MG Cyberster: Design-Chef verrät, warum MG den spektakulären Elektro-Roadster baut
Die traditionsreiche britische Automarke MG gehört heute zum großen chinesischen Autokonzern SAIC. In Deutschland ist MG Motor mit E-Autos, wie dem preiswerten Schrägheck-Stromer MG4 Electric, erfolgreich und kann viele Neuzulassungen verbuchen. Auf der Autoshow Shanghai 2023 hat die Automarke mit ihrem Elektro-Roadster MG Cyberster die Konkurrenz von Porsche, Tesla und Co. geschockt und für viel Aufregung in der E-Autoszene unter den Cabrio- und Frischluftfans gesorgt.
Warum MG wieder Roadster baut
Jetzt hat Carl Gotham als Direktor von SAIC Design Advanced in London, der für das Design des rein elektrischen und offenen Sportwagens von MG verantwortlich ist, verraten, warum MG wieder Roadster baut. MG Motor bringt mit dem vollelektrischen Roadster Cyberster bereits 2024 erstmals seit dem MG F Ende der 1990er-Jahre wieder ein Cabrio auf den europäischen Markt. Gotham spricht im Interview in London darüber, welche Emotionen, Traditionen und Visionen dem Elektro-Sportwagen mit dem Design mitgegeben werden und wie der Gestaltungsprozess für den Cyberster ablief.
MG Cyberster: Ein Traum geht in Erfüllung
Das Design des E-Roadsters Cyberster sorgt mit Scherentüren, knackig sportlichen Proportionen und fließend-eleganten Linien sicher für Schnappatmung unter den Cabrio-Fans. Auf die Frage, warum MG wieder Roadster baut, antwortete Gotham, dass für ihn mit dem Elektro-Roadster von MG, ein Traum in Erfüllung gehe: "Es war ein lang gehegter Traum, mit der Marke MG wieder einen Sportwagen zu bauen. MG hat eine große Tradition und steht für britische Sportwagen wie kaum eine andere Marke. Das MG-Oktagon symbolisiert aber auch Pioniergeist, an der Spitze einer Entwicklung zu stehen. Der Cyberster ist ein Bekenntnis dazu", so Gotham.
Auf die Frage, was MG Motor mit dem Cyberster-Design erreichen will, antwortete Gotham, dass das Design des Cyberster die Tugenden eines rein elektrischen Sportwagens von MG verkörpern soll. Die ursprüngliche Idee für das Konzept des Elektro-Cabrios MG Cyberster hatte Gotham selbst. Design-Chef Robert Lemmens und Senior-Designer Joscha Thielen waren jedoch stark in den kreativen Prozess für den Cyberster eingebunden.
Designphase: Klassik trifft Moderne
Der MG Cyberster ist als Elektro-Roadster ein echter Eyecatcher. Die ersten Konzepte für den MG Cyberster wurden klassisch mit Stift auf Papier mit der Hand skizziert, resümiert Gotham den Kreativprozess für den MG Cyberster. In der digitalen Phase wurden Dimensionen und Details herausgearbeitet und mit VR-Technik überprüft. Dem virtuellen Cyberster-Modell folgte ein Tonmodell, das dann von Hand mit Modellierungstechniken ausgearbeitet wurde.
Herausgekommen ist mit dem Cyberster-Cabrio laut Gotham "eine moderne Interpretation der Marke MG". Das Design-Team haben beim E-Roadster Cyberster die traditionellen Proportionen in den Vordergrund gerückt: lang gezogene Motorhaube, weiter nach hinten versetzte Fahrgastzelle. Die Frontpartie mit den offenen Scheinwerfern verleihe dem Auto einen freundlichen, zugänglichen Charakter, gerade wegen der traditionellen, abfallenden Kotflügellinien, die über die Tür in die Linien des Hecks übergehen. Der tiefe Lufteinlass an der Nase unterstütze die Kühlung des Fahrzeugs und greife gleichzeitig das vergangene Grill-Design von MG auf, so Gotham.
Was steckt hinter der "Kammback"-Gestaltung?
Die Linienführung am Heck verkörpere ein Kraftgefühl und optimiere die Aerodynamik des MG Cyberster, erklärte Carl Gotham. Die Luft werde über die tiefe lange Frontpartie über das Auto geführt. "Das Heck ist präzise gesetzt und kantiger, um den Luftstrom abreißen zu lassen. Die Lichtleiste am Heck ist eine feine Linie, um den elektrischen Charakter des Autos zu betonen", so Gotham zur Cyberster-Linienführung. Zu den spektakulären Scherentüren sagt der Design-Chef: "In der Tat, die Türen sind ein besonderes Element dieses Autos. Die Scherentüren bewegen sich mehr in die Vertikale des MG Cyberster, ein Surprise-and-Delight-Feature."