Fitbit Luxe: Fitbits feiner Fitness-Tracker im Test
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Details
Gehäuse und Ausstattung – AMOLED mit automatischer Helligkeit
Mit dem Luxe ergänzt Fitbit sein Sortiment der Fitness-Tracker. Zu denen zählen aktuell noch der Inspire 2, der Charge 4 sowie die Ace-Reihe für Kinder. Optisch und funktional ähnelt der Luxe am ehesten dem 50 Euro günstigeren Inspire 2. Dessen Gehäuse ist aus Kunststoff, das Display wie beim Charge 4 ein Graustufen-OLED. Der Luxe hat ein farbiges AMOLED, das seine Helligkeit selbständig an das Umgebungslicht anpasst. Das Gehäuse besteht aus gold-, platin- oder graphitfarbenem Edelstahl, die Dornschließe der Silikon-Bänder aus eloxiertem Aluminium. Sie haben einen speziellen Bandanschluss, lassen sich aber auswechseln. Der Special Edition des Luxe liegt bereits ein Austauschband bei; das Standardband ist hier ein goldfarbenes Kettenarmband, für das sich Fitbit mit der Schmuckmarke Gorjana zusammengetan hat.
Sowohl der Inspire 2 als auch der Luxe sind bis 50 m Tiefe wasserabweisend. Den optischen Pulssensor des Inspire 2 erweitert Fitbit beim Luxe zur Messung der Blutsauerstoffsättigung (SpO2). Als Laufzeit nennt Fitbit für den Inspire 2 10 Tage, für den Luxe 5. Ein Feature des Inspire 2, das dem Luxe fehlt, ist die Tile-Technologie, dank der man den Inspire 2 wiederfindet, wenn man sich nicht erinnert, wo man ihn zuletzt abgelegt hat.
Die Speicherkapazität verrät Fitbit nicht. Die Angaben für Luxe und Inspire 2 stimmen hier aber über ein: Demnach speichern beide die Tages-Gesamtwerte von insgesamt 30 Tagen sowie minütlich detaillierte Bewegungsdaten für die Dauer von sieben Tagen. Relevant ist das beispielsweise, wenn man die Fitness-Tracker nicht regelmäßig synchronisiert. Auf dem Tracker selbst sind die Daten ohnehin nur jeweils für den aktuellen Tag einsehbar.
Einrichtung und Bedienung – Nachrichten mit Emojis
Die Compagnon-App Fitbit gibt es sowohl im App Store als auch in Googles Playstore. Den Luxe bewirbt Fitbit – wie den Inspire 2 – mit Google-Fast-Pair. Die Technologie soll das Pairing mit Android Geräten beschleunigen. Zumindest koppelte sich der Luxe tatsächlich zügig mit einem Honor V20. Im Wechsel dazu haben wir das Wearable mit einem iPhone 12 Pro verbunden.
Die Bewegungserinnerungen kann man deaktivieren oder Uhrzeit und Wochentage begrenzen. Das Display hat keinen Always-on-Modus. Es leuchtet auf sich, wenn man zweimal auf das Display tippt oder wenn man den Arm hebt. Die Gestenaktivierung kann man abschalten. Streicht man auf dem Display nach unten, kann man das Display sperren, die Benachrichtigungen deaktivieren oder einen Schlafmodus aktivieren, der sowohl die Benachrichtigung als auch die Gestenaktivierung ausschaltet.
Durch horizontale Gesten gelangt man zu den Benachrichtigungen, Trainings, Atemübungen, einem Wecker mit bis zu 8 Alarmen, Timer und Stoppuhr. Beim Einstellen setzt Fitbit ein haptisches Feedback ein, das minutengenaues Justieren merklich vereinfacht. Die Stärke der Vibration für den Alarm kann man in 3 Stufen regulieren. Nach-oben-wischen öffnet das Dashboard mit den täglichen Aktivitätsdaten. Mehrere Zifferblätter zeigen einzelne Aktivitätsdaten ebenfalls an. Wenn man das Zifferblatt antippt, wechselt die Anzeige, je nach Zifferblatt zwischen Schritten, Herzfrequenz, verbrauchten Kalorien, Aktivzonenminuten oder dem Datum.
Telefonie und Benachrichtigungen
Der Luxe meldet eingehende Benachrichtigungen und zeigt auch längere Nachrichtentexte einschließlich Emojis an, beispielsweise aus WhatsApp. Wenn er mit einem Android Smartphone verbunden ist, kann man mit vorgefertigten Textnachrichten antworten.
Anrufe kann man abweisen oder annehmen, um sie anschließend über das Smartphone zu führen. Die Bezeichnung "Anrufen" im Screen links ist irreführend. Gemeint ist das Annehmen des eingehenden Gesprächs.
Gesundheit und Fitness – Fitbit misst die Hauttemperatur
Der Luxe zählt die Schritte und ermittelt daraus die in etwa zurück gelegte Distanz, aber keine überwundenen Höhenmeter, denn er besitzt keinen barometrischen Sensor. Aus der Aufzeichnung aktiver Workouts und der täglichen Bewegung schätzt Fitbit in Verbindung mit persönlichen Daten wie Alter, Geschlecht und Gewicht den Kalorienverbrauch.
Im Laufe des Tages zählt Fitbit so genannte Aktivzonenminuten. Ob man die Aktivität aufzeichnet, spielt keine Rolle, dennoch erhöht ein intensives Workout das Aktivzonenminunten-Konto natürlich schneller. Auf Wunsch vibriert der Tracker, wenn die Herzfrequenz steigt und eine höhere Herzfrequenzzone erreicht, um den Erfolg der Bemühung zu bestätigen. Im Test meldete der Luxe das Erreichen einer höheren Zone beispielsweise bei einem flotten Gang um den Block. Der Schrittzähler zählte im Test eher ein paar Schritte zu wenig; die Abweichungen lagen aber unter 3 %.
Als Monitor für das körperliche und seelische Wohlbefinden kann Fitbit einmal mehr überzeugen. Anschaulich sind vor allem die Gesundheitswerte unter dem gleichnamigen Menüpunkt im Dashboard auf dem Smartphone. Die Diagramme zu Ruheherzfrequenz, zur Herzfrequenzvariabilität, zur Atemfrequenz und zur Veränderung der Hauttemperatur sind zum Teil erst sichtbar, wenn die Daten mehrerer Nächte einen Vergleich ermöglichen. Das Diagramm zur Sauerstoffsättigung fehlte im Testzeitraum noch, Fitbit will den SpO2-Wert per Update nachliefern.
Im Premium-Abo zu monatlich 8,99 Euro erhält man unter anderem weitere Analysen zum Schlaf und für das Stressmanagement sowie etwa 150 Workouts mit Videoanleitung über die Smartphone-App. Ohne Abo beschneidet Fitbit die wesentlichen Auswertungen aber nicht merklich. Fitbit gewährt einen 6-monatigen-Probezeitraum für das Abo. Um besser vergleichen zu können, sollte man das Abo gegebenenfalls nicht gleich am ersten Tag aktivieren.
Die Fitbit-App lässt sich weder mit Apple Health noch mit Google Fit verknüpfen. Für Android gibt es allerdings eine Drittanbieter-App FitToFit, die die Daten von Fitbit zu GoogleFit überträgt.
Schlaf-Tracking
Das Schlafprotokoll schlüsselt die verschiedenen Schlafphasen auf und den Anteil der Schlafphasen an der Gesamtschlafdauer. In einem weiteren Diagramm visualisiert Fitbit die Abweichungen der Sauerstoffsättigung während des Schlafs. Höhere Abweichungen kennzeichnet Fitbit in einer anderen Farbe um, auf eventuelle Unregelmäßigkeiten bei der Atmung aufmerksam zu machen. Im hier eingebundenen Protokoll erreichten die Abweichungen nur gerade so die Grenze, oberhalb der Fitbit sie farblich hervorheben würde.
Den Schlafindex, Schlafphasen und ihren Anteil am Gesamtschlaf, stellt die Fitbit-App auch im Wochenrückblick dar. Der hier abgebildete rechte Screen stellt zusätzlich die Schlafenszeit der Zeit gegenüber, die man als Ziel vorgegeben hat.
Trainingsaufzeichnung
In der App wählte man 6 von insgesamt 20 Sportarten aus und überträgt sie zur Trainings-App auf dem Tracker. Darunter ist auch ein Intervalltraining mit individuell einstellbaren Zeiten für Durchlauf und Pause sowie die Zahl der Wiederholungen. Für Sportarten wie Wandern, Laufen oder Radfahren lässt sich einstellen, dass der Tracker nach einem oder mehreren Kilometern vibriert.
Bekannte Bewegungsmuster erkennt der Luxe und zeichnet die Aktivität selbstständig auf. Dabei trifft er zwar nicht immer ins Schwarze: Einen Spaziergang erkannte der Luxe korrekt, einen flotten Gang zum Bäcker wertete er als Training auf dem Ellipsentrainer. Doch das ist irgendwie nachvollziehbar und ließ sich auf dem Smartphone problemlos in Gehen umwandeln.
GPS ist bei dem kleinen Tracker nicht an Bord. Wenn das Smartphone dabei ist zeigt das Protokoll aber im Nachhinein den Streckenverlauf.
Seit einiger Zeit gehört zu unseren Wearable-Tests ein hochintensives Intervall-Training (HIIT) mit schnellen Wechseln. Damit prüfen wir, wie gut der optische PPG-Sensor schnell wechselnde Herzrhythmen erfasst und vergleichen die Aufzeichnung mit einem Herzfrequenzsensor H10 von Polar. In diesem Test weicht der Luxe stark von der tatsächlichen Herzfrequenz ab; gut gelingt das aber im Grunde nur Sportuhren wie der Polar Vantage V2 oder der Venu 2s von Garmin. Beim Laufen erfasst der Luxe die Frequenz zuverlässig und bleibt konstant nur etwa 2 Schläge pro Minute unter dem Herzfrequenzsensor von Polar.
Das Diagramm zur Herzfrequenz stammt von einem anderen Tag als das Laufprotokoll im vorherigen Abschnitt. Grafisch ist zudem etwas unglücklich, dass die Kurve des Polar H10 im oberen Diagramm rot ist, im unteren gelb. Das ergab sich, weil Fitbit den Farbverlauf je nach Herzfrequenzzone verändert.
Akkulaufzeit
Die Akkukapazität gibt Fitbit nicht an und nennt als Laufzeit bis zu 5 Tage. Im Test hielt der Akku sogar 8,5 Tage; allerdings war die Messung der Sauerstoffsättigung noch nicht aktiv. Bei einer Restkapazität von 4 % war der Akku nach einer halben Stunde zu etwas mehr als die Hälfte geladen. Die vollständige Kapazität erreichte er nach 100 Minuten.
Pro
Contra
Fazit
Fitbit Luxe ist ein eleganter Tracker für Gesundheit und Fitness. Im Gesamtpaket gehören dazu auch die Analysen der Fitbit-App, die auch ohne Premium-Abo detailliert und aufschlussreich sind.
149 Euro sind allerdings eine hohe Hausnummer für einen Fitness-Tracker, und obendrein ist der Luxe funktional vergleichsweise dürftig ausgestattet: Als Taschenlampe, Fernbedienung für die Smartphone-Musik und wofür Wearables inzwischen sonst so herhalten, macht sich der Luxe nicht nützlich. Im eigenen Portfolio hat Fitbit mit dem Charge 4 einen günstigeren und besser ausgestatteten Tracker, der sogar GPS mitbringt.
Der Fitbit Luxe ist aktuell der schickste Fitness-Tracker auf dem deutschen Markt.
Ähnlich zierlich wie der Luxe sind das Huami Band 5 oder Xiaomis Smart Band 6, die mit Wetter-Infos und Remote-Steuerungen für Musik und Kamera des Smartphones (nicht bei allen Smartphones) besser ausgestattet sind und weniger als ein Drittel kosten.
Es wird nicht jedem einleuchten, warum man dann 149 für einen schlechter ausgestatteten Tracker ausgibt. Allerdings: Letztlich ist ein Wearable durchaus auch ein Mode-Accessoire. Wenn man sich für den Fitbit Luxe entscheidet, dann vermutlich einerseits, weil einem das Dashboard von Fitbit zusagt; aber auch deshalb, weil es derzeit kaum einen schickeren Fitness-Tracker gibt.
Preis und Verfügbarkeit
Für 149,95 bekommt man das Fitbit Luxe in den Farbvarianten Schwarz/Edelstahl Graphit, Orchidee/Edelstahl Platin oder Mondweiß / Edelstahl Softgold wie das Testgerät. 50 Euro mehr kostet die Fitbit Luxe Special Edition mit einem goldfarbenem Edelstahl-Kettenarmband der Schmuckmarke gorjana. Der Special Edition liegt ein klassisches Silikonband in der Farbe Pfingstrose bei. Während die Special-Edition bei Amazon bis Testende genauso viel kostet, sind die 3 Standard Farben bei Amazon um 5 Euro günstiger.
Preisvergleich
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