Intel präsentiert die Iris Xe Max mit 96 EUs, 4 GB VRAM und Intel Deep Link
Bei der Iris Xe Max handelt es sich um Intels ersten dedizierten Grafikchip auf Basis der Xe-Architektur, die man bereits von den in Tiger Lake integrierten GPUs kennt. Der Chip ist dabei fast identisch mit der schnellsten Tiger Lake iGPU, der Iris Xe Graphics G7: Mit dabei sind 96 Execution Units (EUs) sowie Unterstützung für PCIe 4.0, Variable Rate Shading (VRS), Adaptive Sync und dem fortschrittlichen Medien-Encoder.
Genau wie Tiger Lake wird auch die Iris Xe Max in Intels fortschrittlichem 10 nm SuperFIN-Verfahren gefertigt, Unterschiede gibt es allerdings bei den Taktfrequenzen und beim Speicher: Der dedizierte Grafikchip erreicht maximal 1,65 GHz statt nur 1,35 GHz bei der iGPU, und statt sich den Arbeitsspeicher mit dem Prozessor zu teilen sind 4 GB LPDDR4x-Speicher mit an Board, die Speicherbandbreite wird von Intel mit 68 GB/s spezifiziert.
Ganz wie die technischen Daten implizieren sollte man keinen allzu großen Sprung in Sachen Gaming-Leistung erwarten – bei einigen Titeln wie beispielsweise bei Dota 2 (1.080p, hohe Details) ist die integrierte Xe G7 sogar etwas schneller, wobei der Treiber in diesem Fall automatisch den Grafikchip aktivieren soll, der die höchstmögliche Leistung erzielt.
Das Ziel ist wie gehabt eine gute Gaming-Performance bei 1.080p-Auflösung. In den eigenen Benchmark-Ergebnissen, die im unten eingebetteten Bild zu sehen sind, wird die Nvidia GeForce MX350 übertroffen. Ob das in der Praxis auch so klappt bleibt abzuwarten – unseren eigenen Tests zufolge leisten Nvidias Treiber bei vielen Titeln bessere Arbeit, ganz abgesehen davon, dass mit der GeForce MX450 bereits ein schnellerer Chip verfügbar ist.
Intel macht allerdings kein Geheimnis daraus, dass der Grafikchip nicht vorrangig für Gamer gedacht ist. Stattdessen sollen viele andere Anwendungen von der zusätzlichen GPU profitieren, vor allem durch Intel Deep Link. Darunter versteht Intel eine Reihe von Technologien, inklusive Additive Ai, Hyper Encode, Dynamic Power Share und einem gemeinsamen Software-Framework.
Damit werden vor allem zwei Ziele erreicht: Einerseits kann die verfügbare Energie dynamisch zwischen dem Prozessor und dem Grafikchip verteilt werden, um die Performance zu maximieren, da dem Prozessor auf Abruf die vollen 28 Watt zur Verfügung gestellt werden können, andererseits kann die dedizierte Iris Xe Max in bestimmten Anwendungen mit der Xe iGPU zusammenarbeiten.
So sollen Videos bis zu doppelt so schnell encodiert werden können als mit einer Nvidia GeForce RTX 2080 Super. Von dieser enormen Performance sollen vor allem eine Handvoll unterstützter Apps profitieren, einschließlich Handbrake, Topaz Gigapixel AI, XSplit, Open Broadcaster, Blender, CyberLink, Fluendo und Magix, Unterstützung für weitere Software folgt.
Schade ist, dass die Iris Xe Max ausschließlich in Notebooks verbaut werden soll, die bereits mit einem Tiger Lake-Chip ausgestattet sind – laut Intel sei kein Gerät geplant, das beispielsweise einen älteren Comet Lake-U-SoC mit der neuen, dedizierten GPU kombiniert.
Immerhin kommen die ersten Geräte mit der Iris Xe Max bereits ab November auf den Markt, es dürfte also nicht mehr allzu lange dauern, bis man sich ein umfassenderes Bild von der Performance verschaffen kann. Die ersten Notebooks mit der Iris Xe Max sind das Acer Swift 3X, das Asus VivoBook TP470 und das Dell Inspiron 15 7000 2-in-1.
Benchmarks und Messwerte der Intel Iris Xe MAX finden Sie auf unserer GPU Seite (sobald wir die ersten Notebooks getestet haben).
Quelle(n)
Intel