Khadas Mind Workstation im Test: Portabler Mini-PC mit Akku und Core i7-1360P als Laptopersatz?
Khadas kennt man aktuell aus dem Industriebereich, wo sie viele ARM-basierte Mini-PCs anbieten. Mit dem Khadas Mind hat der Hersteller nun eine portable Workstation angekündigt. In erster Linie handelt es sich hierbei um einen Mini-PC mit einem Intel Core i7-1360P als Basis. Ferner verbaut der Hersteller 32 GB DDR5-RAM und als Massenspeicher kommt eine 1-TB-SSD zum Einsatz. In nächster Zeit startet Khadas eine Kickstarter-Kampagne, welche für Schnellentschlossene satte Rabatte bietet. So soll das Topmodell, welches wir hier im Test haben, für 799 USD verkauft werden, das preiswertere Gerät mit Intel Core i5-1340P für 599 US-Dollar.
Den Solgan einer Next-Gen Portable Workstation sehen wir aktuell nur in Verbindung mit dem proprietären Zubehör. Hier wird es neben dem Mind Dock, welches wir im Test ebenfalls begutachtet haben, noch ein Mind xPlay (portables Display) und das Mind Graphics geben. Bei letzterem handelt es sich um eine externe Grafikkarte auf Basis einer Nvidia GeForce RTX 4060 Laptop GPU. Die Konnektivität des Zubehörs wird über den Mind Link realisiert. Dieser patentierte Anschluss bietet PCI-Express-5.0-Geschwindigkeit und damit einen deutlichen Vorteil gegenüber Thunderbolt. Das Mind xPlay und auch das Mind Graphics sind noch nicht in der finalen Phase. Wir stehen mit dem Hersteller in Kontakt und versuchen hier ein Modell zu bekommen, um Ihnen die Vor- und Nachteile des kompletten Khadas Mind Eco-System in der Praxis aufzuzeigen.
Hinweis zur Bewertung:
Für die Bewertung und das daraus resultierende Ergebnis fokussieren wir uns ausschließlich auf den Khadas Mind Mini-PC. Das optionale Zubehör, welches uns mit dem Mind Dock vorliegt, wird in den folgenden Passagen mit aufgegriffen. Bei der finalen Wertung fließt dieses aber nicht mit ein, da der Khadas Mind auch ohne jegliches Zubehör genutzt werden kann.
Als Vergleichsgeräte für diesen Test dienen in erster Linie aktuelle Mini-PCs mit ähnlicher Ausstattung. Eine detaillierte Auflistung finden Sie in der nachfolgenden Tabelle.
mögliche Konkurrenten im Vergleich
Bew. | Datum | Modell | Gewicht | Dicke | Preis ab |
|---|---|---|---|---|---|
| 78.8 % v7 (old) | 08 / 2023 | Khadas Mind i7-1360P, Iris Xe G7 96EUs | 438 g | 20 mm | |
| 85.1 % v7 (old) | 01 / 2023 | Minisforum Neptune Series NAD9 i9-12900H, Iris Xe G7 96EUs | 1.2 kg | 66 mm | |
| 83.7 % v7 (old) | 05 / 2023 | Morefine M600, 6600U R5 6600U, Radeon 660M | 768 g | 40.6 mm | |
| 82.3 % v7 (old) | 05 / 2023 | Geekom Mini IT12 i7-1260P, Iris Xe G7 96EUs | 572 g | 45.6 mm | |
| 81.8 % v7 (old) | 06 / 2023 | Minisforum Mercury Series EM680 R7 6800U, Radeon 680M | 239 g | 43 mm | |
| 80.8 % v7 (old) | 04 / 2023 | Intel NUC 13 Pro Kit NUC13ANK i7-1360P, Iris Xe G7 96EUs | 538 g | 37 mm | |
| 80.6 % v7 (old) | 07 / 2023 | Geekom Mini IT11, i7-11390H i7-11390H, Iris Xe G7 96EUs | 536 g | 48 mm |
Khadas Mind mit Mind Dock im Detail
Gehäuse - Aluminiumgehäuse in Perfektion
Rein optisch ist der Khadas Mind ein sehr schlichter Mini-PC mit einer hervorragenden Verarbeitung. Das komplette Gehäuse ist aus Aluminium gefertigt und nur im Bereich der externen Anschlüsse kommt Kunststoff zu Einsatz. Aber auch dieses wurde optisch perfekt in das Design integriert. Der gute Eindruck zeigt hier, dass es sich bei dem Testsample nicht um ein unfertiges Beta-Produkt handelt. Auffällig klein sind jedoch die Lüftungsschlitze, welche hier nur bedingt Frischluft ansaugen können.
Bei den Abmessungen liegt der Khadas Mind ganz weit vorn. Die Stellfläche ist aufgrund der länglichen Bauform etwas größer als bei anderen Mini-PCs, doch mit einer Bauhöhe von nur 20 Millimetern ist der Khadas Mind extrem flach. All diese Abmessungen beziehen sich auf das Gerät selbst ohne das Mind Dock. Beim Gewicht liegt der Khadas Mind mit seinen 438 Gramm auf dem zweiten Platz. Leichter ist hier nur der Minisforum EM680. Das Mind Dock selbst bringt noch einmal 489 Gramm auf die Waage, beim Netzteil notieren wir 113 Gramm.
Ausstattung - Khadas Mind und Mind Dock
Aufgrund des minimalistischen Designs beschränkt man sich beim Khadas Mind auf ein Minimum an externen Schnittstellen. Viermal USB und einmal HDMI gibt es auf der Rückseite. Auf der Vorderseite befindet sich lediglich der Power-On-Knopf, aber keine weiteren Schnittstellen. Leider verzichtet Khadas auf Thunderbolt, was aber bei der Nutzung des hauseigenen Zubehörs verkraftet werden kann.
Auf der Unterseite bietet der Khadas Mind noch den proprietären Mind-Link-Anschluss, welcher mit PCIe-5.0-Geschwindigkeit bietet.
Mind Dock
Bei Verwendung des Mind Dock gibt es deutlich mehr externe Schnittstellen. Damit ist dieses wohl eines der wichtigsten Zubehörartikel, wenn man sich für den Kauf eines Khadas Mind entscheidet. Auch die Stromversorgung des Khadas Mind Mini-PCs wird über das Dock sichergestellt, womit am Gerät selbst keine Kabel mehr eingesteckt werden müssen.
Das Mind Dock ist aber noch viel mehr als nur eine einfache Dockingstation. Auf der Oberseite gibt es einen Fingerprintsensor, welcher nach kurzer Einrichtung die Authentifizierung am System ermöglicht. Zusätzlich verbaut Khadas im Dock selbst noch zwei Lautsprecher, welche einen guten Klang haben. Dazu aber später mehr.
SD-Kartenleser
Der Khadas Mind selbst bietet keinen Kartenleser. Aufgrund der Leihgabe zusammen mit dem Mind Dock, welcher diesen jedoch bietet, werfen wir trotzdem einen Blick auf die zu erwartende Leistung. Wie man im Vergleich sehen kann, sind über diesen sehr hohen Übertragungsraten möglich. Dank UHS-II-Support kann unser Testsample hier mit der Testspeicherkarte (AV Pro SD microSD 128 GB V60) souverän den ersten Platz ergattern.
| SD Card Reader | |
| average JPG Copy Test (av. of 3 runs) | |
| Khadas Mind (AV Pro SD microSD 128 GB V60) | |
| Geekom Mini IT11, i7-11390H (AV Pro SD microSD 128 GB V60) | |
| Geekom Mini IT12 (AV Pro SD microSD 128 GB V60) | |
| Durchschnitt der Klasse Mini PC (15.1 - 214, n=27, der letzten 2 Jahre) | |
| Minisforum Mercury Series EM680 (AV Pro SD microSD 128 GB V60) | |
| maximum AS SSD Seq Read Test (1GB) | |
| Khadas Mind (AV Pro SD microSD 128 GB V60) | |
| Geekom Mini IT11, i7-11390H (AV Pro SD microSD 128 GB V60) | |
| Geekom Mini IT12 (AV Pro SD microSD 128 GB V60) | |
| Durchschnitt der Klasse Mini PC (18.2 - 221, n=27, der letzten 2 Jahre) | |
| Minisforum Mercury Series EM680 (AV Pro SD microSD 128 GB V60) | |
Kommunikation
Khadas vertraut bei seinem Mini-PC ein Wi-Fi 6E AX211 Modul von Intel. Eine gute Wahl, denn hiermit lassen sich auch aktuelle 6-GHz-Netze verwenden. Im Test reicht es allerdings nicht ganz, um die Konkurrenten durchweg unter Druck zu setzen. Positiv hervorzuheben ist jedoch die Leistung bei der Nutzung des 5-GHz-Frequenzbandes. Hier liefert nur der Minisforum NAD9 besserer Werte, während Intel mit seinem NUC 13 Pro Kit deutlich zurückfällt. Für diesen Test kam unser Testrouter ASUS ROG Rapture GT-AXE11000 zum Einsatz.
Proprietäres Zubehör und Features
Dem Khadas Mind Mini-PC liegt nur das 65-Watt-Netzteil bei. Eine RJ45 zu USB-Adapter wäre unserer Ansicht nach eine sinnvolle Beigabe, denn eine Buchse direkt am Gerät selbst gibt es nicht.
Morgens arbeiten im Büro oder auch mobil unterwegs oder beim Kunden und abends zocken am TV? All das bietet der Khadas Mind zusammen mit dem richtigen Zubehör. Doch erst einmal muss man sich noch etwas gedulden, denn momentan gibt es neben dem Mind Mini-PC nur das Mind Dock. In naher Zukunft sollen noch das Khadas Mind Studio Display, das Mind xPlay und mit dem Khadas Mind Graphics auch eine externe Grafikkarte folgen. Das Zubehör wird über den proprietäre Mind Link verbunden und erlaubt, das Gerät in allen erdenklichen Situationen zu verwenden. In Verbindung mit dem Khadas Mind xPlay verwandelt sich der Mini PC somit in eine Art Laptop und mit der externen Grafikkarte, welche eine Nvidia GeForce RTX 4060 Laptop beinhalten soll, lassen sich mitunter Spiele spielen. Inwiefern diese Lösungen im Alltag auch brauchbar sein wird, muss sich jedoch erst herzustellen, wenn diese Lösungen auch die finale Marktreife haben. Wir werden hier am Ball zu bleiben, um Ihnen die nötigen Informationen bereitstellen zu können. Ebenso gibt es noch keine weiteren technischen Details zu dem Zubehör. Auch hier behält sich der Hersteller noch etwaige Designänderungen vor.
Als besonderes Feature verbaut Khadas in dem kleinen Mini-PC noch einen Akku mit einer Kapazität von 5,55 Wh. Damit ist das Gerät Hot-Swap-fähig, was bedeutet, dass man den Mini-PC ohne vorheriges Herunterfahren vom Stromnetz trennen kann. Der Khadas Mind wird dann in den Schlaf-Modus versetzt und nach dem Verbinden mit dem Zubehör kann direkt weitergearbeitet werden. Der integrierte Akku reicht aus, um den Mini-PC etwa fünf Stunden im Schlaf-Modus mit Energie zu versorgen.
Wartung
Aufgrund der extrem kompakten Bauweise raten wir davon ab, das Gerät zu öffnen. Wartungsarbeiten sind ohnehin kaum möglich. Auf der Unterseite befindet sich jedoch eine Klappe, welche dazu dient noch einen weiteren M.2-Datenträger zu installieren. Hier ist man jedoch auf den M.2-2230-Standard beschränkt.
Wer das Gerät dennoch öffnen will, muss vier kleine Schrauben entfernen, welche sich unter den aufgeklebten Gummifüßen befinden. Wechseln lässt sich dann auch die bereits verbaute SSD. Der Arbeitsspeicher und das WLAN-Modul sind hingegen fest verbaut und nicht wechselbar.
Leistung - Intel Core i7 mit 12 Kernen und 16 Threads
Testbedingungen
Alle Leistungstests haben wir mit dem Energieprofil Höchstleistung
durchgeführt. Die Leistung des SoC haben wir nicht verändert und gemäß den BIOS-Einstellungen im Auto-Modus belassen. Abweichende Energiesparpläne kamen nur bei den Energieverbrauchsmessungen sowie den Messungen bezüglich der Gerätelautstärke gemäß unserer Testkriterien zum Tragen.
Prozessor
Khadas verbaut im Mind Mini-PC einen Intel Core i7-1360P. Damit setzt der Hersteller auf Intels aktuellste Raptor-Lake-P-Architektur, welche auch beim aktuellsten Intel NUC 13 Pro Kit Verwendung findet. Bei den vordefinierten Power Limits sehen wir, dass das SoC hier nicht eingeschränkt wird. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass maximal 64 Watt als PL2 gesetzt ist, wenngleich unter Dauerlast 28 Watt anliegen dürfen. Im Test zeigte sich allerdings, dass der PL2 Wert bei Weitem nicht erreicht wird, denn Khadas limitiert das SoC bei 80 °C, womit eine geringe Leistungsaufnahme einhergeht. Bei unseren Tests schlägt sich der Khadas Mind aber dennoch recht gut, auch wenn durch die Einschränkungen etwas Multi-Core-Leistung eingebüßt werden muss. Die Single-Thread-Performance liegt unterdessen auf dem gleichen Level wie beim Intel NUC 13 Pro Kit.
Bei Betrachtung aller CPU-Tests, welche durch das Performance-Rating dargestellt werden, fehlen dem Khadas Mind nur fünf Prozentpunkte auf das schnellste Modell. Gegenüber dem Geekom Mini IT12 kann sich unser Testsample einen Vorsprung von sechs Prozentpunkten erarbeiten.
Für weitere Vergleiche und Benchmarks verweisen wir auf unsere CPU-Vergleichstabelle.
| Performance Rating - Percent | |
| Intel NUC 13 Pro Kit NUC13ANK | |
| Minisforum Neptune Series NAD9 | |
| Khadas Mind | |
| Geekom Mini IT12 | |
| Minisforum Mercury Series EM680 | |
| Morefine M600, 6600U | |
| Geekom Mini IT11, i7-11390H | |
* ... kleinere Werte sind besser
AIDA64: FP32 Ray-Trace | FPU Julia | CPU SHA3 | CPU Queen | FPU SinJulia | FPU Mandel | CPU AES | CPU ZLib | FP64 Ray-Trace | CPU PhotoWorxx
| Performance Rating | |
| Minisforum Mercury Series EM680 | |
| Durchschnitt der Klasse Mini PC | |
| Intel NUC 13 Pro Kit NUC13ANK | |
| Minisforum Neptune Series NAD9 | |
| Khadas Mind | |
| Morefine M600, 6600U | |
| Geekom Mini IT12 | |
| Geekom Mini IT11, i7-11390H | |
Khadas Mind vs. Cinebench-R15-Multi-Schleife
Bei der Cinebench-R15-Dauerschleife sehen wir hier relativ gut, dass Khadas den Mind bei etwa 80 °C limitiert. Damit kann das SoC nur bedingt mit der Konkurrenz mithalten, unser Testsample sortiert sich im guten Mittelfeld ein. Einen extrem ausgeprägten Leistungseinbruch nach Beginn des Tests sehen wir beim Khadas Mind nicht. In etwas abgeschwächter Form ist dieser aber vorhanden, sodass wir im Durchschnitt 1.443 Punkte erreichen.
System Performance
Bei den synthetischen Benchmarks bezüglich der Systemleistung leidet der Khadas Mind etwas mehr unter der Temperaturbeschränkung des Intel Core i7-1360P. Grundsätzlich bieten aber alle Geräte, welche wir hier im Vergleich listen, eine hervorragende Alltagsperformance. Unterschiede sind nicht merklich und auch das Arbeiten mit mehreren Programmen ist für die Systeme keine große Herausforderung. Beim AIDA64-RAM-Test kann sich unser Testsample mit einem deutlichen Vorsprung an die Spitze setzen. Hier scheint sich der DDR5-Arbeitsspeicher auszuzahlen.
| AIDA64 / Memory Copy | |
| Khadas Mind | |
| Minisforum Mercury Series EM680 | |
| Durchschnitt der Klasse Mini PC (8377 - 89287, n=116, der letzten 2 Jahre) | |
| Morefine M600, 6600U | |
| Minisforum Neptune Series NAD9 | |
| Intel NUC 13 Pro Kit NUC13ANK | |
| Geekom Mini IT12 | |
| Geekom Mini IT11, i7-11390H | |
* ... kleinere Werte sind besser
DPC-Latenzen
LatencyMon dokumentiert über weite Strecken geringe Latenzen. Sowohl das Öffnen mehrerer Tabs in Edge als auch die Wiedergabe des 4K-Testvideos zeigt keinen problematischen Latenzen. Erst nach dem Start von Prime95 bekommt der Khadas Mind leichte Probleme. Als Streaming-Client für hochauflösende Videos ist der Mini-PC somit dennoch empfehlenswert. In der Übersicht reicht es für den zweiten Platz hinter dem Geekom Mini IT11.
| DPC Latencies / LatencyMon - interrupt to process latency (max), Web, Youtube, Prime95 | |
| Minisforum Mercury Series EM680 | |
| Minisforum Neptune Series NAD9 | |
| Intel NUC 13 Pro Kit NUC13ANK | |
| Morefine M600, 6600U | |
| Geekom Mini IT12 | |
| Khadas Mind | |
| Geekom Mini IT11, i7-11390H | |
* ... kleinere Werte sind besser
Massenspeicher
In unserem Testsample des Khadas Mind finden wir eine 1024-GB-NVMe-SSD von Western Digital. Genauer handelt es sich um ein Model der SN740-Serie, welche allerdings nur eine Länge von 30 Millimetern aufweist. Dank NVMe-Unterstützung sind die Übertragungsraten hervorragend, wie man anhand der Benchmarks sehen kann. Probleme hinsichtlich einer unzureichenden Kühlung können wir nicht feststellen, denn auch bei Dauerleistung bleibt die Leistung durchweg stabil. Ein ähnliches Ergebnis erreichter hier nur das Intel NUC 13 Pro Kit.
Wer mit den 1.024 GB nicht zurechtkommt, kann ein weiteres Modell mit gleicher Bauform nachrüsten. Hierfür gibt es auf der Unterseite eine magnetische Wartungsklappe. Jedoch ist man beim zweiten Anschluss auf PCIe-3.0-Geschwindigkeit etwas eingeschränkt, was aber im Alltag nicht weiter ins Gewicht fallen sollte.
Für weitere Vergleiche und Benchmarks verweisen wir auf unsere Vergleichstabelle.
* ... kleinere Werte sind besser
Dauerleistung Lesen: DiskSpd Read Loop, Queue Depth 8
Grafikkarte
Als integrierte Grafikeinheit kommt die bereits bekannte Intel Iris Xe Graphics G7 mit 96 EUs zum Einsatz. Im Duell mit dem Intel NUC 13 Pro Kit sehen wir hier eine sehr identische Leistungsentfaltung der iGPU. Trotz der etwas geringen Leistungsaufnahme des Intel Core i7-1360p kann Khadas mit dem Mini-PC hier hervorragend mithalten. Dennoch muss man sich aber eingestehen, dass AMD hier mit seinen Radeon 680M und der aktuellsten Radeon 780M deutlich mehr 3D-Leistung bietet.
Thunderbolt gibt es beim Khadas Mind leider nicht, weshalb wir in diesem Fall keine Tests mit dem Razer Core X und einer herkömmlichen Desktop-Grafikkarte machen können. An dieser Stelle können wir nur auf das Khadas Mind Graphics verweisen, welches als Zubehör mit einer Nvidia GeForce RTX 4060 Laptop-GPU ausgestattet sein soll.
Weitere Vergleiche und Benchmarks entnehmen Sie bitte unserer GPU-Vergleichstabelle.
| 3DMark 05 Standard | 31669 Punkte | |
| 3DMark 06 Standard Score | 28276 Punkte | |
| 3DMark Vantage P Result | 26670 Punkte | |
| 3DMark 11 Performance | 7236 Punkte | |
| 3DMark Ice Storm Standard Score | 77657 Punkte | |
| 3DMark Cloud Gate Standard Score | 20670 Punkte | |
| 3DMark Fire Strike Score | 5083 Punkte | |
| 3DMark Fire Strike Extreme Score | 2557 Punkte | |
| 3DMark Time Spy Score | 1905 Punkte | |
Hilfe | ||
Gaming Performance
Als Gaming-Lösung taugt die verbaute iGPU nicht. Die gezeigte Leistung ist in Bezug auf das Intel NUC 13 Pro Kit etwas schlechter. Spielbare Frames erreichen wir, wenn überhaupt, nur in niedrigen Auflösungen sowie geringen Details. Wer etwas zum Spielen sucht, sollte sich eher nach einem Modell mit dedizierter Grafikkarte umschauen. Als Beispiel wäre hier der Minisforum HX99G zu nennen. Auch Intels NUC 12 Serpent Canyon kann man sich an dieser Stelle einmal genauer anschauen.
| The Witcher 3 | |
| 1024x768 Low Graphics & Postprocessing | |
| Intel NUC 13 Pro Kit NUC13ANK | |
| Minisforum Neptune Series NAD9 | |
| Geekom Mini IT12 | |
| Khadas Mind | |
| Morefine M600, 6600U | |
| Minisforum Mercury Series EM680 | |
| Geekom Mini IT11, i7-11390H | |
| 1920x1080 High Graphics & Postprocessing (Nvidia HairWorks Off) | |
| Khadas Mind | |
| Minisforum Mercury Series EM680 | |
| Minisforum Neptune Series NAD9 | |
| Intel NUC 13 Pro Kit NUC13ANK | |
| Geekom Mini IT12 | |
| Morefine M600, 6600U | |
| Geekom Mini IT11, i7-11390H | |
| min. | mittel | hoch | max. | |
|---|---|---|---|---|
| GTA V (2015) | 112.7 | 23.6 | 10.1 | |
| The Witcher 3 (2015) | 85.9 | 32.3 | 16 | |
| Dota 2 Reborn (2015) | 104.2 | 73.1 | 61.7 | 53.8 |
| Final Fantasy XV Benchmark (2018) | 42.9 | 24.3 | 17.2 | |
| X-Plane 11.11 (2018) | 54.1 | 40.7 | 36.2 | |
| Far Cry 5 (2018) | 54 | 29 | 26 | 25 |
| Strange Brigade (2018) | 83.2 | 40.6 | 31.6 | 25.9 |
| Shadow of the Tomb Raider (2018) | 43.7 | 35.6 | 22.5 | 19.5 |
| Far Cry New Dawn (2019) | 49 | 29 | 27 | 24 |
| Metro Exodus (2019) | 34.7 | 18.7 | 13.7 | 10.8 |
| Borderlands 3 (2019) | 50.7 | 24.3 | 15.3 | 11.5 |
| GRID Legends (2022) | 62.5 | 36.8 | 27.1 | 25 |
| F1 22 (2022) | 43.2 | 39.5 | 28.4 | 21.7 |
| F1 23 (2023) | 39.8 | 35 | 24.5 | 17.9 |
Emissionen - Nicht leise, aber sparsam
Geräuschemissionen
Bei den Geräuschemissionen ist der Khadas Mind schon im Leerlauf hörbar. Lautlos arbeitet das Gerät praktisch nie. Unter Last ändert sich die gemessene Lautstärke noch einmal drastisch. Der kleine Lüfter muss hier ordentlich ackern, um genügend Luft durch die Kühlfinnen zu pressen. In der Spitze notieren wir 50,4 dB(A), wenngleich wir bei durchschnittlicher Belastung noch immer deutlich hörbare 44,7 dB(A) messen.
Lautstärkediagramm
| Idle |
| 34.4 / 34.4 / 34.5 dB(A) |
| Last |
| 44.7 / 50.4 dB(A) |
 | ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min:  , med:  , max:  Earthworks M23R (aus 15 cm gemessen) Umgebungsgeräusche: 25.2 dB(A) | ||
| Khadas Mind i7-1360P, Iris Xe G7 96EUs | Minisforum Neptune Series NAD9 i9-12900H, Iris Xe G7 96EUs | Morefine M600, 6600U R5 6600U, Radeon 660M | Geekom Mini IT12 i7-1260P, Iris Xe G7 96EUs | Minisforum Mercury Series EM680 R7 6800U, Radeon 680M | Intel NUC 13 Pro Kit NUC13ANK i7-1360P, Iris Xe G7 96EUs | Geekom Mini IT11, i7-11390H i7-11390H, Iris Xe G7 96EUs | |
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Geräuschentwicklung | 14% | 17% | 14% | 16% | 7% | 17% | |
| aus / Umgebung * | 25.2 | 30.2 -20% | 29.4 -17% | 29.8 -18% | 29.7 -18% | 29.8 -18% | 29.7 -18% |
| Idle min * | 34.4 | 30.5 11% | 29.4 15% | 29.9 13% | 30.8 10% | 30.2 12% | 30.2 12% |
| Idle avg * | 34.4 | 30.5 11% | 29.4 15% | 30.1 12% | 30.8 10% | 31.1 10% | 30.2 12% |
| Idle max * | 34.5 | 30.5 12% | 29.5 14% | 30.2 12% | 31 10% | 31.9 8% | 30.2 12% |
| Last avg * | 44.7 | 30.5 32% | 29.6 34% | 32.1 28% | 31.2 30% | 40 11% | 30.6 32% |
| Witcher 3 ultra * | 49 | 32.2 34% | 30.5 38% | ||||
| Last max * | 50.4 | 30.5 39% | 29.6 41% | 32.5 36% | 33.6 33% | 40.5 20% | 36.4 28% |
* ... kleinere Werte sind besser
Temperatur
Das Gehäuse des Khadas Mind erwärmt sich im Leerlauf und auch unter Last nur geringfügig. Die hohen Hot-Spot-Temperaturen sehen wir nur im Bereich des Lüfterauslasses, wo sich die Kühlfinnen befinden.
Beim Lasttest mit Prime95 sehen wir den Intel Core i7-1360P mit maximal 80 °C, was gemäß Herstellerangaben auch so gewollt ist. Im weiteren Verlauf des Stresstests pendelt sich die Temperatur des SoC bei 74 °C ein. Damit arbeitet der Prozessor durchweg im PL1-Limit, welches bei 28 Watt liegt. Kurzfristig sehen wir, dass bei 45 Watt die maximale Temperatur erreicht ist, womit das SoC nicht das PL2-Limit von 64 Watt voll ausreizt. Diesen Umstand haben wir bereits bei der Cinebench-R15-Multi-Schleife feststellen können.
Energieaufnahme
Khadas legt dem Mind ein 65-Watt-Netzteil bei, welches das Gerät über einen USB-C-Anschluss mit Energie versorgt. Im Leerlauf sehen wir 7,8 bis 11,8 Watt, die das Netzteil bereitstellen muss. Wir haben darauf geachtet, dass der integrierte Akku vollständig aufgeladen war, um hier keine falschen Ergebnisse zu bekommen. Dennoch sehen wir anderer Geräte hier im Test, welche im Leerlauf deutlich sparsamer zu Werke gehen. Maximal muss das Netzteil allerdings bis zu 76,4 Watt leisten, womit die maximale Leistung kurzfristig überschritten wird. Im Durchschnitt ist der Khadas Mind mit 39,2 Watt jedoch relativ sparsam.
| Aus / Standby | 0.7 / 0.8 Watt |
| Idle | 7.8 / 10.9 / 11.8 Watt |
| Last |
39.2 / 76.4 Watt |
   
| |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Metrahit Energy | |
| Khadas Mind i7-1360P, Iris Xe G7 96EUs | Minisforum Neptune Series NAD9 i9-12900H, Iris Xe G7 96EUs | Morefine M600, 6600U R5 6600U, Radeon 660M | Geekom Mini IT12 i7-1260P, Iris Xe G7 96EUs | Minisforum Mercury Series EM680 R7 6800U, Radeon 680M | Intel NUC 13 Pro Kit NUC13ANK i7-1360P, Iris Xe G7 96EUs | Geekom Mini IT11, i7-11390H i7-11390H, Iris Xe G7 96EUs | Durchschnittliche Intel Iris Xe Graphics G7 96EUs | Durchschnittliche Intel Core i7-1360P | Durchschnitt der Klasse Mini PC | |
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Stromverbrauch | -51% | -1% | 9% | 33% | -4% | 22% | 11% | 6% | -26% | |
| Idle min * | 7.8 | 12.1 -55% | 8 -3% | 5 36% | 7 10% | 5.1 35% | 7.3 6% | 5.39 ? 31% | 5.76 ? 26% | 9.45 ? -21% |
| Idle avg * | 10.9 | 13 -19% | 8.7 20% | 7 36% | 7.2 34% | 5.8 47% | 7.8 28% | 8.6 ? 21% | 8.17 ? 25% | 11.5 ? -6% |
| Idle max * | 11.8 | 18.2 -54% | 8.8 25% | 10.7 9% | 7.2 39% | 10.2 14% | 8.4 29% | 10.9 ? 8% | 10.8 ? 8% | 14.8 ? -25% |
| Last avg * | 39.2 | 70.6 -80% | 54.6 -39% | 50.3 -28% | 20 49% | 68.1 -74% | 28.7 27% | 45.5 ? -16% | 51 ? -30% | 58.8 ? -50% |
| Last max * | 76.4 | 113 -48% | 83.2 -9% | 82 -7% | 52.1 32% | 108.3 -42% | 61.1 20% | 67.7 ? 11% | 74.8 ? 2% | 99.5 ? -30% |
* ... kleinere Werte sind besser
Energieaufnahme mit externem Monitor
Lautsprecher
Der Khadas Mind selbst bringt keine Lautsprecher mit, doch im Mind Dock verbaut der Hersteller zwei Speaker, die sich als brauchbar erweisen. Um auch das Zubehör unter die Lupe zu nehmen, haben wir die Messungen dennoch gemacht, auch wenn dies nicht als Teil in die Bewertung des eigentlichen Mini-PCs eingeht. Die zwei Lautsprecher geben Sprache und Musik klar und deutlich wider. Mit 85 dB(A) erzeugen die beiden Lautsprecher zudem eine ordentliche Lautstärke, ohne dabei zu verzerren oder blechern zu klingen.
Khadas Mind Audio Analyse
(+) | Die Lautsprecher können relativ laut spielen (85.3 dB)
Analysis not possible as minimum curve is missing or too high
Pro
Contra
Fazit - Interessanter Mini-PC mit viel Potenzial
Mit dem Khadas Mind haben wir uns hier einen richtig kleinen und hochwertigen Mini-PC angeschaut. Das Konzept der Kompaktheit fordert aber ihren Tribut, denn die Kühleinheit sorgt letztlich für eine gedrosselte Performance. Dennoch ist es gut, dass Khadas den Schritt wagt und einen Intel Core i7-1360P in dem flachen Gehäuse unterbringt. Grundsätzlich braucht sich der Khadas Mind nicht zu verstecken und liegt in weiten Teilen des Tests auf Augenhöhe mit dem Intel NUC 13 Pro Kit, welchen wir bereits mit gleicher SoC getestet haben.
Den Herstellerslogan, der Khadas Mind sei als portable Workstation zu nennen, teilen wir nur im groben Ansatz. Wenn man sich bei der Bezeichnung auf einen leistungsstarken Office-PC einigt, gehen wir mit der Bezeichnung mit. Allerdings sehen wir den Khadas Mind nicht als Workstation im eigentlichen Sinne für CAD-Anwendungen. Hier fehlt dem kleinen Rechenknecht einfach die nötige 3D-Leistung.
Der Khadas Mind ist ein sehr interessanter Ansatz, mehrere Geräte zu vereinen. Die Abhängigkeit des proprietären Zubehörs könnten potenzielle Käufer abschrecken.
Sehr gelungen ist jedoch das Design, welches an Schlichtheit nicht zu übertreffen ist. Das bedeutet im Umkehrschluss jedoch auch eine minimalistische Anschlussausstattung. Mit dem proprietären Zubehör, welches wir bereits mit dem Mind Dock testen konnten, ergibt das ganze Konzept des Herstellers immer mehr einen Sinn. Mit dem noch folgenden Zubehör (Mind Studio Display, Mind xPlay und Mind Graphics) bietet Khadas hier ein Rundum-sorglos-Paket, welches eine Vielzahl an Geräten vereint. So benötigt man nur den Khadas Mind Mini-PC, welcher über den proprietären Mind-Link mit all dem Zubehör verbunden werden kann. Dabei ist es noch nicht einmal nötig, den PC herunterzufahren, denn über den integrierten Akku kann der Khadas Mind bis zu 5 Stunden im Sleep-Modus verharren. Khadas hat hier ein komplettes Ökosystem erschaffen.
Das ganze kann man allerdings auch kritisch sehen, denn durch das proprietäre Zubehör macht man sich abhängig und weniger flexibel. Aktuell bleibt abzuwarten, welches Zubehör wirklich noch die Marktreife erreicht und wie das Ganze in der Praxis zusammenarbeitet. Zudem vermissen wir eine moderne Thunderbolt-Anbindung, welche vermutlich aufgrund des Mind Graphics gestrichen wurden.
Einen direkten Kontrahenten mit gleichen Features gibt es aktuell nicht. Wenn wir uns aber rein auf die Leistung beschränken sind sowohl das Intel NUC 13 Pro Kit als auch der Miniforum UM790 Pro würdige Gegenspieler. Letzterer bietet mit dem AMD Ryzen 9 7940HS ein SoC mit einer deutlich leistungsstärkeren iGPU. Zudem gibt es viele Mini-PCs, welche mit Thunderbolt ebenfalls mit einer externen Grafikkarte kombiniert werden können.
Preise und Verfügbarkeit
Den Khadas Mind kann man derzeit noch nicht käuflich erwerben. Über Kickstarter wird demnächst eine Kampagne gestartet, welcher man sich anschließen kann. Frühzeitig Entschlossenen können sich hier attraktive Rabatte sichern. Aktuell soll das Modell mit Intel Core i7-1360P und 32 GB DDR5-RAM 799 US-Dollar kosten. Für das preiswertere Modell mit Intel Core i5-1340P und 16 GB DDR5-RAM stehen 599 US-Dollar im Raum. Der Versand soll weltweit erfolgen und die Gebühren dazu dürfte der Hersteller übernehmen.
Transparenz
Die Auswahl der zu testenden Geräte erfolgt innerhalb der Redaktion. Das vorliegende Testmuster wurde dem Autor vom Hersteller unentgeltlich zu Testzwecken überlassen. Eine Einflussnahme auf den Testbericht gab es nicht, der Hersteller erhielt keine Version des Reviews vor der Veröffentlichung. Es bestand keine Verpflichtung zur Publikation. Unsere Reviews erfolgen stets ohne Gegenleistung oder Kompensationen. Als eigenständiges, unabhängiges Unternehmen unterliegt Notebookcheck keiner Diktion von Herstellern, Shops und Verlagen.
So testet Notebookcheck
Pro Jahr werden von Notebookcheck hunderte Laptops und Smartphones unabhängig in von uns standardisierten technischen Verfahren getestet, um eine Vergleichbarkeit aller Testergebnisse zu gewährleisten. Seit rund 20 Jahren entwickeln wir diese Testmethoden kontinuierlich weiter und setzen damit Branchenstandards. In unseren Testlaboren kommt ausschließlich hochwertiges Messequipment in die Hände erfahrener Techniker und Redakteure. Die Tests unterliegen einer mehrstufigen Kontrolle. Unsere komplexe Gesamtbewertung basiert auf hunderten fundierten Messergebnissen und Benchmarks, womit Ihnen Objektivität garantiert ist. Weitere Informationen zu unseren Testmethoden gibt es hier.
Khadas Mind
- 06.08.2023 v7 (old)
Sebastian Bade
Weitere Artikel zur Serie
Khadas Mind (Mind Serie)Verwandte Artikel
