ELEX Notebook und Desktop Benchmarks
Technik
Dass es sich bei ELEX um einen Titel des deutschen Entwicklers Piranha Bytes handelt, wird direkt nach den ersten Spielminuten deutlich. So erbt ELEX nahezu alle Stärken und Schwächen der vergangenen Piranha-Bytes-Produktionen – sei es nun die Gothic- oder die Risen-Serie.
Fangen wir doch einmal mit den Kritikpunkten an. Zu den größten Mankos des Open-World-RPGs gehört definitiv die Steuerung, welche sich als recht hakelig entpuppt. Neben den oft chaotisch verlaufenden Kämpfen fühlen sich auch Klettereinlagen nicht sehr rund an, da die Spielfigur gerne an kleinen Vorsprüngen hängenbleibt und man entsprechend die Sprungtaste betätigen muss. Generell sind die Animationen nicht mehr auf der Höhe der Zeit, sondern besitzen häufig einen gewissen Fremdschäm-Charakter.
Die Texturqualität kann sich ebenfalls nicht mit manch anderem RPG-Vertreter wie The Witcher 3 messen. Untergründe und Objektoberflächen weisen meist nur einen mittelmäßigen Detailgrad auf. Hinzu kommen diverse Clipping- und Gameplay-Bugs. In einem Fall zeigte ELEX partout keine Interaktionstexte mehr in der Spielwelt an, was sich immerhin durch ein Neuladen beheben ließ. Störend ist uns außerdem die Tiefenunschärfe aufgefallen, welche zuweilen übertrieben agiert.
Auf der positiven Seite hätten wir eine unglaublich liebevoll gestaltete Welt, die mit einer dichten Vegetation, einer abwechslungsreichen und realistischen Landschaftsarchitektur sowie einer üppigen Weitsicht inklusive wunderschöner Panoramen auftrumpft. Viele RPG-Konkurrenten wirken im Direktvergleich sehr generisch gebaut. Zum tollen Leveldesign gesellen sich ein fließender Tag-/Nachtwechsel, ein Wettersystem und ein hübsches Licht-/Schattenspiel. Abgerundet wird das Gesamtpaket von einem äußerst individuellen Stil, der – wie bereits angedeutet – SciFi-Bausteine in eine postapokalyptische Fantasy-Welt bringt.
Hinsichtlich der Grafikoptionen lässt Piranha Bytes kaum etwas anbrennen. So warten im entsprechenden Menü über 10 Settings, welche meist in mehreren Stufen geregelt werden können und von der anisotropen Filterung bis hin zur Render-Distanz reichen. Dass das Bild beim Wechsel der Shader-Qualität sekundenlang hängt, ist übrigens normal. Als Kantenglättung verwendet ELEX die Post-Processing-Verfahren FXAA und SMAA, die wie üblich nur einen mittelprächtigen Job erledigen (Gräser flimmern zum Beispiel trotzdem) und für eine leichte Unschärfe sorgen.
Da alle Settings direkt übernommen werden, entfällt bei Änderungen ein Neustart – sehr löblich. Auch die Ladezeiten sind – zumindest auf einer SSD – mehr als vertretbar. Gleiches gilt für die Spielgröße, welche aktuell rund 27 GB beträgt. Schmerzlich vermisst haben wir derweil Erläuterungen zu den unterschiedlichen Settings. Das Fehlen von Presets ist auch etwas ärgerlich, so dass man alle Optionen stets von Hand tunen muss.
Wie man auf den Screenshots weiter unten erkennt, gibt es zwischen den einzelnen Qualitätsstufen massive Unterschiede. Während ELEX mit minimalen Settings einen sehr hässlichen Eindruck macht (extrem matschige Texturen, kaum Schatten), kommt die Welt ab mittleren Details halbwegs ordentlich zur Geltung. Auf der hohen bzw. maximalen Stufe werden die Texturen und die Schatten nochmals schärfer, ohne das Auge wirklich zu begeistern. Aufgrund eines eingebauten FPS-Limits ist jedoch – unabhängig von den gewählten Settings – bei 122 FPS Schluss. VSync war für die Tests immer deaktiviert, die Scaling-Option (steckt auch im Videomenü) befand sich jeweils auf 100 %.
Benchmark
Weil ELEX hauptsächlich unter freiem Himmel stattfindet, nutzen wir eine Außensequenz für unsere Benchmarks. Nachdem man im Tutorial ein begrenztes Areal auf einem Plateau erkundet und eine Satelliten-Station per Aufzug verlassen hat, wirft ELEX den Spieler in die offene Welt, in der man bereits nach wenigen Metern auf den ersten NPC trifft. Von diesem Punkt aus sprinten wir mit der Hauptfigur ca. 30 Sekunden eine festgelegte Strecke entlang, welche per Fraps aufgezeichnet wird.
Dank des repräsentativen Charakters lässt sich mithilfe des Benchmarks gut die zu erwartende Durchschnitts-Performance ableiten. Um ELEX anständig zocken zu können, sollten es im Schnitt mindestens 35-40 FPS sein, wobei anspruchsvolle Gamer natürlich erst mit einer höheren Framerate glücklich werden.
Resultate
Solange man dem Spiel keine Low-End- oder im Prozessor integrierte GPU zumutet (die Intel HD Graphics 630 ist beispielsweise deutlich zu schwach), halten sich die Hardware-Anforderungen von ELEX in Grenzen. 1.280 x 720 Pixel und minimale Settings laufen mit einer Grafikkarte aus dem unteren Midrange-Bereich sehr flüssig. So konnten wir der GeForce MX150 in diesen Settings über 50 FPS entlocken.
Für 1.920 x 1.080 Pixel sollte es lieber ein Modell aus der oberen Mittelklasse sein. Während normale Details ab einer GeForce GTX 1050 spielbar sind, verlangt eine Kombination aus Full-HD-Auflösung und hohen Details nach einer GeForce GTX 1050 Ti. Waschechte Gaming-Notebooks sind erst bei maximalen Settings nötig. Je nach Auflösung empfehlen wir entweder eine GeForce GTX 1060 (1.920 x 1.080), GeForce GTX 1070 (2.560 x 1.440) oder GeForce GTX 1080 (3.840 x 2.160). Zu einer Limitierung durch den Prozessor kam es bei den bisher getesteten Geräten nie.
ELEX | |
3840x2160 Ultra / On AA:SM AF:16x 2560x1440 Ultra / On AA:SM AF:16x 1920x1080 Ultra / On AA:SM AF:16x 1920x1080 High / On AA:FX AF:8x 1920x1080 Medium / Off AF:4x 1280x720 Low / Off | |
NVIDIA GeForce GTX 1080 Ti (Desktop), 4790K | |
NVIDIA GeForce GTX 1080 (Desktop), 6700K | |
NVIDIA GeForce GTX 1080 Mobile, i7-7820HK | |
NVIDIA GeForce GTX 1070 (Desktop), 6700K | |
NVIDIA GeForce GTX 1070 Mobile, 6820HK | |
NVIDIA GeForce GTX 980, 6700K | |
NVIDIA GeForce GTX 1060 (Desktop), 6700K | |
NVIDIA GeForce GTX 1060 Mobile, 6820HK | |
NVIDIA GeForce GTX 1050 Ti Mobile, i7-7700HQ | |
NVIDIA GeForce GTX 1050 Mobile, i7-7700HQ | |
NVIDIA GeForce GTX 965M, 6700HQ | |
NVIDIA GeForce GTX 950M, 6700HQ | |
NVIDIA GeForce MX150, i7-7700HQ | |
NVIDIA GeForce 940MX, 6700HQ | |
NVIDIA GeForce 940M, 5700HQ | |
NVIDIA GeForce 920M, 2970M | |
Intel HD Graphics 630, i7-7700HQ |
Übersicht
Testsysteme
Gerät | Grafikkarte | Prozessor | Arbeitsspeicher | Betriebssystem |
---|---|---|---|---|
Desktop-PC I | MSI GeForce GTX 1080 (8 GB GDDR5X) MSI GeForce GTX 1070 (8 GB GDDR5) Nvidia GeForce GTX 1060 (6 GB GDDR5) Nvidia GeForce GTX 980 (4 GB GDDR5) |
Intel Core i7-6700K | 2 x 8 GB DDR4 | Windows 10 64 Bit |
Desktop-PC II | Nvidia GeForce GTX 1080 Ti (11 GB GDDR5X) Asus GeForce GTX 980 Ti (6 GB GDDR5) XFX Radeon R9 Fury (4 GB HBM) Sapphire Radeon R9 290X (4 GB GDDR5) Sapphire Radeon R9 280X (3 GB GDDR5) MSI Radeon R7 370 (2 GB GDDR5) |
Intel Core i7-4790K | 2 x 4 GB DDR3 | Windows 10 64 Bit |
Alienware 17 R4 | Nvidia GeForce GTX 1080 (8 GB GDDR5X) | Intel Core i7-7820HK | 2 x 16 GB DDR4 | Windows 10 64 Bit |
Asus G752VS | Nvidia GeForce GTX 1070 (8 GB GDDR5) | Intel Core i7-6820HK | 2 x 16 GB DDR4 | Windows 10 64 Bit |
MSI GT62VR | Nvidia GeForce GTX 1060 (6 GB GDDR5) | Intel Core i7-6820HK | 4 x 8 GB DDR4 | Windows 10 64 Bit |
MSI GE72 | Nvidia GeForce GTX 1050 Ti (4 GB GDDR5) | Intel Core i7-7700HQ | 2 x 4 GB DDR4 | Windows 10 64 Bit |
Asus GL753VD | Nvidia GeForce GTX 1050 (4 GB GDDR5) | Intel Core i7-7700HQ | 2 x 8 GB DDR4 | Windows 10 64 Bit |
MSI GL62 | Nvidia GeForce GTX 1050 (2 GB GDDR5) | Intel Core i7-7700HQ | 2 x 4 GB DDR4 | Windows 10 64 Bit |
MSI GE72 | Nvidia GeForce GTX 965M (2 GB GDDR5) | Intel Core i7-6700HQ | 1 x 8 GB DDR4 | Windows 10 64 Bit |
MSI PE60 | Nvidia GeForce GTX 950M (2 GB GDDR5) | Intel Core i7-6700HQ | 2 x 4 GB DDR4 | Windows 10 64 Bit |
MSI PL62 | Nvidia GeForce MX150 (2 GB GDDR5) | Intel Core i7-7700HQ | 2 x 8 GB DDR4 | Windows 10 64 Bit |
MSI CX72 | Nvidia GeForce 940MX (2 GB DDR3) | Intel Core i7-6700HQ | 2 x 8 GB DDR4 | Windows 10 64 Bit |
MSI GP62 | Nvidia GeForce 940M (2 GB DDR3) | Intel Core i7-5700HQ | 1 x 8 GB DDR3 | Windows 10 64 Bit |
MSI CX61 | Nvidia GeForce 920M (2 GB DDR3) | Intel Celeron 2970M | 1 x 8 GB DDR3 | Windows 10 64 Bit |
Asus N551ZU | AMD Radeon R9 M280X (4 GB GDDR5) | AMD FX-7600P | 2 x 4 GB DDR3 | Windows 10 64 Bit |
4K Monitor | Nvidia Treiber | AMD Treiber |
---|---|---|
2 x Asus PB287Q, Philips 328P6VJEB | ForceWare 388.00 | Crimson 17.10.1 |