Kurz-Test Acer Aspire 7739Z-P624650MNKK Notebook
Die Aspire-Familie umfasst zahlreiche Modelle unterschiedlicher Größe und Ausstattung. Bei unserem 7739Z handelt es sich um einen 17.3-Zöller, der leistungsmäßig eher im unteren Bereich der Familie anzusiedeln ist. Mit seinem Intel Pentium P6200 Prozessor und der darin integrierten Intel HD Graphics bietet er zwar ausreichend Leistung für alltägliche Heimanwendungen wie Internet, Office und Videos, eignet sich jedoch im Gegensatz zu den Aspire-Kollegen mit dem Zusatz G in der Modellbezeichnung kaum für etwas anspruchsvollere 3D-Aufgaben, wie moderne Computerspiele.
Äußerlich gleicht das Aspire 7739Z, abgesehen vom Formfaktor, nahezu vollständig dem bereits getesteten 15-Zoll großen Acer-TravelMate-5744Z-P624G50Mikk. Das schwarz / dunkelgraue Gehäuse ist vollständig aus Kunststoff gefertigt, der zum Teil leicht strukturiert ist.
Dennoch ist die Basiseinheit ansprechend druck- und verwindungsresistent und wirkt stabil. Größe und Gewicht des Gerätes (3.3 kg) laden nicht wirklich zum Anheben an einer Ecke des Bildschirms ein. Der Bildschirm hält den dabei auftretenden Verwindungskräften jedoch erstaunlich gut stand. Ebenso ist die Druckresistenz bei punktuellem Druck gegen den Bildschirm ausreichend. Bildveränderungen können nur bei stärkerer Druckeinwirkung beobachtet werden.
Bei näherer Betrachtung können wir bei unserem Aspire auch die gleichen kleineren Mängel wie beim TravelMate-5744Z entdecken: einige scharfe Kanten und ungleichmäßige Spaltmaße besonders beim Bildschirmrahmen.
Die ziemlich schwergängigen Scharniere wirken im Verhältnis zum Bildschirm relativ klein und können ein Nachwippen bei Änderung des Öffnungswinkels nicht verhindern. Beim einhändigen Öffnen wird die Basiseinheit ein Stück mit angehoben.
Die Schnittstellenausstattung ist für einen 17-Zöller eher mager. In dieser Preisklasse muss man jedoch mit Einsparungen rechnen. Mit VGA und HDMI sind erfreulicherweise sowohl analoge als auch digitale Bildschnittstelle verfügbar. Der eingebaute 2-in-1 Kartenleser unterstützt die Formate SD und MMC. Leider bietet das 7739Z nur 3 USB-2.0 Schnittstellen und keine schnellere Schnittstelle wie eSATA oder USB-3.0 zur Übertragung von Daten von und zu externen Massenspeichern.
Die Schnittstellenanordnung im vorderen Bereich der Seitenkanten erweist sich bei intensiver Nutzung wegen störender Kabel als eher suboptimal. Zudem liegen manche Schnittstellen, beispielsweise die beiden USB-Ports rechts, ziemlich eng beieinander. Dafür sind alle Schnittstellen leicht erreichbar.
Kommunikation
Kabelgebunden können via Atheros AR8152 PCI-E Fast Ethernet Controller (10/100MBit) Netzwerkverbindungen aufgebaut werden, allerdings nicht mit GigaBit-Geschwindigkeit. Der Atheros AR5B125 Wireless Network Adapter (bgn) ermöglicht Netzzugang via WiFi-Hotspots und unterstützt auch Standard-n. Auf Bluetooth oder integriertes Breitbandmodem muss der Benutzer dagegen verzichten.
Die niedrig-auflösende Acer Crystal Eye Webcam (640x480 Pixel; 0.3 MP) eignet sich für Videotelefonie, jedoch nicht für gehobene Ansprüche.
Zubehör
Im Karton finden sich nur die notwendigsten Teile, nämlich Stromadapter, Akku und etwas Informationsmaterial wie Kurzanleitung und Garantieinformation. Für das Erstellen von Wiederherstellungs-DVDs ist der Benutzer dagegen selbst verantwortlich. Dies kann jedoch mit dem Acer eRecovery Manager problemlos erledigt werden.
Wartung
An der Unterseite des Geräts sind via Wartungsklappe nur Festplatte, Hauptspeicher und WLAN-Modul zugänglich. Der Akku kann durch den Benutzer getauscht werden und das Aspire kann auch problemlos ohne Akku verwendet werden.
Garantie
Laut Homepage bietet Acer in Deutschland eine Standardgarantie für die Aspire Modelle. Acers Standard-Garantie beträgt für Notebooks 2 Jahre Carry-In (1st Y ITW).
Tastatur
Das 7739z bietet eine Tastatur mit Standardlayout (kein Chiclet-Design) und Nummernblock. Die Tasten sind ausreichend groß und vollständig flach. Jene der vordersten Reihe wurden etwas verlängert, die Pfeiltasten dagegen auf deren halbe Höhe geschrumpft. Die Tastaturfläche biegt sich unter Druck nicht durch und das Tippgeräusch bleibt im Rahmen. Insgesamt ist das Tippgefühl dank festen Druckpunktes angenehm, obwohl die Tasten bei dezentraler Betätigung etwas klapprig wirken.
Touchpad
Das umfangreich konfigurierbare Synaptics Touchpad V7.5 ist ausreichend groß und weist eine angenehme, leicht raue Oberfläche mit guten Gleiteigenschaften auf. Es unterstützt Multi-Touch-Gesten. Scrollen ist jedoch auch via Bildlaufbereichen am Rand möglich. Die zugehörigen Tasten befinden sich unter einem einzigen Balken vor dem Touchpad und arbeiten zuverlässig und relativ leise.
Beim Display handelt es sich um einen LG Philips LP173WD1-TLA4 mit LED Hintergrundbeleuchtung. Der glänzende 17.3-Zoll Bildschirm bietet eine Auflösung von 1600x900 Pixel. Das für den Büroeinsatz konzipierte Acer-TravelMate-5744Z-P624G50Mikk wurde dagegen entspiegelt. Dies bringt - nicht nur im Außengebrauch - Vorteile mit sich.
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Ausleuchtung: 88 %
Helligkeit Akku: 238 cd/m²
Kontrast: 198:1 (Schwarzwert: 1.2 cd/m²)50.3% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
69.1% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
47.63% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Selbst mit der guten Durchschnittshelligkeit von 231.3 cd/m² können in Innenräumen störende Spiegelbilder nicht gänzlich überstrahlt werden. Die Ausleuchtung ist mit 88% gut, das Kontrastverhältnis aufgrund des hohen Schwarzwertes von 1.2 cd/m² jedoch etwas niedrig. Ein Schwarzwert kleiner als 0.5 cd/m² wäre für ein intensives Schwarz in dunklen Bildern bzw. Filmszenen wünschenswert.
Wie in dieser Preisklasse zu erwarten, werden die Farbräume sRGB und AdobeRGB nicht abgedeckt. Eine hohe Farbraumabdeckung ist jedoch hauptsächlich für professionelle Grafik- und Fotobearbeiter wichtig. Subjektiv wirken die Farben jedoch frisch, die Schrift scharf und gut lesbar.
Dank der guten Helligkeit ist ein Einsatz im Freien ist trotz spiegelnder Oberfläche zumindest im Schatten halbwegs gut möglich. Direkte Sonneneinstrahlung sollte man jedoch wegen der Reflexionen an der Bildschirmoberfläche vermeiden.
Die Blickwinkel entsprechen dem Notebookstandard. Einmal abgesehen von verstärkt auftretenden Spiegelungen treten in horizontaler Richtung erst bei flachen Blickwinkeln Bildveränderungen auf. Vertikal ist der stabile Bereich deutlich kleiner. Beim Blick von oben können zudem schon früh Farbveränderungen beobachtet werden.
Was das Innenleben betrifft, so gleicht unser Testkandidat ebenso dem 15-zölligen TravelMate-5744Z. Wir fassen hier kurz zusammen:
Der Pentium P6200 basiert auf der bereits etwas angestaubten Arrandale Architektur aus dem Jahr 2010. Daher muss der Käufer unter anderem auf Features wie Turbo Boost und Hyperthreading verzichten. Der 2.13 GHz schnelle Zweikernprozessor hat laut Intel eine TDP von 35 Watt.
Im P6200 sind der DDR3-Speichercontroller sowie die DirecX-10-fähige Intel GMA HD Graphics integriert, welche mit 500 MHz (Turbo bis 667 MHz) taktet. Normale Büroanwendungen sollten in Verbindung mit 4 GByte RAM (ein Modul) und einer 500 GByte großen Festplatte keine Probleme bereiten, mehr sollte man von dieser Hardwareausstattung aber nicht erwarten.
Prozessor
Im Cinebench R11.5 64-bit Test erreicht das 7739Z dürftige 0.71 Punkte im Single-Core Rendering und 1.4 Punkte im Multi-Core Rendering und ist damit mit anderen P6200-Geräten auf einem Level. Neuere Core i3 Einstiegsprozessoren arbeiten beispielsweise deutlich schneller. Weitere Informationen finden Sie auf der Prozessorseite, für Vergleichswerte anderer Prozessoren verweisen wir auf unsere Benchmarkliste mobiler Prozessoren.
Erfreulicherweise steht dem Benutzer auch im Akkubetrieb die gesamte Leistung zur Verfügung.
System Performance
PCMark Vantage beurteilt die Leistung des Gesamtsystems und seiner Komponenten. Hier erreicht unser Testgerät einen Gesamtscore von 4357 Punkten. Da es nahezu vollständig gleiche innere Komponenten wie sein TravelMate-5744Z Kollege von Acer benutzt, ist es wenig verwunderlich, dass die beiden Geräte auch bei der Anwendungsleistung praktisch ident abschneiden. Die Leistung entspricht damit unseren Erwartungen an diese Hardwareausstattung.
PCMark Vantage Result | 4357 Punkte | |
PCMark 7 Score | 981 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
Als Festplatte wurde eine Scorpio Blue WD5000BPVT-22A1YT0 von Western Digital verbaut. Diese werkelt mit 5400 U/min und bietet eine Bruttokapazität von 500 GB. 13.5 GB davon dienen als Recovery Partition, 452.16 GB stehen in einer einzigen Partition (C:) für Betriebssystem und Benutzerdaten zur Verfügung. Die Benchmarkergebnisse entsprechen unseren Erwartungen an 5400er Festplatten.
Grafikkarte
Bei Intels HD Graphics handelt es sich um eine für den Hersteller preisgünstige Lösung da bereits direkt in der CPU integriert. Filme oder Trailer bis zu einer Auflösung von 1080p können durch den Videodecoder beschleunigt und flüssig wiedergegeben werden, die 3D-Leistung fällt allerdings ausgesprochen niedrig aus. Im 3DMark 06 erreicht das Testgerät mit 1567 Punkten eine für diese Hardware typische Leistung. Die Grafikkarte ist hingegen zu schwach für den 3DMark Vantage, weshalb dieser mit der Meldung "std::exception Device removed" abbricht.
3DMark 06 Standard Score | 1567 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Das 7739Z ist mit dieser Hardwareausstattung definitiv kein Spielecomputer. Wenig fordernde Spiele sind dennoch möglich. Getestet haben wir das schon etwas anspruchsvollere Diablo 3, welches mit durchschnittlich 20 fps selbst bei niedrigen Einstellungen nicht mehr wirklich flüssig läuft. Weitere Spieletests mit dieser Hardware finden Sie bei unserem TravelMate-5744Z Artikel und unserer Intel HD Seite. Mit unserer Spieleliste können Sie die Leistung auch mit der anderer Grafiklösungen vergleichen.
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
Diablo III (2012) | 20 | 12 | 10 |
Geräuschemissionen
Ohne Last läuft der Lüfter selten und bleibt bei 31.5 dB(A) kaum hörbar. Das leise Klacken der Festplatte bei Zugriffen verursacht einen Geräuschpegel von 33.2 dB(A). Störend ist dagegen das hochfrequente Fiepen des Netzteiles. Unter Last schließlich steigt der Geräuschpegel auf maximal immer noch leise 38.3 dB(A) an. Dagegen ist das DVD-Laufwerk bei Wiedergabe von Filmen mit 40.2 dB(A) durchaus deutlich hörbar.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 31.5 / 31.5 / 31.5 dB(A) |
HDD |
| 33.2 dB(A) |
DVD |
| 40.2 / dB(A) |
Last |
| 33.8 / 38.3 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft sl-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Das Testgerät bleibt bei geringer Auslastung rundherum kühl. Unter Last steigt die Temperatur wie erwartet an. An der Oberseite messen wir ein Maximum von etwa 38 Grad Celsius an der Unterseite 43 Grad Celsius. Doch auch dabei bleiben die Handballenablagen kühl.
Beim Stresstest bleibt die Erwärmung der inneren Komponenten mit maximal ca. 70 Grad Celsius im Rahmen. Ein Throttling tritt nicht auf. Dies bestätigt uns auch der unmittelbar nach dem Stresstest ausgeführte 3DMark06, dessen Ergebnis dem Kaltwert entspricht.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 37.7 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 34.3 °C (von 21.2 bis 62.5 °C für die Klasse Office).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 43.3 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.8 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 29 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 29.5 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich erreichen maximal 32.2 °C und damit die typische Hauttemperatur und fühlen sich daher nicht heiß an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 27.7 °C (-4.5 °C).
Lautsprecher
Die Lautsprecher befinden sich oberhalb der Tastatur. Die maximale Lautstärke könnte durchaus höher sein, dafür bleibt der Klang unverzerrt. Wie bei vielen in Notebooks integrierten Lautsprechern, ist der Sound bassarm. Die 3.5 mm Kopfhörerbuchse bleibt im Test ohne Auffälligkeiten. Zudem ist via HDMI auch eine digitale Tonübertragung möglich.
Energieaufnahme
Der Stromverbrauch bewegt sich ohne Last zwischen 11.3 und 20.4 Watt und liegt damit mit anderen Testgeräten gleicher Hardware wie dem HP 630-LH384EA und dem Acer TravelMate 5744Z-P624G50Mikk auf einem Level. Unter Last verbraucht es unter den drei Vergleichsgeräten allerdings am meisten Strom. Allerdings übertrifft das 7739Z sowohl die Bildschirmhelligkeit des HP als auch des Travelmate, ersteres ist zudem nur mit einem 15-Zoll Bildschirm ausgestattet. Ein höherer Stromverbrauch ist damit also gerechtfertigt. Absolut gesehen mag der Stromverbrauch zwar als nicht besonders hoch erscheinen. Im Vergleich mit moderneren und teilweise deutlich leistungsstärkeren Sandy Bridge oder gar Ivy Bridge Modellen erscheint das Arrandale basierte Modell jedoch unzeitgemäß.
Aus / Standby | 0.1 / 0.7 Watt |
Idle | 11.3 / 16.9 / 20.4 Watt |
Last |
34.9 / 53.3 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Unser 7739Z Testgerät wird mit einem 48 Wh Lithium-Ionen-Akku ausgeliefert. Damit entspricht die Akkukapazität im großen und ganzen jenen des HP 630-LH384EA und des Acer TravelMate 5744Z-P624G50Mikk. Aufgrund des höheren Stromverbrauchs ist es daher nicht verwunderlich, dass das unser 7739Z in Bezug auf Akkulaufzeiten unter den drei Kandidaten am schlechtesten abschneidet.
Im BatteryEater Readers Test hält das Testgerät bei niedrigster Helligkeit, abgeschaltetem WLAN-Modul und Energiesparprofil 270 Minuten durch, bis es mit 5% Akkukapazität automatisch herunterfährt. Beim praxisnahen WLAN-Test erscheint die 5% Warnung nach 92 Minuten. Eine kritische Akkukapazität von 3% ließ sich dabei nicht einstellen.
Beim preisgünstigen 17-Zöller muss der Benutzer zu Gunsten des niedrigen Preises seine Ansprüche zurückschrauben. Die Schnittstellenausstattung ist mager und schnelle Anschlüsse für Massenspeicher fehlen. Der Bildschirm wurde nicht entspiegelt und eignet sich damit nicht für den beruflichen Dauereinsatz. Die Hardware stammt von 2010 und ihre Leistung reicht nicht für anspruchsvolle 3D-Spiele.
Für Office- und Internetanwendungen ist die Leistung jedoch mehr als ausreichend. In Anbetracht des Preises sind Eingabegeräte und Gehäusequalität nicht schlecht und der Bildschirm ist zumindest hell.
Das Aspire 7739Z richtet sich an preisbewusste Heimanwender ohne Spieleambitionen. In dieser Preiskategorie gibt es eine Fülle von ständig aktualisierten Angeboten. Darunter finden sich auch Modelle mit aktueller Einstiegshardware. Vor dem Kauf lohnt sich ein genauer Vergleich der Angebote. Setzt man sich die Obergrenze von rund 500 Euro findet man neben dem Aspire 7739Z etwa auch noch HPs Pavilion g7 oder aber Packard-Bell EasyNote LK11 auf AMD-Basis.