Test Asus Transformer Book T100 Chi Convertible
Sie sind auf der Suche nach einem ultramobilen Convertible für weniger als 500 US-Dollar, das sich aber deutlich wertiger anfühlt? Asus könnte mit seinem T100 Chi die passende Lösung parat haben. Mit einem Einstiegspreis von nur 399 US-Dollar liefert die Einstiegskonfiguration einen überraschend flotten Intel-Atom-Z3775-Prozessor, 2 GB DDR3-RAM, 32 GB Flash-Speicher sowie einen Bildschirm, der vergleichbar teure Produkte deutlich übertrifft: ein spiegelnder IPS-Touchscreen mit einer Auflösung von 1.920 x 1.200 Pixeln und einer Schutzschicht aus Cornings Concore Glas. Es gibt jeweils eine Kamera pro Seite (2 MP vorne bzw. 5 MP hinten) und ein Metallgehäuse, welches wir eher bei einem Dell Venue (mit Tastatur-Dock einige hundert Dollar teurer) und nicht bei einem 400-Dollar-Gerät erwarten würden. Alleine dadurch ist das T100 Chi eine interessante Alternative zu den günstigen Chromebooks, die zurzeit den Markt überfluten, oder wenn man sein Gespartes nicht nur für ein Plastikgerät ausgeben möchte.
Das T100 Chi ist mittlerweile auch in Deutschland erhältlich. Zusätzlich zu den beiden US-Versionen mit 32-GB- und 64-GB-eMMC-Speicher wird es hierzulande auch noch eine Konfiguration mit 128-GB-eMMC-Speicher geben, die aber zurzeit noch nicht verfügbar ist. Bei den restlichen Komponenten gibt es aber keine Unterschiede. Im Online-Shop von Asus wird das Gerät mit 32-GB-Speicher aktuell für 599 Euro gelistet (mit 64 GB für 649 Euro), bei einschlägigen Online-Händlern sind die Preise aber bereits deutlich gefallen (~489 Euro für 32 GB, 549 Euro für 64 GB).
Irgendwo muss es aber doch einen Haken geben, oder? Vielleicht – mal sehen, was unsere Tests und Benchmarks ergeben.
Wir erweitern unser Team und suchen Gaming-Enthusiasten sowie Unterstützung für unsere Video-Produktion im Raum Hamburg.
Details
Gehäuse
Das Gehäuse des T100 Chi ist vermutlich die größte positive Überraschung. Der Umgang mit dem kühlen Metall an der abnehmbaren Base und der Rückseite des Tablets erinnert mehr an das Lenovo ThinkPad 10 oder ein Dell Venue Pro und nicht an einen typischen PC für 400 US-Dollar. Trotzdem gehen sowohl die Stabilität als auch die Verarbeitung des T100 in Anbetracht des Preises und der Größe in Ordnung. Wir können das Tablet kaum eindrücken oder verwinden, und auch die Baseunit hinterlässt einen stabilen Eindruck, wenn sie auf dem Tisch steht. Letztere ist zwar deutlich anfälliger für Verwindungsversuche, in Kombination mit dem Tablet oder im geschlossenen Zustand sollte die gesamte Einheit aber keine Probleme haben, den Belastungen im Alltag standzuhalten.
All das steht im Kontrast zu den unglaublich kompakten Dimensionen: Das 8 Millimeter dünne Tablet selbst wiegt lediglich 590 Gramm, während beide Teile zusammen nur auf 1,09 kg kommen (und eine Höhe von 13 Millimetern). Das Gewicht liegt damit ungefähr auf dem Niveau des ThinkPad 10; das Venue 11 Pro 7140 wiegt aber etwa 300 Gramm mehr. Es gibt auch noch das beeindruckende Dell XPS 13-9343 mit einem größeren Display (2,1 Zoll mehr) und einer vollwertigen Tastatur, das lediglich 190 Gramm mehr wiegt, dafür aber auch doppelt so viel kostet. Es kommt also darauf an, wie man seine Prioritäten setzt.
Die runden Gummifüße bieten eine ordentlich Stabilität, wenn man das Gerät irgendwo abstellt. Zudem ist das Convertible im Laptop-Modus leicht angewinkelt, was das ansonsten leicht bedrängte Tippen etwas angenehmer macht. Die Benutzung der kleinen Handballenauflage, welche bei dieser Größe kaum zu verhindern ist, ist bei größeren Händen leider nicht sehr angenehm, aber zumindest hinterlässt die abgeschrägte Metallkante an der Front keine unangenehmen Druckstellen an den Handgelenken.
Das Verbinden/Trennen der beiden Teile ist ziemlich simpel: Man muss die Baseunit nur festhalten und dann etwas fester am Tablet ziehen, um die Verbindung zu lösen. Andersherum ist es dank zweier Führungsschienen an der Unterkante des Tablets und einigen starken Neodym-Magneten sogar noch leichter. Die Handhabung ist damit sehr einfach, aber leider ist es gar nicht so simpel, die Baseunit dann auch als zusätzliche Eingabe zu nutzen. Aber darauf werden wir später in den Sektionen Zubehör und Eingabegeräte noch genauer eingehen.
Abschließend würden wir uns gerne noch die Wartungsmöglichkeiten ansehen, aber leider gibt es keine. Das Tablet lässt sich nicht ohne erheblichen Mehraufwand öffnen, denn es gibt keine sichtbaren Schrauben bzw. Clips. In diesem Fall haben sowohl das ThinkPad 10 als auch das Venue 11 Pro einen deutlichen Vorteil, denn beide Geräte lassen sich öffnen und zu einem gewissen Grad auch warten, falls es nötig sein sollte.
Ausstattung
Bei so einem dünnen Gehäuse sind verständlicherweise einige Anschlüsse auf der Strecke geblieben, aber es könnte deutlich schlimmer sein: An den Seiten gibt es einen Micro-USB-2.0- und einen Micro-USB-3.0-Anschluss sowie Micro-HDMI, einen microSD-Steckplatz (bis zu 128 GB) und einen kombinierten 3,5-mm-Klinkenanschluss. Sowohl das ThinkPad 10 als auch das Dell Venue 11 Pro verfügen über die deutlich komfortableren vollwertigen USB-Anschlüsse, aber zumindest lassen sich alle Geräte via Adapter nutzen. Der Micro-USB-Ladeanschluss bedeutet zudem, dass man auch jedes moderne Smartphone- oder Tablet-Netzteil mit ausreichender Stromstärke zum Laden verwenden kann. Abgesehen von der Möglichkeit, dass Geräte am USB-3.0-Stecker den microSD-Steckplatz blockieren, konnten wir keine Probleme bei der Anordnung der Anschlüsse feststellen.
Kommunikation
Um die Funkverbindungen des T100 Chi kümmert sich ein Dual-Band-Wireless-SDIO-Adapter von Broadcom (802.11a/b/g/n). In unserem Test war der Empfang höchstens durchschnittlich, und vor allem in 5-GHz-Netzen gab es bei normalen Distanzen Probleme. Ein Vergleich mit dem Dell Latitude E7240 und dem Dell XPS 13 zeigt deutlich geringe Transferraten beim T100 Chi: In fast jeder Situation hatten wir einen Empfangsbalken weniger. Bluetooth 4.0 wird ebenfalls unterstützt und wird auch für die Verbindung mit der Baseunit benutzt.
Zubehör & Garantie
Im Lieferumfang des T100 Chi befindet sich die wichtige Baseunit, die bei vielen Konkurrenten nur separat erhältlich ist (inklusive den zuvor genannten Dell Venue 11 Pro und Microsoft Surface). Gerade diese Beigabe macht das T110 Chi im Vergleich zur Konkurrenz auch so erschwinglich.
Obwohl die Verarbeitung der Baseunit dem Tablet in nichts nachsteht, gibt es leider einige Probleme. Das größte Ärgernis ist die komplizierte Verbindung via Bluetooth 4.0, die jedes Mal manuell hergestellt werden muss. Dazu muss man entweder den Power Button oben links an der Base drücken, falls diese deaktiviert ist, bzw. irgendeine Taste oder das Clickpad betätigen, falls die Base schon aktiviert ist, da sie nach kurzer Zeit in Standby geht. Das bedeutet auf jeden Fall eine kurze Verzögerung, bevor man die Base mit dem Tablet nutzen kann, was durchaus irritierend sein kann, wenn man das Gerät benutzen möchte. Es wäre deutlich komfortabler gewesen, wenn Asus einen Weg gefunden hätte, damit sich beide Komponenten beim Zusammenstecken oder dem Aufwachen aus dem Standby automatisch verbunden hätten.
Des Weiteren verfügt die Base über einen eigenen Akku. Anstatt denselben Anschluss wie beim Tablet zum Laden zu verwenden (wie beim Dell Venue 11 Pro), müssen beide Komponenten des T110 Chi separat aufgeladen werden. Damit kann der Akku der Baseunit durchaus leer sein, während das Tablet immer noch voll funktionsfähig ist. Dieser Zustand ist natürlich ziemlich frustrierend. Auf den Ladestand beider Komponenten achten zu müssen, ist umständlich und zudem ziemlich unsinnig.
Die Größe des Netzteils entspricht in etwa einem Telefon. Es handelt sich dabei um ein Micro-USB-Netzteil mit einer Ausgangsleistung von 2A. Ähnlich wie bei vielen Tablets lässt sich somit fast jedes moderne Micro-USB-Netzteil verwenden, um die beiden Komponenten des T100 Chi aufzuladen.
Die Garantie beträgt standardmäßig 12 Monate inklusive Pick-Up & Return Service innerhalb von Deutschland und Österreich.
Eingabegeräte
Tastatur
Die Baseunit des T100 Chi verfügt über eine Tastatur, die rund 12 % kleiner ist als ein Standardmodell, was durchaus eine gewisse Eingewöhnung erfordert. Allerdings sind die Tasten auch nicht so hoch wie üblich, hier fehlen rund 25 %. Damit werden die ersten Tippversuche zu einer ziemlichen Herausforderung. In den ersten Tagen mit dem T100 hatten wir daher auch regelmäßig mit Tippfehlern zu kämpfen, und auch der Wechsel zwischen dem T100 Chi und einer normalen Tastatur war nicht leicht. Nichtsdestotrotz ist die Tastatur natürlich um Welten besser als die Bildschirmeingabe, und wir sind über die beigelegte Tastatur sehr dankbar. Im Vergleich zum Dell Venue 11 Pro braucht man aber definitiv etwas mehr Zeit, um sich an die Tastatur zu gewöhnen. Einige Anwender werden sie alleine schon wegen der Mechanik und den Geräuschen der normal großen Tastatur des Surface Pro Type Cover vorziehen.
Auf diesen letzten Punkt wollen wir noch einmal genauer eingehen. Trotz der kompakten Ausmaße verfügen die Tasten des T100 Chi über einen angenehmen Hubweg und ein gewisses Feedback, das wir bei dem Type Cover des Surface Pro vermisst haben. Falls man also mit der Größe (und der nervigen Verzögerung beim Aktivieren) keine Probleme hat, bekommt man insgesamt eine recht komfortable Eingabe.
Touchpad
Das Touchpad des T100 Chi leidet unter derselben Verzögerung wie schon die Tastatur, aber der Mausersatz ist präzise und ausreichend dimensioniert. Die Oberfläche ist komfortabel, allerdings gehören die integrierten Tasten nicht zu den besten, die wir bisher getestet haben.
Touchscreen
Der 10-Punkt-Touchscreen des T100 besitzt eine Schicht aus Corning Concore Glas. Die Verwendung ist sowohl präzise als auch angenehm, und das Gelenk ist straff genug, um übermäßiges Nachwippen bei Eingaben zu verhindern.
Display
Alles andere als billig ist der Bildschirm des T100 Chi: Der 10,1 Zoll große Touchscreen verfügt über eine spiegelnde Oberfläche und eine Auflösung von 1.920 x 1.200 Pixeln (224 ppi), der trotz dem großen Rahmen ganz gut aussieht. Subjektiv betrachtet sind die Blickwinkel exzellent (natürlich abgesehen von den Reflexionen) und auch die Helligkeit sowie der Kontrast gehen in Ordnung. Die Farbraumabdeckung ist allerdings nur durchschnittlich.
Hinweis: Die folgenden Messwerte stammen von einem deutschen Testexemplar.
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Ausleuchtung: 93 %
Helligkeit Akku: 428 cd/m²
Kontrast: 995:1 (Schwarzwert: 0.43 cd/m²)
ΔE Color 6.54 | 0.5-29.43 Ø4.92
ΔE Greyscale 7.22 | 0.5-98 Ø5.2
69% sRGB (Argyll 1.6.3 3D)
45% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
Gamma: 2.18
Die durchschnittliche Helligkeit des Bildschirms liegt laut unseren Messungen bei 423 cd/m² und die Ausleuchtung bei 93 %. Der ordentliche Schwarzwert von 0,43 cd/m² führt zu einem Kontrastverhältnis von 995:1. Diese Ergebnisse sind sehr gut und würden uns auch bei deutlich teureren Produkten überzeugen. Die maximale Helligkeit wird im Akkubetrieb nur minimal reduziert (428 cd/m² vs. 442 cd/m²).
Bei der Farbraumabdeckung macht sich der Preis des Convertibles dann aber doch bemerkbar, denn das T100 Chi deckt den sRGB-Referenzfarbraum lediglich zu 69 % ab. Damit eignet sich das Gerät nicht für Grafikdesigner oder Fotografen.
Mit der Software CalMAN 5 überprüfen wir die Genauigkeit der Farbdarstellung im Vergleich mit dem sRGB-Referenzfarbraum. Die meisten Farben sind dabei recht akkurat, allerdings gibt es Ausreißer bei den blauen Tönen (DeltaE-2000 über 15), die den Durchschnittswert auf 6,54 erhöhen. Auch bei den Graustufen ist die durchschnittliche Abweichung mit einem DeltaE-2000-Wert von 7,22 etwas zu hoch. Der Gamma-Wert ist mit 2,18 ab Werk bereits fast perfekt, die Farbtemperatur ist mit 6.870 K ein wenig zu kühl.
Mit einer Kalibrierung lassen sich die Ergebnisse deutlich verbessern. Am meisten profitiert die Graustufendarstellung (DeltaE-2000: 0,93), aber auch die Farben und die Farbtemperatur können verbessert werden. Bei den Farben verringert sich die durchschnittliche Abweichung auf nur noch 3,74, allerdings sind die Ausreißer bei den Blautönen in abgeschwächter Form immer noch vorhanden. Die Farbtemperatur liegt mit 6.525 K jetzt sehr nah am Idealwert (6.500 K).
Im Freien erweist sich der spiegelnde Bildschirm als Problem und ist in der Sonne kaum zu nutzen. Im Schatten kann man den Bildschirminhalt allerdings problemlos erkennen. Wie wir oben bereits erwähnt haben, sind die Blickwinkel exzellent.
Leistung
Angetrieben wird das T100 Chi von einem Intel Atom Z3775 (Quad-Core bis zu 2,39 GHz) in Kombination mit 2 GB Arbeitsspeicher. Letzterer ist auf dem Mainboard aufgelötet und kann daher leider nicht aufgerüstet werden (was aber sowieso nicht möglich wäre, weil man das Tablet nicht öffnen kann). Einer der limitierenden Faktoren für die Leistung in aktuellen Geräten ist die Leistung der Festplatte. Im T100 Chi kommt ein eMMC-Speicher zum Einsatz, der es nicht mit der Leistungsfähigkeit einer SSD aufnehmen kann, im Vergleich zu konventionellen mechanischen Laufwerken aber trotzdem einige Vorteile hat.
Wir haben die Leistung im Akkubetrieb mit einer Schleife des 3DMark 06 überprüft und konnten keine Unterschiede feststellen. Auch der DPC Latenz Checker gibt keinen Anlass zur Sorge, selbst wenn alle Funkverbindungen aktiv sind.
Bevor wir weitermachen, wollen wir erwähnen, dass wir einige unserer üblichen Benchmarks aufgrund von Kompatibiltätsproblemen nicht auf dem T100 Chi ausführen konnten. Trotzdem sollten in jeder Sektion genügend Informationen vorhanden sein, um sich ein gutes Bild über die Leistungsfähigkeit machen zu können.
Prozessor
Bei dem Atom Z3775 handelt es sich um einen Quad-Core-SoC mit einen Takt von 1,46-2,39 GHz, der auf der Bay-Trail-T-Plattform (22 nm) beruht. Die SDP ist mit weniger als 2 Watt spezifiziert (führt zu einer TDP von unter 4 Watt) und ist damit optimal für passiv gekühlte Geräte geeignet. Wir haben bisher keine weiteren Ergebnisse für diesen speziellen Chip, wir werden die CPU-Seite aber laufend ergänzen.
System Performance
Insgesamt fühlt sich das T100 Chi schnell genug an, um nicht zu frustrieren, allerdings kann man es bei hoher RAM-Auslastung schnell in die Knie zwingen (beispielsweise bei vielen Browser Tabs oder Anwendungen). Die CPU scheint hier nicht als Flaschenhals zu fungieren, allerdings ist die Festplatte ziemlich langsam. Das wird auch der Hauptgrund für das geringe Ergebnis im PCMark 7 sein (2.705), was im Vergleich zu aktuellen Ultrabooks mit SSDs und teureren Convertibles kaum konkurrenzfähig ist.
PCMark 7 Score | 2705 Punkte | |
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Massenspeicher
Der einzige Unterschied zwischen den beiden erhältlichen Konfigurationen des T100 Chi ist die Größe des eingebauten Speichers (32 GB oder 64 GB); unsere Testkonfiguration ist mit der kleineren Version ausgestattet. Wie erwartet reißt uns die Leistung nicht vom Hocker. CDM ermittelt sequentielle Transferraten (Lesen/Schreiben) von nur 87,38 MB/s und 46,54 MB/s, während die 4K-QD32-Leistung bei nur 51,13 MB/s bzw. 7,441 MB/s liegt. Diese Ergebnisse sind nicht miserabel, aber es handelt sich ganz klar um eine der größten Leistungsbremsen im T100.
Grafikkarte
Im Z3775 werkelt die integrierte Intel HD Graphics, die genügend Leistung für normale Tätigkeiten auf dem hochauflösenden Desktop bereitstellt. Spiele sind aber kaum möglich. Mit einem Takt von lediglich 311-778 MHz und nur 4 EUs sind wir von den geringen Ergebnissen in 3DMark 06 (2.064 Punkte) und 3DMark Vantage Performance (758 Punkte) nicht überrascht.
3DMark 06 Standard Score | 2064 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 758 Punkte | |
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Emissionen
Temperatur
Das T100 Chi wird komplett passiv gekühlt, es kommen also keine Lüfter zum Einsatz, die die Hitze abführen. Trotzdem konnten wir unter Last lediglich einen Durchschnittswert von etwa 36 °C auf der Ober- sowie Unterseite messen – keinesfalls ein bedenklicher Wert und nur ein wenig unangenehm. Im Leerlauf erwärmt sich das Gerät fast gar nicht.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 40.2 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.3 °C (von 19.6 bis 55.7 °C für die Klasse Convertible).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 39.8 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.8 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 28.9 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30.2 °C.
(±) Die Handballen und der Touchpad-Bereich können sehr heiß werden mit maximal 36.4 °C.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.1 °C (-8.3 °C).
Stresstest
Bei unserem Stresstest kann das T100 Chi einen Prozessortakt von 2.266 MHz bei voller CPU-Auslastung aufrechterhalten – beeindruckend. Die GPU wird bei Last periodisch auf etwa 75 % eingebremst. Bei gleichzeitiger Auslastung throttled die GPU noch weiter, während sich die CPU bei etwa 1.466 MHz einpendelt.
Es ist klar, dass das T100 Chi nicht für rechenintensive Aufgaben konzipiert wurde, aber zumindest mit CPU-Last wird das Gerät spielend fertig.
Lautsprecher
Die Lautsprecher des T100 Chi befinden sich an den beiden Seiten des Geräts. Es entsteht ein ordentlicher Stereo-Effekt, aber der Klang ist etwas dünn, und auch die maximale Lautstärke ist begrenzt. Trotzdem eine ordentliche Leistung für ein Tablet und erst recht für so einen günstigen Computer.
Akkulaufzeit
Dank dem kleinen Bildschirm und dem sparsamen SoC erreicht das T100 Chi (in Kombination mit dem integrierten 30-Wh-Akku) ziemlich beachtliche Laufzeiten. Auch wenn wir die versprochenen Laufzeiten von Asus in letzter Zeit nicht bestätigen konnten, erfüllt zumindest das T100 Chi die Angaben des Datenblattes. Mit einer Laufzeit von 9 Stunden und 48 Minuten in unserem neuen WLAN-Test hält das Gerät locker einen kompletten Arbeitstag durch.
Pro
Contra
Fazit
Sicherlich muss man einige Kompromisse eingehen, aber für 399 US-Dollar gefällt uns das sehr mobile Asus T100 Chi richtig gut. Der passiv gekühlte Prozessor fühlt sich nie zu schwach an, die Akkulaufzeiten sind gut, und die Verarbeitung orientiert sich eher an einem Mittelklasse-Tablet als einem günstigen Notebook (dank dem Metallgehäuse und dem Corning Glas). Das IPS-Panel mit 1.920 x 1.200 Pixeln liegt eine Stufe über vergleichbaren Konkurrenten, und auch die Helligkeit sowie die Blickwinkel können den guten Eindruck bestätigen. Vom Gefühl her müsste das Gerät deutlich teurer sein, selbst wenn es nicht ganz an den Wow-Faktor und die sehr gute Leistung des Microsoft Surface Pro 3 oder Dell XPS 13 herankommt. Allerdings kostet es auch nur etwa die Hälfte.
Im Endeffekt kommt es aber auf den Preis an – und für weniger als 500 Euro bekommt man hier einiges geboten ...
Welche Kompromisse muss man denn nun eingehen? Zunächst einmal geht Asus sicherlich davon aus, dass man bei diesem geringen Preis über den etwas komplizierten Verbindungsvorgang des Tablets und der Baseunit sowie das umständliche (einzelne) Laden hinwegsieht. Das ist sicherlich das größte Problem an der Konstruktion des T100 – sogar so ärgerlich, dass es sich lohnen könnte, ein zweites Ladegerät zu besitzen, um beide Komponenten gleichzeitig aufladen zu können. Aufgrund des begrenzten Arbeitsspeichers (2 GB) und des 32 GB kleinen eMMC-Speichers (der Arbeitsspeicher ist schlicht unzureichend, die Festplatte ist unzureichend und langsam) kann es das T100 Chi nicht mit einigen teureren Konkurrenten aufnehmen, im Alltag fühlt sich das Gerät aber zum Glück nicht zu langsam an. Auch die nicht vorhandenen vollwertigen USB-Anschlüsse sowie der mittelmäßige WLAN-Adapter verhindern den Einsatz als Business-Gerät. Wir finden es zwar sehr gut, dass die Baseunit samt ordentlicher Tastatur im Lieferumfang enthalten ist, allerdings erfordern die kleinen Dimensionen eine gewisse Eingewöhnungszeit.
Für weniger als 400 US-Dollar (oder rund 450 US-Dollar für die 64-GB-Version) bekommt man sicherlich auch deutlich schlechtere Geräte, vor allem wenn die genanten Probleme des T100 für die individuellen Bedürfnisse nicht ausschlaggebend sind. Ein Blick auf die Konkurrenz lohnt sich aber in jedem Fall – denn es gibt ernsthafte Rivalen wie das Dell Venue 11 Pro 7140, das Microsoft Surface 3 sowie viele teurere Ultrabooks – allerdings braucht man keine Angst haben, wenn man sich für das T100 entscheidet, denn den Kaufpreis ist es definitiv wert.
Asus T100CHI-B1-BK
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16.06.2015 v4 (old)
Steve Schardein