HTC Desire 12s: Handy mit Streifendesign im Test
HTC hat sich in den letzten Jahren immer mehr auf seine hochpreisigen Modelle konzentriert, um hier mit Innovationen punkten zu können. Das heißt aber nicht, dass es keine günstigen Mittelklassegeräte vom Hersteller mehr gibt. Nun betritt das HTC Desire 12s die Bühne, ein Smartphone für knapp unter 200 Euro. Dafür gibt es auf Wunsch eine ordentliche Speicherausstatttung, einen Fingerabdrucksensor und Leistung der unteren Mittelklasse. Das klingt erstmal wenig spektakulär, ob uns das Gerät im Test überraschen kann, das wollen wir jetzt herausfinden.
In demselben Preisbereich liegen auch das Nokia 4.2, das LG K40, Sony Xperia L3 und Huawei Y7 2019.
Wir erweitern unser Team und suchen Gaming-Enthusiasten sowie Unterstützung für unsere Video-Produktion im Raum Hamburg.
Details
Gehäuse – Nicht innovativ, aber schick
Silbergrau und Schwarz sind keine wahnsinnig innovativen Farbvarianten für ein Smartphone, aber eine sichere Bank. Immerhin hat sich HTC für die Kunststoffrückseite ein kleines Designfeature einfallen lassen: Die unteren zwei Drittel sind mit einem horizontalen Streifenmuster verziert, das auch fühlbar ist und die Griffigkeit des Smartphones etwas erhöht. Generell ist das Gehäuse hochglänzend und auch etwas anfällig für Fingerabdrücke.
Die Stabilität ist nur durchschnittlich: Druck von vorne wird schnell im Bildschirm sichtbar, von hinten lässt sich das Gehäuse ebenfalls eindrücken, der Druck kommt aber nicht zum Bildschirm durch. Das Gehäuse lässt sich ein wenig verwinden, Druckstellen auf dem Bildschirm werden dann ebenfalls sichtbar.
Das Smartphone ist nicht sonderlich schwer und mittelgroß, also wohl nichts für sehr kleine Hände. Oben und unten gibt es recht breite Ränder am Bildschirm, ein modernes Notch-Design wie beim Nokia 4.2 sucht man vergebens.
Ausstattung – Ohne dedizierten micro-SD-Slot
Mit 32 GB Massenspeicher ist das Desire 12s klassenüblich ausgestattet, eine Variante mit 64 GB gibt es, sie ist allerdings in Mitteleuropa aktuell nicht verfügbar. Auch die 3 GB RAM passen gut zur Ausstattung.
Dual-SIM ist ebenfalls verbaut, allerdings muss man einen Slot opfern, wenn man eine microSD nutzen möchte. Hier kann man auch microSD-Karten nutzen, die im ExFAT-Dateisystem formatiert sind, die Karte lässt sich nur als externer Speicher formatieren und Apps lassen sich nicht auslagern.
Software – HTC mit veralteten Patches
Obwohl HTC lange Zeit eine sehr enge Kooperation mit Google hatte, muss sich der Hersteller nun vorwerfen lassen, die Software seiner Geräte sehr stiefmütterlich zu behandeln: So warten viele Nutzer noch auf ein Update ihrer Flaggschiff-Geräte und auch beim Desire 12s ist die Lage aktuell eher nicht so gut: Android 8.1 ist nicht mehr die aktuellste Version des Betriebssystems und die Sicherheitspatches vom Februar 2019 sind zum Testzeitpunkt veraltet.
HTC Sense heißt HTCs eigene Oberfläche, die kleinere Veränderungen an Android vornimmt. So sind zahlreiche eigene Apps von HTC vorinstalliert, diese lassen sich nur deaktivieren und nicht deinstallieren, gleiches gilt leider auch für einige vorinstallierte Apps von sozialen Netzwerken. In HD streamen kann man von den etablierten Dienstleistern meist nicht, da die entsprechende Widevine-Zertifizierung fehlt.
Kommunikation und GPS – Kein 5-GHz-Band
Für Mitteleuropa sind alle nötigen LTE-Bänder vorhanden, es gibt auch noch ein paar zusätzliche Frequenzen, aber generell sollte man bei weiteren Reisen vorher recherchieren, ob man das HTC Desire 12s im Zielland im mobilen Internet auch verwenden kann.
In Sachen WLAN wird das 5-GHz-Band nicht unterstützt, der schnellste unterstützte Standard ist 802.11 n. Die Geschwindigkeit in unserem Test mit dem Referenzrouter Linksys EA8500 liegt auf Klassenniveau. Das Sony Xperia L3 liegt hier deutlich vorne, auch das LG K40 kann in Empfangsrichtung unser Testgerät deutlich übertrumpfen. Ab und an kam es zu Verbindungsabbrüchen in unserem Test, nach dem Standby musste ab und an neu verbunden werden.
Networking | |
iperf3 transmit AX12 | |
Sony Xperia L3 | |
HTC Desire 12s | |
Huawei Y7 2019 | |
LG K40 | |
Nokia 4.2 | |
iperf3 receive AX12 | |
LG K40 | |
Sony Xperia L3 | |
HTC Desire 12s | |
Nokia 4.2 | |
Huawei Y7 2019 |
Mit der App GPS Test überprüfen wir den Satellitenempfang des GPS-Moduls. In Innenräumen ist er nicht möglich, im Freien gibt es eine kurze Verzögerung, dann ist die Genauigkeit mit 3 Meter aber recht hoch.
In unserem Praxistest schlägt sich das HTC Desire 12s bei der Brückenquerung recht passabel, in den Altstadtgassen allerdings fehlt es an Genauigkeit, hier wird einfach nur der ungefähre Weg nachgezeichnet.
Telefonfunktionen und Sprachqualität – Gute Verständlichkeit
Bei der Telefon-App verlässt sich HTC auf das Original von Google. Keine schlechte Wahl, die App ist übersichtlich und gut zu bedienen. VoLTE und VoWiFi sind möglich, sofern der Netzanbieter mitspielt.
Die Sprachqualität des HTC Desire 12s gefällt uns generell gut: Das Gegenüber ist gut verständlich und recht laut, dröhnt aber nur auf maximaler Lautstärke minimal. Auch unsere Stimme wird vom Mikrofon gut aufgezeichnet, man sollte aber nicht zu laut sprechen, sonst übersteuert das Mikro. Auch via Lautsprecher ist das Gegenüber klar verständlich und auch unsere Stimme wird hier in fast allen Lautstärken gut wiedergegeben.
Kameras – Frontkamera mit mäßiger Qualität
Besonders mit der hohen Auflösung seiner Frontkamera kann das HTC Desire 12s punkten: 13 Megapixel bringt das Smartphone hier mit und damit genausoviele wie bei der Hauptkamera. Allerdings ist die Lichtstärke der Selfie-Kamera geringer. Dass die Auflösung kaum etwas über die Bildqualität aussagt, zeigt unser Testbild: Helle Flächen sind überbelichtet und farbverfälscht, Details wirken verwaschen. Nur die gute Aufhellung kann man der Kamera zugutehalten.
Die Hauptkamera macht im Detail wesentlich bessere Bilder als die Frontkamera. Hochwertige Kamera zeigen dann doch wesentlich mehr Farbnuancen und Details, aber insgesamt ist die Qualität bei Tageslicht durchaus brauchbar. Bei schwachem Licht hingegen reicht es oft nicht für eine Darstellung der dunkleren Bereiche und das Bild ist sehr verrauscht.
Videos kann man mit 1080p aufzeichnen, dabei reagiert die Belichtung recht zügig und auch ohne sichtbare Abstufungen auf sich ändernde Lichtverhältnisse. In dunkleren Umgebungen gibt es ein sichtbares Rauschen, im Hellen allerdings ist die Bildqualität durchaus in Ordnung.
Bildervergleich
Wählen Sie eine Szene und navigieren Sie im ersten Bild. Ein Klick ändert die Position bei Touchscreens. Ein Klick auf die vergrößerten Bilder öffnet das Original in einem neuen Fenster. Das erste Bild zeigt das skalierte Foto, welches mit dem Testgerät aufgenommen wurde.
Szene 1Szene 2Szene 3Unser Testchart, das wir unter festgelegten Lichtbedingungen in unserem Labor ablichten, zeigt eine sichtbare Unschärfe und leicht unsaubere Farbflächen, der Kontrast ist aber gut. Zu den Rändern hin nimmt die Schärfe nochmals leicht ab. Farben werden insgesamt etwas zu dunkel dargestellt.
Zubehör und Garantie – Kein Schnellladegerät beim Desire 12s
Mitgeliefert werden ein kleines Netzteil ohne Schnellladefunktion, ein USB-Kabel, ein SIM-Tool und ein kleines Headset mit passablem Klang.
HTC gibt 24 Monate Garantie auf seine Smartphones.
Eingabegeräte & Bedienung – Tastatur mit englischem Layout
Als Tastatur kommt TouchPal for HTC zum Einsatz, es handelt sich dabei allerdings nicht um die Premium-Version der App, die auch im Play Store zu haben ist. Auf Werbung wird augenscheinlich in dieser speziellen Version verzichtet und es gibt recht viele kostenlose Themes. Schreiben lässt es sich mit der App recht gut und man kann die Tastatur auch recht umfangreich anpassen. Ärgerlich: Trotz deutscher Spracheinstellung bleibt das englische Tastatur-Layout erhalten.
Der Touchscreen ist präzise bis in die Ecken und lässt sich dank glatter Oberfläche gut bedienen.
An der Rückseite findet sich ein Fingerabdrucksensor, das ist in dieser Preisklasse mittlerweile eine Selbstverständlichkeit. Der Sensor entsperrt unser Gerät zuverlässig, allerdings mit einer spürbaren Verzögerung.
Display – Recht hell, aber mit Blaustich
Der Bildschirm im 2:1-Format löst mit 1.440 x 720 Pixel auf und liegt damit auf Klassenstandard. Es gibt durchaus Bildschirme in Geräten um die 200 Euro, die heller leuchten können, für sich genommen ist die Helligkeit mit 447 cd/m² im Durchschnitt aber völlig OK. Auch die recht gleichmäßige Helligkeitsverteilung gefällt uns.
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Ausleuchtung: 92 %
Helligkeit Akku: 459 cd/m²
Kontrast: 765:1 (Schwarzwert: 0.6 cd/m²)
ΔE Color 6.1 | 0.5-29.43 Ø4.92
ΔE Greyscale 8.1 | 0.5-98 Ø5.2
99.7% sRGB (Calman 2D)
Gamma: 1.918
HTC Desire 12s IPS, 1440x720, 5.7" | Nokia 4.2 IPS, 1520x720, 5.7" | Huawei Y7 2019 IPS, 1520x720, 6.3" | LG K40 IPS, 1440x720, 5.7" | Sony Xperia L3 IPS, 1440x720, 5.7" | |
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Bildschirm | 25% | 24% | 16% | 56% | |
Helligkeit Bildmitte | 459 | 445 -3% | 547 19% | 475 3% | 533 16% |
Brightness | 447 | 424 -5% | 543 21% | 467 4% | 533 19% |
Brightness Distribution | 92 | 91 -1% | 94 2% | 90 -2% | 89 -3% |
Schwarzwert * | 0.6 | 0.26 57% | 0.49 18% | 0.32 47% | 0.25 58% |
Kontrast | 765 | 1712 124% | 1116 46% | 1484 94% | 2132 179% |
Delta E Colorchecker * | 6.1 | 5.9 3% | 4.5 26% | 5.95 2% | 2.8 54% |
Colorchecker dE 2000 max. * | 10.5 | 9.3 11% | 7.9 25% | 12.62 -20% | 5.1 51% |
Delta E Graustufen * | 8.1 | 6.8 16% | 5 38% | 7.9 2% | 1.9 77% |
Gamma | 1.918 115% | 2.2 100% | 2.35 94% | 2.331 94% | 2.11 104% |
CCT | 7821 83% | 8443 77% | 7400 88% | 8202 79% | 6149 106% |
* ... kleinere Werte sind besser
Bildschirm-Flackern / PWM (Pulse-Width Modulation)
Flackern / PWM festgestellt | 100 Hz | ≤ 20 % Helligkeit | |
Das Display flackert mit 100 Hz (im schlimmsten Fall, eventuell durch Pulsweitenmodulation PWM) bei einer eingestellten Helligkeit von 20 % und darunter. Darüber sollte es zu keinem Flackern kommen. Die Frequenz von 100 Hz ist sehr gering und daher kann es bei allen Usern zu sichtbaren Flackern, brennenden Augen oder Kopfweh kommen. Im Vergleich: 53 % aller getesteten Geräte nutzten kein PWM um die Helligkeit zu reduzieren. Wenn PWM eingesetzt wurde, dann bei einer Frequenz von durchschnittlich 8746 (Minimum 5, Maximum 343500) Hz. |
Wir stellen unter 20 % Helligkeit ein PWM-Flackern mit 100 Hz fest, die Frequenz ist recht gering, sodass es bei empfindlichen Personen durchaus zu Problemen wie Kopfschmerzen kommen könnte.
Der Schwarzwert ist mit 0,6 cd/m² nicht gut, sodass dunkle Flächen bei hoher Bildschirmhelligkeit eher grau wirken. So ergibt sich auch nur ein mäßiges Kontrastverhältnis von 765:1.
Ein deutlich sichtbarer Blaustich wird bei unseren Labortests mit dem Spektralfotometer und der Software CalMAN sichtbar. Die Farbabweichungen sind insgesamt OK, es gibt aber durchaus Smartphones in dieser Preisklasse, die exaktere Farben darstellen. Subjektiv ist die Farbwiedergabe auf dem HTC Desire 12s etwas blass.
Reaktionszeiten (Response Times) des Displays
↔ Reaktionszeiten Schwarz zu Weiß | ||
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25 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 9 ms steigend | |
↘ 16 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind mittelmäßig und dadurch für Spieler eventuell zu langsam. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.1 (Minimum) zu 240 (Maximum) ms. » 55 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten schlechter als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (21 ms). | ||
↔ Reaktionszeiten 50% Grau zu 80% Grau | ||
48 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 23 ms steigend | |
↘ 25 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind langsam und dadurch für viele Spieler wahrscheinlich zu langsam. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.165 (Minimum) zu 636 (Maximum) ms. » 81 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten schlechter als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (32.9 ms). |
Dass sich bei seitlichen Blickwinkeln ein leichter Gelbstich über das Bild legt, wird auf unserem Bild gut sichtbar. Das Bild ist weiterhin gut zu erkennen, aber die Farben werden dadurch eben verändert. Im Freien kann man das Gerät durchaus verwenden, an sehr hellen Tagen muss man sich aber wohl in den Schatten zurückziehen, um noch etwas zu erkennen.
Leistung – Woanders gibt es mehr Power
Der Qualcomm Snapdragon 435 ist ein beliebtes SoC für günstige Mittelklasse-Geräte, allzuviel Leistung bietet er allerdings nicht, in den Benchmarks muss sich das HTC-Smartphone im Vergleich zu ähnlich teuren Geräten oft mit einem der hinteren Plätze begnügen.
Besonders das Nokia 4.2 und das Huawei Y7 2019 haben teils einen spürbaren Vorsprung. In der Praxis führt das beim HTC Desire 12s beispielsweise dazu, dass die Lautstärkeregelung in aufwändigen Apps oft nur sehr langsam funktioniert und auch andere Funktionen im System bei einer Doppelbelastung oft nur mit spürbarer Verzögerung funktionieren.
PCMark for Android | |
Work performance score (nach Ergebnis sortieren) | |
HTC Desire 12s | |
Nokia 4.2 | |
Huawei Y7 2019 | |
LG K40 | |
Sony Xperia L3 | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 435 (4316 - 5438, n=10) | |
Work 2.0 performance score (nach Ergebnis sortieren) | |
HTC Desire 12s | |
Nokia 4.2 | |
Huawei Y7 2019 | |
LG K40 | |
Sony Xperia L3 | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 435 (3538 - 3928, n=11) |
AnTuTu v7 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
HTC Desire 12s | |
Nokia 4.2 | |
Huawei Y7 2019 | |
LG K40 | |
Sony Xperia L3 | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 435 (56672 - 59326, n=4) |
Auch beim Surfen im Internet zeigt sich das HTC-Handy deutlich langsamer als seine Mitbewerber. Ärgerlich sind hier vor allem die Verbindungsabbrüche, die das WLAN immer wieder plagen und die wir bei anderen Geräten im selben Netzwerk nicht feststellen.
WebXPRT 3 - Overall | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (38 - 347, n=79, der letzten 2 Jahre) | |
Nokia 4.2 (Chrome 74) | |
Huawei Y7 2019 (Chrome 73.0.3683.90) | |
Sony Xperia L3 (Chrome 72) | |
LG K40 (Chrome 74) | |
HTC Desire 12s (Chrome 75) | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 435 () |
Octane V2 - Total Score | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (2228 - 100368, n=203, der letzten 2 Jahre) | |
Nokia 4.2 (Chrome 74) | |
Sony Xperia L3 (Chrome 72) | |
LG K40 (Chrome 74) | |
Huawei Y7 2019 (Chrome 73.0.3683.90) | |
HTC Desire 12s (Chrome 75) | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 435 (2689 - 3314, n=11) |
Mozilla Kraken 1.1 - Total | |
HTC Desire 12s (Chrome 75) | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 435 (11007 - 13586, n=11) | |
LG K40 (Chrome 74) | |
Sony Xperia L3 (Chrome 72) | |
Huawei Y7 2019 (Chrome 73.0.3683.90) | |
Nokia 4.2 (Chrome 74) | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (277 - 28190, n=160, der letzten 2 Jahre) |
* ... kleinere Werte sind besser
Mit unserer Referenz-micro-SD Toshiba Exceria Pro M501 kommt das HTC Desire 12s gut klar, die Übertragungsraten sind allerdings etwas langsamer als bei anderen Geräten der Preisklasse.
Bei den Zugriffen auf den internen Speicher zeigt sich das Gerät als durchaus flott, nur das Huawei Y7 2019 bietet hier noch schnellere Zugriffe in unserem Vergleichsfeld. Man sollte keinen superschnellen Speicher wie bei High-End-Modellen erwarten, aber eine etwas kürzere Ladezeit als bei vielen anderen Modellen ist durchaus spürbar.
HTC Desire 12s | Nokia 4.2 | Huawei Y7 2019 | LG K40 | Sony Xperia L3 | Durchschnittliche 32 GB eMMC Flash | Durchschnitt der Klasse Smartphone | |
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AndroBench 3-5 | -35% | 22% | -4% | -1% | 7% | 1214% | |
Sequential Read 256KB | 286.9 | 220.4 -23% | 305 6% | 261.7 -9% | 290.9 1% | 242 ? -16% | 1839 ? 541% |
Sequential Write 256KB | 105.6 | 18.17 -83% | 88.8 -16% | 100.5 -5% | 87.5 -17% | 100.5 ? -5% | 1425 ? 1249% |
Random Read 4KB | 49.9 | 17.51 -65% | 83.5 67% | 52.6 5% | 28.83 -42% | 43.2 ? -13% | 277 ? 455% |
Random Write 4KB | 11.4 | 4.31 -62% | 17.48 53% | 10 -12% | 16.36 44% | 22.4 ? 96% | 309 ? 2611% |
Sequential Read 256KB SDCard | 79.8 ? | 86.7 ? 9% | 86.4 ? 8% | 77.6 ? -3% | 80.9 ? 1% | 71.8 ? -10% | |
Sequential Write 256KB SDCard | 57.4 ? | 65.9 ? 15% | 65.8 ? 15% | 57.4 ? 0% | 61.7 ? 7% | 52.9 ? -8% |
Spiele – Einfache Games laufen auf dem Desire 12s
Zum Zocken ist die verbaute Grafiklösung Adreno 505 durchaus geeignet, allerdings sollte man sich auf einfache Games wie Angry Birds 2 beschränken. Wer schnelle Rennspiele wie Asphalt 9 zocken will, der muss zu flotteren und meist teureren Smartphones greifen.
Die Steuerung per Lagesensor und Touchscreen funktioniert einwandfrei, wie wir mit dem flotten Endless-Runner Temple Run 2 feststellen.
Emissionen – Sehr heiß
Temperatur
Man sollte sein Desire 12s nicht zu sehr unter Stress setzen, sonst erwärmt es sich extrem: Bis zu 46,2 °C messen wir an der Oberseite, das ist nicht nur im Sommer unangenehm. Bei sehr schwacher Last allerdings gibt es keine spürbare Erwärmung.
(-) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 46.2 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.1 °C (von 21.9 bis 63.2 °C für die Klasse Smartphone).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 43.8 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.9 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 29.6 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32.8 °C.
Lautsprecher
Der Monolautsprecher liegt an der Unterkante des Smartphones. Er kann einigermaßen laut werden, sodass man ein kleines Zimmer damit beschallen kann. Das Diagramm der verschiedenen Tonhöhen zeigt sich relativ gleichmäßig im Bereich der höheren Töne, sodass es keinen Frequenzbereich gibt, der unangenehm heraussticht. Gleichzeitig gibt es eine ganz ordentliche Wiedergabe der tiefen Mitten, sodass der Klang insgesamt brauchbar ist für die Medienwiedergabe.
Wer per 3,5mm-Anschluss oder Bluetooth andere Audiogeräte verbinden möchte, der kann das ruhigen Gewissens tun: Über beide Anschlussmöglichkeiten wird sauberer Klang ausgegeben.
HTC Desire 12s Audio Analyse
(+) | Die Lautsprecher können relativ laut spielen (82.4 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 66.9% niedriger als der Median
(+) | lineare Bass-Wiedergabe (0% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(-) | kaum Mitten, vom Median 66.9% abweichend
(+) | lineare Mitten (0% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(-) | kaum Hochtöne, 66.9% geringer als der Median
(+) | sehr lineare Hochtöne (0% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(-) | hörbarer Bereich ist nur wenig linear (123.2% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 91% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 8% vergleichbar, 2% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 12%, durchschnittlich ist 37%, das schlechteste Gerät hat 134%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 97% aller getesteten Geräte waren besser, 2% vergleichbar, 1% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Nokia 4.2 Audio Analyse
(+) | Die Lautsprecher können relativ laut spielen (87.1 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 34.8% niedriger als der Median
(±) | durchschnittlich lineare Bass-Wiedergabe (9.9% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(±) | verringerte Mitten, vom Median 6.4% abweichend
(+) | lineare Mitten (6.4% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(±) | zu hohe Hochtöne, vom Median nur 5.8% abweichend
(+) | sehr lineare Hochtöne (6.3% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(±) | hörbarer Bereich ist durchschnittlich linear (25.9% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 62% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 7% vergleichbar, 32% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 12%, durchschnittlich ist 37%, das schlechteste Gerät hat 134%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 77% aller getesteten Geräte waren besser, 5% vergleichbar, 18% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Akkulaufzeit – Durchschnittliche Ausdauer
Energieaufnahme
Bei der Energieaufnahme zeigt sich ein zweigeteiltes Bild: Während das Smartphone bei geringer Last durchaus etwas sparsamer sein kann, als einige andere Smartphones, muss man bei hoher Last mit etwas höherem Verbrauch auskommen.
Aus / Standby | 0 / 0.1 Watt |
Idle | 0.9 / 1.6 / 1.9 Watt |
Last |
4.6 / 5.5 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Metrahit Energy |
HTC Desire 12s 3075 mAh | Nokia 4.2 3000 mAh | Huawei Y7 2019 4000 mAh | LG K40 3000 mAh | Sony Xperia L3 3300 mAh | Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 435 | Durchschnitt der Klasse Smartphone | |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Stromverbrauch | 8% | 18% | 12% | 24% | -33% | -19% | |
Idle min * | 0.9 | 0.74 18% | 0.51 43% | 0.68 24% | 0.57 37% | 1.369 ? -52% | 0.894 ? 1% |
Idle avg * | 1.6 | 1.9 -19% | 1.7 -6% | 1.53 4% | 1.5 6% | 2.55 ? -59% | 1.456 ? 9% |
Idle max * | 1.9 | 2.21 -16% | 1.85 3% | 1.95 -3% | 1.51 21% | 2.86 ? -51% | 1.616 ? 15% |
Last avg * | 4.6 | 3.04 34% | 3.17 31% | 3.5 24% | 3.09 33% | 4.38 ? 5% | 6.45 ? -40% |
Last max * | 5.5 | 4.15 25% | 4.44 19% | 4.9 11% | 4.15 25% | 5.95 ? -8% | 9.8 ? -78% |
* ... kleinere Werte sind besser
Akkulaufzeit
Der Akku ist mit 3.075 mAh minimal größer als die 3.000 mAh, die man als Klassenstandard bezeichnen könnte. Hier sticht das Huawei Y7 2019 mit seinem 4.000-mAh-Akku heraus. In Sachen Laufzeit passt sich das HTC Desire 12s recht genau in die Reihe der anderen Geräte ein: 11:29 Stunden in unserem WLAN-Test sind eine ordentliche Laufzeit, damit lassen sich bei normalem Gebrauch auch zwei Arbeitstage überstehen.
Das Ladegerät beherrscht kein Schnellladen und braucht circa 3 Stunden für eine volle Ladung.
HTC Desire 12s 3075 mAh | Nokia 4.2 3000 mAh | Huawei Y7 2019 4000 mAh | LG K40 3000 mAh | Sony Xperia L3 3300 mAh | |
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Akkulaufzeit | 1% | 62% | 8% | -7% | |
WLAN | 689 | 696 1% | 1113 62% | 745 8% | 641 -7% |
Idle | 2350 | 2127 | |||
H.264 | 938 | 750 | |||
Last | 296 | 242 |
Pro
Contra
Fazit – Mutlos und mit Problemen beim WLAN
So innovativ HTC einst bei seinen Flaggschiffen war, so mutlos wirkt das HTC Desire 12s heute. Einzig das Streifendesign lässt noch ein wenig Willen erkennen, ein besonders Smartphone herzustellen, ansonsten ist das HTC Desire 12s ein günstiges Mittelklasse-Gerät wie viele andere. Das Problem ist auch, dass andere Hersteller teils Modelle mit besserer Ausstattung zu ähnlichen Preisen im Portfolio haben: Größere Akkus und mehr Leistung wie bei Huawei beispielsweise oder eine bessere Ausstattung mit NFC und dediziertem micro-SD-Slot wie beim Nokia 4.2.
Wer sich für das HTC Desire 12s interessiert, der bekommt einen einigermaßen hellen Bildschirm, ordentlich genaues GPS und praxistaugliche Laufzeiten. Echte Highlights sucht man leider vergeblich, zumal man mit einem Blaustich in der Darstellung, hoher Erwärmung unter Last und den nervigen Verbindungsabbrüchen beim WLAN leben muss. Schleunigst nachlegen sollte HTC bei der Software, hier wäre ein Update der einfachste Weg, die Wertigkeit des HTC Desire 12s zu erhöhen.
Das HTC Desire 12s ist ein schick designtes Mittelklasse-Smartphone, dem aufgrund einiger Probleme eine Kaufempfehlung verwehrt bleibt.
Ansonsten reicht es für eine Kaufempfehlung angesichts der Alternativen nicht. Wenn HTC mittels Softwareupdate ein moderneres Betriebssystem anbietet und die WLAN-Probleme in den Griff bekommt und der Preis noch weiter fällt, dann könnte man das Gerät in Betracht ziehen.
Anmerkung: Für die stark störenden und immer wieder auftretenden WLAN-Aussetzer werten wir um 2 % ab.
HTC Desire 12s
- 01.07.2019 v6 (old)
Florian Schmitt