Test Apple MacBook Air 13 2017 Laptop (1,8 GHz)
Still und heimlich haucht Apple seinem ältesten Gaul im Stall neues Leben ein. Lang gehegte Hoffnungen, wie etwa doch noch einmal ein höher aufgelöstes Display im Klassiker-Notebook zu sehen, darf man mittlerweile wohl getrost sterben lassen. Es scheint, als ob Apple das Air eher in den wohl verdienten Ruhestand ziehen lässt, denn es einer umfassenden Frischzellenkur zu unterziehen. Die Gründe dafür dürften wohl schlicht in der Produktstrategie der Kalifornier zu finden sein. Das Air stellt alternativlos nach wie vor den günstigsten Einstieg in die Notebook-Welt von Apple dar. Für den - Ironie ein - Schnäppchenpreis von 1.099 Euro bekommt man immerhin satte 128 GB Speicher, einen kraftvollen 1,8-GHz-Dualcore-Prozessor und ein knackscharfes 13,3-Zoll-Display mit unfassbaren 1.440 x 900 Pixel Auflösung. Ironie aus. Hohe Blickwinkelstabilität oder Force Touch Touchpad? Fehlanzeige.
Dass Apple die erneute Verlängerung der lebenserhaltenden Maßnahmen für sein Air nicht an die große Glocke hängt, leuchtet also ein. Dass das Gerät uns aber wohl noch ein weiteres Jahr beglücken wird, da offenbar die Nachfrage immer noch hoch genug ist, um mit dem MacBook Air 13 gut Geld zu verdienen, dafür muss man vor Apple den Hut ziehen. Dieses Paket im Jahre 2017 zu diesem Preis immer noch erfolgreich an den Mann zu bringen, das ist schon eine besondere Kunst, die Apple augenscheinlich mit Bravour beherrscht.
Zu den Fakten: Wir haben uns die Einstiegsvariante für 1.099 Euro für einen Test geholt, die von Apple um eine neue 1,8-GHz-CPU und eine schnellere SSD erweitert worden ist. Da das Notebook ansonsten seinem Vorgänger entspricht, verweisen wir bezüglich Informationen zu Gehäuse, Anschlussoptionen und Eingabegeräte auf unseren bestehenden Test des Apple MacBook Air 13. Wir prüfen bei der jüngsten Version erneut das Display (neues Mess-Equipment), werfen einen Blick auf die zu erwartende Performance-Steigerung und ob sich damit nennenswerte Veränderungen bei den Emissionen und der Akkulaufzeit ergeben.
Bei dem bestens bekannten Chassis wollen wir direkt auf die zahlreichen Tests der Vorgänger verweisen, etwa das Review der letzten Revision des MacBook Air 13 von 2015. Im Größenvergleich wird gut ersichtlich, dass die Entwicklung der Geräteabmessungen in den letzten sieben Jahren rasant fortgeschritten ist. Selbst das erheblich leistungsstärkere Apple MacBook Pro 13 ist mittlerweile dünner und kleiner als das Air, bei annähernd demselben Gewicht. Auch in der Windows Welt sind zahlreiche Laptops im ähnlichen Preisbereich zu finden, die kompakter und dünner sind als das altehrwürdige Air. Verarbeitungsqualität und Haptik sind jedoch weiterhin erstklassig.
Ausstattung - flottes WiFi und Cardreader
Nicht nur bei seinen Abmessungen, auch bei den Schnittstellen galt das MacBook Air in seinen ersten Jahren als zukunftsweisend. So integrierte das Laptop seit der Revision 2011 einen Thunderbolt Port, der mittlerweile auf Thunderbolt 2 aufgerüstet wurde (bis zu 20 Gbit/s). Mit den zwei zusätzlichen USB-3.0-Schnittstellen wirkt das Air 13 im Vergleich zum MacBook 12 (1x Thunderbolt 3 Typ-C) beinahe schon wie eine mobile Workstation.
SDCardreader
Wir nutzen das aktuelle Update des Air, um einen Blick auf den verbauten Cardreader zu werfen, einen Test, den wir zum Zeitpunkt des Tests des Vorgängers noch nicht im Programm hatten. Beim Kopieren von Bilddateien beobachten wir eine Übertragungsrate von rund 88 MB pro Sekunde.
SD Card Reader | |
average JPG Copy Test (av. of 3 runs) | |
Dell XPS 13 9360 FHD i5 | |
Apple MacBook Air 13.3" 1.8 GHz (2017) | |
Asus Zenbook UX310UA-FC347T iGP | |
maximum AS SSD Seq Read Test (1GB) | |
Dell XPS 13 9360 FHD i5 | |
Apple MacBook Air 13.3" 1.8 GHz (2017) | |
Asus Zenbook UX310UA-FC347T iGP |
Kommunikation
Neu seit unserem letzten Kontakt mit dem Apple MacBook Air 13 ist unser WiFi-Test. Im standardisierten Setup messen wir die maximalen Übertragungsraten im Sende- und Empfangsmodus. Mit 686 bzw. 692 MB/s steht das Air 13 hier im Vergleich recht gut da. Das teurere Apple MacBook 12 liefert hier in unserem Test keine besseren Ergebnisse, lediglich das neue Apple MacBook Pro 13 kann an dieser Stelle noch eine Schippe drauf legen.
Im direkten Vergleich unter erschwerten Bedingungen (mehrere Betonmauern zwischen Router und Testgerät) liegt das Air 13 auf einer Ebene mit dem neuen MacBook Pro 15. Das MacBook 12 bleibt leicht zurück, deutlich besser schneidet das neue Apple MacBook Pro 13 ab (hier im Test).
Display - TN-Bildschirm von vorgestern
Augenscheinlich verwendet Apple weiterhin das aus den Vorgängern bekannte 13,3-Zoll-Display mit spiegelnder Oberfläche. Die Auflösung beträgt 1.440 x 900 Pixel, was bei der vorliegenden Displaygröße eine "Feinheit" von 128 Pixel per Inch ergibt. Das ist vergleichsweise wenig, sowohl im Vergleich zu den mittlerweile üblichen 1.920 x 1.080 Pixeln (Full-HD) und vor allem zu Apples Retina-Screens, etwa im MacBook Pro 13 mit hohen 227 ppi. Dass es sich hier um mehr als eine bloße Zahlenspielerei handelt, wird etwa im direkten Vergleich mit dem MacBook 12 umgehend sichtbar: Das Notebook integriert einen 12-Zoll-Bildschirm mit 2.304 x 1.440 Pixel Auflösung (226 ppi) und zeigt im direkten Vergleich eindrucksvoll, wie ein gestochen scharfes Bild im Jahre 2017 auszusehen hat. Speziell bei Schriftzeichen wird die eingeschränkte Bildschärfe beim Air 13 gut spürbar, bei genauem Hinsehen sind Schattierungen im Randbereich sichtbar. User, die den Tag überwiegend mit der Eingabe bzw. dem Lesen von Texten verbringen, sei an dieser Stelle ein Panel mit höchstmöglicher Auflösung ans Herz gelegt.
Folgend unsere Detailmessungen des Vorgängers, die sich im Stichprobentest nur unwesentlich vom aktuellen Testmuster unterscheiden.
|
Ausleuchtung: 82 %
Helligkeit Akku: 327 cd/m²
Kontrast: 812:1 (Schwarzwert: 0.405 cd/m²)
ΔE Color 3.96 | 0.5-29.43 Ø4.91
ΔE Greyscale 3.51 | 0.5-98 Ø5.2
59.8% sRGB (Argyll 1.6.3 3D)
38.4% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
41.51% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
59.8% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
40.1% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 3.83
Apple MacBook Air 13.3" 1.8 GHz (2017) 1440x900, 13.3" | Apple MacBook Air 13 inch 2015-03 Apple APP9CF0, , 1440x900, 13.3" | Apple MacBook 12 (Early 2016) 1.1 GHz APPA027, , 2304x1440, 12" | Apple MacBook Pro 13 2016 (2.9 GHz) APPA033, , 2560x1600, 13.3" | Dell XPS 13 9360 FHD i5 Sharp SHP1449 LQ133M1, , 1920x1080, 13.3" | Dell XPS 13 9360 QHD+ i7 Sharp SHP144A, , 3200x1800, 13.3" | |
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Display | ||||||
Display P3 Coverage | 40.1 | 66.8 | 99.2 | 48.94 | 62.8 | |
sRGB Coverage | 59.8 | 95.4 | 99.9 | 73.3 | 89.4 | |
AdobeRGB 1998 Coverage | 41.51 | 68 | 87.6 | 50.5 | 64.6 | |
Response Times | 7% | -39% | 10% | 7% | ||
Response Time Grey 50% / Grey 80% * | 52.4 ? | 41.2 ? 21% | 47.2 ? 10% | 32.8 ? 37% | 43.6 ? 17% | |
Response Time Black / White * | 28.4 ? | 30.4 ? -7% | 53 ? -87% | 33.2 ? -17% | 29.2 ? -3% | |
PWM Frequency | 58000 | |||||
Bildschirm | ||||||
Helligkeit Bildmitte | 329 | 387 | 569 | 351.2 | 396.2 | |
Schwarzwert * | 0.405 | 0.47 | 0.56 | 0.195 | 0.266 | |
Brightness | 310 | 358 | 542 | 325 | 357 | |
Brightness Distribution | 82 | 88 | 90 | 89 | 84 | |
Kontrast | 812 | 823 | 1016 | 1801 | 1489 | |
Delta E Colorchecker * | 3.96 | 1.6 | 1.4 | 7.4 | 3.9 | |
Colorchecker dE 2000 max. * | 7.51 | 4 | 2.9 | 9.08 | 7.58 | |
Delta E Graustufen * | 3.51 | 1 | 1.8 | 6.71 | 4.16 | |
Gamma | 3.83 57% | 2.26 97% | 2.16 102% | 2.74 80% | 2.31 95% | |
CCT | 6711 97% | 6680 97% | 6877 95% | 7222 90% | 6514 100% | |
Farbraum (Prozent von AdobeRGB 1998) | 38.4 | 61.6 | 78.4 | 50.48 | 57.5 | |
Color Space (Percent of sRGB) | 59.8 | 82.2 | 99.3 | 73.31 | 88.7 | |
Durchschnitt gesamt (Programm / Settings) | 7% /
7% | -39% /
-39% | 10% /
10% | 7% /
7% |
* ... kleinere Werte sind besser
Das Apple MacBook Air kommt, wie zu Zeiten seiner erstmaligen Einführung Standard, immer noch mit einem TN-Panel daher. Das beideutet einerseits Nachteile bei der Blickwinkelstabilität, andererseits sollten sich aber bei der Anspruchszeit des Displays Vorteile ergeben. Im Test mit unserem aktualisierten Mess-Equipment beobachten wir beim Wechsel von Schwarz zu Weiß gute 28,4 Millisekunden, bei Wechsel von Grau zu Grau allerdings nur 52,4 Millisekunden. Unterm Strich also auch kein Vorteil für das Air, etwa im Vergleich zum moderneren Panel des MacBook 12.
Ebenso wiederholt haben wir die Prüfung von PWM (Pulsweitenmodulation) zur Helligkeitsregelung. Mit unserer neuen Messsonde können wir bei gedimmtem Display ein hochfrequentes Pulsieren mit 58 KHz erkennen. Nachteile sollten sich aufgrund der extrem hohen Frequenz aber keine ergeben.
Reaktionszeiten (Response Times) des Displays
↔ Reaktionszeiten Schwarz zu Weiß | ||
---|---|---|
28.4 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 18.4 ms steigend | |
↘ 10 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind mittelmäßig und dadurch für Spieler eventuell zu langsam. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.1 (Minimum) zu 240 (Maximum) ms. » 73 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten schlechter als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (20.9 ms). | ||
↔ Reaktionszeiten 50% Grau zu 80% Grau | ||
52.4 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 30.4 ms steigend | |
↘ 22 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind langsam und dadurch für viele Spieler wahrscheinlich zu langsam. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.165 (Minimum) zu 636 (Maximum) ms. » 88 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten schlechter als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (32.8 ms). |
Bildschirm-Flackern / PWM (Pulse-Width Modulation)
Flackern / PWM festgestellt | 58000 Hz | ||
Das Display flackert mit 58000 Hz (im schlimmsten Fall, eventuell durch Pulsweitenmodulation PWM) . Die Frequenz von 58000 Hz ist sehr hoch und sollte daher auch bei empfindlichen Personen zu keinen Problemen führen. Im Vergleich: 53 % aller getesteten Geräte nutzten kein PWM um die Helligkeit zu reduzieren. Wenn PWM eingesetzt wurde, dann bei einer Frequenz von durchschnittlich 8706 (Minimum 5, Maximum 343500) Hz. |
Noch ein paar Wörter zu den Blickwinkeln: Während in der Preisklasse über 1.000 Euro blickwinkelstabile IPS-Displays mittlerweile annähernd selbstverständlich gewordene sind, findet man im Apple Air 13 ein Panel basierend auf TN-Technik. Das typische Überstrahlen bzw. Abdunkeln bei der Veränderung des vertikalen Blickwinkels setzt rasch ein und wird für verwöhnte Smartphone- und IPS-Laptop-User schnell zur Qual. Im horizontalen Bereich hält sich das Panel deutlich länger stabil, hier werden eher die bei ungünstigen Lichtverhältnissen auftretenden Spiegelungen zum einschränkenden Faktor.
Leistung - alte Technik die ihre Pflicht erfüllt
Kommen wir zum ersten wirklichen Punkt, an dem wir tatsächlich über Veränderungen zum Vorgänger berichten können. So greift Apple weiterhin relativ weit unten ins CPU-Regal und stattet die aktuelle Auflage des MacBook Airs abermals mit einer Broadwell CPU von Intel aus. Nach der i5-5250U (1,6 GHz) im Modell von 2015 hüpft man auf dem Performance-Treppchen ein klitzekleines Stückchen nach oben und pflanzt nun in der Basisausstattung die i5-5350U (drei!) mit einem Basistakt von 1,8 GHz auf das Logic Board. Für den User verspricht das eine "brachiale" Mehrleistung von 200 MHz oder 12,5 Prozent. Seitens Grafik bleibt es bei der integrierten Intel HD Graphics 6000.
Prozessor
Werfen wir einen Blick auf die Benchmarks unseres Testgerätes: Getestet unter MacOS erreicht unsere aktuelle Einsteiger-Konfiguration 116 Punkte im Single-Core-Test und platziert sich damit etwas überraschend auf in etwa demselben Niveau wie die stärkere i7-Variante, getestet vor zwei Jahren. Nachdem die i7-CPU unverändert weiterhin angeboten wird, dürfte der Performance-Vorteil im aktuellen Air 13 als marginal einzustufen sein.
Im Cinebench R15 Multicore Test bleibt die i7-5650U geringfügig vorne an. Sollte es hier im neuen MacBook Air mit der gleichen CPU dabei bleiben, darf man die optionale i7-CPU getrost vom Wunschzettel streichen. Interessant: Apples MacBook 12 mit passiv gekühlter m3-7Y32-CPU schafft hier ein vergleichbares Ergebnis, allerdings lässt dieses bei andauernder Last nach (siehe unten).
Cinebench R15 | |
CPU Single 64Bit | |
Asus Zenbook UX310UA-FC347T iGP | |
Apple MacBook Pro 13 2016 (2.9 GHz) | |
Dell Inspiron 13 5378-0K46 | |
Apple MacBook Air 13.3" 1.8 GHz (2017) | |
Apple MacBook Air 13 inch 2015-03 | |
Apple MacBook 12 (Early 2016) 1.3 GHz | |
CPU Multi 64Bit | |
Asus Zenbook UX310UA-FC347T iGP | |
Apple MacBook Pro 13 2016 (2.9 GHz) | |
Dell Inspiron 13 5378-0K46 | |
Apple MacBook Air 13 inch 2015-03 | |
Apple MacBook Air 13.3" 1.8 GHz (2017) | |
Apple MacBook 12 (Early 2016) 1.3 GHz |
Entscheidend für den Praxiseinsatz ist bekannter Weise nicht nur eine gute Performance bei kurzen Last-Spitzen, auch bei andauernder Belastung, etwas dem Rendern eines Videos, sollte die Leistung nicht erheblich nachgeben. In unserer Cinebench-Loop können wir das überprüfen und gleichzeitig Entwarnung geben. Selbst nach rund 20 Durchläufen in Serie bleibt das Ergebnis auf Kaltstart-Niveau.
System Performance
Werfen wir der Vollständigkeit halber einen ganz kurzen Blick auf die Ergebnisse des PCMark 8 Tests unter Windows. Der Benchmark-Test sieht das neue Air in etwa auf dem Niveau des Vorgängermodells, getestet mit dem stärkeren 2,2-GHz-Prozessor. Das MacBook 12 hinkt dagegen etwas nach, während das MacBook Pro 13 die Nase vorne hat. Überraschung.
Subjektiv ist das Air in erster Linie eine hochmobile Surfmaschine, die vor allem durch ihr Display-Format hier punkten kann. Performance User will Apple eher in Richtung MacBook Pro 13 treiben. Einstiegspreis dort: 1.499 Euro.
PCMark 8 Home Score Accelerated v2 | 3396 Punkte | |
PCMark 8 Creative Score Accelerated v2 | 4264 Punkte | |
PCMark 8 Work Score Accelerated v2 | 4371 Punkte | |
PCMark 10 Score | 2523 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
Die sequenziellen Leseraten der Einstiges-SSD mit 128-GB-Speicher im MacBook Air 13 liegen auf einem hohen Niveau, etwas hinter den Speicherlösungen der neuen MacBook-Pro-Modelle, bei den Schreibraten fällt das Air dann aber deutlich zurück. Gut fallen indes die Ergebnisse in den 4K-Tests aus. Sofern man das MacBook Air 13 überwiegend als Office-Schreibmaschine und zum Websurfen benutzt, kann man mit den 128 GB Kapazität das Auslangen finden - oder besser gesagt, man sollte versuchen, das Auslangen zu finden. Das Upgrade auf 256-GB-SSD lässt sich Apple mit einem Aufpreis von stolzen 250 Euro stattlich bezahlen. Zum Vergleich: Eine aktuelle Samsung 960 EVO mit 500 GB Bruttokapazität und besseren Performance-Daten als der integrierte Chip kostet etwa ab 230 Euro. Das hilft zwar nicht viel, denn Apple verwendet eine eigene Schnittstelle, es zeigt aber dennoch die zweifelhafte Aufpreispolitik der Kalifornier.
Apple MacBook Air 13.3" 1.8 GHz (2017) Apple SSD SM0128G | Apple MacBook Pro 13 2017 Touchbar i5 Apple SSD AP0256 | Apple MacBook Pro 15 2017 (2.8 GHz, 555) Apple SSD SM0256L | Apple MacBook 12 2017 Apple SSD AP0256 | Dell XPS 13 9360 FHD i7 Iris Toshiba XG4 NVMe (THNSN5512GPUK) | Asus Zenbook UX3430UQ-GV012T SanDisk SD8SN8U512G1002 | |
---|---|---|---|---|---|---|
CrystalDiskMark 3.0 | 19% | 35% | -5% | 73% | -3% | |
Read Seq | 1390 | 1540 11% | 1557 12% | 955 -31% | 1314 -5% | 500 -64% |
Write Seq | 731 | 1353 85% | 1505 106% | 899 23% | 617 -16% | 457.4 -37% |
Read 512 | 899 | 926 3% | 968 8% | 658 -27% | 1058 18% | 345.6 -62% |
Write 512 | 715 | 698 -2% | 1124 57% | 579 -19% | 502 -30% | 415 -42% |
Read 4k | 16.29 | 9.92 -39% | 10.76 -34% | 9.721 -40% | 37.31 129% | 28.34 74% |
Write 4k | 27.17 | 10.74 -60% | 12.87 -53% | 12.78 -53% | 133.6 392% | 56.8 109% |
Read 4k QD32 | 300.9 | 618 105% | 631 110% | 521 73% | 425.1 41% | 311.3 3% |
Write 4k QD32 | 273.7 | 403.8 48% | 468.4 71% | 370.1 35% | 431.3 58% | 251.1 -8% |
Grafikkarte
Zur Analyse der zur Verfügung stehenden Grafik-Performance greifen wir hier ebenso auf die bekannten 3DMark-Benchmark-Tests unter Bootcamp Windows zurück. Vor den Tests wurde zudem ein Update der Intel Treiber durchgeführt. Im Vergleich zum Air 13 aus 2015 (getestet mit der i7-CPU), kann das neue MacBook Air in der Einstiegskonfiguration einen leichten Vorteil für sich verbuchen, an sich handelt es sich aber weiterhin um die gleiche Grafikeinheit. Intels HD 620 in den aktuellen Kaby-Lake-Chips bleibt nur minimal voran, größer dann der Unterschied zur Variante mit Intel-Iris-GPU, vor allem im Vergleich zum MacBook 13 mit der Iris Plus Graphics 650. Power User müssen indes zum großen Apple MacBook 15 greifen, das auch eine dedizierte Grafiklösung bietet.
3DMark 11 Performance | 1591 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 5878 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Im praxisnahen Test anhand eines älteren PC-Games kann ebenso festgestellt werden, dass sich in puncto GPU-Performance in den letzten Jahren nicht viel getan hat im MacBook Air. Für klassische PC-Titel unter Bootcamp Windows reicht die Performance nur bei niedrigsten Settings - und das nur bei älteren Titeln. Wenn überhaupt, so würde sich für Gaming-Enthusiasten noch am ehesten das MacBook 15 eignen, dessen Radeon Pro 555 in etwa auf vergleichbarem Niveau wie eine GTX 950M liegt bzw. unter der neuen MX150 (GT 1030). Unterm Strich handelt es sich aber auch hier bestenfalls nur um Mittelklasse-Grafikchips. Eine aktuelle Geforce GTX 1060, ab der der Gaming-Spass erst richtig beginnt, liegt auch für diese Lösungen außer Reichweite. Wir merken: Gaming und Apple - keine gute Idee.
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
BioShock Infinite (2013) | 42.9 | 26.4 |
Emissionen - vüberwiegend lautlos und kühl
Geräuschemissionen
Die App Istat Menus protokolliert eine Drehzahl von rund 1.200 rpm im Idle-Zustand. Subjektiv ist das Apple Air 13 dabei aber komplett lautlos, und auch unsere Messmikrofone können keine Geräusche aufzeichnen. Im Office-Betrieb und beim Surfen verzeichnen wir wie schon beim Vorgänger ein durchgehend lautloses Notebook. Erst bei länger andauernder hoher Last, beispielsweise bei Games oder CPU-Berechnungen setzt der Lüfter ein und wird dann leise hörbar. In den für das Apple MacBook Air 13 typischen Anwendungsszenarien hat man es aber überwiegend mit einem komplett lautlosen Begleiter zu tun. Im Vergleich zum Vorgänger aus 2015 können wir keine Unterschiede bei der Charakteristik oder der beobachteten Lautstärke feststellen.
Temperatur
Keine nennenswerten Veränderungen sind bei den Oberflächentemperaturen zu erwarten. Im Betrieb ohne bemerkenswerte Last bleibt das Gehäuse kühl, erst bei längeren Lastphasen wird in den hinteren Bereichen eine spürbare Erwärmung festgestellt.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 42.8 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.9 °C (von 21.4 bis 59 °C für die Klasse Subnotebook).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 41.5 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 39.4 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 26.3 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30.8 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 31.2 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.3 °C (-2.9 °C).
Lautsprecher
Auch die neue Audio-Messung sind wir bislang schuldig geblieben und holen diese im Rahmen des vorliegenden Tests nach. Im direkten Vergleich mit dem kleineren MacBook 12 wird sichtbar, dass das Air hier doch deutlich zurückliegt. Insbesondere bei den Mitten und Höhen kann das MB 12 auftrumpfen, aber auch auch bei den tiefen Tönen steht der Flachmann etwas besser da. Nichtsdestotrotz können die verbauten Speaker in dem schlanken Gehäuse überzeugen und eignen sich durchaus auch zur Wiedergabe von Musik in eher ruhigen Umgebungen. Mit einer Lautstärke von rund 78 dB platziert sich das Air im Mittelfeld.
Apple MacBook Air 13.3" 1.8 GHz (2017) Audio Analyse
(±) | Mittelmäßig laut spielende Lautsprecher (77.7 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(±) | abgesenkter Bass - 9.2% geringer als der Median
(±) | durchschnittlich lineare Bass-Wiedergabe (11% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(+) | ausgeglichene Mitten, vom Median nur 3.6% abweichend
(±) | Linearität der Mitten ist durchschnittlich (9.7% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(±) | zu hohe Hochtöne, vom Median nur 5.2% abweichend
(±) | durchschnittlich lineare Hochtöne (8.4% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(±) | hörbarer Bereich ist durchschnittlich linear (15.1% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 30% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 5% vergleichbar, 65% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 5%, durchschnittlich ist 19%, das schlechteste Gerät hat 53%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 18% aller getesteten Geräte waren besser, 4% vergleichbar, 78% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Apple MacBook 12 (Early 2016) 1.1 GHz Audio Analyse
(+) | Die Lautsprecher können relativ laut spielen (83.6 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(±) | abgesenkter Bass - 11.3% geringer als der Median
(±) | durchschnittlich lineare Bass-Wiedergabe (14.2% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(+) | ausgeglichene Mitten, vom Median nur 2.4% abweichend
(+) | lineare Mitten (5.5% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(+) | ausgeglichene Hochtöne, vom Median nur 2% abweichend
(+) | sehr lineare Hochtöne (4.5% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(+) | hörbarer Bereich ist sehr linear (10.2% Abstand zum Median
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 6% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 2% vergleichbar, 92% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 5%, durchschnittlich ist 19%, das schlechteste Gerät hat 53%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 4% aller getesteten Geräte waren besser, 1% vergleichbar, 95% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Frequenzdiagramm im Vergleich (Checkboxen oben an-/abwählbar!)
Energieverwaltung - Großer Akku, niedriger Verbrauch
Energieaufnahme
Bei unseren Messungen der Energieaufnahme beobachten wir sehr ähnliche bis minimal höhere Werte wie bei der letztgetesteten Variante aus 2015 mit i7-5650U CPU. Die Leistungssteigerung von rund 200 MHz dürfte die CPU sowohl bei der Performance als auch beim Verbrauch auf das Niveau des stärkeren i7 angehoben haben. Es ist durchaus möglich, dass die i7 aufgrund der strengeren Selektion beim Verbrauch tendenziell besser abschneidet als ihre i5-Alternative.
Aus / Standby | 0.24 / 1 Watt |
Idle | 3.4 / 6.3 / 7 Watt |
Last |
34.5 / 40 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Metrahit Energy |
Apple MacBook Air 13.3" 1.8 GHz (2017) 5350U, HD Graphics 6000, Apple SSD SM0128G, TN LED, 1440x900, 13.3" | Apple MacBook Pro 15 2017 (2.8 GHz, 555) i7-7700HQ, Radeon Pro 555, Apple SSD SM0256L, IPS, 2880x1800, 15.4" | Apple MacBook 12 (Early 2016) 1.1 GHz 6Y30, HD Graphics 515, Apple SSD AP0256, IPS, 2304x1440, 12" | Apple MacBook Air 13 inch 2015-03 5650U, HD Graphics 6000, Apple SSD SD0256F, TN LED, 1440x900, 13.3" | Apple MacBook 12 2017 m3-7Y32, HD Graphics 615, Apple SSD AP0256, LED IPS, 2304x1440, 12" | Apple MacBook 12 (Early 2016) 1.3 GHz 6Y75, HD Graphics 515, Apple SSD AP0256, IPS, 2304x1440, 12" | Apple MacBook Pro 13 2017 Touchbar i5 i5-7267U, Iris Plus Graphics 650, Apple SSD AP0256, IPS, 2560x1600, 13.3" | |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Stromverbrauch | -100% | 32% | 12% | 29% | 36% | -45% | |
Idle min * | 3.4 | 3.4 -0% | 2.7 21% | 2.7 21% | 2 41% | 2 41% | 2.8 18% |
Idle avg * | 6.3 | 13.9 -121% | 2.7 57% | 5.7 10% | 5.4 14% | 2.06 67% | 10.9 -73% |
Idle max * | 7 | 17.6 -151% | 7.2 -3% | 6 14% | 6.6 6% | 6.94 1% | 11.4 -63% |
Last avg * | 34.5 | 71.1 -106% | 22 36% | 32.1 7% | 22 36% | 22.52 35% | 55.4 -61% |
Last max * | 40 | 88.5 -121% | 20.5 49% | 36.2 9% | 20 50% | 24.87 38% | 57.5 -44% |
Witcher 3 ultra * | 57.9 |
* ... kleinere Werte sind besser
Akkulaufzeit
Wir wiederholen auch unseren WiFi-Test, der Surfen bei reduzierter Displayhelligkeit (150 cd) simuliert. Mit 638 Minuten bleibt das aufgefrischte Air 13 auf dem sehr guten Niveau des Vorgängers (620 Minuten). Damit darf man sich über mehr als 10 Stunden Surfen mit einer Akkuladung freuen. Das neue MacBook Pro 13 Zoll kann diesen Wert nicht ganz erreichen, auch das MacBook 12 bleibt hier zurück.
Apple MacBook Air 13.3" 1.8 GHz (2017) 5350U, HD Graphics 6000, 54 Wh | Apple MacBook Pro 13 2017 Touchbar i5 i5-7267U, Iris Plus Graphics 650, 49.2 Wh | Apple MacBook 12 (Early 2016) 1.3 GHz 6Y75, HD Graphics 515, 41.4 Wh | Apple MacBook 12 2017 m3-7Y32, HD Graphics 615, 41.4 Wh | Apple MacBook Pro 13 2016 (2.9 GHz) 6267U, Iris Graphics 550, 49.2 Wh | Apple MacBook Air 13 inch 2015-03 5650U, HD Graphics 6000, 54 Wh | Apple MacBook Pro 15 2017 (2.8 GHz, 555) i7-7700HQ, Radeon Pro 555, 76 Wh | |
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Akkulaufzeit | -19% | -13% | -15% | -11% | -3% | 1% | |
WLAN | 638 | 519 -19% | 554 -13% | 540 -15% | 566 -11% | 620 -3% | 644 1% |
H.264 | 415 | 619 | 483 | 511 | |||
Last | 70 | 208 | 66 | 97 | 60 | ||
Idle | 1572 | ||||||
Witcher 3 ultra | 87 |
Fazit - Gutes Paket das langsam aber doch Staub ansetzt
Pro
Contra
Jahr um Jahr vergeht, aber am Apple MacBook Air 13 ändert sich kaum etwas. Die maßgeblichen Trends der letzten Jahre, wie etwa besonders hohe Displayauflösungen, schmale Displayränder bzw. größere Displays in den gleichen Gehäusen, sind am Air 13 spurlos vorbei gegangen. Kein Wunder, dass Apple das aktuelle CPU-Update, entgegen dem Update des MacBook 12, auch nicht mehr weiter kommuniziert. Offenbar zählt man das Air 13 in der aktuellen Ausstattung nicht mehr zu den Vorzeigeobjekten im eigenen Portfolio. In der Tat will der Oldtimer auch optisch überhaupt nicht mehr ins aktuelle Line-up passen.
Kritik muss das Apple MacBook Air 13 mittlerweile vor allem beim Display einstecken: Auflösung und die blickwinkelabhängige TN-Bauart sind nicht mehr zeitgemäß. Full-HD und IPS-Technik darf man im Jahre 2017 bei einem Preis von deutlich über 1.000 Euro erwarten. Apropos Preis: 128-GB-Speicher in der Einstiegskonfiguration für 1.099 Euro sind ebenso überaus knausrig, 250 Euro Aufpreis für 128 GB zusätzlichen Speicher (256 GB) grenzt schon an Wucher.
Nichtsdestotrotz spürt man nach wie vor das gelungene Grundkonzept, welches das Air 13 nun beinahe ein Jahrzehnt erfolgreich durch die Notebook-Geschichte getragen hat. Ein absolut wertiges und formschönes Alu-Gehäuse fasst immer noch als gut zu bezeichnende Eingabegeräte. Die WiFi-Performance ist gut, ebenso passt die gebotene Performance prima zum anvisierten Nutzungsspektrum. Über 10 Stunden Laufzeit im praxisnahen Einsatz und eine überwiegend lautloses System sind wohl die gewichtigsten Plus-Punkte, die auch im Jahr 2017 nichts an Attraktivität verloren haben.
Alles in allem darf das Apple MacBook Air nach wie vor als gutes Gesamtpaket bezeichnet werden, wenngleich der Preis, den Apple weiterhin für das Gerät aufruft, immer schwerer zu rechtfertigen ist. Verschließt man sich den zahlreichen Windows Alternativen, ist und bleibt das Air 13 allerdings weiterhin das "günstigste" Einstiegsgerät in die Apple-Notebook-Produktpalette. Ob wir auch 2018 ein weiteres Mini-Update des Airs sehen werden? Es scheint, die Chancen werden geringer, aber Apple hat uns in den letzten Jahren schon vielfach eines Besseren belehrt ...
Apple MacBook Air 13.3" 1.8 GHz (2017)
- 20.06.2017 v6 (old)
J. Simon Leitner