Smartphone-Markt: Starke Absatzverluste für Xiaomi, Vivo und Oppo
Die weltweiten Lieferungen für Smartphones sind in Q2/2022 das vierte Quartal in Folge deutlich um 8,7 Prozent zurückgegangen. Die Nachfrage für Handys hat sich, laut den Marktexperten von IDC, im Zuge von Inflation und ökonomischen Unsicherheiten in vielen Ländern deutlich abgeschwächt. Die Auslieferungszahlen für Smartphones fielen im zweiten Quartal 2022 auf 286 Millionen Handys und liegen somit rund 3,5 Prozent unter den zuvor gemachten IDC-Prognosen.
Laut Ansicht von Nabila Popal, Research Director beim Worldwide Tracker-Team von IDC, habe sich zwar das Smartphone-Angebot mit Hochfahren der Kapazitäten und Produktion verbessert, jedoch hätten die rasante Inflation und die wirtschaftliche Unsicherheit in vielen Regionen und Ländern die Verbraucherausgaben stark gedämpft. Wegen der geringeren Nachfrage seien die Lager voll und die OEMs hätten ihre Handy-Bestellungen für den Rest des Jahres zurückgefahren, so die IDC-Expertin.
Regional hat es Mittel- und Osteuropa (CEE) besonders heftig erwischt. Hier verzeichnet IDC mit minus 36,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr den größten Rückgang in Q2/2022. Als Hauptgrund für das negative Ergebnis im Wirtschaftsraum CEE führt IDC den Krieg in der Ukraine an. Den stärkste Rückgang verzeichnete China. Dort schrumpfte das Absatzvolumen im Jahresvergleich um 14,3 Prozent. In der Region Asien/Pazifik (ohne Japan und China, APeJC), auf die mengenmäßig fast die Hälfte aller Smartphone-Lieferungen weltweit entfällt, wurden 2,2 Prozent weniger Smartphones abgesetzt.
Trotz des schwierigen Umfelds änderte sich die Positionierung im Top-Ranking der größten Smartphone-Hersteller und Handymarken in Q2/2022 nicht. Im Vergleich zu den chinesischen Top-Marken Xiaomi, Vivo und Oppo konnten die beiden Branchenschwergewichte Samsung und Apple dem negativen Absatztrend trotzen. Samsung bleibt auf Platz eins und setzte mit 62,4 Millionen Handys rund 5,6 Prozent Smartphones seiner Galaxy-Phones in Q2/2022 ab. Apple bleibt mit einem leichten Plus von 0,5 Prozent und 44,6 Mio. iPhones auf Position zwei.
Die chinesische und in Deutschland sehr beliebte Kultmarke Xiaomi erlebte im zweiten Quartal 2022 mit 39,5 Mio. Xiaomi-Handys und minus 25,5 Prozent bei den Smartphone-Absatzzahlen einen kräftigen Dämpfer. Vivo und Oppo, die beide zum Imperium von BBK Electronics gehören, belegen mit minus 21,8 % respektive minus 24,6 Prozent zusammen jeweils Rang vier, da IDC für beide Smartphone-Hersteller fast identische Marktanteile ermittelt hat.