Test Apple MacBook Pro 17" Unibody Notebook
Groß, leicht und schön
Mit etwas Verspätung hat nun Apple auch das 17 Zoll MacBook Pro auf das neue Unibody Aluminium-Gehäuse und MCP79 Chipsatz von Nvidia umgestellt. Eine Besonderheit des leichten 17" Laptops ist der fix-verbaute 95 Wh Li-Pol. Akku, welcher vom User nicht getauscht werden kann und bis zu 8h Akkulaufzeit schaffen soll. Wie sich das High-End Notebook im Test schlägt, erfahren Sie hier.
Das 17" Unibody MacBook Pro (MBP) ist das derzeitige Spitzen Modell der Notebook Serie von Apple und damit auch das stärkste mobile Notebook mit Mac OS X. Außerdem bewirbt Apple den Laptop auch als den dünnsten und leichtesten 17" Rechner der Welt. Tatsächlich findet man in der Gewichtsklasse bis 3kg hauptsächlich 15-16" Notebooks (siehe unsere Notebook Bibliothek sortiert nach Gewicht).
Zusätzlich zur Standardausstattung (17" 1920x1200 Wide Gammut Display, Unibody Gehäuse, 95 Wh Akku, GeForce 9600M GT) kann man den Apple Rechner im Online Store auch noch etwas aufrüsten. Z.B. gibt es optional einen schnelleren Core 2 Duo mit 2.93 GHz, 8 GB RAM oder verschiedenste Festplatten und SSDs. Außerdem kann man auch ein mattes Display (einen Test finden Sie hier) bestellen, wodurch jedoch die formschöne Glasplatte durch einen Alurahmen ersetzt wird. Diese 45 Euro Aufpreis sind jedoch unserer Meinung nach gut investiert.
Wie schon beim kleinen MacBook und 15" MacBook Pro, hat Apple nun (mit etwas Verspätung) auch das große 17" Macbook Pro auf das neue Unibody Aluminium Gehäuse umgestellt.
Das Gehäuse wird aus einem einzigen Stück Aluminium gefräst, wodurch ein schlichtes, zeitloses Design entstanden ist. Die Form ist praktisch identisch zu den kleineren MacBook bzw. MacBook Pro 15" Modellen - einfach vergrößert. Durch die großen Freiräume zwischen der Tastatur und den Gehäusegrenzen wirkt das Design jedoch nicht ganz so schlüssig wie beim kleinen MacBook.
Trotzdem ist das neue Unibody Notebook mit Abstand das schönste 17" Notebook, welches uns bis jetzt untergekommen ist und passt perfekt auf "den leeren Glasschreibtisch im Designerbüro".
Die Verarbeitung des Aluminiumgehäuses ist ohne jeglichen Makel. Durch das Weglassen des Batterieschachts, wurde auch die einzige ungenaue Schnittstelle (die dünne Aluabdeckung sitzt beim MacBook und MacBook Pro 15 oft nicht ganz perfekt) eingespart. Die Spaltmaße sind Apple-typisch sauber ausgeführt und auch der Displaydeckel schließt nun dank dem neuen Verschlussmechanismus aus den anderen Unibody Macs absolut plan.
Das breite Displayscharnier öffnet nun einige Grad mehr (ein Kritikpunkt des alten Modells), geht jedoch eventuell einen Tick zu leichtgängig.
Die Haptik der verwendeten Materialien ist hervorragend. Es macht immer wieder Spaß mit dem Notebook zu hantieren. Einzig die relativ scharfe Vorderkante ist bei längeren Schreibaktivitäten etwas unangenehm. Durch die geringe Gehäusehöhe, hält sich das Problem jedoch in Grenzen.
Auch das große 17" MacBook Pro geizt, wie die kleineren Kollegen, mit drahtgebundenen Schnittstellen. Im Vergleich zum Vorgänger wurde der FireWire 400 Port eingespart und der DVI Ausgang musste einem Mini Displayport weichen. Dadurch braucht man jetzt praktisch immer einen Adapter um ein externes Bildgerät anschließen zu können - lästig und teuer.
Im Vergleich zu anderen 17" Notebooks fehlt vor allem ein HDMI Ausgang für Fernseher (welcher auch per Adapter nicht einfach nachrüstbar ist, da der Displayport keinen Sound ausliefert), e-SATA zum Anschluss von externen Festplatten ohne Geschwindigkeitsverlust und ein Card Reader. Ein Express Card Slot ist zwar verbaut, jedoch (wie im 15" Modell) nur 34mm breit. Auch ein Docking-Station-Anschluss zum einfachen Erweitern, fehlt den Apple Notebooks komplett - leider wenig "Pro".
Angeordnet sind die Schnittstellen alle auf der linken hinteren Gehäuseseite (nur die Aussparung für den Kensington Lock ist auf der rechten Seite). Dies ist für Rechtshänder sehr praktisch und wohl auch für Linkshänder akzeptabel (durch die zurückgesetzte Platzierung).
Drahtlos bietet das MacBook Pro die üblichen Schnittstellen in dieser Preisklasse. Auffällig ist der verbaute Draft-n WLAN Chip von Broadcom (BCM43xx 1.0 5.10.38.27), da von Windows Rechnern normalerweise ein Intel Adapter eingesetzt wird. Der Draft-n Chip im alten 15" MacBook Pro (2007 Modell) machte unter Windows immer wieder Probleme. Das Gigabit LAN steuert der 9400M Chipsatz bei und Bluetooth 2.0+EDR findet man ebenfalls on-board. IRDA gib es nur unidirektional für die (optionale) MacRemote Fernbedienung.
An Software liefert Apple dem MacBook Pro das neueste Mac OS 10.5.6 Leopard Betriebssystem und die Anwendungssuite iLife 2009 mit. Damit ist ein Einsteiger eigentlich für alle üblichen Anwendungen gerüstet.
Standardmäßig bietet Apple eine Garantie über 12 Monate an. Diese kann bei Apple direkt um 349 Euro auf 36 Monate erweitert werden (inklusive Support). Dies ist um 90 Euro billiger als noch bei den alten MacBook Pro Modellen. Anscheinend vertraut Apple der neuen Fertigungsweise mehr als noch der alten oder Apple reagierte auf die Kritik an den hohen Garantiepreisen.
Tastatur
Das neue 2009 17" MacBook Pro besitzt wie alle Unibody MacBook Notebooks eine ins Aluminiumgehäuse eingelassene Einzeltastentastatur. Das Keyboard selbst dürfte bei allen MacBooks baugleich sein (zumindest sind Layout, Abmessungen und Tippeindruck identisch).
Die einzelnen Tasten gefallen in der Haptik und sind ausreichend groß bemessen. Der Hub ist zwar eher kurz, jedoch ist dies auch bei den neuen Apple Desktoptastaturen der Fall und stört nicht beim Tippen. Der Anschlag kann als weich beschrieben werden, liefert aber trotzdem eine präzise Rückmeldung. Für uns war die leise Tastatur sehr angenehm zu benutzen und ein Fortschritt zur alten Tastatur.
Das Layout des Keyboards ist Apple typisch anders als bei Windows Notebooks und für Mac OS X optimiert. Windows User werden sich hier anfangs umstellen müssen (keine Entf. Taste z.B.). Im Vergleich zum alten 17" MacBook Pro änderte sich vor allem die Belegung der Funktionstasten (welche nun auch die Sonderfunktionen ohne FN aufrufen). Weitere kleinere Umstellungen betreffen das Umbenennen der Apple Taste in "cmd" und das Ersetzen der 2. Entertaste durch eine 2. Alt Taste (wie Alt-GR bei Windows Notebooks üblich). Weiterhin werden die eckigen und geschwungenen Klammern nicht gekennzeichnet (ärgerlich für Programmierer).
Glas Trackpad
Auch das innovative neue Trackpad aus Glas hat es in das 17 Zoll Modell geschafft. Apple schaffte es die sehr guten Gleiteigenschaften des alten Touchpads nochmals deutlich zu verbessern. Die Oberfläche aus behandeltem Glas macht in der Benutzung richtig Spaß. Dazu tragen auch die neuen Multitouchfunktionen mit vier Fingern bei.
Als innovative Idee hat Apple zu Gunsten einer größeren Oberfläche auf dedizierte Buttons verzichtet und das ganze Touchpad klickbar gemacht. Leider vermisst man gerade in Windows und Drag & Drop zwei dedizierte Tasten.
Unter MacOS X gefällt das Touchpad hervorragend, da Apple sehr viel Arbeit in den Touchpadtreiber gesteckt hat (es erkennt zum Beispiel ungewollte Aktionen). Unter Windows ist der Treiber leider sehr "rudimentär" und führt daher immer wieder zur Frustration. Eine Maus ist hier fast Pflicht.
In unserem Testgerät fand sich die spiegelnde Version des 17" Breitbildschirms mit 1920x1200 Pixel Auflösung. Die hohe Auflösung ermöglicht das Anordnen von zwei Fenstern nebeneinander und erhöht die Übersicht enorm. Nachteil sind die kleinen User Interface Elemente (Schrift und Icons) durch die hohe DPI Anzahl von 133. Im Vergleich hat das 15" MBP 110 dpi und das 13" 114 dpi und lösen daher nicht so fein auf.
Der mit weißen LEDs hintergrundbeleuchtete LCD Schirm erreichte im Test eine maximale Helligkeit von hellen 263 cd/m². Dank der sehr guten Ausleuchtung (bei dieser Helligkeit) von 85% fällt die Helligkeit nur auf 223 cd/m² im rechten unteren Eck ab.
Der integrierte Helligkeitssensor regelt automatisch die Helligkeit des Bildschirms. Dies funktioniert eigentlich ganz zuverlässig, nur muss man leider häufig wegen starken Reflexionen die Helligkeit deutlich erhöhen.
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Ausleuchtung: 85 %
Kontrast: 584:1 (Schwarzwert: 0.45 cd/m²)
Trotz der guten Helligkeit, stören bei der normalen "glossy" Version des 17" MacBook Pro starke Reflexionen in hellen Umgebungen. Zum Beispiel ist das Arbeiten am Balkon oder Garten bei Sonnenschein praktisch unmöglich. Auch in hellen Innenräumen kann man das Breitbilddisplay als Schminkspiegel verwenden. Deshalb sollten alle Kaufinteressierten, welche mehrere Stunden am Tag mit dem Gerät arbeiten wollen, das optional erhältliche matte Display erwägen. Hier wird die Glasplatte vor dem Display weggelassen und ein Alurahmen (wie beim Vorgängermodell) montiert. Optisch zwar nicht so elegant, jedoch deutlich angenehmer für die Augen.
Als Neuerung bei dem 17" Display gibt Apple einen um 60% größeren Farbraum als das Vormodell an. In unserem Test mit einem Spyder3Elite Spektrofotometer zeigte sich das Panel ebenbürtig mit dem Wide Gammut Panel des Lenovo Thinkpad W700. Damit bleibt es jedoch noch deutlich hinter dem 16" RGB LED hintergrundbeleuchteten Panel des Dell Studio XPS 16 und deutlich vor dem "Standardpanel" des MacBook Aluminium.
Im Vergleich zu Standardfarbräumen deckt das MBP 17 2009 ziemlich genau den sRGB Farbraum ab und bleibt damit über RGB und unter Adobe RGB.
Die guten Messwerte bestätigen sich (in dunklen Umgebungen) auch bei der subjektiven Bewertung des Displays. Die Farben sind knackig und der hohe Kontrast führt zu tollen Bildern. User, die ihr MacBook meistens abends einsetzen, sollten das glänzende Display in die engere Wahl ziehen.
Für ein TN-Panel bietet das große MacBook Pro sehr gute Einblickwinkel. Bei frontaler Draufsicht einer einfarbigen Fläche ist nur ein minimaler Farbverlauf sichtbar. Ab 30-40° von oben oder unten kippt weiss um. Seitlich bleiben die Farben sehr lange stabil.
Aktuell werden in leistungsfähige DTR Notebooks wie das Lenovo Thinkpad W700ds mobile Quad-Core Prozessoren und High-End Grafikkarten verbaut. In diesem Punkt hält sich Apple jedoch zurück. Zu Gunsten der flachen Bauform erhält der Kunde jediglich eine Mittelklasse Grafikkarte (Nvidia GeForce 9600M GT) und einen schnellen Dual-Core Prozessor (Core 2 Duo T9550). Beides ist auch im 15" Modell möglich. Die durch das 17" Display induzierte größere Bauform wurde anscheinend nur für den größeren Akku benutzt.
Im PC Mark zeigt der 2.66 GHz starke T9550 seine Power und verhilft dem MacBook Pro zu einer sehr guten Anwendungsleistung.
PCMark 05 Standard | 6414 Punkte | |
PCMark Vantage Result | 3758 Punkte | |
Hilfe |
Eine Neuerung im Unibody MacBook Pro ist die vom 15"er übernommene umschaltbare Grafik (unter Mac OS X). Dank Einsatz des MCP79 Chipsatz kann der Benutzer zwischen integrierter 9400M Chipsatzgrafik und dedizierter GeForce 9600M GT entscheiden.
Im Cinebench R10 sieht man deutlich den Performanceunterschied zwischen 9400M und 9600M GT Grafik (im OpenGL Subtest).
Verglichen mit dem MacBook 2.0 GHz, 2.4 GHz und dem MacBook Pro 15" reiht sich das MacBook Pro 17" dank schnellem Core 2 Duo an die Spitze. Der Abstand zum 15"er ist jedoch eher klein und nur bei wenigen Anwendungen spürbar.
Im direkten Vergleich des Cinebench zwischen Windows und Mac OS X war die deutlich bessere Performance unter Mac OS X auffällig. Der CPU Wert war im Test um 7% höher. Der OpenGL Wert war in Windows sogar nur mit dem Ergebnis mit 9400M unter Mac OS X vergleichbar.
Cinebench R10 | |||
Einstellungen | Wert | ||
Shading 32Bit | 3250 Points | ||
Rendering Multiple CPUs 32Bit | 4694 Points | ||
Rendering Single 32Bit | 2522 Points |
Die verbaute 320 GB Fujitsu MHZ2320BH Festplatte dreht mit 5400 Umdrehungen pro Minute und lieferte im Test eher durchschnittliche Leistungswerte. Im Leerlauf bleibt die Platte sehr leise, jedoch bei starker Kopierlast unter Windows Vista konnte man ein deutliches Rattern vernehmen. Da wir HD Tune nur auf einer kleinen Windows Boot Camp Partition ausgeführt haben, könnte die maximale Übertragungsrate etwas höher ausfallen. Jedoch erreichte der Festplattentest von Xbench unter Mac Os X auch nicht mehr als 59 MB/Sekunde.
Spieleleistung
Die Spieleleistung unter Windows Vista ist hauptsächlich durch die Mittelklasse Grafikkarte Nvidia GeForce 9600M GT beschränkt. Dank schnellem DDR3 Hauptspeicher, schneller Dual Core CPU und GDDR3 Grafikspeicher ist die Leistung am oberen Ende von Notebooks mit 9600M GT Grafikkarte einzuordnen.
Race Driver Grid
Das anspruchsvolle Rennspiel Race Driver Grid testeten wir in den Einstellungen "ultra" (1024x768, 4xAA, sehr hohe Details). Das erste Level (Stadtkurs) lief mit durchschnittlich 28 fps (Bilder pro Sekunde) gerade so flüssig (min 23 fps, max 36 fps). Mit etwas geringeren Details lässt sich das Rennspiel in schöner Grafik flüssig spielen.
Pro Evolution Soccer 2009
Die Fußballsimulation PES 2009 testeten wir in der nativen Auflösung von 1920x1200 bei hohen Details. Im Spiel konnten wir konstante 60 fps messen (abgeriegelt) und ein flüssiges Gameplay war ohne Probleme möglich. In Wiederholungen brach die Bildwiederholungsrate jedoch auf nur 20-30 fps ein (etwas ruckelig). Insgesamt ist PES trotzdem gut spielbar in diesen Einstellungen.
Left 4 Dead
Der Zombie Shooter gilt als relativ resourcenschonend und sollte auf Mittelklassegrafikkarten gut laufen. In 1024x768 (XGA) lief Left 4 Dead auf dem 17" MacBook Pro im Test mit durchschnittlich 74 fps (min 33, max 131) flüssig und ohne Ruckler. Im Multiplayer sollte man nicht sehr viel höhere Auflösungen wählen um eine ideale Reaktionszeit zu gewährleisten. Wenig anspruchsvolle Spieler können jedoch leicht höhere Auflösungen wählen.
Enemy Territory - Quake Wars
Das OpenGL Spiel Quake Wars testeten wir in 1920x1200 alles auf high / ultra mit dem Apple Rechner. Mit durchschnittlich 32 fps (min 14, max 48) war dies gerade noch spielbar, jedoch blieben wenig Reserven (besonders für einen Multiplayer Shooter). In 1024x768 - high - war es dann mit konstant 60 fps perfekt spielbar.
Crysis
Beim anspruchsvollen Egoshooter Crysis stieß die 9600M GT schnell an ihre Grenzen. In 1024x768 und hohen Details waren durchschnittlich jediglich 15 fps möglich. In der Detailstufe "low" war es dann mit 76 fps (min. 46 fps) flüssig spielbar. Für Singleplayer sollte eine mittlere Detailstufe flüssig spielbar sein.
Wie man sieht reicht die Spieleperformance des 17" MacBook Pro für mittlere Details und Auflösungen bei aktuellen Spielen. Anspruchsvolle Spiele können die Grafikkarte jedoch an ihre Leistungsgrenzen bringen. Windows Spielefans sollten eher ein DTR Notebook mit leistungsfähiger Grafikkarte (Leistungklasse 1) in Betracht ziehen.
3DMark 06 Standard Score | 5232 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 1703 Punkte | |
Hilfe |
Lautstärke
Wie von Apple Notebooks gewohnt, bleibt das neue MacBook Pro 17 im neuen Unibody Alu-Gewand ohne Last sehr leise. Nur wenn man mit dem Ohr näher an das Gerät herangeht, kann man die, mit 2000 Umdrehungen pro Minute, langsam drehenden Lüfter durch ein minimales Rauschen vernehmen. Im Vergleich dazu hört man die Festplatte bei Zugriffen deutlich rattern (jedoch auch nur mit 31dB).
Unter Mac Os X drehen die beiden Lüfter auch bei kurzen Volllastperioden nicht sofort auf. Sobald sie jedoch die Drehzahl erhöhen, wird die Geräuschkulisse deutlich lauter. Leider war bei unserem Testgerät anscheinend das Lager des linken Lüfters beschädigt. Dies war bei höheren Umdrehungen durch ein Rattern deutlich hörbar. Deshalb muss man die gemessene Maximallautstärke etwas vorsichtig betrachten. Interessanterweise war das Problem nicht immer gleich laut zu hören. Ohne Rattern war das Lüftergeräusch bei 4400 U/min als lauteres Rauschen zu bezeichnen und nicht unangenehm. Nach längeren Volllastperioden unter Windows drehten die Lüfter jedoch voll auf und wurden sehr laut. Hier musste Apple dem flachen Gehäuse wohl Tribut zollen.
Ein erneuter Test (MBP17 Non-Glare) bestätigt dem Notebook auch unter Last eine vertretbare Geräuschkulisse, die zwar respektable Lautstärken erreichen kann, aufgrund der Geräuschcharakteristik (stömende Luft) aber stets im vertretbaren Rahmen bleibt. Hier finden Sie die Details.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 31 / 31 / 31.7 dB(A) |
HDD |
| 31.7 dB(A) |
DVD |
| 33.7 / dB(A) |
Last |
| 47.2 / 47.2 dB(A) |
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30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Oberflächentemperaturen
Da Apple (zumindest unter Mac Os X) bei der Geräuschentwicklung sich eher zurückhält, fallen die Temperaturen des Aluminiumgehäuses etwas höher aus. Besonders der Bereich oberhalb der Tastatur und die Unterseite erwärmen sich nach Lastperioden sehr stark. Die Interaktionselemente (Handballenauflagen, Touchpad, Keyboardtasten) blieben im Test auch nach langen Lastphasen ausreichend kühl.
Falls man die Leistung des MacBook Pro 17 also öfters ausreizen möchte, sollte man eventuell einen Notebookkühler einplanen um die Lebensdauer der Komponenten nicht zu stark zu verkürzen.
Beim WLAN Surfen (ohne große Last) blieben die Oberflächentemperaturen jedoch im Rahmen (keine fühlbar heißen Stellen). Auch die Unterseite bleibt ausreichend kühl um längere Surfsessions auf dem Schoß zu ermöglichen.
Stresstest
Da die Oberflächentemperaturen nach längeren Volllastperioden teilweise kritisch wurden, haben wir uns auch die Innentemperaturen (laut verbauten Sensoren) angesehen. Nach 8h Volllast (Furmark + Prime95) bei 23°C Umgebungstemperatur bleiben die Handballenauflagen noch sehr angenehm (linke im Schnitt 34°C warm, rechte mit 29.8°C minimal kühler als die Hauttemperatur). Der Steg oberhalb der Tastatur und die Unterseite werden jedoch brennend heiß. Die Lastnutzung ist also nur im Desktopbetrieb empfehlenswert.
Die Temperaturen der verbauten Komponenten waren nach dieser extremen Lastperiode relativ hoch. Die CPU Kerne erreichten laut Everest mit 94 bzw. 95°C sehr hohe Werte (CPU gesamt 75°C). Der verbaute Core 2 Duo T9550 (SLGE4) ist laut Intel bis 105°C spezifiziert. Auch der Grafikkern der 9600M GT war mit 84°C relativ heiß (Spitzenwert war 98°C während der Testphase).
(-) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 48.5 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 40.5 °C (von 21.2 bis 68.8 °C für die Klasse Gaming).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 47.7 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 43.2 °C).
(±) Die Handballen und der Touchpad-Bereich können sehr heiß werden mit maximal 37.3 °C.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.9 °C (-8.4 °C).
Lautsprecher
Die neben der Tastatur angebrachten Stereolautsprecher spielen laut und klar. Durch die kleine Bauform fehlen zwar kräftige Bässe, jedoch reicht die Qualität durchaus für die Musikberieslung nebenbei bzw. DVD und Videountermalung. Die relativ hohe maximal Lautstärke reicht auch um Video und Musik mehreren Leuten vorzuspielen.
Eine der größten Neuerungen des neuen MacBook Pro 17" ist der nicht vom User wechselbare 95 Wh Akku. Diese Lithium Polymer Batterie hat 40% mehr Kapazität als im Vorgängergerät und kann laut Apple bis zu 1000 mal aufgeladen werden (im Vergleich zu normal üblichen 200-300 mal). Durch das Weglassen des Mechanismus zum Herausnehmen des Akkus, konnte man die höhere Kapazität ohne größeren Platzbedarf / Gewichtsbedarf realisieren.
Apple behauptet von dem neuen Akku das bis zu 8 Stunden produktive Laufzeit möglich sind. Dem wollten wir natürlich auf den Grund gehen. In einem ersten Test ließen wir das MacBook Pro unter Mac OS X ohne Interaktionen, Idle, minimale Helligkeit (nicht aus) mit aktivierter 9400M Grafik laufen und erreichten 9 Stunden und 18 Minuten. 8h klingen also durchaus plausibel bei geringer Helligkeit. Wenn man jedoch das Notebook mit voller Helligkeit betreibt (wozu man durch Spiegelungen oft gezwungen wird), dann schrumpft die mögliche Akkulaufzeit deutlich. In unserem WLAN Surftest (kontinuierliches Aufrufen von 6 verschiedenen Seiten) mit max. Helligkeit schaffte das MBP nur 4h 38 min. Einen DVD Film konnte man ähnlich lang betrachten (4h 16 min). Unter Volllast schaffte der große Mac dann nur noch 1h 52 min (FlightGear & Stuntmania Demos, 2x "yes" in der Konsole).
Mit aktivierter 9600M schrumpfte die Akkulaufzeit nochmals deutlich. Ohne Last waren nur noch 5h und 41 min möglich (3h 37 min weniger). Unter Volllast reduzierte sich die Laufzeit auf 1h 31 min (21 Minuten weniger). Man spürt hier also deutlich den höheren Stromverbrauch der dedizierten Grafik.
Unter Microsoft Windows Vista zeigte das Aluminium-Notebook minimal geringere Laufzeiten. Dies dürfte auf die "schlechteren" Windows Treiber (Boot Camp) zurückzuführen sein (Tastaturbeleuchtung z.B. nicht voll deaktivierbar). Außerdem lässt sich derzeit nur die 9600M GT in Windows einsetzen. Dadurch sind die 8h Laufzeit nicht möglich. Die Laufzeiten unter Volllast (1h 35 min) und Idle (5h 35 min, jedoch mit minimal mehr Last wegen simulierten Textlesens) sind jedoch vergleichbar mit den Laufzeiten unter Mac OS X mit 9600M GT.
Das vollständige Aufladen des Akkus dauerte bei Benutzung etwas über 3h.
Stromverbrauch
Beim gemessenen Stromverbrauch kann das 17" MacBook Pro durchaus punkten. 13 Watt als minimal gemessenen Idle Stromverbrauch (minimale Helligkeit, kein WLAN, BT, keine Last) sind ein hervorragender Wert, der eigentlich nur noch von Netbooks mit Intel Atom CPU deutlich unterboten wird. Gesamt ist das 17" Unibody MBP in etwa auf dem Niveau des 13" Dell Studio XPS 13, welches eine deutlich schlechtere Hardwareausstattung aufweist.
Der Stromverbrauch unter Mac Os X ist abhängig von der eingesetzten Grafiklösung. Der User kann in den Energieeinstellungen zwischen der 9400M (Grafik: Längere Batterielaufzeit) und 9600M GT (Grafik: Höhere Leistung) wählen. Je nach geforderter Leistung und Einstellungen kann man hier 6-11 Watt einsparen. Gerade im geringen Lastbetrieb mit 14 versus 22 Watt bzw 19 versus 25 Watt durchaus spürbar.
Auffallend war auch, das bei unseren Messungen kaum ein Unterschied zwischen Ausschalten und Standbybetrieb war. Sparwillige Benutzer sollten also das Gerät immer auch ausstecken (bzw eine Schaltsteckerleiste verwenden). Alle anderen können den schnelleren Standby Betrieb benutzen.
Aus / Standby | 0.4 / 0.5 Watt |
Idle | 13.4 / 19 / 30 Watt |
Last |
75 / 81 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: |
Durch die Umstellung auf das Unibody Design wurde das bereits sehr gute 17" MacBook Pro in praktisch jedem Belang noch besser. Für Umsteiger könnte der jetzt nicht mehr leicht tauschbare Akku und die geänderte Anschlussausstattung jedoch negativ ins Gewicht fallen.
Im Vergleich zu Windows Laptops, sticht das MacBook Pro 17 sofort als mobilstes 17" Notebook der Welt hervor. Abmessungen, Gewicht und Akkulaufzeit sind in diesem Segment bis jetzt unerreicht. Auch das stabile Unibody-Gehäuse lässt den User mit einem guten Gefühl auf Reisen gehen. Dank der guten Tastatur, dem innovativen Touchpad und des großen und farbenfrohen Bildschirms macht das Arbeiten mit dem großen Mac einfach Spaß.
Auf der Negativseite steht die teilweise bedenkliche Temperaturentwicklung unter Volllast. Auch die beiden im hinteren Bereich verbauten Lüfter können unter Volllast akustisch aufdringlich werden. Beides Punkte die einer häufigen Hochlastnutzung im Wege stehen können.
Die Anwendungsleistung des flachen Laptops ist dank des schnellen Core 2 Duo T9550 und DDR 3 Hauptspeicher seht gut. Die Grafikleistung ist mit der Mittelklassegrafikkarte GeForce 9600M GT jedoch für Desktop-Replacement-Notebooks nur mittelmäßig.
Zusammenfassend ist das 17" MacBook Pro aus 2009 ein schönes, mobiles und stabiles Notebook, welches auch einen Mac Desktop ersetzen kann. Verbessern könnte man die Gehäusetemperaturen, die Windows Treiber, die Anzahl der Ports und vor allem den Preis.