Test Acer Liquid Z6 Plus Smartphone
Das Acer Liquid Z6 Plus ist fast sowas wie das Flaggschiffmodell von Acer, denn höher als in die Mittelklasse will der Hersteller im Moment in Sachen Android Smartphone gar nicht hinaus. Knapp 300 Euro möchte Acer eigentlich für das Smartphone haben, zum Testzeitpunkt bekommt man es im Internet aber schon für 260 Euro. Dafür gibt es eine ordentliche Ausstattung, Highlights sind sicherlich der Full-HD-Bildschirm und der riesige Akku.
Aber in der Mittelklasse gibt es derzeit viele gute Angebote. Acers eigenes Liquid Jade Primo ist eines davon, es ist eigentlich ein wesentlich teureres Phone mit Windows 10 Mobile, das wegen des langsam aussterbenden Betriebssystems in diese Preisregion gerutscht ist. Das Samsung Galaxy J7 (2016) will mit gutem Chassis und ebenfalls großem Akku punkten. HTC verlegt sich beim Desire 10 Lifestyle eher auf guten Klang. Und das ZTE Axon 7 Mini bringt bei etwas kleinerem Bildschirm ebenfalls deutliches Oberklassenflair mit. Kann Acer mit seinem Smartphone in diesem Umfeld bestehen? Unser Test wird es zeigen.
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Details
Gehäuse
2.5D-Glas, also Glas mit geschwungenen Kanten, ist gerade schwer in Mode, und auch Acer verbaut es beim Acer Liquid Z6 Plus. Dazu gibt es eine fest verbaute Metallrückseite im gebürsteten Design, die sich ebenfalls über die seitlichen Kanten zieht. Die Spaltmaße sind hier nicht immer gleichmäßig, das Äußere wirkt aber dennoch aus einem Guss und recht hochwertig. Als Farbe ist erstmal nur eine dunkelgraue Variante mit schwarzer Front verfügbar.
Das Acer Liquid Z6 Plus ist mit 169 Gramm für ein 5,5-Zoll-Gerät recht schwer, liegt aber dadurch und durch die abgerundeten Kanten gut in der Hand. Die Stabilität des Gehäuses ist ebenfalls sehr gut, Druck auf Front oder Rückseite kommt nicht zum Bildschirm durch, und das Gerät lässt sich auch kaum verwinden.
Ausstattung
3 GB Arbeitsspeicher und 32 GB Massenspeicher sind mittlerweile in dieser Preisklasse bei vielen Smartphones Standard. Das Gerät kommt mit zwei SIM-Karten gleichzeitig zurecht, wobei sich die microSD-Karte und die zweite SIM-Karte einen Slot teilen, man muss sich also entscheiden, ob man Dual-SIM oder eine microSD zur Speichererweiterung nutzen will. Die microSD-Karte kann man als internen Speicher formatieren oder als Wechseldatenträger nutzen, in letzterem Fall kann man sie auch als Standard-Speicherlaufwerk auswählen. Alle Apps, die diese Option unterstützen, werden dann automatisch ausgelagert.
Software
Als PC-Hersteller ist Acer natürlich eng mit Windows Hersteller Microsoft verknüpft, und so verwundert es nicht, dass auf dem Liquid Z6 Plus auf dem Startbildschirm die "Microsoft Apps" angezeigt werden. Im Endeffekt handelt es sich dabei allerdings nur um eine Linksammlung in den Google Play Store. Die Navigations-App "Acer NAV" wird von TomTom bereitgestellt; im "Acer Portal" kann man sich registrieren und erhält dann Cloud-Speicher und Tipps für sein Smartphone. "Acer Tutorial" bietet Anleitungen per Video oder Text, und im "KidsCenter" kann man sein Smartphone mit kindersicherem Startbildschirm einrichten. Daneben sind noch viele Werbe-Apps und Spiele vorinstalliert, sodass im Auslieferungszustand nur noch 22 GB von den 32 GB Speicher überhaupt verwendet werden können. Puristen müssen erstmal zahlreiche Apps deinstallieren, wenn sie ein sauberes Betriebssystem haben wollen.
Als Betriebssystem kommt Android 6 zum Einsatz, die Sicherheitspatches stammen vom 5. Dezember 2016. Darüber legt Acer seinen eigenen Launcher, bei dem links neben dem Startbildschirm diverse Nachrichten, Social-Media-Neuigkeiten oder eigene Inhalte angezeigt werden. Ansonsten sind die Anpassungen eher kosmetischer Natur.
Kommunikation und GPS
Die etwas knappe Ausstattung mit WLAN nach Standard 802.11 b/g/n ist für diese Klasse nicht unüblich. Das Acer Liquid Z6 Plus schafft allerdings per WLAN keine herausragenden Übertragungsraten, da ist das HTC Desire 10 Lifestyle in unserem standardisierten Test mit dem Referenzrouter Linksys EA8500 wesentlich schneller. In der Praxis dauert der Seitenaufbau auch nahe am Router schon mal etwas länger, der Empfang ist allerdings vollständig vorhanden. In zehn Metern Entfernung und durch drei Wände sind noch 3/4 des Signals vorhanden, der Seitenaufbau erfolgt mit derselben Geschwindigkeit wie in der Nähe des Routers.
Mobile Netze kann man auch per LTE anfunken, dafür bietet das Acer Liquid Z6 Plus immerhin acht Bänder, dazu vier UMTS- und vier GSM-Frequenzen. Damit sollte man zumindest im europäischen Ausland gut gewappnet sein. Der Empfang ist im innerstädtischen Bereich im gut ausgebauten deutschen Vodafone Netz gut: Auch in Gebäuden hat man meistens zumindest 3/4 des LTE-Signals zur Verfügung.
Networking | |
iperf3 transmit AX12 | |
HTC Desire 10 Lifestyle | |
ZTE Axon 7 Mini | |
Acer Liquid Z6 Plus | |
Samsung Galaxy J7 2016 | |
iperf3 receive AX12 | |
HTC Desire 10 Lifestyle | |
ZTE Axon 7 Mini | |
Acer Liquid Z6 Plus | |
Samsung Galaxy J7 2016 |
In Innenräumen kann uns das Liquid Z6 Plus nicht orten, im Freien dauert es einen Moment, dann erfolgt die Ortung auf bis zu fünf Meter genau.
Detailliertere Aussagen über die Qualitäten des GPS-Moduls können wir treffen, weil wir uns auf unser Fahrrad geschwungen und das Smartphone sowie ein Profi-Navi Garmin Edge 500 zu Vergleichszwecken in den Rucksack gepackt haben. Fast verwundert es dabei, dass das Acer Smartphone nur einen 300 Meter kürzeren Weg misst: Das Gerät verliert nämlich laut der Aufzeichnungen mit der App "Runtastic" oft den Kontakt und zieht dann einfach eine gerade Linie bis zum nächsten Ortungspunkt. Die Ortung im Kreuzungsbereich ist eigentlich unbrauchbar, und auch im Brückenbereich weicht der Weg deutlich von der tatsächlich gefahrenen Strecke ab. Das Profi-Navi ist auch nicht fehlerfrei, aber doch deutlich genauer.
Telefonfunktionen und Sprachqualität
Als Telefon-App kommt Googles Standard-App aus Android zum Einsatz. Das ist auch völlig in Ordnung, sie bietet schnellen Zugriff auf Favoriten und Kontakte und ist übersichtlich.
Die Sprachqualität ist durchschnittlich, das Gegenüber kommt nicht sehr laut und etwas dumpf bei uns an, ist aber stets gut verständlich. Auch das Mikrofon macht seine Sache recht gut, übersteuert nicht und ist nicht zu leise. Ebenfalls über die eingebaute Freisprecheinrichtung kann man recht gut telefonieren, auch hier sollte man aber von dem eingebauten Lautsprecher keine allzu laute Tonausgabe erwarten.
Kameras
13 Megapixel an der Rückseite und 5 Megapixel an der Vorderseite – das scheint die aktuelle Formel zu sein, wenn man die Kamera-Ausstattung für ein Mittelklasse-Smartphone entwirft. Jedenfalls finden sich in unserem Vergleichsfeld noch einige andere Smartphones mit den gleichen Rahmendaten. Wie andere gleichteure Smartphones hat auch das Acer Liquid Z6 Plus einen Dual-LED-Blitz und Autofokus an der Rückseite.
Die Bildqualität der Hauptkamera ist grundsätzlich in Ordnung, bei der Detailvergrößerung fällt aber auf, dass die Linse Probleme mit Gegenlichaufnahmen zu haben scheint: Umrisse werden dann plötzlich seltsam überschärft und unterbrochen dargestellt. Bei der Umgebungsaufnahme versagt zudem der Autofokus und liefert ein unscharfes Bild. Bei der Schwachlichtaufnahme nutzt das Smartphone einen völlig anderen, sehr kalten Weißabgleich als die weiteren Modelle im Vergleich und erzeugt zudem ein nicht wirklich helles, unscharfes Bild. Da es bei jeder Bildsituation zu Problemen kommt, sind wir mit der Hauptkamera insgesamt nicht zufrieden. Videos lassen sich in Full-HD aufzeichnen. Die Qualität ist gut, die Schärfe stimmt, und die Belichtung reagiert sehr schnell auf die Lichtsituation.
Die Frontkamera macht ordentliche Selfies, sie hat auch mit Gegenlicht kein Problem und findet die richtige Belichtung, um auch in dunklen Bereichen noch Dynamik zu haben. Details und Farben können aber in der Vergrößerung etwas matschig wirken.
Bildervergleich
Wählen Sie eine Szene und navigieren Sie im ersten Bild. Ein Klick ändert die Position bei Touchscreens. Ein Klick auf die vergrößerten Bilder öffnet das Original in einem neuen Fenster. Das erste Bild zeigt das skalierte Foto, welches mit dem Testgerät aufgenommen wurde.
Szene 1Szene 2Szene 3Die Hauptkamera muss sich auch noch der Analyse in unserem Testlabor stellen, hier gilt es, Aufnahmen unter festdefinierten Lichtsituationen zu machen. Unsere Referenzkarte sieht auf den ersten Blick gut aus, nur Text auf rotem Hintergrund wirkt auch ohne Vergrößerung schon unscharf. Dasselbe gilt für Schrift auf gelben Hintergrund, hier stellen sich sogar Fehler in der Farbdarstellung ein: Es zeigen sich helle Farbflecken, schräge Linien werden nicht ganz sauber dargestellt, insgesamt ist die Darstellung im Schwarz-Weiß-Bereich aber recht scharf. Zum Rand hin bleicht die Farbe aus, und auch die Schärfe nimmt ab.
Farbflächen werden einigermaßen einheitlich, ohne größere Körnung dargestellt. Die abgebildeten Farben weichen aber deutlich von den Referenzfarben ab - sie sind meist zu hell dargestellt.
Zubehör und Garantie
Acer liefert neben Netzteil und USB-Kabel auch ein In-Ear-Headset mit seinem Smartphone aus. Die Qualität des Headsets scheint allerdings nicht sehr hoch zu sein: Beim Anschluss an das Smartphone bricht der Ton immer wieder ab.
Acer bietet auf seine Smartphones 24 Monate Garantie.
Eingabegeräte & Bedienung
Die vorinstallierte Tastatur ist "TouchPal", sie bietet recht viele Einstellungsmöglichkeiten, wir hatten aber während unseres Tests einige Male die Schwierigkeit, dass wir plötzlich im Modus für chinesische Schriftzeichen waren, und sich die Tastatur nicht überreden ließ, wieder auf lateinische Buchstaben umzuschalten. Zudem war als Standard ein englisches Tastaturlayout eingestellt. Man kann aber problemlos auf die Standard-Android-Tastatur umschalten.
Der Bildschirm bietet beim Gleiten teils deutlichen Widerstand, es ist Geschmackssache, ob man das mag. Der Touchscreen lässt sich jedenfalls zuverlässig bedienen, auch in den Ecken und den Rändern. Über den Punkt "Quick Touch" in den Einstellungen kann man verschiedene Gesten aktivieren, die vor allem auf dem ausgeschalteten Display funktionieren und beispielsweise das Smartphone aufwecken. Tatsächlich werden sie recht zuverlässig erkannt.
Die Menü-Tasten finden sich auf dem Screen, unterhalb sitzt der Fingerabdrucksensor, der auch gedrückt werden kann. Er weckt dann das Smartphone auf, zum Entsperren muss man den Finger aber noch einen Moment auf dem Sensor lassen. Bei entsperrtem Smartphone kann man auf den Fingerabdrucksensor drücken, um zum Startbildschirm zurückzukehren. Die Erfassung der Fingerabdrücke und das Entsperren geht schnell vonstatten. Die Hardware-Tasten an der rechten Gehäuseseite haben einen klarern Druckpunkt und lassen sich gut bedienen.
Display
Ein Full-HD-Bildschirm ist in dieser Klasse keine Selbstverständlichkeit, mit 5,5 Zoll Durchmesser ist der Screen des Acer Liquid Z6 Plus auch recht groß. Mit 408 cd/m² im Durchschnitt leuchtet der Bildschirm auch recht hell im Klassenvergleich, allerdings ist die Helligkeit im wirklichkeitsnaheren APL50-Test wesentlich geringer. Die Helligkeitsverteilung ist zudem mit nur 83 Prozent recht ungleichmäßig, großen Farbflächen sieht man an, dass sie ungleichmäßig ausgeleuchtet sind.
|
Ausleuchtung: 83 %
Helligkeit Akku: 347 cd/m²
Kontrast: 1197:1 (Schwarzwert: 0.35 cd/m²)
ΔE Color 6.6 | 0.5-29.43 Ø4.92
ΔE Greyscale 7.9 | 0.5-98 Ø5.2
Gamma: 2.08
Acer Liquid Z6 Plus IPS, 1920x1080, 5.5" | Acer Liquid Jade Primo AMOLED, 1920x1080, 5.5" | HTC Desire 10 Lifestyle IPS, 1280x720, 5.5" | Samsung Galaxy J7 2016 Super AMOLED, 1280x720, 5.5" | ZTE Axon 7 Mini AMOLED, 1920x1080, 5.2" | |
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Bildschirm | 23% | 8% | 16% | -0% | |
Helligkeit Bildmitte | 419 | 355 -15% | 380 -9% | 287 -32% | 327 -22% |
Brightness | 408 | 356 -13% | 369 -10% | 289 -29% | 335 -18% |
Brightness Distribution | 83 | 88 6% | 92 11% | 91 10% | 94 13% |
Schwarzwert * | 0.35 | 0.26 26% | |||
Kontrast | 1197 | 1462 22% | |||
Delta E Colorchecker * | 6.6 | 2.9 56% | 6.6 -0% | 2.9 56% | 6.3 5% |
Colorchecker dE 2000 max. * | 12.6 | 10.5 17% | 10.4 17% | 10.1 20% | 11.4 10% |
Delta E Graustufen * | 7.9 | 1.2 85% | 7.4 6% | 2.1 73% | 7.1 10% |
Gamma | 2.08 106% | 2.26 97% | 2.29 96% | 2.05 107% | 2.25 98% |
CCT | 8576 76% | 6381 102% | 8665 75% | 6228 104% | 7637 85% |
* ... kleinere Werte sind besser
Bildschirm-Flackern / PWM (Pulse-Width Modulation)
Flackern / PWM nicht festgestellt | |||
Im Vergleich: 53 % aller getesteten Geräte nutzten kein PWM um die Helligkeit zu reduzieren. Wenn PWM eingesetzt wurde, dann bei einer Frequenz von durchschnittlich 8743 (Minimum 5, Maximum 343500) Hz. |
Der Schwarzwert ist mit 0,35 cd/m² recht niedrig, allerdings gibt es in dieser Preisklasse auch viele Smartphones mit AMOLED-Display, die völliges Schwarz durch Abschalten von einzelnen Pixeln darstellen können. Daraus ergibt sich dann ein theoretisch unendlich hoher Kontrast, die Farben leuchten. Das Acer Liquid Z6 Plus mit seinem LED-Display bietet immerhin einen Kontrastwert von 1.197:1, was ein guter Wert ist.
Subjektiv wirkt die Darstellung der Farben auf dem Screen etwas flau. Das wollen wir genauer wissen und starten unsere Testsoftware CalMAN, die zusammen mit einem Spektralfotometer genaue Ergebnisse zur Farbdarstellung liefert. Dabei offenbart sich ein deutlicher Blaustich, die Farbabweichungen zum Referenzfarbraum sind durchschnittlich hoch. Immerhin 96 Prozent des Farbraums kann das Display darstellen. Mittels dem Acer "BlueLightShields" kann man den Blauanteil im Bild verringern und so die Augen schonen, allerdings trübt diese Funktion das Bild auch deutlich ein.
Reaktionszeiten (Response Times) des Displays
↔ Reaktionszeiten Schwarz zu Weiß | ||
---|---|---|
26 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 7 ms steigend | |
↘ 19 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind mittelmäßig und dadurch für Spieler eventuell zu langsam. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.1 (Minimum) zu 240 (Maximum) ms. » 59 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten schlechter als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (21 ms). | ||
↔ Reaktionszeiten 50% Grau zu 80% Grau | ||
56 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 27 ms steigend | |
↘ 29 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind langsam und dadurch für viele Spieler wahrscheinlich zu langsam. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.165 (Minimum) zu 636 (Maximum) ms. » 92 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten schlechter als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (32.9 ms). |
Im Freien kann man das Smartphone durchaus verwenden, die Helligkeit reicht dafür aus, allerdings muss man mit Spiegelungen auf dem Display klarkommen und an sonnigen Tagen wohl in den Schatten gehen, um noch etwas zu erkennen. Die Blickwinkel sind in Ordnung: Auch aus sehr flachen Winkeln erkennt man den Bildschirminhalt noch gut.
Leistung
Unser Testgerät nutzt als SoC das Mediatek MT6753, ein schon etwas älteres SoC der oberen Mittelklasse mit acht Kernen und bis zu 1,5 GHz Taktung. Im Multicore-Modus zeigt sich die Prozessoreinheit auch als recht flott, schade, dass wenige Apps die acht Kerne voll ausnutzen können. So bleibt es im Durchschnitt nur bei einer klassenüblichen Leistung, die Leistung der einzelnen Kerne ist nämlich eher mittelprächtig.
Als Grafikeinheit kommt eine ARM Mali-T720 MP2 zum Einsatz, die mit 650 MHz taktet und zwei Kerne besitzt. Für die Full-HD-Auflösung des Bildschirms ist sie eigentlich etwas zu schwach dimensioniert, und das merkt man auch an den Grafik-Benchmarks, wo das Smartphone nicht immer mit gleichteuren Geräten mithalten kann.
AnTuTu v6 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Acer Liquid Z6 Plus | |
Acer Liquid Jade Primo | |
HTC Desire 10 Lifestyle | |
Samsung Galaxy J7 2016 | |
ZTE Axon 7 Mini |
Geekbench 4.0 | |
64 Bit Single-Core Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Acer Liquid Z6 Plus | |
HTC Desire 10 Lifestyle | |
Samsung Galaxy J7 2016 | |
ZTE Axon 7 Mini | |
64 Bit Multi-Core Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Acer Liquid Z6 Plus | |
HTC Desire 10 Lifestyle | |
Samsung Galaxy J7 2016 | |
ZTE Axon 7 Mini |
GFXBench (DX / GLBenchmark) 2.7 | |
T-Rex Onscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Acer Liquid Z6 Plus | |
Acer Liquid Jade Primo | |
HTC Desire 10 Lifestyle | |
Samsung Galaxy J7 2016 | |
ZTE Axon 7 Mini | |
1920x1080 T-Rex Offscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Acer Liquid Z6 Plus | |
Acer Liquid Jade Primo | |
HTC Desire 10 Lifestyle | |
Samsung Galaxy J7 2016 | |
ZTE Axon 7 Mini |
GFXBench 3.0 | |
on screen Manhattan Onscreen OGL (nach Ergebnis sortieren) | |
Acer Liquid Z6 Plus | |
Acer Liquid Jade Primo | |
HTC Desire 10 Lifestyle | |
Samsung Galaxy J7 2016 | |
ZTE Axon 7 Mini | |
1920x1080 1080p Manhattan Offscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Acer Liquid Z6 Plus | |
Acer Liquid Jade Primo | |
HTC Desire 10 Lifestyle | |
Samsung Galaxy J7 2016 | |
ZTE Axon 7 Mini |
GFXBench 3.1 | |
on screen Manhattan ES 3.1 Onscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Acer Liquid Z6 Plus | |
Samsung Galaxy J7 2016 | |
ZTE Axon 7 Mini | |
1920x1080 Manhattan ES 3.1 Offscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Acer Liquid Z6 Plus | |
Samsung Galaxy J7 2016 | |
ZTE Axon 7 Mini |
PCMark for Android - Work performance score (nach Ergebnis sortieren) | |
Acer Liquid Z6 Plus | |
HTC Desire 10 Lifestyle | |
Samsung Galaxy J7 2016 | |
ZTE Axon 7 Mini |
Beim Surfen im Web ist man mit dem Liquid Z6 Plus etwas langsamer unterwegs als mit den Vergleichsgeräten. Auch hier kann es an der höheren Auflösung des Acer Liquid Z6 Plus liegen: HTML5-Seiten laden jedenfalls langsamer, und manchen Animationen ruckeln. Das macht sich auch in den Benchmarks bemerkbar, wo das Testgerät immer etwas zurückliegt.
Octane V2 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Acer Liquid Z6 Plus | |
Acer Liquid Jade Primo | |
HTC Desire 10 Lifestyle | |
Samsung Galaxy J7 2016 | |
ZTE Axon 7 Mini |
Mozilla Kraken 1.1 - Total (nach Ergebnis sortieren) | |
Acer Liquid Z6 Plus | |
Acer Liquid Jade Primo | |
HTC Desire 10 Lifestyle | |
Samsung Galaxy J7 2016 | |
ZTE Axon 7 Mini |
JetStream 1.1 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Acer Liquid Z6 Plus | |
Acer Liquid Jade Primo | |
HTC Desire 10 Lifestyle | |
Samsung Galaxy J7 2016 | |
ZTE Axon 7 Mini |
* ... kleinere Werte sind besser
Eine eingelegte microSD-Karte wird von Acer Liquid Z6 Plus nur langsam ausgelesen, die Vergleichsgeräte sind hier deutlich flotter unterwegs: Das Samsung Galaxy J7 (2016) beispielsweise schafft beim Schreiben auf unsere Referenzkarte von Toshiba sogar die doppelte Geschwindigkeit.
Das Lesen und Schreiben auf dem internen Speicher liegt dem Testgerät schon eher: Hier kann sich das Acer Liquid Z6 Plus teils sogar an die Spitze der Übertragungsraten setzen.
AndroBench 3-5 | |
Sequential Read 256KB (nach Ergebnis sortieren) | |
Acer Liquid Z6 Plus | |
HTC Desire 10 Lifestyle | |
Samsung Galaxy J7 2016 | |
ZTE Axon 7 Mini | |
Sequential Write 256KB (nach Ergebnis sortieren) | |
Acer Liquid Z6 Plus | |
HTC Desire 10 Lifestyle | |
Samsung Galaxy J7 2016 | |
ZTE Axon 7 Mini | |
Random Read 4KB (nach Ergebnis sortieren) | |
Acer Liquid Z6 Plus | |
HTC Desire 10 Lifestyle | |
Samsung Galaxy J7 2016 | |
ZTE Axon 7 Mini | |
Random Write 4KB (nach Ergebnis sortieren) | |
Acer Liquid Z6 Plus | |
HTC Desire 10 Lifestyle | |
Samsung Galaxy J7 2016 | |
ZTE Axon 7 Mini | |
Sequential Read 256KB SDCard (nach Ergebnis sortieren) | |
Acer Liquid Z6 Plus | |
HTC Desire 10 Lifestyle | |
Samsung Galaxy J7 2016 | |
ZTE Axon 7 Mini | |
Sequential Write 256KB SDCard (nach Ergebnis sortieren) | |
Acer Liquid Z6 Plus | |
HTC Desire 10 Lifestyle | |
Samsung Galaxy J7 2016 | |
ZTE Axon 7 Mini |
Spiele
Für anspruchsvolle Spiele in Full-HD ist die Grafikeinheit nicht entworfen, das merkt man beim Zocken von "Asphalt 8", einem schnellen Rennspiel mit anspruchsvoller Grafik. Das Ruckeln ist deutlich spürbar, auch die Bedienung wird hier durch die Lags unsauber. Wer die Details reduziert, bekommt besseren Spielfluss; so richtig Spaß machen 3D-Games in Full-HD aber nur selten. Bei weniger ressourcenfressenden Games wie "Angry Birds" ist der Spielfluss hingegen gut, und auch die Bedienung per Touchscreen funktioniert einwandfrei.
Emissionen
Temperatur
Eine Erwärmung des Gerätes findet kaum statt, auch nach längerer Last ist das Gehäuse maximal 35,7 °C warm. Das dürfte den meisten Nutzern nicht auffallen, zumal die Erwärmung lokal begrenzt ist. Auch das Netzteil bleibt immer "cool". Im Idle-Betrieb liegen die Temperaturen vor allem an der Rückseite nochmal deutlich niedriger, hier ist die Erwärmung mit maximal 29,8 °C auch für sehr empfindsame Naturen wohl nur schwer spürbar.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 35.7 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.1 °C (von 21.9 bis 63.2 °C für die Klasse Smartphone).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 33 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.9 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 31 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32.8 °C.
Lautsprecher
Der eingebaute Lautsprecher an der Unterkante ist eher Einsteiger- als Mittelklasse: Er ist nicht sonderlich laut, und Musik klingt nur sehr wenig voluminös, eher nach billigem Radio als nach gutem Smartphone. Obertöne und hohe Mitten sind sehr stark betont, gerade auf der maximalen Lautstärke gibt es eher einen Klangbrei als differenzierten Sound. Wer nur mal eben in ein YouTube Video reinhören will, der kann den Speaker dafür verwenden, aber zum Beschallen von Räumen oder längerem Musikhören ist er kaum geeignet. In Sachen Sound spielt das HTC Desire 10 Lifestyle in einer ganz anderen Liga: Es bringt sogar Hi-Res-Sound in die Mittelklasse, aber auch der Lautsprecher im Samsung Galaxy J7 (2016) klingt deutlich angenehmer.
Die Soundausgabe per 3,5-mm-Buchse oder Bluetooth ist gut, nur das beigelegte Headset machte an der Buchse Probleme, mit anderen Kopfhörern oder Headsets hatten wir sauberen Klang.
Acer Liquid Z6 Plus Audio Analyse
(±) | Mittelmäßig laut spielende Lautsprecher (81.1 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 23.9% niedriger als der Median
(±) | durchschnittlich lineare Bass-Wiedergabe (13.2% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(±) | zu hohe Mitten, vom Median 10.1% abweichend
(±) | Linearität der Mitten ist durchschnittlich (9.7% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(±) | zu hohe Hochtöne, vom Median nur 8.7% abweichend
(±) | durchschnittlich lineare Hochtöne (9.3% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(-) | hörbarer Bereich ist nur wenig linear (36% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 84% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 1% vergleichbar, 16% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 12%, durchschnittlich ist 37%, das schlechteste Gerät hat 134%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 93% aller getesteten Geräte waren besser, 1% vergleichbar, 6% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Samsung Galaxy J7 2016 Audio Analyse
(+) | Die Lautsprecher können relativ laut spielen (87.5 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 32.7% niedriger als der Median
(±) | durchschnittlich lineare Bass-Wiedergabe (10.2% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(±) | verringerte Mitten, vom Median 5.8% abweichend
(+) | lineare Mitten (6.1% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(±) | zu hohe Hochtöne, vom Median nur 7% abweichend
(+) | sehr lineare Hochtöne (5.5% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(±) | hörbarer Bereich ist durchschnittlich linear (25.5% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 60% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 7% vergleichbar, 33% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 12%, durchschnittlich ist 37%, das schlechteste Gerät hat 134%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 76% aller getesteten Geräte waren besser, 5% vergleichbar, 19% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Frequenzdiagramm im Vergleich (Checkboxen oben an-/abwählbar!)
Akkulaufzeit
Energieaufnahme
Die Energieaufnahme ist erfreulich niedrig und kann im Idle-Modus sogar das sehr sparsame Samsung Galaxy J7 (2016) unterbieten. Maximal 1,61 Watt braucht unser Smartphone, wenn es eingeschaltet ist, aber keine Last anliegt. Das ZTE Axon 7 Mini kann zwar auch diesen Wert noch toppen, dafür ist hier der minimale Verbrauch im Idle-Modus höher. Der durchschnittliche Verbrauch unter Last ist dann leider doch wieder erhöht und erreicht mit 5,2 Watt nur einen durchschnittlichen Wert.
Aus / Standby | 0.04 / 0.27 Watt |
Idle | 0.48 / 1.55 / 1.61 Watt |
Last |
5.2 / 5.68 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Metrahit Energy |
Acer Liquid Z6 Plus 4080 mAh | Acer Liquid Jade Primo 2870 mAh | HTC Desire 10 Lifestyle 2700 mAh | Samsung Galaxy J7 2016 3300 mAh | ZTE Axon 7 Mini 2705 mAh | |
---|---|---|---|---|---|
Stromverbrauch | -67% | 6% | 10% | ||
Idle min * | 0.48 | 1.22 -154% | 0.67 -40% | 0.68 -42% | |
Idle avg * | 1.55 | 2.25 -45% | 1.71 -10% | 0.96 38% | |
Idle max * | 1.61 | 2.32 -44% | 1.83 -14% | 1.06 34% | |
Last avg * | 5.2 | 7.84 -51% | 2.37 54% | 3.22 38% | |
Last max * | 5.68 | 8.07 -42% | 3.31 42% | 6.75 -19% |
* ... kleinere Werte sind besser
Akkulaufzeit
Einen sehr kapazitätsstarken Akku mit 15,5 Wattstunden quetscht Acer in das schlanke Gehäuse des Liquid Z6 Plus. Damit ist das Gerät auf jeden Fall schon mal eines der kapzitätsstärksten in dieser Preisklasse. Die resultierenden Laufzeiten sind ebenfalls sehr gut: Im WLAN-Test hält das Smartphone über 18 Stunden durch, unter voller Last sind fast 6 Stunden möglich. Erstaunlich, dass der riesige Akku in knapp über zwei Stunden schon vollgeladen ist, obwohl es keine Schnellladefunktion gibt.
Im Alltag muss das Acer Liquid Z6 Plus also nicht häufig an die Steckdose, drei Tage bei normalem Gebrauch hält es locker durch. Einen Energiesparmodus kann man noch zusätzlich aktivieren oder automatisch zuschalten lassen, wenn der Akku schwach wird.
Acer Liquid Z6 Plus 4080 mAh | Acer Liquid Jade Primo 2870 mAh | HTC Desire 10 Lifestyle 2700 mAh | Samsung Galaxy J7 2016 3300 mAh | ZTE Axon 7 Mini 2705 mAh | |
---|---|---|---|---|---|
Akkulaufzeit | -69% | -40% | 44% | -54% | |
WLAN | 1087 | 334 -69% | 574 -47% | 1025 -6% | 399 -63% |
Last | 351 | 234 -33% | 681 94% | 196 -44% | |
Idle | 1485 | 2030 | 1287 | ||
H.264 | 622 | 1220 | 435 |
Pro
Contra
Fazit
Das Acer Liquid Z6 Plus macht es einem nicht gerade leicht: Das stabile und schicke Chassis gefällt, dann ärgert uns das Smartphone aber mit einer etwas unsauberen Verarbeitung und den unebenen Spaltmaßen. Der Full-HD-Screen ist in dieser Preislage immer noch etwas Besonderes, gleichzeitig ist das SoC und vor allem die Grafikeinheit aber zu schwach ausgelegt für einen so hoch auflösenden Screen. Außerdem ist der Bildschirm recht ungleichmäßig ausgeleuchtet und hat einen Blaustich. Dagegen gibt es zwar das "Bluelight Shield", das aber bei hohen Einstellungen den Bildschirm trübt. Das beiliegende Headset hat scheinbar einen Wackelkontakt, und der interne Lautsprecher ist kaum zu gebrauchen.
Aber es gibt natürlich auch Dinge, die nur gut sind am Acer Liquid Z6 Plus: Der sehr kapazitätsstarke Akku ermöglicht tagelangen Betrieb, da der Energieverbrauch recht moderat ist. Die Erwärmung des Gehäuses ist vernachlässigbar und die Ausstattung ordentlich.
Acer vergibt leider viel Potential, welches das solide Metall-Chassis und der große Akku beim Liquid Z6 Plus bieten: Zuviele kleine Fehler und Unzulänglichkeiten summieren sich zu einem Smartphone, das im Alltag nicht immer Spaß macht.
Leider gibt es noch viele Kleinigkeiten, die den Gesamteindruck trüben: Die zahlreichen vorinstallierten Werbe-Apps, welche die gratis Navigations-App überschatten. Die Tastatur, die auf Englisch voreingestellt ist, das ungenaue GPS-Modul und die unsauber arbeitende Kamera lassen den Eindruck entstehen, dass Acer hier noch ordentlich nachbessern muss. Eventuell klappt das per Software-Update in einigen Bereichen. Im Fall von Tastatur-App und Software kann auch der Nutzer Apps deinstallieren oder nachinstallieren. Für Menschen, die sich mit Smartphones nicht so gut auskennen, ist es aber trotzdem sehr ärgerlich. Schade, so ist das Acer Liquid Z6 Plus nur denjenigen zu empfehlen, die ihr Smartphone wenig nutzen und die lange Akkulaufzeiten und ein schickes Gehäuse suchen. Beide Vorzüge bekommt man aber beispielsweise auch beim Samsung Galaxy J7 (2016) und muss sich dann nicht über viele kleine Unsauberkeiten ärgern, die einem letztendlich den Spaß am Gerät verderben.
Acer Liquid Z6 Plus
- 20.02.2017 v6 (old)
Florian Wimmer