Qualcomm: Übernahme des Chip-Herstellers Autotalks für Snapdragon Digital Chassis V2X Technologie
Qualcomm gab heute die Übernahme des israelischen V2X-Spezialisten Autotalks bekannt. Die Akquisition steht noch unter dem Vorbehalt der üblichen Abschlussbedingungen. Mit der Übernahme von Autotalks will Qualcomm seinen Automotive-Geschäftsbereich bei der Kommunikationstechnik für Vehicle-to-Everything (V2X) stärken. V2X ermöglicht Fahrzeugen miteinander und mit ihrer Umgebung zu kommunizieren. Autotalks entwickelt als Halbleiterunternehmen ohne eigene Fertigung unter anderem leistungsfähige V2X-Sensoren für die Sicherheitssysteme von Fahrzeugen.
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Wie die beiden Unternehmen im Rahmen der Übernahme heute bekannt gaben, biete Autotalks "globale Dual-Mode-V2X-Lösungen an, die mit mehreren V2X-Standards kompatibel sind". Qualcomm will mit dem Know-how von Autotalks für effiziente und sichere V2X-Lösungen die eigene Entwicklung und Einführung von V2X beschleunigen. Durch die Autotalks-Übernahme erhält Qualcomm direkten Zugriff auf die dualen Sicherheitslösungen von Autotalks und kann diese in das eigene Cloud-vernetzte Snapdragon Digital Chassis Produktportfolio integrieren.
Offenbar reagiert Qualcomm mit der Autotalks-Akquisition auf die hohe Nachfrage seitens der Autokonzerne, Technologiepartner und V2X-Lösungsanbieter für entsprechend integrierte Plattformlösungen des US-Chipherstellers. So begrüßen beispielsweise die Volkswagen-Tochter Cariad, Continental, der US-Autokonzern GM und Renault die Übernahme durch Qualcomm. Das Snapdragon Digital Chassis von Qualcomm spiele für viele Autobauer und Elektronikzulieferer im Zuge softwaredefinierter Fahrzeuge (SDV) eine Schlüsselrolle bei der Konnektivität.
Ende März hat Autotalks im Rahmen des SECUR (Safety Enhancement through Connected Users on the Road)-Projekts zusammen mit Bosch, Commsignia und Volkswagen in der Nähe von Paris eine V2X-Technologie zum Schutz von Fahrradfahrern demonstriert. Der Anwendungsfall zeigte die Effektivität des V2X-Radfahrerschutzes am Beispiel einer Kreuzung mit blockierter Sicht auf entgegenkommende Autos. Ein V2X-fähiges Fahrrad, mit von Bosch eBike Systems integrierter Autotalks-Technologie und Commsignia-Software kommunizierte mit einem V2X-fähigen VW-Modell, um das Auto zu warnen und einen möglichen Zusammenstoß mit dem Fahrrad auf der unübersichtlichen Kreuzung zu vermeiden.
In Europa sind beispielsweise die ID-Elektroautos von VW bereits mit V2X ausgestattet. Allerdings fehlt aktuell eine "Fahrraderkennung". Die E-Bike-Sparte von Bosch rechnet fest damit, dass E-Bikes ebenfalls Teil der künftigen V2X-Kommunikation sein werden. Bei der Demonstration kam die Technologie ZooZ von Autotalks zum Einsatz. Bei ZooZ handelt es sich um ein kleines V2X-Device für die Montage am Lenker, das speziell zur Vermeidung von Kollisionsunfällen für E-Bikes und E-Scooter entwickelt wurde. Das Lenker-V2X-Gerät warnt Radfahrer in Echtzeit, wenn ein mit V2X ausgestattetes Fahrzeug eine potenzielle Gefahr darstellt.