglichen mit der Konkurrenz mit gleicher CPU, fällt das Cube i9 etwas zurück. Microsoft und Samsung können in ihren Premium Tablets im Multi-Threaded Test leicht, im Single-Threaded deutlich bessere Scores verbuchen.
System Performance
Die Systemleistung messen wir mit dem Home Test des PCMark 8. Verglichen mit anderen Skylake basierenden Core-M Notebooks und Tablets schlägt sich das Cube i9 gut. Das Zenbook UX305CA ist das schnellste 6Y30 Gerät im Test und führt mit 8%. Generell das schnellste Gerät ist das Dell Latitude 13 7370 mit 6Y57 und 16% Vorsprung. Das MacBook 12 und das Surface Pro 4 mit Core m3 können beide ganz knapp abgehängt werden (97% und 92% der Leistung). Das Galaxy Tab Pro S W700N ist mit nur 84% das Schlusslicht.
Verglichen mit anderen Windows Tablets schlägt sich das i9 hervorragend und ist praktisch gleich schnell wie das Latitude 11 5175 mit Core m5-6Y57. Das Chuwi Hi12 als günstiger Konkurrent mit Cherry Trail Atom CPU erreicht lediglich 40% der Leistung im PCMark.
Die Messwerte werden auch von den subjektiven Erfahrungen unterstützt. Der Core m3 ist spürbar schneller als der x5-Z8300 im Chuwi Hi12 oder Vi8. Im täglichen Arbeiten im Web und mit Foto und Video gab es keinerlei Performanceprobleme.
PCMark 8 Home Score Accelerated v2 | 2628 Punkte | |
PCMark 10 Score | 2151 Punkte | |
Hilfe |
JetStream 1.1 - Total Score | |
Cube i9 | |
Apple MacBook 12 (Early 2016) 1.1 GHz | |
Apple MacBook 12 (Early 2016) 1.1 GHz | |
Samsung Galaxy Tab Pro S W700N | |
Samsung Galaxy Tab Pro S W700N |
Octane V2 - Total Score | |
Microsoft Surface Pro 4, Core i5, 128GB | |
Apple MacBook 12 (Early 2016) 1.1 GHz | |
Apple MacBook 12 (Early 2016) 1.1 GHz | |
Cube i9 | |
Samsung Galaxy Tab Pro S W700N |
* ... kleinere Werte sind besser
Massenspeicher
Die verbaute M.2 SSD von Foresee gehört definitiv nicht zu den schnellsten SATA SSDs am Markt sondern reiht sich eher am unteren Ende ein. Im Vergleich zu den verbauten eMMC Speicherchips in den Atom Tablets (welche meist an AS SSD scheitern), kann das Foresee Laufwerk aber deutlich punkten. Klassische HDDs werden ebenfalls deutlich abgehängt. Dank erreichbaren M.2 Slot kann man die SSD auch relativ einfach gegen eine schnellere und größere austauschen.
Grafikkarte
Für die Grafikausgabe ist beim Core M3 die integrierte Intel HD Graphics 515 zuständig. Diese taktet im Test mit bis zu 797 MHz, bei längerer Last liegen jedoch eher 500 MHz an. Wie bei allen Core-M Geräten ist die Leistung stark vom eingestellten TDP und den erreichten Temperaturen abhängig. Wie auch bei unseren Prozessortests, kann das Cube i9 in den Grafiktests nicht mit anderen Core M3 Vertretern aus dem Premiumlager mithalten. Das ältere Surface Pro 3 oder Atom basierende Surface 3 werden jedoch deutlich abgehängt.
3DMark 06 Standard Score | 5919 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 958 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 4152 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Anspruchsvolle Spiele sind klarerweise nicht das Einsatzgebiet des Core-m3 mit integrierter Grafik. Anspruchslose 3D Games wie League of Legends oder das getestete World of Warships lassen sich in minimaler Detailstufe jedoch spielen.
min. | mittel | hoch | max. | |
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The Witcher 3 (2015) | 7.2 | |||
Dota 2 Reborn (2015) | 48 | 25.4 | 9.4 | 8.1 |
World of Warships (2015) | 32 | 23.6 | ||
Overwatch (2016) | 21.7 | |||
Mirror's Edge Catalyst (2016) | 11.4 | |||
Farming Simulator 17 (2016) | 48 | 24.1 | 10.1 | |
Rocket League (2017) | 30.1 | 10.7 | ||
Dirt 4 (2017) | 26.6 | |||
Team Fortress 2 (2017) | 48 | 36 | 24 | |
X-Plane 11.11 (2018) | 14.4 | |||
FIFA 19 (2018) | 21 (slow gameplay) |
Emissionen
Geräuschemissionen
Dank lüfterloser Bauweise hat man vom Cube i9 kein Lüfterrauschen zu befürchten. Unser Testgerät leidet jedoch unter hörbarem Transistorpfeifen in manchen Lastzuständen. Dieses ist nur in sehr leisen Umgebungen hörbar, könnte aber manche Nutzer stören.
Temperatur
Die von uns gemessenen Oberflächentemperaturen bleiben in allen Lastzuständen unkritisch. Die Temperaturen im Extremtest sind auch nicht als praxisfern einzustufen. Während "The Witcher 3" lief, erreichten die Oberflächen fast das Niveau unseres Tests (-1°C im Schnitt).
Auch die internen Temperaturen bleiben harmlos. Während "The Witcher 3" laufen die CPU Kerne mit knapp 800 MHz und 59°C. Die Grafikeinheit mit 450-500 MHz und 61°C. Dies bleibt auch nach über 40 Minuten so. In der Cinebench 15 Schleife erreichen die CPU Kerne immer noch unkritische 70°C und laufen anfangs mit 2 GHz und später mit 1,7 - 1,8 GHz. Auch im Extremlasttest mit Furmark und Prime95 sind die internen Temperaturen unkritisch. Die Taktraten erreichen 500 MHz für die CPU und 300 MHz für die GPU und sind daher auch relativ niedrig.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 39 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 33.7 °C (von 20.7 bis 53.2 °C für die Klasse Tablet).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 41 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 29.7 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30 °C.
Lautsprecher
Die verbauten Stereolautsprecher des Cube i9 Tablets spielen mit gemessenen 74 dB/A durchschnittlich laut und zeigen leider kein homogenes Klangbild. Am Frequenzdiagramm unten sieht man zwei deutliche Höcker bei 1k und 8k Hz. Ideal wäre eine gerade Linie. Die hervorragenden Lautsprecher des flachen MacBook 12 haben wir zum vergleich daneben abgebildet. Sie spielen deutlich bessere Bässe (tiefe Frequenzen unterhalb von 250 Hz), sind lauter und deutlich linearer.
Der Headsetanschluss rauscht leise, für Audiophile nicht ideal, anspruchslosere Nutzer werden kein Problem damit haben.
Loudspeakers - Pink Noise | |
Apple MacBook 12 (Early 2016) 1.1 GHz (10.2) | |
Chuwi Hi12 | |
Cube i9 | |
Microsoft Surface Pro 4, Core i5, 128GB (19.2) |
Energieverwaltung
Energieaufnahme
Wie für den Core-m typisch ist der maximale Stromverbrauch nur kurz messbar. Beim Start von Prime95 wurden ca. 12 Sekunden 22,1 Watt aus der Steckdose gezogen. Danach fällt er permanent auf 15 Watt. So kommt es zur interessanten Gegebenheit das der 3DMark 06 Grafiktest im Schnitt 18,6 Watt (anfangs ebenfalls 22 Watt für wenige Sekunden, danach 18 Watt) benötigt, bei maximaler Last von Furmark und Prime95 gemittelt aber nur 16,3 Watt benötigt werden.
Das Netzteil alleine benötigt nur 0,16 Watt, ist es jedoch mit dem Gerät verbunden (ohne Laden des Akkus) werden 0,7 Watt aus der Steckdose gezogen. Dies ist vergleichbar mit dem Wert im Standby (0,8 Watt). Ein ausschalten des Tablets zahlt sich also nur aus, wenn man es auch vom Netzteil trennt.
Aus / Standby | 0.65 / 0.78 Watt |
Idle | 4.6 / 9.6 / 9.6 Watt |
Last |
18.6 / 16.3 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Metrahit Energy |
Akkulaufzeit
Die Akkulaufzeiten sind für ein Tablet dieser Größe nicht gerade berauschend. Verglichen mit allen getesteten Tablets liegt das Cube i9 an drittletzter Stelle (vor dem Panasonic FZ-M1 und dem kleinen Chuwi Vi8 8-Zoll-Tablet). Die Premium-Konkurrenz hat in dieser Klasse deultich mehr zu bieten. Das Galaxy Tab Pro S W700N schafft eine doppelt so lange Laufzeit. Für längere Flüge oder Arbeitstage muss man das Netzteil oder einen externen Zusatzakku also einplanen.
Fazit
Pro
Contra
Das Cube i9 ist ein günstiges Windows 10 Tablet aus China. Der verbaute Core M3-6Y30 mit 4 GB RAM und M.2 SSD versprechen ausreichend Leistung. In der allgemeinen System- und Browserleistung kann das Tablet überzeugen. Bei den Prozessor- und Grafikkartenbenchmarks fällt es jedoch etwas zurück im Vergleich zu anderen M3 Geräten. Hier ist die Kühlung wohl etwas zu günstig ausgelegt. Atom basierte Tablets wie das deutlich teurere Surface 3, kann es aber mit Leichtigkeit hinter sich lassen.
Materialien und Verarbeitung sind eigentlich gut gelungen. Unser Exemplar hat jedoch zwei Probleme, welche eine kleine Abwertung zur Folge haben. Das Display gefällt mit guten Eigenschaften, nur das eingesetzte PWM zur Regulierung der Helligkeit könnte manche User stören. Da Cube auf einen Lüfter verzichtet ist das Gerät eigentlich lautlos, nur in manchen Lastzuständen sind in sehr leisen Umgebungen Transistorgeräusche zu vernehmen.
Insgesamt hinterlässt das Cube i9 eigentlich einen guten Eindruck. Es ist ein flottes Windows Tablet zum günstigen Preis. Man sollte jedoch keine Probleme mit PWM gedimmten Lichtern haben. Derzeit ist das Cube i9 um 398 Euro bzw. 500 Dollar inklusive Versand bei Gearbest erhältlich. Einrechnen sollte man beim Kaufpreis jedoch auch Zollkosten (61 Euro in unserem Fall) und eventuelle Versandkosten im Schadensfall.
Im Vergleich zum Microsoft Surface Pro 4 (m3) muss man also an praktisch allen Ecken Abstriche machen. Der Bildschirm ist schlechter, bietet keine Stiftunterstützung, die Leistung ist trotz gleichem Prozessor etwas geringer, genauso wie die Akkulaufzeit. Auch das Gehäuse bietet mit dem flexibleren Standfuß mehr Optionen und ist besser verarbeitet. Ob dies jedoch einen praktisch doppelt so hohen Preis (ab 850 Euro derzeit) Wert ist, muss jeder selbst entscheiden.
Cube i9
- 08.06.2016 v5.1 (old)
Klaus Hinum