Honor 20S: Wir bekommen noch ein altes Huawei-Phone unter neuem Namen
Gesicht bewahren, heißt es aktuell bei Huawei. Bis zur möglicherweise noch 2019 genehmigten Ausnahmeregelung für Google dürfen neue Smartphones nicht mehr mit Googles Services und Apps ausgeliefert werden - außerhalb Chinas sind die Smartphones somit kaum an Mann oder Frau zu bringen, auch wenn es einige Experimente diesbezüglich mit dem Mate 30 Pro in diversen asiatischen Ländern wie Malaysia, Philippinen oder Singapur gibt.
In Europa verfolgt Huawei offenbar aktuell eine andere Strategie: Die Zeit aussitzen und inzwischen ältere Smartphone-Designs, die bereits Google-zertifiziert sind, unter neuem Namen lancieren, leicht modifiziert natürlich. Das ist etwa beim Honor 9X gut zu beobachten, das zwar den gleichen Namen trägt wie das China-Modell, eigentlich aber ein Huawei P Smart Z ist. Auch beim Honor 20S kündigt sich nun ein ähnliches Vorgehen an.
Das Anfang September in China gestartete Honor 20S kommt laut Winfuture-Redakteur Roland Quandt demnächst auch nach Europa. In Russland soll das Modell mit der Nummer MAR-LX1H in Kürze starten, doch mit dem Original aus China hat es wenig gemein. Stattdessen ähnelt es stark dem Huawei P30 Lite, gelauncht kurz vor dem Start der US-Sanktionen und etwa bei Amazon bereits um 279 Euro zu haben. Das sieht man nicht nur am anderen Design mit Waterdrop-Notch statt Displayloch, auch im Inneren werkelt hier ein schon älterer Kirin 710 statt des im Honor 20S verbauten moderneren Kirin 810.
Konkrete Details zu den Spezifikationen sind leider noch ausständig, womit aktuell unklar ist, ob sich im Vergleich zum Huawei P30 Lite irgendetwas substantiell geändert hat. Auch ein Launch-Termin in der EU ist noch nicht bekannt. Es ist natürlich verständlich, dass Huawei angesichts der politischen Situation zu diesen Tricksereien greifen muss, die Konsumenten dürften sich durch diese Praxis aber durchaus auch ein wenig getäuscht fühlen. Hoffen wir mal auf ein baldiges Ende dieser "Übergangslösung".