Hitman Notebook Benchmarks
Technik
Das dänische Entwicklerstudio IO Interactive hat die hauseigene Glacier 2 Engine für den Reboot der Meuchelmörder-Reihe Hitman technisch auf das nächste Level gehoben. Größte Neuerung ist – wie eingangs erwähnt – der Support für Microsofts API DirectX 12. Letztere soll die Auslastung des Prozessors verbessern und damit die Performance erhöhen, was speziell schwächeren CPUs hilft. AMDs Gegenentwurf Mantle, der schon etwas länger existiert und durch Windows 10 vor dem Aus steht, verfolgt ein ähnliches Konzept.
In Hitman ist die DirectX-12-Implementierung aktuell noch dürftig – zumindest aus Sicht von Nvidia Nutzern. Wir hatten bei den Benchmarks oft den Eindruck, dass es den Entwicklern primär um die Optimierung von AMD ging. Kein Wunder, gehört Hitman doch zu AMDs Gaming Evolved Programm. Im Test mit zwei GeForce Grafikkarten lief der Titel mit DirectX 11 sogar schneller, was unter anderem darauf zurückzuführen ist, dass DirectX 12 auf vielen Systemen automatisch V-Sync aktiviert. Laut den Technik-Checks von PC Games Hardware, GameStar und ComputerBase lässt sich die 60-fps-Grenze zwar durch ein sekundäres Display mit 120 respektive 144 Hz oder mithilfe des Tools MSI Afterburner umgehen, komfortabel sind diese Lösungen jedoch nicht (zumal sie die Absturzgefahr erhöhen).
1.920 x 1.080 Ultra | 1.920 x 1.080 High | 1.920 x 1.080 Medium | 1.366 x 768 Medium | 1.280 x 720 Low | |
Nvidia GTX 950 @DX11 | 26 fps (min 19) | 29 fps (min 21) | 54 fps (min 43) | 76 fps (min 59) | 79 fps (min 63) |
Nvidia GTX 950 @DX12 | 23 fps (min 16) | 25 fps (min 18) | 46 fps (min 36) | 57 fps (min 46) | 58 fps (min 52) |
Nvidia GTX 880M @DX11 | 24 fps (min 13) | 26 fps (min 18) | 46 fps (min 33) | 57 fps (min 40) | 62 fps (min 51) |
Nvidia GTX 880M @DX12 | 23 fps (min 16) | 25 fps (min 17) | 44 fps (min 34) | 55 fps (min 37) | 56 fps (min 46) |
Kritik gibt es auch für die generelle Bevormundung der Hitman Käufer. Je nach Grafikkarte und Menge des Videospeichers sind im Optionsmenü nicht alle Einstellungen verfügbar. GPUs mit nur zwei GByte VRAM dürften höchstens die niedrige Texturqualität nutzen (High ab 4 GB). Manche Auflösungen und der Punkt »Super Sampling« werden ebenfalls ausgegraut. Theoretisch kann man in der Datei GFXSettings (Steam\steamapps\common\Hitman) per Editor manuelle Änderungen vornehmen und den Titel zu bestimmten Settings zwingen. Allerdings betreffen die Anpassungen nur das externe Optionsmenü. Im Spiel sind die Settings plötzlich wieder eingeschränkt.
Hinzu kommen weitere Bugs, Unstimmigkeiten und Probleme, die wir kurz zusammenfassen möchten:
- Im DirectX-12-Modus stürzt das Spiel mit Nvidia Chips beim Start und bei Ladevorgängen gerne ab bzw. friert ein. Oder der Bildschirm wird einfach schwarz.
- Beim Wechsel vom Fullscreen- zum Fenster-Modus und beim Heraustabben verstellt Hitman manchmal die Auflösung.
- Nvidia Systeme sind – auch abseits des DirectX Modus – ziemlich im Nachteil, was die Performance angeht. Zukünftige Patches und Treiber-Updates könnten die Lage verbessern, wobei sich andeutet, dass AMD bei einigen DirectX-12-Features (Stichwort Asynchronous Shader) überlegen ist.
- Bei minimalen Details fällt die Frame-Rate mitunter schlechter als bei mittleren Settings aus.
- Wie zahlreiche Konkurrenztitel enthält Hitman ein Aktivierungslimit, das pro Tag nur eine bestimmte Anzahl an neuen Systemen erlaubt. Bis wir eine DirectX-12-Analyse für AMD und Benchmarks zu den restlichen Testgeräten liefern können, wird es noch etwas dauern.
- Unter DirectX 12 fühlt sich Hitman – unabhängig von der Performance – teils ruckeliger als mit DirectX 11 an.
- Wer Savegames im Online-Modus von Steam angelegt hat, muss auch zum Laden online sein (und umgekehrt).
- Mit Dual-Core-Prozessoren ruckelt Hitman in jeder Einstellung leicht. Nicht umsonst soll es offiziell ein Vierkerner sein.
- Wenn der Titel auf einer HDD installiert wurde, sind die Ladezeiten sehr hoch.
- Fraps zeigt im DirectX-12-Modus keine fps an. Die Messungen funktionieren dennoch.
Die Einstellungsmöglichkeiten gehen für einen PC-Titel in Ordnung, ohne das Level eines Division zu erreichen. So entdeckt man im Grafikmenü nur eine Handvoll Optionen, mit denen sich die Optik tunen lässt. Presets zur Anpassung der Gesamtqualität gibt es leider nicht. Um den DirectX Pfad zu verstellen, muss man übrigens komplett aus dem Spiel und per Launcher das externe Settings-Menü öffnen. Ansonsten werden Grafikänderungen ohne Neustart übernommen.
Doch egal, ob niedrige oder volle Details: Richtig begeistern konnte uns die Engine auf keiner Stufe. Ja, Hitman punktet mit einer extremen Fülle an Personen und einer schicken Beleuchtung, manche Action-Vertreter (z. B. Rise of the Tomb Raider) haben optisch trotzdem die Nase vorn. Auf unseren Vergleichsbildern ist der Unterschied zwischen den Grafikoptionen kaum bis überhaupt nicht erkennbar. Subjektiv und bei der Performance halten sich die Auswirkungen ebenfalls in Grenzen.
Inhaltlich macht das neue Hitman eine gute Figur. Zwar ist der Umfang durch das Episoden-Format noch bescheiden (die erste Ausgabe benötigt 12 GByte), allerdings werden Fans mit dem typischen Gameplay verwöhnt. Während sich andere Stealth-Titel auf das Schleichen und Verstecken konzentrieren, geht es bei Hitman vielmehr ums Planen, Verkleiden, Täuschen und Experimentieren. Tutorial, Steuerung und Menüs sind passend gewählt und clever designt.
Benchmark
Neben DirectX 12 entpuppt sich der integrierte Benchmark als Baustelle. Auf den ersten Blick liefern die Entwickler – analog zu Hitman Absolution – einen guten Job ab: Abwechslungsreiche und anspruchsvoll wirkende Szenen gepaart mit netter Kameraführung – so soll es sein. Leider ist der Geschwindigkeitstest in der aktuellen Form kaum zu gebrauchen. Grund 1: Nach dem Benchmark werden die Ergebnisse nicht direkt angezeigt, sondern in einer Datei namens profiledata abgelegt (findet sich im persönlichen Windows Ordner). Warum die Resultate bisweilen den Titel »CPU« und manchmal die Überschrift »GPU» tragen, ist uns ebenfalls ein Rätsel. Drittes Problem sind die verdächtig niedrigen Minimum-fps. Eventuell beginnt der Benchmark zu früh mit der Aufzeichnung.
Angesichts der vielen Minuspunkte haben wir uns gegen den integrierten Test entschieden und vertrauen auf einen ingame-Benchmark, welcher aus der Paris-Mission »The Showstopper« stammt. Wir laufen mit dem Alter Ego rund 40 Sekunden eine festgelegte Strecke ab, die durch einen Park, eine Empfangshalle, eine Modenschau, eine Bar und ein Outdoor-Buffet mit allerlei Charakteren führt (siehe Video). Da Nvidia GPUs unter DirectX 12 sowohl mit der Stabilität als auch mit der Performance zu kämpfen haben, wurden alle entsprechenden Geräte in diesem Artikel mit DirectX 11 getestet. Die GPU-Treiber waren jeweils auf dem neuesten Stand (ForceWare 364.51).
Resultate
Um in die Welt der Assassinen eintauchen zu dürfen, benötigen Laptop-Nutzer einen Grafikchip aus der oberen Mittelklasse. 1.280 x 720 Pixel und minimale Details sind erst ab einer GeForce GTX 850M ordentlich spielbar. Schwächere Einsteiger- und Allround-GPUs auf dem Level der HD Graphics 4600 bis GeForce GT 750M können Hitman nicht ruckelfrei auf den Monitor zaubern. Für mittlere Details und 1.366 x768 Pixel muss es ebenfalls ein anständiges Multimedia-Notebook sein (GTX 850M oder besser).
Beim Einsatz von 1.920 x 1.080 Pixeln führt kein Weg an waschechten Gaming-Modellen vorbei. Mittlere Settings laufen ab einer GTX 960M flüssig, hohe Details wünschen sich mindestens eine GTX 970M. Für maximale Settings empfehlen wir die Spitzenreiter GTX 980M und GTX 980. Eine Erhöhung der Pixelmenge auf 4K, also 3.840 x 2.160, bringt auch bärenstarke Desktop-GPUs ins Schwitzen, wie man sehr gut bei der GTX 980 erkennt (26 fps @High).
Den Prozessor sollte man ebenfalls nicht unterschätzen. Bei potenten Grafikkarten limitiert die CPU bis hinauf zu 1.920 x 1.080 Pixeln und normalen Details. Insgesamt erscheint uns der Ressourcen-Verbrauch etwas überzogen. Einige Action-Titel sind trotz besserer Optik genügsamer.
Hitman 2016 | |
3840x2160 High / On AA:FX AF:8x 1920x1080 Ultra / On AA:SM AF:16x 1920x1080 High / On AA:FX AF:8x 1920x1080 Medium / Off AF:4x 1366x768 Medium / Off AF:4x 1280x720 Low / Off AF:Trilinear | |
AMD Radeon R9 Fury, 4790K | |
NVIDIA GeForce GTX 980, 6700K | |
AMD Radeon R9 290X, 4790K | |
NVIDIA GeForce GTX 980M, 4700MQ | |
AMD Radeon R9 280X, 4790K | |
NVIDIA GeForce GTX 970M, 4700MQ | |
NVIDIA GeForce GTX 965M, 6700HQ | |
NVIDIA GeForce GTX 950, 6700K | |
NVIDIA GeForce GTX 880M, 4700MQ | |
NVIDIA GeForce GTX 870M, 4700MQ | |
NVIDIA GeForce GTX 960M, 4720HQ | |
NVIDIA GeForce GTX 860M, 4700MQ | |
NVIDIA GeForce GTX 950M, 6700HQ | |
NVIDIA GeForce GTX 850M, 4340M | |
NVIDIA GeForce 940MX, 6700HQ | |
NVIDIA GeForce 940M, 5700HQ | |
AMD Radeon R9 M280X, FX-7600P | |
NVIDIA GeForce GT 750M, 4702MQ | |
NVIDIA GeForce 920M, 2970M | |
NVIDIA GeForce GT 740M, 4200M | |
NVIDIA GeForce GT 720M, 4200M | |
Intel HD Graphics 4600, 4700MQ |
Übersicht
Testsysteme
Desktop-PCs |
Custom Nvidia | Custom AMD |
---|---|---|
Mainboard |
Asus Z170-A | Asus Z97-Deluxe |
Prozessor |
Intel Core i7-6700K (Skylake) | Intel Core i7-4790K (Haswell) |
Grafikkarte |
Nvidia GeForce GTX 980 (4 GB GDDR5), PNY GeForce GTX 950 (2 GB GDDR5) | XFX Radeon R9 Fury (4 GB HBM), Sapphire Radeon R9 290X (4 GB GDDR5), Sapphire Radeon R9 280X (3 GB GDDR5), MSI Radeon R7 370 (2 GB GDDR5) |
Arbeitsspeicher |
2x 8 GB DDR4-2133 | 2x 4 GB DDR3-1600 |
Massenspeicher 1 |
Crucial MX100 SSD (256 GB) | Intel SSD 530 (240 GB) |
Massenspeicher 2 |
Crucial M500 SSD (480 GB) | OCZ Trion 100 SSD (480 GB) |
Massenspeicher 3 |
OCZ Trion 100 SSD (480 GB) | - |
Massenspeicher 4 |
OCZ Trion 150 SSD (960 GB) | - |
Betriebssystem |
Windows 10 Pro 64 Bit | Windows 10 Home 64 Bit |
Schenker Notebooks |
Schenker W504 | Schenker XMG A505 | Schenker M504 | Schenker M503 | Schenker S413 |
---|---|---|---|---|---|
Mainboard |
Intel HM87 | Intel HM87 | Intel HM86 | Intel HM86 | Intel HM87 |
Prozessor |
Intel Core i7-4700MQ (Haswell) | Intel Core i7-4720HQ (Haswell) | Intel Core i5-4340M (Haswell) | Intel Core i7-4702MQ (Haswell) | Intel Core i7-4750HQ (Haswell) |
Grafikkarte |
Nvidia GeForce GTX 980M (8 GB GDDR5), GTX 970M (6 GB GDDR5), GTX 880M (8 GB GDDR5), GTX 870M (6 GB GDDR5), GTX 860M Kepler (4 GB GDDR5) | Nvidia GeForce GTX 960M (2 GB GDDR5) | Nvidia GeForce GTX 850M (2 GB DDR3) | Nvidia GeForce GT 750M (2 GB DDR3) | Intel Iris Pro Graphics 5200 |
Arbeitsspeicher |
2x 4 GB DDR3-1600 | 2x 4 GB DDR3-1600 | 2x 4 GB DDR3-1600 | 2x 4 GB DDR3-1600 | 2x 8 GB DDR3-1600 |
Massenspeicher 1 |
Samsung SSD 840 EVO (250 GB) | Micron M600 SSD (128 GB) | Intel SSD 520 (240 GB) | Intel SSD 520 (240 GB) | Intel SSD |
Massenspeicher 2 |
Seagate Laptop Thin SSHD (500 GB) | HGST Travelstar 7K1000 HDD (1.000 GB) | - | - | - |
Betriebssystem |
Windows 10 Pro 64 Bit | Windows 10 Home 64 Bit | Windows 7 Pro 64 Bit | Windows 7 Pro 64 Bit | Windows 10 Home 64 Bit |
MSI Notebooks | MSI GE72 | MSI PE60 | MSI GP62 | MSI CX61 | MSI CX61 |
---|---|---|---|---|---|
Mainboard | Intel HM170 | Intel HM170 | Intel HM86 | Intel HM86 | Intel HM86 |
Prozessor | Intel Core i7-6700HQ (Skylake) | Intel Core i7-6700HQ (Skylake) | Intel Core i7-5700HQ (Broadwell) | Intel Celeron 2970M (Haswell) | Intel Core i5-4200M (Haswell) |
Grafikkarte | Nvidia GeForce GTX 965M 2016 (2 GB GDDR5) | Nvidia GeForce GTX 950M (2 GB GDDR5) | Nvidia GeForce 940M (2 GB DDR3) | Nvidia GeForce 920M (2 GB DDR3) | Nvidia GeForce GT 720M (2 GB DDR3) |
Arbeitsspeicher | 1x 8 GB DDR4-2133 | 2x 4 GB DDR4-2133 | 1x 8 GB DDR3-1600 | 1x 8 GB DDR3-1600 | 1x 8 GB DDR3-1600 |
Massenspeicher 1 | Toshiba THNSNJ128G8NU SSD (128 GB) | Toshiba MQ01ABF050 HDD (500 GB) | WDC Scorpio Blue HDD (1.000 GB) | ||
Massenspeicher 2 | WDC WD10JPVX HDD (1.000 GB) / OCZ Trion 100 SSD (480 GB) | - | - | - | - |
Betriebssystem | Windows 10 Home 64 Bit | Windows 7 Home Premium 64 Bit |
sonstige Notebooks |
HP Envy 15 | Asus N551ZU |
---|---|---|
Mainboard |
Intel HM87 | AMD K15.1 |
Prozessor |
Intel Core i5-4200M (Haswell) | AMD FX-7600P (Kaveri) |
Grafikkarte |
Nvidia GeForce GT 740M (2 GB DDR3) | AMD Radeon R9 M280X (4 GB GDDR5) |
Arbeitsspeicher |
1x 8 GB DDR3-1600 | 2x 4 GB DDR3-1600 |
Massenspeicher 1 |
Samsung SSD 830 (256 GB) | Samsung SSD 830 256 GB |
Betriebssystem |
Windows 10 Home 64 Bit | Windows 10 64 Bit |
4K Monitor |
Nvidia Treiber | AMD Treiber | Intel Treiber |
---|---|---|---|
2 x Asus PB287Q |
ForceWare 364.51 | Crimson 16.3 | 15.40.10.64.4300 |