Test Chuwi Vi8 Plus CWI519 - Billiges Windows Tablet aus China
Unter 100 Euro für ein vollwertiges Windows 10 Tablet mit aktueller Intel Technik? Dies ist mit dem Chuwi Vi8 aus China möglich. Im Aktionszeitraum verkauft der Onlinehändler Gearbest.com das Einstiegsgerät um nur 86,08 Euro inklusive Versand. Dafür erhält man verlockende Specs wie ein 1280x800 IPS Touchdisplay, Intel Atom x5-Z8300 SoC, 2 GB RAM und 32 GB ROM. Selbst mit dem regulären Preis von etwa 120 Euro inklusive Versand, muss sich das Tablet nur mit älteren Z3735 Tablets vergleichen. Hier wären z.B. folgende 8-Zoll-Windows-Konkurrenten in unseren Tests aufzuzählen:
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Details
Gehäuse
Das Chuwi Vi8 kommt im schlichten Kunststoffgehäuse mit aufgeklebten und geschraubten Metallleisten auf den Seiten als optischer Akzent. Die schraffierte Kunststoffrückseite greift sich gut an, ist jedoch nicht sonderlich kratzfest. Die Stabilität setzt zwar keine Maßstäbe, geht aber durchaus in Ordnung. Die Spaltmaße sind gleichmäßig und nur die serienmäßig aufgebrachte Displayschutzfolie zeigt einen kleine Mangel, nämlich zwei kleine Luftbläschen außerhalb der Anzeigefläche. Die zwei Tasten bieten einen gut definierten Druckpunkt und sitzen fest im Gehäuse. Eine orange LED rechts neben der Frontkamera zeigt an ob das Gerät geladen wird bzw. mit Strom versorgt ist. Leider nervt das Blinken etwas bei der Benutzung.
In HWInfo finden wir übrigens einen Hinweis auf das Barebone und den Produzenten. Hier ist die Rede von einem Hampoo HC080. Auf der Hampoo Website findet man dann auch passende Daten dafür, wobei hier auch noch von einem GSM Modem (optional?) die Rede ist.
Insgesamt eine sehr ordentliche Vorstellung, wenn man den Preisbereich rund um 100 Euro berücksichtigt.
Ausstattung
Bei 8-Zoll-Tablets ist die Anschlussausstattung üblicherweise etwas eingegrenzt. Das Chuwi Vi8 Plus bietet hier mit dem kombinierten Strom und USB Stecker, Headset-Port, Micro HDMI (1.4, maximal 1080p) und Micro SD Port sogar etwas mehr als manche andere Tablets in dieser Größenkategorie. Der USB Stecker ist als neuer Type-C ausgeführt, wodurch man ihn nicht falsch herum einstecken kann - sehr praktisch. Da der Standard jedoch noch sehr neu ist, erhält man nur wenig Zubehör dafür. Als kombinierter Port für Daten und Strom und einziger USB Port ist man ausserdem beim Anschluss von Peripherie eingeschränkt. So hat man mit normalen USB Adaptern nur die Wahl zwischen Akku laden und externem Speichermedium zum Beispiel. Der Micro-SD Steckplatz auf der Seite lässt sich gut bedienen und eine eingesteckte Karte verschwindet vollständig im Gerät. Leider wurde eine 16 GB Samsung Micro-SD im Test nicht zuverlässig gefunden. Nach dem Standby z.b. war sie immer mal wieder nicht auffindbar von Windows und musste erst herausgenommen und wieder hineingesteckt werden.
Auch der HDMI Port wollte bei unserem Testgerät nicht recht und hatte einen leichten Wackelkontakt. Dies dürfte jedoch nicht auf die Serie umlegbar sein. Einmal eingesteckt (und nicht mehr berührt) funktionierte er im Test, inklusive digitaler Soundausgabe, problemlos.
Bei der Positionierung gibt es keinen Grund zur Klage. Alle Ports befinden sich mit ausreichendem Abstand auf der Oberseite. Durch die automatische Bildschirmausrichtung dank Accelerometer, jedoch kein Problem.
Im Test mit einer sehr schnellen Toshiba microSDXC UHS-I Karte mit 64 GB (maximal 95 MB/s Lese- und 80 MB/s Schreibgeschwindigkeit laut Hersteller) schaffte das Chuwi Vi8 Plus beim Kopieren von 250 Bildern von der SD Karte (jedes Bild 4 MB) im Schnitt 29 MB/s. Damit bleibt es deutlich hinter dem Durchschnitt aller bis jetzt getesteten von 68 MB/s und positioniert sich im unteren Drittel. Es ist jedoch das erste getestete Tablet, billige Einstiegsnotebooks sind meistens kaum besser.
SD Card Reader - average JPG Copy Test (av. of 3 runs) (nach Ergebnis sortieren) | |
Chuwi Vi8 Plus (CWI519) | |
Acer Aspire E5-722-662J | |
Acer Aspire ES1-521-87DN | |
Acer Aspire One Cloudbook 11 AO1-131-C58K |
Kommunikation
Das integrierte Bluetooth 4.0 Modul arbeitete im Test einwandfrei und verband sich zuverlässig mit einer externen Logitech Tastatur und Maus.
Beim WLAN Modul von Broadcom findet man unter Windows leider keine genauere Modellbezeichnung. Es unterstützt 802.11n im 2,4 GHz Bereich (unser 5 GHZ Netz wurde nicht gefunden) und lieferte hier eine gute Leistung. Sowohl Reichweite, gefundene Netze und Datendurchsatz waren sehr gut für ein Tablet. Die Verbindung wurde stets schnell erstellt und wir konnten keine Verbindungsabbrüche während der Tests wahrnehmen.
Zubehör
Im schlichten Karton liegt dem Chuwi Vi8Plus nur ein Netzteil (in unserem Fall mit US Stromstecker) mit USB Type-A zu Type-C Kabel bei. Ein USB Type-C zu Type-A Adapter fehlt leider und muss als Zubehör erworben werden. Eher humorvoll als sinnvoll ist die beigelegte Anleitung, da die Übersetzung doch sehr behelfsmäßig wirkt (siehe Bildgalerie oben).
For the machines in a file or play when power consumption of large game is larger, the temperature of the machine is very high, so please don't long time continuous use machines, avoid the temperature is too high and appear crash etc anomaly.
Wartung
Akku und das Innenleben sind beim Chuwi Vi8 nicht frei zugänglich. Von aussen sieht man lediglich 4 Schrauben welche die zusätzlich verklebte metallene Zierleiste befestigen. Diese scheinen jedoch nicht das Gehäuse zusammenzuhalten. Weitere Versuche haben wir jedoch unterlassen, da sie wohl auch die Aussenhülle beschädigt hätten.
Garantie
Unser Testgerät kam vom chinesischen Onlineshop Gearbest, die auf ihrer Webseite von einer generellen einjährigen Garantie sprechen.
Kameras
Die verbaute Rückkamera ist im Chuwi Tablet leider kaum zu gebrauchen. Unscharf, falsche Farben und geringe Auflösung kennzeichnen die Ergebnisse. Selbst bei perfekten Lichtverhältnissen waren unsere Testbilder unterdurchschnittlich. Überraschenderweise war die Frontkamera für den gedachten Einsatzzweck - Videotelefonie - brauchbar.
Eingabegeräte
Touchscreen
Der verbaute Touchscreen erkannte im Test bis zu 10 Finger einwandfrei und war auch in Paint ohne große Verzögerungen oder Ungenauigkeiten bedienbar. Beim Surfen kam es zwar manchmal zu verzögerten Eingaben, dies könnte jedoch auch an der schwachen CPU und eMMC Leistung liegen (besonders wenn im Hintergrund Windows 10 z.b. den Virenscanner bemüht oder nach Updates sucht).
Tastatur
Als On-Screen-Tastatur kommt beim Chuwi Vi8 Plus das normale Windows 10 Keyboard zum Einsatz. Dieses bietet ein angenehmes Layout und war im Test gut bedienbar. Ab und zu hat man jedoch noch mit Windows 10 Besonderheiten zu kämpfen, dass die Tastatur nicht automatisch erscheint bzw. Teile des Eingabefelds überdeckt. Das funktioniert bei IOS und Android deutlich besser und zuverlässiger.
Display
Trotz des günstigen Preises finden wir im Chuwi Vi8 Plus ein IPS Panel mit der Auflösung von 1280 x 800 Pixeln. Die maximale Helligkeit von 230 cd/m2 im Netzbetrieb und 190 im Akkubetrieb reicht jedoch nur für Innenräume. Dafür ist die Ausleuchtung sehr homogen und der Kontrast dank gutem Schwarzwert sogar sehr gut. Die Messungen fanden übrigens mit der von Haus aus aufgebrachten Displayschutzfolie statt.
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Ausleuchtung: 89 %
Helligkeit Akku: 193 cd/m²
Kontrast: 1064:1 (Schwarzwert: 0.22 cd/m²)
ΔE Color 6.2 | 0.5-29.43 Ø4.92
ΔE Greyscale 5.9 | 0.5-98 Ø5.2
80.2% sRGB (Calman 2D)
77.7% sRGB (Argyll 1.6.3 3D)
51% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
57.8% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
78.1% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
57.3% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 2.53
Response Times | |
Response Time Grey 50% / Grey 80% (nach Ergebnis sortieren) | |
Chuwi Vi8 Plus (CWI519) (24, 26) | |
Response Time Black / White (nach Ergebnis sortieren) | |
Chuwi Vi8 Plus (CWI519) (14, 10.4) | |
PWM Frequency (nach Ergebnis sortieren) | |
Chuwi Vi8 Plus (CWI519) (50, 120) |
* ... kleinere Werte sind besser
Die Farbechtheit ist jedoch nicht sehr besonders. Die meisten Farben driften ins Blaue ab und praktisch alle getesteten Farben des Pantone ColorChecker sind sichtbar unterschiedlich. Fotografen werden also nicht wirklich glücklich mit dem günstigen Anzeigegerät.
Im Aussengebrauch stören Spiegelungen und die mittelmäßige Helligkeit des Touchscreens.
Ein Helligkeitsflackern war im Test unter 50% deutlich feststellbar (PWM). Da hier im Akkubetrieb nur 100 cd/m2 anliegen, ist dies jedoch nicht sehr schlimm, da man meist mit höherer Helligkeit arbeitet. Wie in den Reaktionszeitdiagrammen sichtbar, ist jedoch auch bei maximaler Helligkeit ein leichtes Flackern messbar. Empfindliche Personen könnten hier bei längerer Nutzung also Augenprobleme haben, mir ist subjektiv nichts aufgefallen. Die Reaktionszeiten selbst waren für ein IPS Panel guter Durchschnitt.
Reaktionszeiten (Response Times) des Displays
↔ Reaktionszeiten Schwarz zu Weiß | ||
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24.4 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 14 ms steigend | |
↘ 10.4 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind gut, für anspruchsvolle Spieler könnten der Bildschirm jedoch zu langsam sein. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.1 (Minimum) zu 240 (Maximum) ms. » 53 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten schlechter als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (21 ms). | ||
↔ Reaktionszeiten 50% Grau zu 80% Grau | ||
50 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 24 ms steigend | |
↘ 26 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind langsam und dadurch für viele Spieler wahrscheinlich zu langsam. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.165 (Minimum) zu 636 (Maximum) ms. » 84 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten schlechter als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (32.9 ms). |
Bildschirm-Flackern / PWM (Pulse-Width Modulation)
Flackern / PWM festgestellt | 50 Hz | ≤ 50 % Helligkeit | |
≤ 120 cd/m² Helligkeit | |||
Das Display flackert mit 50 Hz (im schlimmsten Fall, eventuell durch Pulsweitenmodulation PWM) bei einer eingestellten Helligkeit von 50 % (120 cd/m²) und darunter. Darüber sollte es zu keinem Flackern kommen. Die Frequenz von 50 Hz ist sehr gering und daher kann es bei allen Usern zu sichtbaren Flackern, brennenden Augen oder Kopfweh kommen. Die Helligkeitsschwankungen traten im Test nur bei relativ geringer Helligkeit auf, daher kann es z.B. in dunklen Innenräumen zu Problemen kommen. Im Vergleich: 53 % aller getesteten Geräte nutzten kein PWM um die Helligkeit zu reduzieren. Wenn PWM eingesetzt wurde, dann bei einer Frequenz von durchschnittlich 8747 (Minimum 5, Maximum 343500) Hz. |
Dank IPS-Technik muss man beim Ändern der Blickwinkel nur mit einem Helligkeitsverlust, aber keiner Farbverfälschungen rechnen. Hier schlägt sich das Chuwi Tablet gut.
Leistung
Mit modernem 14nm Atom SoC positioniert sich das kleine 8-Zoll Tablet in der Einstiegsklasse der Windows Geräte. Preislich hat es jedoch derzeit nur Konkurrenz von Modellen mit alten Atom Prozessoren. Trotz 64-Bit Prozessor findet man auf dem Chuwi jedoch nur ein 32-Bit Windows 10 vor. Wahrscheinlich Teil der Einschränkung von Microsoft um das Windows kostenlos zu erhalten.
Prozessor
Der verbaute Intel Atom x5-Z8300 ist ein Quad-Core-SoC für Tablets. Er wurde im März 2015 vorgestellt und die Fertigung erfolgt bereits im fortschrittlichen 14 nm Prozess mit FinFETs. Er integriert vier "Airmont" Prozessorkerne mit einer Taktrate von 1,44 - 1,84 GHz. Die Prozessorkerne bieten eine vergleichbare Performance pro Megaherz wie bei der Vorgängergeneration, z.B. dem Atom Z3745. Dies sieht man gut im Cinebench R10 32 Bit Single- und Multi-Test. Der Atom Z3735F im IdeaPad Miix hat eine vergleichbare Performance. Erst die höher getakteten Z8500 und 8700 basierenden Geräte können davonziehen.
System Performance
Beim PCMark 8 Home kann der moderne Intel SoC seine Stärken ausspielen. Der alte Atom Z3735F im IdeaPad Miix 300 wird z.B. deutlich abgehängt. Interessant dass das günstige Chuwi sogar schneller abschneidet als das deutlich teurere Satellite Click 10 mit gleichem SoC. Z8500 und Z8700 Geräte bleiben jedoch noch voran. Für den Vergleich haben wir auch noch einen Einstiegs-Core-M und einen AMD A8-6410 im Vergleich aufgenommen, die jedoch beide deutlich schneller agieren.
Im Alltag lässt sich das Chuwi Tablet meist flüssig bedienen. Manchmal kommt es jedoch zu spürbaren Verzögerungen - meist wenn im Hintergrund noch etwas abgearbeitet wird oder der eMMC Speicher belastet wird. Dies ist in dieser Leistungs-Klasse jedoch als "normal" einzustufen.
PCMark 7 Score | 2220 Punkte | |
PCMark 8 Home Score Accelerated v2 | 1394 Punkte | |
PCMark 8 Work Score Accelerated v2 | 1202 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
Eindeutig gespart wurde beim integrierten eMMC Speicher des Chuwi Tablets. Die gemessenen Schreibraten liegen deutlich unter den Daten anderer (teurerer) Tablets und auch die sequentielle Lesegeschwindigkeit erinnert an längst vergessene HDD Zeiten. Die 32 GB Version des Transformer Book T100TA erreichte zum Vergleich 109 / 43 MB Lesen / Schreiben im CDM3. Die deutlich langsamere 64 GB Version bleibt beim Schreiben zumindest noch deutlich voran mit 70 / 31 MB/s.
Grafikkarte
Deutlich überarbeitet wurde die integrierte Grafikkarte im x5-Z8300 im Vergleich zur Vorgängergeneration. Die Intel HD Graphics stammt aus Intels Gen8-Architektur und bietet 12 Shadercluster mit einer maximalen Taktrate von 500 MHz. Sie unterstützt DirectX 11.2 und ist technisch vergleichbar mit den integrierten Grafikkernen der Broadwell Prozessoren (z.B. HD Graphics 5300), jedoch bei deutlich reduzierter Leistung.
Der synthetische 3DMark 11 zeigt den deutlichen Leistungssprung zur Vorgängergeneration. Das Dell Venue 8 Pro mit Z3740D liegt z.B. 34% zurück. Andere Z8300 und Z8500 Atoms sind jedoch leicht voran. x7-Z8700 im Surface 3 und der Core-M 5Y31 spielen jedoch bereits in einer anderen Liga.
3DMark 06 Standard Score | 2523 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 325 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 1426 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Anspruchsvolle 3D-Spiele sind nicht das Metier der Atom Linie. Trotz deutlich verbesserter Grafikkarte im Vergleich zur Vorgängergeneration, sind auch anspruchslose Spiele teilweise eine Hürde für das 8-Zoll-Tablet. Counter-Strike GO erreichte nur unspielbare 12 fps und auch das beliebte DOTA 2 war in 1024x768 und minimalen Details nicht gut spielbar. 16 Bilder pro Sekunde (von SD Karte) war sehr ruckelig - spielbar. Bei Replays erreichte man manchmal sogar 20 fps.
Anspruchslose Spiele, wie Sid Meier's Ace Patrol (konstant 30 fps) oder das vorinstallierte Candy Crush waren jedoch flüssig mit guter Touchscreenbedienung spielbar.
min. | mittel | hoch | max. | |
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World of Warcraft (2005) | 44 | |||
World of Warships (2015) | 16.8 | |||
Rocket League (2017) | 15.5 | |||
Team Fortress 2 (2017) | 21.4 |
Emissionen
Geräuschemissionen
Da der verbaute Atom SoC lüfterlos gekühlt wird und auch keine traditionelle HDD im Einsatz ist, gibt das Chuwi Vi8 Plus keine störenden Laufgeräusche von sich. Auch Transistorfiepen oder sonstige Geräusche konnten wir bei unserem Testgerät nicht vernehmen.
Temperatur
Die Oberflächentemperaturen bleiben bei dem kleinen 8-Zoll Tablet trotz passiver Kühlung des SoCs im Rahmen. Ohne große Last konnten wir keine starke Erwärmung feststellen. Das Tablet blieb meist angenehm kühl. Nur unter extremer gleichzeitiger Last der Grafikkarte und Prozessorkerne konnten wir bis zu 49°C messen.
Die Grenzen der passiven Kühlung sieht man jedoch wenn man die internen Daten beim Stresstest betrachtet. Nach 90 Minuten extremer Last (Furmark + Prim95) takten die CPU Kerne nur noch mit 480 MHz bei 65 - 74°C. Die GPU taktet bei 400 MHz von maximal 500 MHz. Belastet man nur die Grafikkarte per Furmark im erhitzten Zustand, taktet sie nur noch mit 280 MHz bei 75°C. Im normalen Cinebench 10 Benchmark blieben die vier Prozessor-Kerne jedoch konstant bei 1,6 GHz und maximal 69°C. Der Crash oder die Anomalien vor denen in der Anleitung gewarnt wird, konnten wir nicht provozieren.
(-) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 47 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 33.8 °C (von 20.7 bis 53.2 °C für die Klasse Tablet).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 49 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.3 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 26.8 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30 °C.
Lautsprecher
Bei den Audioschnittstellen versagt das Chuwi Vi8 Plus leider kläglich. Das integrierte Mikrofon war im Test praktisch unbrauchbar da es sich mit starkem Rauschen auszeichnete. Auch der rückseitig verbaute Lautsprecher bietet nur ein trauriges Bild. Die Ausgabe ist mit nur 70 dB(A) sehr leise und auch das Frequenzdiagramm zeigt eine niedrige Qualität die auch hörbar ist. Selbst Youtube Videos machen keinen Spaß. Der Kopfhörerausgang ist da schon besser, jedoch hörten wir leise Störgeräusche mit einem AKG K701 und AKG GHS 1. Kein Deal-Braker aber für Audiofans nicht geeignet. Ein Bose In-Ear Headset mochte der Port jedoch gar nicht. Die Soundausgabe war vollständig verzerrt und auch das Microfon funktionierte nicht. Eventuell verträgt der Lautsprecherausgang keinen Kombistecker oder es handelt sich um einen weiteren Defekt unseres Testgerätes.
Energieverwaltung
Energieaufnahme
Mit maximal 12 Watt, die das Vi8 Plus mit dem beigelegten USB Netzteil aus der Steckdose zog, zeigt es sich durchaus sparsam. Wir haben zwar noch nicht so viele Vergleichsmessungen mit dem neuen Metrahit Energy von Gossen im Tablet Bereich, jedoch braucht z.b. das Amazon Fire HD 8 Idle etwas mehr. Unter Last reiht es sich mit den HP Pro Tablets ein die noch auf Bay Trail Atoms basieren (und ohne Last deutlich mehr brauchen).
Der Standby Stromverbrauch war im direkten Vergleich relativ hoch mit 1,2 Watt (eventuell durch Connected Standby?). Ausgeschaltet begnügte sich das Netzteil mit 0,14 Watt und kann daher mit ruhigem Gewissen am Stromnetz bleiben.
Aus / Standby | 0.14 / 1.2 Watt |
Idle | 1.7 / 1.7 / 3.3 Watt |
Last |
7.4 / 12.1 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Metrahit Energy |
Akkulaufzeit
Bei den gemessenen Akkulaufzeiten kann sich das Chuwi Vi8 Plus nicht gerade mit Ruhm bekleckern. Mit 3 bis 3,5 Stunden Akkulaufzeit bei 150 cd/m2 reiht es sich ganz unten im Tabletvergleich ein. Der aktuelle Durchschnitt im WiFi Test ist mit 485 Minuten mehr als doppelt so hoch. Leider lässt sich die Akkukapazität in Windows nicht auslesen, jedoch gehen wir von einem relativ klein dimensionierten Akku aus. Da der kleine 8-Incher auch relativ lange zum Laden benötigt, ist die Mobilität doch stark eingeschränkt.
Fazit
Pro
Contra
Das Chuwi Vi8 Plus ist ein billiges Einsteigertablet aus China mit aktueller Atom Technik. Gehäuse, Leistung und Bildschirm wissen für den Preis zu gefallen. Die größten Nachteile sind die geringe Akkulaufzeit und die schlechten Lautsprecher. Damit ist man bei einigen Einsatzszenarien deutlich eingeschränkt.
Durch das vollwertige Windows 10 kann man das Tablet mit Bluetooth Tastatur und Maus zum vollwertigen PC mutieren lassen. Im Gegensatz ist die Tablet-Experience unter Android und IOS jedoch deutlich besser. Besonders die größere Auswahl an Touch-Apps sind hier zu erwähnen und auch die Browser scheinen uns noch etwas besser optimiert als Microsofts Edge.
Der USB-C Port unterstützt leider nur den langsamen USB 2.0 Standard und ist aufgrund mangelndem Zubehörs noch als leichter Nachteil zu werten. Dies sollte sich jedoch im Laufe des Jahres ändern.
Mit derzeit 86 Euro inklusive Versand bietet Gearbest das Gerät als Aktion an. Selbst für die 120 Euro "Regular Price" gibt es normalerweise nur Geräte mit älteren Z3735G Atom SoCs. Wer mit den oben genannten Einschränkungen leben kann und von einem vollen Windows 10 profitiert, sollte sich das Chuwi Vi8 Plus näher ansehen.
Update: Mit dem aktuellsten Windows Update (seit Q4 2016) funktioniert leider das WLAN nicht mehr zuverlässig. Resettet man das Tablet zu einer älteren Windows Version, gibt es keine Probleme (im Kurztest). Ob auch neu ausgelieferte Geräte betroffen sind, ist uns nicht bekannt. Es scheint jedoch Windows per Update den ausgelieferten WLAN Treiber zu überschreiben. Dieser funktioniert auch mit den neuesten Updates in 2017 nur sporadisch. Auch die Originaltreiber aus verschiedensten Quellen haben bei uns nicht geholfen.
Chuwi Vi8 Plus (CWI519)
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16.02.2016 v5 (old)
Klaus Hinum
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