Jubiläumskolumne - Eine österreichische Website?
4.Teil: Seit Jahren kämpfen wir gegen das Stigma an, dass Notebookcheck eine österreichische Website sei. Was hat es auf sich mit der nestbeschmutzerischen scheinbaren Selbstverleugnung hinter den Bergen bei den sieben Zwergen?
Alle 3 Gründer der Website Notebookcheck sind Österreicher und das Unternehmen, das die Website betreibt, ist in Österreich registriert. Ausländische Arbeitnehmer gibt es nicht.
Dennoch betonen wir seit vielen Jahren, dass Notebookcheck nicht österreichisch ist. Auf der einen Seite wird die Alpenrepublik in Deutschland des öfteren im Zusammenhang mit Steuervorteilen genannt, wir empfinden den österreichischen Fiskus aber eher wie einen byzantinischen Steuereintreiber, der die letzte Ziege aus unserem Stall entführen will. Allerdings lassen wir uns dennoch nach wie vor ausschließlich in Österreich besteuern. Steuerliche Gründe hat die Identitätsverleugnung also nicht.
Notebookcheck ist nur am Rande ein registriertes Unternehmen oder eine Gemeinschaft von Gründern, vorrangig aber eine Website. Diese war von Anfang an nicht auf Österreich ausgerichtet. Durch alle Jahre hindurch machten Österreicher nur einen kleinen Prozentsatz der Besucher aus. Heutzutage sind gerade mal 2% aller Besucher Ösis und 3% der Einnahmen werden mit österreichischen Besuchern erwirtschaftet. Überwiesen werden 0% der Einkünfte aus AT. Derzeit kommen aus 7 Ländern mehr Leser als aus Österreich, Tendenz steigend. Die meisten Redakteure und Übersetzer, die an der Website arbeiten, befinden sich außerhalb der Landesgrenzen. Der Content selbst hat ebenfalls nur in seltenen Fällen einen spezifisch erkennbaren Österreich-Bezug. Insoferne ist die Website tatsächlich als nicht-österreichisch zu bezeichnen.
Warum uns das wichtig ist? Wie schon früher erwähnt, hatten wir lange Zeit große Probleme Test-samples zu bekommen. Wer Laptops testen will, muss auch neue, wichtige Geräte möglichst rasch in die Hände bekommen. Notebook-Hersteller sind erstaunlich dezentral organisiert. Da gibt es für jedes Land nationale Abteilungen, die minimalst zusammenarbeiten. Regelmäßig fragten wir bei den deutschen Hersteller-Vertretern um Testgeräte an und ständig bekamen wir als Antwort, dass wir uns an die österreichische Marketing-Abteilung wenden sollen. Wenn man aber an diese wendet, offenbart sich das Übel. Das Land ist einfach zu unwichtig. Die Ösi-Abteilungen haben selten Testgeräte für die Medien parat. Da ist soviel los wie auf einer Almhütte im Spätherbst. Da sich Notebookcheck nie auf Österreich ausgerichtet hat und statt bei der öst. Auflagenkontrolle bei der deutschen zu finden ist, sind wir in der öst. Medienszene und damit auch bei den Marketingabteilungen völlig unbekannt. Abgesehen davon haben viele Notebook-Hersteller schlicht keine Österreich-Abteilung, zumindest nicht was Pressearbeit betrifft. Die deutschen Vertretungen fühlten sich aber dennoch nicht für uns zuständig...
Mühsam aber doch haben wir uns letztlich bei deutschen und amerikanischen Hersteller-Abteilungen ins Bewusstsein gerückt.
Ist Notebookcheck also eine deutsche Website? Nein, die absolute Mehrheit aller Besucher Notebookchecks hat auch keine deutsche IP. Die relative schon, aus keinem Land kommen mehr Leser, aber es ist weniger als ein Drittel aller Leser. Notebookcheck ist eine global ausgerichtete Website in 13 Sprachen und gehört ebenso wenig wie das Internet einem bestimmten Land. Weder das Internet noch Notebookcheck brauchen einen Nationalstaat.