Illegales Gold aus Brasilien: Apple, Amazon, Google und Microsoft in Gold-Skandal verstrickt?
Gold ist ein begehrtes Edelmetall. In der Elektronikindustrie ist Gold unverzichtbar. Gold weckt außerdem Begehrlichkeiten und ruft Kriminelle auf den Plan. Weltweit wird Gold auch von illegalen Bergbauunternehmen abgebaut. Laut einem Bericht aus Brasilien sollen die Branchenriesen Amazon, Apple, Google und Microsoft ihre Lieferkette für Gold nicht im Griff haben. Der Vorwurf: Alle vier Konzerne sollen illegal geschürftes Gold aus dem Amazonas in ihren Geräten verwenden.
Bereits im Januar 2022 sorgte ein Bericht der Associated Press (AP) zu illegalem Goldabbau im Amazonasgebiet und eine mögliche Verstrickung von Amazon, Microsoft und Tesla im Zuge undurchsichtiger Lieferketten für Gold, weltweit für große Aufregung und Negativschlagzeilen. Jetzt erhebt ein ganz aktueller Bericht von Reporter Brasil, wegen der angeblichen Verwendung von illegal abgebautem Gold in ihren Geräten, schwere Vorwürfe gegen Amazon, Apple, Google und Microsoft.
Laut dem brasilianischen Bericht soll illegal abgebautes Gold aus dem Amazonas-Regenwald sowohl in Smartphones und Computern von Apple und Microsoft, als auch in Servern von Google und Amazon verwendet werden. Und das, obwohl sich alle vier Weltfirmen die Themen Umwelt und Nachhaltigkeit ganz dick grün auf ihre Untenehmenspräsentationen pinseln. Angesicht der von Reporter Brasil vorgelegten Dokumente dürften sich bei vielen massive Zweifel regen, wie ernst es Amazon, Apple, Google und Microsoft mit ihren Bemühungen tatsächlich meinen.
Der Bericht aus Brasilien beruft sich in seinem Vorwurf auf Dokumente, die bestätigen sollen, dass die vier Unternehmen zwischen 2020 und 2021 Gold von den Raffinerien Chimet und Marsam gekauft hätten. Zudem behauptet der Bericht, dass die brasilianische Bundespolizei gegen Chimet und Marsam ermittle. Der Vorwurf: illegale Gewinnung von Bodenschätzen und Verursachung schwerer Umweltschäden.
Obwohl der Abbau natürlicher Ressourcen auf indigenem Land in Brasilien verboten sei, gebe es mehrere illegale Bergbauunternehmen, die genau dort Bodenschätze wie Gold oder Erdöl abbauen und an andere Unternehmen in aller Welt verkaufen würden. Der Abbau von Mineralien sei extrem umweltschädlich und führe zu einer verstärkten Abholzung des Amazonas-Regenwaldes und zur Verseuchung der Flüsse mit Quecksilber.
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Gleichzeitig finanziere der illegale Abbau von Bodenschätzen wie Gold das organisierte Verbrechen. In Brasilien habe beispielsweie die Zahl bewaffneter Übergriffe auf indigene Völker in den letzten Jahren erheblich zugenommen, da unter anderem Bergbauunternehmen ihre Aktivitäten ausweiten würden.
Reporter Brasil erhebt nicht nur schwere Vorwürfe gegen Amazon, Apple, Google und Microsoft, sondern auch gegen Aktienbörsen und Regierungen. So müsse beispielsweise jedes an der US-Börse notierte Unternehmen regelmäßig über seine Rohstofflieferanten berichten. Und obwohl gegen Chimet und Marsam in Brasilien ermittelt werde, seien diese Edelmetallraffinerien derzeit noch immer in den Vereinigten Staaten und Europa zertifiziert.
Gemäß dem Bericht habe Reporter Brasil sowohl Amazon, als auch Apple, Google und Microsoft um eine Stellungnahme gebeten. Geantwortet habe allerdings nur Apple und das mit einer Erklärung, in der Apple behaupte, dass der iPhone-Erfinder kein Gold mehr von Marsam kaufe. Zu Chimet habe sich Apple nicht geäußert. Auch die US-Regierung will sich nicht zu dem Bericht von Reporter Brasil äußern.
Etwas Hoffnung bleibt: Mit der London Bullion Market Association (LBMA) hat sich der wichtigste außerbörsliche Handelsplatz für Gold und Silber, die außerdem die Zertifizierungsinstanz für Good-Delivery-Barren ist, zu den Vorwürfen aus Brasilien erklärt. Der LBMA seien die laufenden Untersuchungen in Brasilien bekannt. Die Zertifizierung der davon betroffenen Bergbauunternehmen werde derzeit überprüft.