Gartner: PC-Markt auf historischer Talfahrt
Der weltweite PC-Markt für Desktops, Notebooks und Workstations gerät weiter unter Druck. Laut dem Research- und Beratungsunternehmen Gartner beliefen sich die weltweiten PC-Lieferungen im dritten Quartal 2022 auf insgesamt 68 Millionen Einheiten. Das entspricht einem Rückgang von 19,5 Prozent gegenüber dem dritten Quartal 2021. Die jüngsten Zahlen markieren den stärksten Markteinbruch seit Beginn der Beobachtung des PC-Marktes durch Gartner Mitte der 1990er Jahre und das vierte Quartal in Folge mit einem Rückgang gegenüber dem Vorjahr.
Die Ergebnisse dieses Quartals könnten eine historische Talfahrt des PC-Marktes markieren, so Mikako Kitagawa, Director Analyst bei Gartner. Während die Störungen der Lieferketten endlich nachgelassen hätten, seien die hohen Lagerbestände angesichts der schwachen PC-Nachfrage sowohl auf dem Privat- als auch auf dem Geschäftskundenmarkt für die Hersteller zu einem großen Problem geworden.
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Daran änderte offenbar auch der Schulanfang nach den Sommerferien nichts. Die PC-Verkaufszahlen waren trotz massiver Werbeaktionen und Preissenkungen enttäuschend, da viele Verbraucher in den letzten zwei Jahren neue PCs gekauft hätten und somit kein Bedarf für neue Computer bestand, resümiert Gartner. Auf der Unternehmensseite führten geopolitische und wirtschaftliche Unsicherheiten zu selektiveren IT-Ausgaben, und PCs standen nicht ganz oben auf der Prioritätenliste.
Anders als IDC, die für Apple im dritten Quartal 2022 ein sattes Plus errechnet haben, sehen die Lieferzahlen für Apple (Platz 4) mit minus 15,6 Prozent bei Absatzvolumen für die Macs nicht viel besser aus, als bei den Top 3 der größten PC-Hersteller. Lenovo bleibt (-15,3 %) weiter die Nummer eins, vor HP Inc. (-27,9 %) und Dell (-21,1 %) auf den Rängen zwei und drei.
Canalys
Der grundsätzliche Abwärtstrend für den globalen PC-Markt im dritten Quartal 2022 spiegelt sich auch in den Marktzahlen von Canalys wider. So berichtet auch Canalys für das dritte Quartal 2022 von einem deutlichen Nachfragerückgang. Die Gesamtauslieferungen von Desktops und Notebooks fielen um 18 Prozent auf 69,4 Millionen Stück, da die bereits bestehende Schwäche im Verbraucher- und Bildungssegment durch vorsichtigere IT-Ausgaben der Unternehmen noch verstärkt wurde.
Der Absatz von Notebooks war davon am stärksten betroffen und verzeichnete mit 54,7 Millionen ausgelieferten Laptops einen starken Rückgang von 19 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Desktop-Lieferungen erwiesen sich aufgrund der geringeren Abhängigkeit von den Verbraucherausgaben als robuster und fielen im Jahresvergleich um 11 Prozent auf insgesamt 14,7 Millionen Einheiten. Der PC-Markt hat nun einen Rekordrückgang im Jahresvergleich zu verzeichnen, kommentiert Ishan Dutt, Senior Analyst bei Canalys, die aktuellen PC-Marktzahlen.