Neue Huawei und Honor-Handys: Google warnt vor Nachinstallation der Google-Services und Apps
Google wird von Usern neuerer Huawei-Handys offenbar mit Fragen zur Nachinstallation der fehlenden Google-Services und Google-Apps wie dem Play Store bombardiert und hat sich nun in der Android Help Community ausführlich zu diesem Thema geäußert. Kurz zur Vorgeschichte: Neue Huawei-Phones, die seit dem 16. Mai 2019 neu auf den Markt gekommen sind, mit Ausnahme modifizierter Varianten früherer Modelle, etwa das im Herbst 2019 gestartete Honor 9X, dürfen aufgrund der US-Sanktionen gegen Huawei nicht mehr von Google zertifiziert und mit Google Mobile Services, Play Store und den allseits bekannten Google Apps bespielt werden.
Davor bereits zertifizierte Huawei-Handys, etwa die beliebte P30 Smartphone-Familie, erhalten aufgrund der mehrfach verlängerten Ausnahmegenehmigung weiterhin ihre Updates, alle tatsächlich neuen Smartphones von Huawei und Honor, etwa das Mate 30 Pro oder die kommende Woche auch in Europa erwarteten globalen Honor 9X Pro- und Honor V30 aka Honor View 30-Smartphones sowie die Ende März erwartete Huawei P40-Serie werden ohne jegliche proprietäre Google-Technologie ausgeliefert und bringen abgesehen von einem Huawei-modifizierten Open-Source Android mit EMUI-Oberfläche als mehr oder weniger vollwertigen Ersatz die Huawei-eigenen Huawei Mobile Services (HMS) sowie die Play Store-Alternative App Gallery mit.
Im erwähnten neuen Hilfe-Eintrag warnt Google nun explizit davor, sich die Google Services (GMS), den Play Store und Google-Apps wie Youtube, Maps oder Google Pay über dunkle Kanäle zu beziehen und selbst nachzuinstallieren (durch sogenanntes Sideloading). Als Gründe hierfür nennt Google zweierlei: Einerseits sei nicht sichergestellt, dass die Installationsdateien, die man sich irgendwo aus dem Netz besorgt, nicht etwa modifiziert und möglicherweise mit Schadsoftware "angereichert" wurden, was die Sicherheit und Privatsphäre des Nutzers dramatisch gefährden könnte, man denke hierbei nur an das Thema Mobile Banking. Andererseits wird es aufgrund der fehlenden Google Play Protect-Zertifizierung in vielen Fällen zu Problemen beim Einsatz der nachinstallierten Google-Apps kommen.
Zumindest letzteres können Nutzer zwar theoretisch durch eine nachträgliche Registrierung ihres Handys bei Google umgehen - was ursprünglich nur für Nutzer alternativer Roms wie LineageOS gedacht war - ob das in jedem Fall klappt, ist aber nicht sicher und könnte künftig auch blockiert werden. Letztlich muss sich jeder Käufer eines neuen Huawei- und Honor-Smartphones darüber im Klaren sein, dass er praktisch auf Google-Services außerhalb der jeweiligen Web-Version verzichten und Alternativen suchen muss. Huawei dürfte das durch intensive Förderung von Entwicklern und rasche Weiterentwicklung der HMS zwar langfristig erleichtern, man sollte sich aber bewusst machen, dass eine Nachinstallation der Googe-Infrastruktur auf einem Huawei-Phone eigentlich ein unsicherer und nicht empfehlenswerter Hack ist.