Frage der Sinnhaftigkeit: Lenovo ThinkPad P14s G3 AMD ist ziemlich redundant
Früher war es bei den Lenovo ThinkPads so, dass Lenovo seine 15-Zoll-ThinkPads der T-Serie auch als ThinkPad W-Serie für den Workstation-Markt auf den Markt brachte. Das war letztmalig mit dem ThinkPad T550 und dem ThinkPad W550s im Jahr 2015 der Fall.
Ende 2015 erschien die ThinkPad P-Serie, die Ablösung der W-ThinkPads. Die neuen Modelle ThinkPad P50 und P70 zeichneten sich dadurch aus, dass sie ein einzigartiges Design hatten, das nicht auf der T-Serie basierte. Ganz gab Lenovo die Tradition des "Rebrandings" aber nicht auf, das ThinkPad T560 erschien auch als ThinkPad P50s. Diese Serie gibt es bis heute, und mittlerweile hat Lenovo sie auch auf die 14-Zoll-Modelle und AMD-Varianten ausgeweitet.
In unserem ausführlichen Test haben wir vor kurzem das ThinkPad P14s Gen 3 AMD beleuchtet. Im großen und ganzen ist es identisch zum ThinkPad T14 Gen 3 AMD (verfügbar bei Amazon für 1.586 Euro). Womit sich die Frage nach der Sinnhaftigkeit stellt, denn außer Marketing können wir keinen Grund finden, warum es diese Workstation-Variante gibt.
Im Gegensatz zu früheren Fällen, wo die Workstation-Varianten wenigstens spezielle Workstation-GPUs enthielten, gibt es von der Hardware her zwischen beiden keine Unterschiede. Das ThinkPad P14s Gen 3 hat zwar leicht erhöhte Power-Limits, doch das reicht unseres Erachtens nicht aus, um ein separates Modell zu rechtfertigen.
Für zukünftige Modelle sollte Lenovo daher darüber nachdenken, wie man P14s und T14 besser differenzieren kann. Die AMD-Plattform unterstützt zum Beispiel ECC-RAM - diese Möglichkeit bleibt beim P14s ungenutzt, wäre aber ein nützliches Feature für Workstation-Kunden. Zudem könnte man darüber nachdenken, statt eines Smartcard-Readers beim P14s einen SD-Kartenleser zu verbauen. Zu guter Letzt: Eine dGPU wie die Nvidia RTX A1000 wäre beim P14s wünschenswert, aber vermutlich unrealistisch, da das größere Änderungen am Design notwendig machen würde.