Test Asus Transformer Book Flip TP550LA-CJ070P Convertible
Das Asus Transformer Book Flip TP550LA-CJ070P besitzt ein um 360 Grad drehbares Display. Somit kann es - neben der normalen Nutzung als Notebook - unter anderem auch als Tablet verwendet werden. Auf den ersten Blick sieht es wie ein baugleiches Schwestermodell des kürzlich von uns getesteten Transformer Book Flip TP500LN aus. Der Eindruck täuscht aber. Beide Rechner unterscheiden sich deutlich. So ist das TP500LN dünner, besitzt kein optisches Laufwerk, verfügt über einen größeren Akku und kommt mit einem Metallgehäuse. Das TP500LN konnte lediglich ein 'Befriedigend' (73 Prozent) ergattern. Ob das TP550LA besser abschneidet, verrät unser Test.
Konkurrenten des Transformer Book Flip sind alle 15-Zoll-Convertibles wie das HP Envy 15-u001ng x360 und das Lenovo IdeaPad Flex 2 15.
Gehäuse & Ausstattung
Das Transformer Book Flip TP550LA besteht im Gegensatz zum TP500LN komplett aus Kunststoff. Die Oberseite der Baseunit ist silbergrau gefärbt. Die restlichen Komponenten sind aus schwarzem Kunststoff gefertigt. Auf der Deckelrückseite kommt zusätzlich eine gebürstete Textur zum Einsatz. Die Baseunit hinterlässt einen ordentlichen Eindruck. Sie kann an einigen Stellen leicht durchgedrückt werden - dieses Verhalten treffen wir bei vielen Notebooks an. Allerdings kann die Baseunit eine Spur zu stark verdreht werden. Die Deckelrückseite kann so stark eingedrückt werden, dass Bildveränderungen entstehen. Gerade im unteren Bereich fehlt ihm ein wenig die Stabilität.
Das TP550LA ist mit den gleichen Schnittstellen ausgestattet wie auch das TP500LN. Allerdings unterscheidet sich die Anordnung der Steckplätze völlig. Zudem verfügt das TP550LA über ein optisches Laufwerk.
Das Transformer Book kommt mit vorinstalliertem Windows 8.1 zum Käufer. Eine Windows-DVD liegt nicht bei. Allerdings findet sich im Karton des Convertibles eine Funkmaus.
Eingabegeräte
Das Transformer Book bringt eine unbeleuchtete Chiclet-Tastatur mit. Die flachen, leicht angerauten Tasten verfügen über einen normalen Hub und erfreuen mit einem angenehmen Widerstand. Auch der Druckpunkt ist klar zu erkennen. Allerdings wippt die Tastatur während des Tippens deutlich. Das multitouchfähige Clickpad nimmt eine Fläche von etwa 10,4 x 7,3 cm ein. Damit steht viel Platz zur Nutzung der Gestensteuerung zur Verfügung. Dabei macht die glatte Pad-Oberfläche den Fingern das Gleiten leicht. Die diversen Gesten können im Asus Smart Gesture Menü individuell ein- und ausgeschaltet werden. Das Pad verfügt über einen kurzen Hub und einen deutlichen Druckpunkt. Der Touchscreen reagiert prompt auf Eingaben und hat uns keine Probleme bereitet.
Display
Das Transformer Book Flip ist mit einem 15,6-Zoll-Display ausgestattet, das mit einer nativen Auflösung von 1.366 x 768 Bildpunkten arbeitet. Helligkeit (200,6 cd/m²), Kontrast (154:1) und Schwarzwert (1,33 cd/m²) können einfach nur als schlecht bezeichnet werden. Wie ein solcher Bildschirm in einem 700-Euro-Rechner landen kann, ist unbegreiflich.
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Ausleuchtung: 87 %
Helligkeit Akku: 205 cd/m²
Kontrast: 154:1 (Schwarzwert: 1.33 cd/m²)
ΔE Color 5.6 | 0.5-29.43 Ø4.92
ΔE Greyscale 5.38 | 0.5-98 Ø5.2
41% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
44.51% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
64.8% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
43.06% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 2.18
Asus Transformer Book Flip TP550LA-CJ070P HD Graphics 4400, 4210U, Hitachi Travelstar Z5K500 HTS545050A7E680 | Asus Transformer Book Flip TP500LN GeForce 840M, 4210U, Seagate Momentus SpinPoint M8 ST1000LM024 HN-M101MBB | HP Envy 15-u001ng x360 HD Graphics 4400, 4210U, HGST Travelstar 5K1000 HTS541010A7E630 | Lenovo IdeaPad Flex 2 15 HD Graphics 4400, 4210U, Seagate ST500LM000 Solid State Hybrid Drive | |
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Display | 15% | -11% | ||
Display P3 Coverage | 43.06 | 49.85 16% | 38.52 -11% | |
sRGB Coverage | 64.8 | 73.3 13% | 57.1 -12% | |
AdobeRGB 1998 Coverage | 44.51 | 51.7 16% | 39.94 -10% | |
Bildschirm | 38% | 2% | 21% | |
Helligkeit Bildmitte | 205 | 154 -25% | 264 29% | 224.2 9% |
Brightness | 201 | 143 -29% | 242 20% | 215 7% |
Brightness Distribution | 87 | 84 -3% | 85 -2% | 84 -3% |
Schwarzwert * | 1.33 | 0.3 77% | 0.59 56% | 0.675 49% |
Kontrast | 154 | 513 233% | 447 190% | 332 116% |
Delta E Colorchecker * | 5.6 | 4.84 14% | 12.78 -128% | 5.8 -4% |
Delta E Graustufen * | 5.38 | 4.53 16% | 13.46 -150% | 5.03 7% |
Gamma | 2.18 101% | 2.22 99% | 3.18 69% | 2.18 101% |
CCT | 7737 84% | 7307 89% | 19149 34% | 7277 89% |
Farbraum (Prozent von AdobeRGB 1998) | 41 | 48 17% | 36.19 -12% | |
Durchschnitt gesamt (Programm / Settings) | 27% /
31% | 2% /
2% | 5% /
12% |
* ... kleinere Werte sind besser
Asus stattet die eigenen Rechner oftmals mit Farbprofilen aus. Entsprechende Geräte warten dann im Auslieferungszustand mit einer besseren Farbdarstellung auf als es die meisten Rechner der Konkurrenten können. Das TP550LA ist ein solches Gerät. Die durchschnittliche DeltaE-2000-Abweichung liegt bei einem Wert von 5,6 (Zielbereich: DeltaE kleiner 3). Einen Blaustich weist der Bildschirm nicht auf.
Unverständlicherweise verbaut Asus im Transformer Book ein einfaches TN-Panel. Daher hat der Bildschirm nur eingeschränkte Blickwinkel zu bieten. Bei einem Gerät wie dem Transformer Book wäre ein blickwinkelstabiles IPS-Panel nahezu eine Grundvoraussetzung. Im Freien kann der Rechner nicht benutzt werden. Die stark spiegelnde Bildschirmoberfläche verhindert es.
Leistung
Asus hat mit dem Transformer Book Flip ein Convertible im 15,6-Zoll-Format im Sortiment. Ein Core i5-Prozessor sorgt für die nötige Rechenleistung im täglichen Betrieb. Unser Testgerät ist für etwa 700 Euro zu haben. Andere Ausstattungsvarianten sind verfügbar. Das aktuell günstigste Modell (TP550LA-CJ086H) ist mit Core i3-4030U Prozessor und 1-TB-Festplatte zu einem Preis von knapp 600 Euro zu bekommen.
Prozessor
Das Transformer Book Flip ist mit einem Intel Core i5-4210U Zweikernprozessor (Haswell) ausgestattet. Die CPU arbeitet mit einer Basisgeschwindigkeit von 1,7 GHz. Per Turbo kann die Geschwindigkeit auf 2,4 GHz (beide Kerne) bzw. 2,7 GHz (nur ein Kern) erhöht werden. Intel beziffert die TDP mit 15 Watt. Die volle Rechenleistung der CPU kann sowohl im Netz- als auch im Akkubetrieb abgerufen werden. Das haben die CPU-Tests der Cinebench Benchmarks gezeigt.
System Performance
Das Transformer Book Flip hat uns keine Probleme bereitet. Es arbeitet flüssig vor sich hin. Der subjektive Eindruck wird noch durch gute Resultate in den PC Mark Benchmarks bestätigt.
PCMark 8 Home Score Accelerated v2 | 2500 Punkte | |
PCMark 8 Creative Score Accelerated v2 | 2420 Punkte | |
PCMark 8 Work Score Accelerated v2 | 3338 Punkte | |
Hilfe |
PCMark 8 - Home Score Accelerated v2 (nach Ergebnis sortieren) | |
Asus Transformer Book Flip TP550LA-CJ070P | |
HP Envy 15-u001ng x360 | |
Lenovo IdeaPad Flex 2 15 | |
Asus Transformer Book Flip TP500LN |
Massenspeicher
Asus verbaut in unserem Testgerät eine Festplatte von Hitachi. Diese arbeitet mit 5.400 Umdrehungen pro Minute und bietet eine Kapazität von 500 GB. Wie üblich bei Asus-Notebooks ist die Festplatte in eine Betriebssystempartition (186 GB) und eine Datenpartition (258 GB) unterteilt. Alles in allem wartet die Platte mit guten Transferraten auf, die auf dem Niveau heutiger 5.400er-Festplatten liegen.
Grafikkarte
Intels HD Graphics 4400 Grafikkern zeichnet sich für die Grafikausgabe verantwortlich. Er unterstützt DirectX 11.1 und arbeitet mit Geschwindigkeiten zwischen 200 und 1.000 MHz. Dank des im Dual-Channel-Modus laufenden Arbeitsspeichers fallen die Resultate besser aus als bei vergleichbaren Notebooks, in denen nur ein Speichermodul steckt - beispielsweise das HP Envy 15-u001ng x360.
3DMark Vantage P Result | 4148 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 960 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Dank des im Dual-Channel-Modus arbeitenden Arbeitsspeichers, ist der Rechner in der Lage viele Spiele in niedrigen Auflösungen und niedrigen bis teilweise mittleren Qualitätseinstellungen flüssig darzustellen. Ältere Spiele und Spiele mit geringen Hardwareanforderungen sollten auch in der nativen Bildschirm-Auflösung spielbar sein.
min. | mittel | hoch | max. | |
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Tomb Raider (2013) | 53.1 | 25.7 | 14.5 |
Emissionen & Energie
Geräuschemissionen
Das Transformer Book Flip arbeitet über den gesamten Lastbereich hinweg leise. Im Idle-Modus steht der Lüfter meistens still und es ist nur das Rauschen der Festplatte zu hören. Während des Stresstests dreht der Lüfter etwas stärker auf. Das Ganze geht aber absolut in Ordnung. Wir messen einen Schalldruckpegel von 35,4 dB.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 32.6 / 32.6 / 32.6 dB(A) |
HDD |
| 35.6 dB(A) |
DVD |
| 38.8 / dB(A) |
Last |
| 34.3 / 35.4 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft sl-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Den Stresstest (Prime95 und Furmark laufen für mindestens eine Stunde) durchläuft die CPU im Netzbetrieb mit 1,3 bis 1,5 GHz. Die GPU geht mit voller Geschwindigkeit (1 GHz) zu Werke. Wird der Stresstest im Akkubetrieb durchgeführt, wechseln Prozessor und Grafikkern immer zwischen Minimal- und Maximalgeschwindigkeit hin und her (CPU: 800 MHz und 2,4 GHz; GPU: 200 MHz und 1 GHz). Die CPU-Temperatur hat sich während des Stresstests (Netzbetrieb) bei etwa 63 Grad Celsius eingependelt. Da die CPU während des Stresstests gedrosselt wird, erwärmt sich das Gehäuse kaum. Lediglich an einem Messpunkt wird die Vierzig-Grad-Celsius-Marke überschritten. Im Idle-Modus liegt alles im grünen Bereich.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 33 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.3 °C (von 19.6 bis 55.7 °C für die Klasse Convertible).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 41.2 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.8 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 28 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30.2 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 28.1 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(±) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.1 °C (0 °C).
Lautsprecher
Die Stereo-Lautsprecher des Transformer Book Flip befinden sich auf der Vorderseite des Geräts. Sie erzeugen einen ordentlichen Klang, dem man auch längere Zeit zuhören kann. Eine ganz leichte Tendenz ins Blecherne ist zu vernehmen. Sprache ist gut zu verstehen. Alternativ können Kopfhörer oder externe Lautsprecher an den Rechner angeschlossen werden.
Energieaufnahme
Im Idle-Modus liegt der Energiebedarf des Transformer Book Flip deutlich unterhalb von 10 Watt. Auch während des Stresstests schießt der Energiehunger des Rechners nicht in ungeahnte Höhen und verharrt bei 30,6 Watt. Würde auch der Prozessor mit voller Geschwindigkeit arbeiten, läge der Wert höher. Das Asus-Convertible zeigt sich über den gesamten Lastbereich hinweg deutlich genügsamer als etwa das HP Envy 15-u001ng x360.
Aus / Standby | 0 / 0.2 Watt |
Idle | 4.9 / 6.2 / 6.4 Watt |
Last |
27.7 / 30.6 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Im praxisnahen WLAN-Test werden Webseiten automatisch im 40-Sekunden-Intervall aufgerufen. Das Energiesparprofil ist aktiv und die Displayhelligkeit wird auf etwa 150 cd/m² geregelt. Das TP550LA erreicht eine Laufzeit von 4:33 h. Damit liegt es gleichauf mit dem TP500LN (4:36 h). Allerdings verfügt das TP500LN (48 Wh) über mehr Akkukapazität als das TP550LA (38 Wh).
Fazit
Das Asus Transformer Book Flip TP550LA-CJ070P arbeitet zu jeder Zeit leise und erwärmt sich nicht sonderlich stark. Der Core i5-Prozessor sorgt dafür, dass das Convertible die gängigen Alltagsszenarien problemlos meistert. Das Aushängeschild des Geräts ist das um 360 Grad drehbare Display. Dadurch werden dem Besitzer diverse Betriebsmodi ermöglicht. Ob dies eine sinnvolle Funktion ist, muss jeder Anwender für sich entscheiden. Asus spendiert dem Rechner nur ein dunkles, kontrastarmes blickwinkelinstabiles HD-Display. Bei einem Preis von knapp 700 Euro erwarten wir einen hellen Full-HD-IPS-Bildschirm - insbesondere bei einem Convertible. Der Firma Asus sollte eigentlich klar sein, dass sie potentielle Kaufinteressenten durch den Einbau dieses schlechten Bildschirms förmlich anfleht den Rechner nicht zu kaufen. Das Asus Transformer Book Flip TP500LN stellt keine wirkliche Alternative dar, denn es kommt mit einem genauso schlechten Bildschirm. Allerdings verfügt dieser über eine Full-HD-Auflösung.
Zudem ist das Gerät unserer Meinung nach überteuert. 500 bis 550 Euro wären ein realistischer Preis. Der tatsächliche Preis von 700 Euro wäre nur zu rechtfertigen, wenn Asus das Gerät deutlich besser ausgestattet hätte.