Neuer Tiefpunkt: USA verbieten Chipherstellern wie TSMC an Huawei zu liefern
Erst vor wenigen Tagen zerstörte US-Präsident Donald Trump die zarte Hoffnung, die US-Sanktionen gegen Huawei könnten sich in naher Zukunft zum Besseren wenden und verlängerte den US-Bann, was zumindest ein weiteres Jahr ohne Google Mobile Services bedeutet. An anderen Fronten hat sich Huawei aber bisher recht gut gegen den US-Technologiebann gewehrt, etwa indem es sich Zugriff auf die ARM-Designs für künftige Kirin-Chips sichern konnte.
Nun droht aber, wie schon im März befürchtet, Ungemach von seiten der Chiphersteller, die entweder im Auftrag für Huawei fertigen - beispielsweise TSMC - oder direkt an Huawei liefern, wie etwa Qualcomm. Beide sind von einer verschärften Regelung betroffen, die heute von der Trump-Regierung erlassen wurde. Auch diesmal wird US-Technologie als Hebel benutzt, um die Lieferung von Chips an Huawei zu unterbinden, konkret dürfen global agierende Hersteller keine Halbleiter mehr an den chinesischen Konzern liefern, sofern US-Technologie im Spiel ist.
TSMC stellt nicht nur viele der Kirin-Chips her, auch Apples A-Serie wird oft bei der taiwanesischen Chipschmiede in Auftrag gegeben - möglicherweise auch ein Grund, warum TSMC gestern angekündigt hatte, eine 12 Milliarden US-Dollar schwere Fabrik in Arizona aus dem Boden zu stampfen. Dennoch sind die verschärften US-Sanktionen auch ein schwerer Schlag gegen TSMC, die mit Huawei nun einen Großkunden verlieren. Erst kürzlich wurde bekannt, dass Huawei mit dem chinesischen Hersteller SMIC schon eine potentielle Alternative an der Hand hat, die wohl künftig vermehrt zum Einsatz kommen wird - wenngleich technisch offenbar noch nicht auf gleich hohem Niveau.