Kingdom Come: Deliverance Notebook und Desktop Benchmarks
Technik
Das 2011 gegründete, in Tschechien beheimatete Entwicklerstudio Warhorse setzt bei seinem ersten Projekt definitiv auf das Motto „klotzen statt kleckern“. Kingdom Come Deliverance präsentiert sich als riesiges und äußerst detailliertes Rollenspiel, dessen Umfang an andere Genregrößen wie The Witcher 3, Elex, Fallout 4 oder Skyrim heranreicht.
Im Vergleich zur Elder Scrolls-Serie, deren Inhalt (beispielsweise die Landschaft) oft generisch wirkt, kann Kingdom Come Deliverance mit einer sehr glaubwürdigen Mittelalterwelt auftrumpfen, die auch ohne Fantasy-Elemente à la Drachen, Elfen und Goblins wunderbar funktioniert und jede Menge Tiefgang bietet. Neben dem Skillsystem glänzen auch der Handel und die Quests mit vielfältigen Möglichkeiten, so dass man sich stundenlang im Spiel verlieren kann.
Leider hat Kingdom Come Deliverance noch mit diversen Bugs (Grafikfehler, Clippingfehler, ...) sowie ein paar grundsätzlichen Problemen zu kämpfen, die uns bei der Anspielsession negativ aufgestoßen sind. Angefangen mit der Steuerung, welche – vor allem bei Gefechten – etwas schwamming und unpräzise erscheint. Nachbessern sollten die Entwickler auch beim Speichersystem. Zwar lässt sich über Umwege (Bett, bestimmte „Drinks“) manuell speichern, im Normalfall wird der Fortschritt jedoch nur bei bestimmten Ereignissen gesichert, weshalb man nach dem Beenden des Titels oft längere Passagen wiederholen muss.
Unabhängig von der Grafikkarte und den gewählten Settings neigt Kingdom Come außerdem zu Performance-Einbrüchen, deren Ursache nicht immer nachvollziehbar ist. Selbst wenn man mit der Spielfigur einfach in der Landschaft stehenbleibt und die Kamera nicht bewegt, gibt es auf manchen Systemen starke Framerate-Schwankungen. Entsprechend können auch PCs und Notebooks ins Stottern kommen, die eigentlich genug Power mitbringen.
Davon abgesehen hat uns Kingdom Come bisher recht gut gefallen. Dank seiner spielerischen Tiefe hebt sich das RPG sehr schön vom Casual-Trend ab. Wer dazu bereit ist, eine längere Einarbeitungsphase in Kauf zu nehmen und dem Spiel seine kleineren und größeren Mängel zu verzeihen, wird mit einem überraschend individuellen Erlebnis belohnt.
Technisch greift Kingdom Come auf die CryEngine von Crysis-Schöpfer Crytek zurück. Obwohl viele Texturen selbst auf der maximalen Stufe noch schärfer sein könnten und die Animationen respektive Mimik der Figuren etwas zu wünschen übrig lassen, punktet der Titel mit einem harmonischen Gesamtlook. Zu den Pluspunkten gehört nicht nur die üppige Weitsicht (sorgt für tolle Panoramen), sondern auch die dichte Vegetation mit jeder Menge Gräsern, Pflanzen und Bäumen. Die wechselnden Wetterbedingungen tragen ebenso zur Atmosphäre bei.
Um die Optik an die Leistungsfähigkeit des eigenen Systems anpassen zu können, bringt Kingdom Come dutzende Stellschrauben mit. So entdecken Tuning-Fans im erweiterten Grafikmenü ganze 16 Optionen, welche jeweils per kurzer Texteinblendung erläutert werden. Wer nicht ewig herumexperimentieren möchte, nutzt einfach eines der fünf Presets im „normalen“ Grafikmenü. Hier tummeln sich auch Regler für die Auflösung, den Bildmodus, das vertikale Sichtfeld und die Gammakorrektur. Bei Bedarf lässt sich zudem eine FPS-Anzeige einblenden.
Apropos FPS: Sofern man nicht per Konsole die vertikale Synchronisation deaktiviert (im Spiel ^ drücken und den Befehl „r_vsync 0“ eintippen), wird die Framerate auf die Bildwiederholfrequenz des Displays begrenzt. Für unsere Tests war das „FPS-Lock“ natürlich abgeschaltet.
Top: Nach dem Ändern von Settings muss man – im Gegensatz zu vielen anderen Games – keinen Neustart über sich ergehen lassen, wobei das Umschalten zwischen den verschiedenen Presets auf HDDs manchmal eine gefühlte Ewigkeit dauert. Wer Kingdom Come auf einer SSD installiert, wird mit deutlich kürzeren Ladezeiten belohnt. An Speicherplatz nimmt der Titel aktuell rund 34 GB ein.
Benchmark
Aufgrund des suboptimalen Speichersystems verwenden wir gleich den Beginn des Spiels für unsere Geschwindigkeitsmessungen. Nachdem der Hauptcharakter eine kurze Diskussion mit seiner Mutter hatte, wird er ohne große Umschweife in die erste Siedlung entlassen. Wie Sie im unteren Video sehen können, sprinten wir vom Elternhaus aus knapp 20 Sekunden Richtung Dorfzentrum, wo die Framerate teils spürbar in den Keller rauscht.
Da Kingdom Come – wie bereits erwähnt – generell zu Performance-Einbrüchen tendiert, sollten es im Schnitt mindestens 50 FPS sein, wenngleich man selbst dann nicht vor temporären Rucklern gefeit ist.
Resultate
Besitzer von Low-End-GPUs auf dem Level der Intel HD Graphics 630 oder GeForce 920M bzw. 940M kommen leider nicht in den Genuss des Mittelalterepos. Auch niedrige Details und 1.280 x 720 Pixel überfordern günstigere Chips maßlos. Um Kingdom Come überhaupt zocken zu können, muss es ein Modell aus der unteren Mittelklasse wie die GeForce MX150 oder GTX 950M sein. 1.920 x 1.080 Pixel und das Preset Medium wünschen sich derweil mindestens eine GeForce GTX 1050 Ti oder GTX 970M.
Für hohe Details sollte eine waschechte High-End-GPU im Rechner stecken. Erst eine GeForce GTX 1060 respektive GTX 980M knackt die 50-FPS-Marke. Noch härter wird es bei maximalen Settings, die mindestens eine GeForce GTX 1070 oder GTX 980 erfordern. Auflösungen jenseits von 1.920 x 1.080 packen nur wenige Grafikbeschleuniger. Eine Mischung aus 2.560 x 1.440 Pixeln und dem Preset Ultra High bringt sogar den derzeitigen Notebook-König, die GeForce GTX 1080, ans Limit. 3.840 x 2.160 Pixel konnte kein Testgerät flüssig befeuern.
Kingdom Come: Deliverance | |
3840x2160 Ultra High Preset 2560x1440 Ultra High Preset 1920x1080 Ultra High Preset 1920x1080 High Preset 1920x1080 Medium Preset 1280x720 Low Preset | |
NVIDIA GeForce GTX 1080 Ti (Desktop), 4790K | |
NVIDIA GeForce GTX 1080 (Desktop), 6700K | |
NVIDIA GeForce GTX 1080 Mobile, i7-7820HK | |
NVIDIA GeForce GTX 1070 (Desktop), 6700K | |
NVIDIA GeForce GTX 1070 Mobile, 6820HK | |
NVIDIA GeForce GTX 980, 6700K | |
NVIDIA GeForce GTX 1060 (Desktop), 6700K | |
NVIDIA GeForce GTX 1060 Mobile, 6820HK | |
AMD Radeon RX 480 (Desktop), 4790K | |
NVIDIA GeForce GTX 980M, 6700HQ | |
NVIDIA GeForce GTX 1050 Ti (Desktop), 4790K | |
NVIDIA GeForce GTX 1050 Ti Mobile, i7-7700HQ | |
NVIDIA GeForce GTX 970M, 6700HQ | |
NVIDIA GeForce GTX 1050 (Desktop), 4790K | |
NVIDIA GeForce GTX 1050 Mobile, i7-7700HQ | |
NVIDIA GeForce GTX 1050 Mobile, i7-7700HQ | |
NVIDIA GeForce GTX 960M, i7-7700HQ | |
NVIDIA GeForce GTX 950M, 6700HQ | |
NVIDIA GeForce MX150, i7-7700HQ | |
AMD Radeon RX Vega 11, R5 2400G | |
AMD Radeon RX Vega 8 (Ryzen 2000/3000), R3 2200G | |
NVIDIA GeForce 940MX, 6700HQ | |
NVIDIA GeForce 940M, 5700HQ | |
NVIDIA GeForce 920M, 2970M | |
Intel HD Graphics 630, i7-7700HQ | |
Intel HD Graphics 615, i7-7Y75 |
Übersicht
Testsysteme
Gerät | Grafikkarte | Prozessor | Arbeitsspeicher | Betriebssystem |
---|---|---|---|---|
Desktop-PC I | MSI GeForce GTX 1080 (8 GB GDDR5X) MSI GeForce GTX 1070 (8 GB GDDR5) Nvidia GeForce GTX 1060 (6 GB GDDR5) Nvidia GeForce GTX 980 (4 GB GDDR5) |
Intel Core i7-6700K | 2 x 8 GB DDR4 | Windows 10 64 Bit |
Desktop-PC II | Nvidia GeForce GTX 1080 Ti (11 GB GDDR5X) Asus GeForce GTX 980 Ti (6 GB GDDR5) XFX Radeon R9 Fury (4 GB HBM) Sapphire Radeon R9 290X (4 GB GDDR5) Sapphire Radeon R9 280X (3 GB GDDR5) MSI Radeon R7 370 (2 GB GDDR5) |
Intel Core i7-4790K | 2 x 4 GB DDR3 | Windows 10 64 Bit |
Alienware 17 R4 | Nvidia GeForce GTX 1080 (8 GB GDDR5X) | Intel Core i7-7820HK | 1 x 16 GB DDR4 | Windows 10 64 Bit |
Asus G752VS | Nvidia GeForce GTX 1070 (8 GB GDDR5) | Intel Core i7-6820HK | 2 x 16 GB DDR4 | Windows 10 64 Bit |
MSI GT62VR | Nvidia GeForce GTX 1060 (6 GB GDDR5) | Intel Core i7-6820HK | 2 x 8 GB DDR4 | Windows 10 64 Bit |
MSI GE72 | Nvidia GeForce GTX 1050 Ti (4 GB GDDR5) | Intel Core i7-7700HQ | 2 x 4 GB DDR4 | Windows 10 64 Bit |
Asus GL753VD | Nvidia GeForce GTX 1050 (4 GB GDDR5) | Intel Core i7-7700HQ | 1 x 8 GB DDR4 | Windows 10 64 Bit |
MSI GL62 | Nvidia GeForce GTX 1050 (2 GB GDDR5) | Intel Core i7-7700HQ | 2 x 4 GB DDR4 | Windows 10 64 Bit |
Asus G752VY | Nvidia GeForce GTX 980M (4 GB GDDR5) | Intel Core i7-6700HQ | 2 x 16 GB DDR4 | Windows 10 64 Bit |
MSI GS60 | Nvidia GeForce GTX 970M (3 GB GDDR5) | Intel Core i7-6700HQ | 2 x 4 GB DDR4 | Windows 10 64 Bit |
MSI GE72 | Nvidia GeForce GTX 965M (2 GB GDDR5) | Intel Core i7-6700HQ | 1 x 8 GB DDR4 | Windows 10 64 Bit |
MSI GL72 | Nvidia GeForce GTX 960M (2 GB GDDR5) | Intel Core i7-7700HQ | 1 x 8 GB DDR4 | Windows 10 64 Bit |
MSI PE60 | Nvidia GeForce GTX 950M (2 GB GDDR5) | Intel Core i7-6700HQ | 2 x 4 GB DDR4 | Windows 10 64 Bit |
MSI PL62 | Nvidia GeForce MX150 (2 GB GDDR5) | Intel Core i7-7700HQ | 1 x 8 GB DDR4 | Windows 10 64 Bit |
MSI CX72 | Nvidia GeForce 940MX (2 GB DDR3) | Intel Core i7-6700HQ | 2 x 8 GB DDR4 | Windows 10 64 Bit |
MSI GP62 | Nvidia GeForce 940M (2 GB DDR3) | Intel Core i7-5700HQ | 1 x 8 GB DDR3 | Windows 10 64 Bit |
MSI CX61 | Nvidia GeForce 920M (2 GB DDR3) | Intel Celeron 2970M | 1 x 8 GB DDR3 | Windows 10 64 Bit |
Asus N551ZU | AMD Radeon R9 M280X (4 GB GDDR5) | AMD FX-7600P | 2 x 4 GB DDR3 | Windows 10 64 Bit |
4K Monitor | Nvidia Treiber | AMD Treiber |
---|---|---|
2 x Asus PB287Q, Philips 328P6VJEB | ForceWare 390.77 | Adrenalin 18.2.2 |