Kurz-Test Sony Vaio SV-E14A1M6EW Notebook
Es muss nicht immer Hardware am letzten Stand der Technik sein, viele User suchen in erster Linie ein schickes Notebook zu einem akzeptablen Preis. Fündig werden könnte man da unter anderen bei Sony, wo eine extrem breite Palette an Vaios auf ihre Besitzer wartet. Als einer von wenigen Herstellern pflegt Sony auch eine ganze Reihe weißer Laptops in seinen Produktregalen, die sich allein schon aufgrund ihrer Lackierung von der Mehrzahl der übrigen Notebooks unterscheiden.
Das Sony Vaio SV-E14A1M6EW ist mittlerweile seit ein paar Monaten auf dem Markt und versucht als schicker Allrounder zu punkten. Beim Prozessor setzt man auf eine Core i3-Einsteiger-CPU aus der Sandy Bridge-Vorgängergeneration, während als Grafiklösung AMDs 7670M Mittelklasse-GPU gewählt wurde. 4 Gigabyte Arbeitsspeicher und 500 GByte runden das Paket ab. Preispunkt: ab rund 730 Euro.
Weiß soll es sein, damit ist die lackierte Hochglanzoberfläche beinahe schon vorbestimmt. Fingerabdrücke und Staub werden erfolgreich kaschiert, die Haptik bestätigt den offensichtlichen Einsatz von Kunststoff bei allen oberflächenwirksamen Teilen, mit Ausnahme einer Alu-Leiste oberhalb der Tastatur. Einen interessanten Kontrast bietet nicht nur der silberne Bereich um die Scharniere, auch die türkisen Bereiche bei der Tastatur und an den Seitenkanten sorgen für Akzente. Alternativ bietet Sony auch noch ein pinkes Design sowie eine schwarze Variante.
Die gebotene Stabilität geht für die Preisklasse in Ordnung, beim Hantieren mit dem Notebook kann auch schon mal ein Knarrgeräusch vernommen werden. Auch die Verarbeitung geht grundsätzlich ok, im Detail finden wir aber dennoch ein paar verbesserungswürdige, unschöne Bauteilverstöße, etwa an der Vorderkante der Baseunit. Auch die Displayscharniere verrichten eine zufriedenstellende Arbeit, wenngleich sie ein leichtes Nachwippen des Displays nicht verhindern können.
An Anschlüssen finden wir rund um die Seitenkanten des Sony Vaio SV-E14 alles was ein günstiger Multimedia-Allrounder dieser Tage in petto haben sollte. Zwei mal USB 2.0 sowie USB 3.0, HDMI, VGA, LAN und Anschlüsse für Kopfhörer und Mikrofon verteilen sich an den Seiten, leider jeweils im vorderen Bereich. Ein DVD-Combo-Laufwerk ist auch an Bord, ebenso ein Cardreader, der sich auf verschiedenste Formate inklusive Sonys Memory Stick versteht.
Kommunikation, Zubehör und Garantie
Verbindung mit dem Internet stellt man entweder über das integrierte Intel Centrino Wireless-N 2230 WLAN-Modul oder kabelgebunden per Atheros Gigabit Ethernet Adapter her. Bluetooth 4.0 wird ebenso geboten, dies erleichtert die Kommunikation mit diverser kabelloser Peripherie.
Auch an Zubehör hat Sony beim SV-E14 gedacht. Mit im Karton finden wir eine kabellose Maus sowie eine Notebookhülle, beide im passenden Design zum Notebook. Während die Hülle durchwegs einen gewissen Nutzen hat, empfinden wir die beigelegte Maus eher als ergonomische Zumutung.
Die gewährte Garantie fällt recht kurz aus, nur 12 Monate Bring-In Service sind im Paket inkludiert.
Tastatur
Nachdem mittlerweile auch Lenovo bei den Thinkpads zum modernen Chiclet-Layout gewechselt hat, ist wohl auch die letzte Bastion der traditionellen Tastatur bei Notebooks gefallen. In Geräten mit hohem Anspruch an die Optik gehört das Einzeltastenlayout schon seit längerem zum guten Ton. Die Tastenanordung des Sony SV-E14 birgt keine Überraschungen. Das Tippgefühl gestaltete sich im Test als überaus angenehm mit deutlichem Druckpunkt, gut dosiertem Hubweg und dezent leisem Tippgeräusch. Für einen Allrounder dieser Preisklasse geht das Gebotene mehr als in Ordnung. Eine Beleuchtung für die Tastatur gibt es leider nicht.
Touchpad
Sony tut gut daran für die Touchpadoberfläche eine matte und minimal strukturierte Oberfläche zu wählen. So kann der Finger leicht über die sensible Fläche gleiten und den Mauszeiger über das Display bewegen. Das Clickpad (keine eigenständigen Tasten) lässt sich in seinen unteren zwei Drittel drücken, um so einen Links- bzw. Rechtsklick auszulösen. Im Praxisbetrieb funktionierte das recht gut, lediglich für einen Rechtsklick sollte man gezielt im äußerst unteren, rechten Rand anschlagen.
Im Sony Vaio SV-E14 finden wir, was wir erwartet haben, ein durchschnittliches TN-Panel, dem der Preisdruck der Modellpalette durchwegs anzumerken ist. Die Auflösung von 1.366 x 768 Pixel entspricht dem aktuellen Standard bei kompakten Multimedianotebooks. Sowohl Helligkeit als auch Kontrast könnten besser sein, die Konkurrenz hat weit unter 1000 Euro in der Regel aber auch nicht besseres anzubieten.
|
Ausleuchtung: 91 %
Helligkeit Akku: 194 cd/m²
Kontrast: 156:1 (Schwarzwert: 1.24 cd/m²)38.35% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
54.2% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
36.93% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Die subjektive Bilddarstellung geht in Ordnung, die spiegelnde Displayoberfläche macht aus den dargestellten Farben subjektiv mehr als nackte Zahlen vermuten ließen. Nichtsdestotrotz kann das Glossy-Displayfinish auch für störende Spiegelungen sorgen. in Innenräumen hält sich das noch in Grenzen, im Freien wird das Notebook dadurch aber rasch unbedienbar.
Hinsichtlich stabiler Blickwinkel steht das Sony Vaio nicht viel besser da. Horizontal limitieren Spiegelungen die Abweichung vom optimalen lotrechten Blickwinkel, vertikal treten rasch starke Bildveränderungen auf.
Was macht eine Sandy Bridge-CPU in einem schicken Allrounder, obwohl bereits die Nachfolgegeneration verfügbar ist? Sie spart Kosten! Zum einen handelt es sich bei der Intel Core i3-CPU um einen günstigen Prozessor der Einstiegsklasse, zum anderen wandern Auslaufmodelle gerne besonders günstig über den Ladentisch. Bei der Grafikkarte greift man zu einer Mittelklasselösung von AMD, die sich für eine breite Bandbreite an Einsatzmöglichkeiten eignet. AMD bietet im Sony Vaio sein Pendant zu Nvidia Optimus, Switchable Graphics, das anwendungsspezifisch automatisch zwischen der dedizierten Grafiklösung und der in der CPU integrierten Intel HD 3000 wechselt. Entgegen Optimus funktioniert dies im Praxisbetrieb nicht immer zuverlässig. Insbesondere bei Games wird oft mit der integrierten GPU gestartet, woraufhin der User zufolge unbefriedigender Performance auf Fehlersuche gehen muss, da auch eine Aktivitätsanzeige der jeweiligen GPU fehlt.
Alternative Ausstattungsvarianten sind derzeit nicht verfügbar, hier müsste man eventuell auch ein Auge auf den größeren Bruder Vaio SV-E15 werfen.
Prozessor
Die Core i3-2350M CPU von Intel findet man überwiegend in günstigen Allround- und Office-Notebooks. Entgegen ihren Kollegen der i5- und i7-Reihe verfügt sie nicht über das Turbo-Boost-Feature, das den Takt bei Belastung automatisch über den Basistakt heben kann. Daher liegen in Belastungsfällen stets die 2.3 GHz Basistakt an. Details zur CPU finden sie auf unserer Detailseite zur Intel Core i3-2350M.
Der Cinebench R11.5 Benchmarktest bescheinigt der CPU Performanc erwartetes Niveau im hinteren Mittelfeld. Zum Vergleich: Intels in aktuellen Ultrabooks häufig eingesetzte i5-3317U Stromspar-CPU schafft im selben Test ein um rund 10% besseres Ergebnis.
System Performance
Für eine umfassende Bewertung aller verbauten Komponenten ziehen wir den Systembenchmark PCMark 7 heran. Mit erreichten 1851 Punkten platziert sich unser Sony allerdings auch hier im hinteren Viertel aller getesteter Notebooks, allerdings abermals im Umfeld ähnlich ausgestatteter preisgünstiger Laptops.
Was kann man nun erwarten vom Sony Vaio SV-E14A? Im Test haben wir es mit einem subjektiv für Office-Aufgaben und Internetsurfen ausreichend schnellen System zu tun. Boot- und Ladezeiten liegen zwar deutlich hinter aktuellen Ultrabooks mit SSD-Speicher-Lösungen zurück, sofern man aber nicht auf jede Sekunde Wartezeit angewiesen ist, geht die Vorstellung für anspruchslose Kundschaft mehr als in Ordnung.
PCMark 7 Score | 1851 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
Der Hauptverantwortliche für die zuvor beschriebenen Boot- und Ladezeiten ist rasch gefunden, und zwar in Form des verbauten Massenspeichers. Die Hitachi-Festplatte erreicht im HDTune Benchmarktest lediglich eine durchschnittliche Übertragungsrate von rund 60 MB/s bei einer vergleichsweise gemächlichen Zugriffszeit von 21.5 Millisekunden. Die 500GB Bruttospeicherkapazität sind zwar nett, hinsichtlich Geschwindigkeit gibt es aber deutlich flottere Lösungen, auch unter den konventionellen Festplatten.
Grafikkarte
Um eine rasche ungefähre Leistungsbewertung der eingesetzten AMD HD 7670M GPU vornehmen zu können, ziehen wir den aktuellen 3DMark 11 Benchmarktest heran. Die dort erreichten 1184 Punkte entsprechen beinahe exakt dem, was die selbe GPU in anderen Notebooks, etwa im Packard-Bell Easynote LS11HR oder im Easynote F4312, erreichen konnte. Im Vergleich zur Konkurrenz von Nvidia spielt die GPU damit auf einem Niveau wie die GT 555M oder die aktuelle GT 630M. Detaillierte Infos und weitere Benchmarktests zur AMD Radeon HD 7670M finden Sie wie immer auf unserer Detailseite zur GPU.
3DMark 11 Performance | 1184 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Mit der eingesetzten AMD HD 7670M Grafikkarte ist das Sony Vaio SV-E14 durchaus im Stande auch aktuelle Games flüssig darzustellen. Wir machen den Test aufs Exempel und prüfen die Performance anhand des aktuellen Anno 2070. Bei hohen Grafikeinstellungen protokollieren wir rund 21 Fps, das ist zu wenig für eine durchwegs flüssige Bilddarstellung. Hier sollte bei den Grafikdetails noch etwas zurückgeschraubt werden. Im Vergleich mit anderen Notebooks mit gleicher Grafiklösung liegt das Sony Vaio abermals gleichauf.
Für weitere Benchmarks zu aktuellen Games besuchen Sie unsere umfangreiche Tabelle der Gamingperformance mobiler Grafikkarten.
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
Anno 2070 (2011) | 32.78 | 21.05 |
Geräuschemissionen
Zwar handelt es sich beim Sony Vaio SV-E14A nicht um einen Vertreter der ultraflachen Notebooks und auch die verbauten Komponenten sind besten Falles auf Mittelklasseniveau anzusetzen, die durch sie verursachte Abwärme will aber dennoch aus dem Gehäuse geschaufelt werden.
Sony löst diese Aufgabe durch einen ständig laufenden Lüfter, der zwar leise seinen Dienst verrichtet, dennoch stets hörbar ist und vor allem in leisen Umgebungen auch in den Vordergrund rückt. Unter Last erreichten wir einen Lärmpegel von 40 dB(A) und mehr, bei Computer-Games kann es damit schon unangenehm laut werden. Was man auch immer mit dem Sony Vaio vorhat, ein geräuschloses System sollte man sich nicht erwarten.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 31.5 / 31.5 / 31.7 dB(A) |
HDD |
| 31.5 dB(A) |
DVD |
| 33.2 / dB(A) |
Last |
| 38.6 / 47.2 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft sl-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Wo Sony bei seinem Kühlkonzept den Schwerpunkt gesetzt hat, lässt sich bei der näheren Betrachtung der Gehäusetemperaturen erfahren. Im Betrieb ohne nennenswerte Last bleibt das Gerät nahezu überall unter der 30°C-Marke, erst unter konstanter Last über einen längeren Zeitraum (Stresstest, 100% CPU und GPU-Last) erwärmt sich das Gehäuse stärker und pendelt sich an der Unterseite knapp unter 40°C ein. Insgesamt bleibt das Sony Vaio damit dennoch im stets unkritischen Bereich.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 36.5 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 36.9 °C (von 21.1 bis 71 °C für die Klasse Multimedia).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 40.1 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 39.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 27.4 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 31.3 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 29.6 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(±) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.8 °C (-0.8 °C).
Lautsprecher
Keine Lorbeeren verdient sich das Vaio in puncto Audioausgabe. Aktiviert man die vorinstallierte Dolby-Software, klingt die wiedergegebene Musik verhalten und dumpf ohne jedoch Bässe erkennen zu lassen. Noch schlimmer ist es allerdings ohne Software, dann scheppert die Musik blechern aus dem Gerät und ist wohl nur für anspruchslose Systemklänge zu gebrauchen. Von einem Multimedianer der Mittelklasse könnten man sich hier doch mehr erwarten.
Energieaufnahme
Mit einer minimalen Energieaufnahme von 7.7 bis 10.9 Watt im Betrieb ohne Last bleibt das Sony Vaio im für diese Ausstattung erwarteten Bereich. Hier wirkt sich vor allem die automatische Grafikumschaltung positiv aus, die die GPU bei Nichtverwendung vom Netz nimmt. Unter Last messen wir bis zu 55,8 Watt, womit das 90-Watt-Netzteil problemlos zurechtkommen sollte.
Aus / Standby | 0.3 / 0.4 Watt |
Idle | 7.7 / 10.9 / 12.5 Watt |
Last |
47.5 / 55.8 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 960 |
Akkulaufzeit
Trotz des attraktiven Preispunktes hat Sony bei der Akkukapazität nicht gespart. Im Gerät finden wir einen 59Wh-Akkumulator vor, der angesichts des beobachteten Energieverbrauchs gute Laufzeiten erhoffen lässt.
Im praxisnahen WLAN-Test (Helligkeit nahe 150 cd/m², Energiesparmodus, Surfen per Script mit Seitenwechsel alle 40 Sekunden) erreichen wir sehr gute 6 Stunden und 20 Minuten. Damit qualifiziert sich das Vaio SV-E14A auch für den Einsatz unterwegs.
Was bliebt nun vom Sony Vaio SV-E14A nach den durchgeführten Tests? Wir erinnern uns an ein stylisches Gehäuse durchschnittlicher Qualität, passable Anschlussausstattung, durchwegs gelungene Eingabegeräte und ein etwas schwaches Display, das leider in dieser Preisklasse absolut üblich ist.
In Sachen Performance schlägt sich das Notebook "trotz" Sandy Bridge-CPU gut. Weniger sind es Prozessor oder Grafikchip die die gefühlte Leitung limitieren, vielmehr ist der eingesetzten lahmen Festplatte hier der schwarze Peter zuzuschieben.
Auch in puncto Emissionen bleibt dem Vaio heftige Kritik erspart. Das Gehäuse bleibt stets angenehm temperiert, dafür muss man sich aber mit einem ständig laufenden, wenn auch über weite Strecken leisen, Lüfter abfinden.
Positive Überraschung des Tests ist auf alle Fälle die Akkulaufzeit. Mit praxisnahen Werten von mehr als 6 Stunden kann der kompakte Multimedia-Allrounder selbst aktuelle Ultrabooks teils deutlich hinter sich lassen. Zu verdanken ist dies weniger dem niedrigen Energieverbrauch des Notebooks sondern dem voluminösen 59Wh-Akku den Sony in das schicke Gerät einsetzt.
Sofern ein schickes Gehäuse Pflicht ist, hinsichtlich Performance nicht auf Kommastellen genau bewertet wird, aber dennoch ein breites Betätigungsfeld abgedeckt werden soll und eine gute Akkulaufzeit von Bedeutung ist, könnte das Sony Vaio SV-E15A1M6EW eine mögliche Wahl darstellen. Das Display muss dafür akzeptiert werden, doch in diesem Preisbereich kann dies kaum ein anderer Hersteller besser.