Deus Ex: Mankind Divided - Notebook und Desktop Benchmarks
Technik
Mit Mankind Divided präsentiert Square Enix den Nachfolger zum sehr gelungenen Deus Ex Human Revolution, das vor über fünf Jahren erschienen ist (Mitte 2011). Aufgrund der hohen Qualität tritt der neue Teil ein schweres Erbe an, zumal sich die Spiele-Branche in der Zwischenzeit natürlich weiterentwickelt hat. Bereits nach der ersten Mission konnten wir jedoch aufatmen: Sowohl atmosphärisch als auch inhaltlich wird Mankind Divided seinem Vorgänger gerecht.
Das Zukunftsszenario mit Cyberpunk-Anleihen ist durch den düsteren Grundton und den coolen Stil im Vergleich zu anderen Titeln, welche eher lieblos und generisch wirken, erfreulich einzigartig. Das Gameplay ist ebenfalls sehr abwechslungsreich und durchdacht. Abhängig von den persönlichen Vorlieben kann man Mankind Divided als Ego-Shooter, Stealth Game oder Rollenspiel zocken. Reines Ballern führt ebenso zum Erfolg wie Schleichen oder der massive Einsatz von Gadgets und Augmentationen. Kurzum: Kaum ein Spiel ist derart vielfältig, was das Vorgehen betrifft.
Im Gegensatz zu Human Revolution dient als technische Grundlage nicht die Crystal Engine von Crystal Dynamics (Tomb Raider Legend), sondern die sogenannte Dawn Engine, welche auf der Glacier-2-Engine von IO Interactive (Hitman Absolution) basiert. Letztere ist unter anderem dafür bekannt, sehr große Menschenmassen auf den Bildschirm zu zaubern, was dem dichten Deus-Ex-Universum zugutekommt. In den Stadtarealen wimmelt es entsprechend vor Passanten und Sicherheitskräften. Auch sonst hinterlässt die Grafik einen guten bis sehr guten Eindruck. Zwar könnten hier und da einige Texturen schärfer sein, insgesamt sieht Mankind Divided jedoch ansprechend aus. Besonders begeistert sind wir von den detaillierten Figuren und der exzellenten Beleuchtung (Licht, Schatten, …), die für hübsche Stimmungen sorgt.
Ganz zu schweigen von der Qualität der Videos. Die teils gerenderten Zwischensequenzen sind optisch und inszenatorisch 1a. Ein ähnliches Level ist uns in den letzten Jahren nur selten untergekommen. Dank des „Was zuvor geschah“-Videos finden sich Deus-Ex-Neulinge, die Human Revolution nicht gespielt haben, leichter in der spannenden und mysteriösen Story zurecht.
Wenn man alle Aspekte addiert, hat sich Entwickler Eidos Montreal bei der Produktion von Mankind Divided sehr viel Mühe gegeben, was auch die hohen Wertungen der Presse erklärt. Das User-Feedback ist recht gemischt. Während die einen das Spiel für sein Szenario und die taktischen Finessen feiern, bemängeln andere den technischen Zustand. Vor allem die Performance wird häufig kritisiert. Leider können wir diesen Punkt bestätigen. Obwohl Mankind Divided keine neuen Grafikmaßstäbe setzt, fallen die Systemanforderungen äußert hoch aus. Einsteiger- und Mittelklasse-Geräte sind selbst bei niedrigen Settings oft heillos überfordert.
Für die PC-Version war das niederländische Studio Nixxes verantwortlich, das bei früheren Aufträgen (z. B. Rise of the Tomb Raider, Thief & Hitman Absolution) eigentlich immer gute Arbeit geleistet hat. Eventuell haperte es am Zeitbudget, um die PC-Umsetzung anständig auf Vordermann zu bringen. Abseits der mageren Performance hatten wir jedoch keine Probleme. Mankind Divided startete immer zuverlässig und stürze nie ab.
Lob verdient Nixxes für die Einstellungsmöglichkeiten. Angefangen beim Display-Menü, das mit 9 Optionen noch übersichtlich ist. Da der nachgereichte DirectX-12-Patch tendenziell für eine schlechtere Leistung sorgt, haben wir alle Tests im klassischen DirectX-11-Modus durchgeführt. Als Anti-Aliasing stehen nur MSAA und TAA bereit. Ersteres glättet Kanten zwar besser, frisst jedoch auch deutlich mehr Performance.
Richtig üppig geht es bei den Grafikoptionen zu. Neben 10 Reglern, die in mehreren Stufen angepasst werden können, gibt es noch 8 zusätzliche Punkte, welche sich (de)aktivieren lassen (vergleiche Screenshots weiter unten). Mankind Divided unterstützt zahlreiche moderne Effekte wie Tessellation. Praktische Presets zum Tuning der Gesamtqualität sind ebenfalls vorhanden. Top: Die Video-Menüs erreicht man sowohl innerhalb als auch außerhalb des Spiels. Weniger toll ist, dass Mankind Divided knapp 50 GB Festplattenspeicher verbraucht und bei höheren Settings mindestens 4 GB VRAM empfiehlt.
Zwischen den Presets existieren teils markante Unterschiede. Der Sprung von Low auf Medium wirkt sich optisch am stärksten aus. Der Wechsel zu hohen Details bringt nochmal eine spürbar schönere Grafik. Ab High halten sich die Änderungen subjektiv in Grenzen, so dass man gut auf das Ultra-Preset verzichten kann. Die Ladezeiten sind – sofern der Titel auf einem Solid State Drive installiert wurde – vertretbar. Mit einer HDD dauert es oft deutlich länger.
Zum Abschluss möchten wir kurz die Bedienung ansprechen, welche uns nicht ganz perfekt erscheint. Einige Elemente könnte man aus PC-Sicht noch komfortabler und effektiver lösen, wobei sich Mankind Divided in der Summe – sobald man an die vielen Funktionen gewöhnt ist – recht gut mit Maus und Tastatur steuern lässt (vom hakeligen Inventar abgesehen). Als Endfazit wollen wir folgenden Satz formulieren: Wer einen starken Rechner besitzt und gehaltvolle Games mit Tiefgang schätzt, ist beim neuen Deus Ex goldrichtig.
Benchmark
Wie alle uns bekannten PC-Versionen von Nixxes enthält auch Mankind Divided einen integrierten Geschwindigkeitstest. Dieser dauert rund 1,5 Minuten und zeigt einen Kameraflug durch ein »Shopping-Areal«. Im Vergleich zum echten Gameplay ist der Benchmark sehr anspruchsvoll, so dass man von einem Worst-Case-Szenario sprechen kann.
Im Hinblick auf die Ego-Perspektive sollten es als Durchschnittswert trotzdem mindestens 35 fps sein. Bei größeren Außenleveln wie Prag, das man nach der Tutorial-Mission betritt, wird das System fast genauso kräftig belastet. Kleiner Wermutstropfen: Während des Benchmarks sind keine fps-Zahlen sichtbar. Lediglich am Ende gibt es eine Auswertung mit den minimalen, mittleren und maximalen Frames.
Resultate
Technisch gehört Mankind Divided definitiv zu den größten Hardware-Fressern der vergangenen Jahre. Wie bereits erwähnt, kommen günstige Plattformen schnell ins Stottern. Selbst wenn man nur 1.280 x 720 Pixel und minimale Details wählt, müssen schwächere GPUs auf dem Niveau der GeForce 940MX oder GTX 950M das Handtuch werfen. Diese Settings packt erst eine GeForce GTX 860M ordentlich.
Für 1.366 x 768 Pixel und das Preset Medium muss es hingegen eine GeForce GTX 960M oder GTX 870M sein. 1.920 x 1.080 Pixel und mittlere Details laufen ab einer GeForce GTX 970M flüssig, 1.920 x 1.080 Pixel und das Preset High ab einer GeForce GTX 980M.
Eine Kombination aus FHD-Auflösung, maximalen Settings und 2x MSAA erfordert sogar eine GeForce GTX 1070. Im 4K-Bereich sind derzeit alle GPUs unterdimensioniert, sei es nun bei Notebooks oder Desktop-PCs. Da andere Action-Titel mit ähnlich guter Optik eine viel bessere Performance bieten (z. B. Doom & Star Wars Battlefront), sollten die Entwickler unbedingt noch einmal Hand anlegen und die Leistung optimieren. Aktuell scheint die Engine noch sehr ineffizient zu arbeiten.
Bei unseren Tests war Mankind Divided übrigens immer GPU-limitiert. Ergo: Sofern man genug RAM und einen halbwegs potenten Prozessor unter der Haube hat, richtet sich die Framerate rein nach der Grafikkarte.
Deus Ex Mankind Divided | |
3840x2160 High Preset AF:4x 1920x1080 Ultra Preset AA:2xMS AF:8x 1920x1080 High Preset AF:4x 1920x1080 Medium Preset AF:2x 1366x768 Medium Preset AF:2x 1280x720 Low Preset AF:1x | |
NVIDIA GeForce GTX 1080 (Desktop), 4790K | |
NVIDIA GeForce GTX 1070 (Desktop), 4790K | |
NVIDIA GeForce GTX 1070 Mobile, 6820HK | |
NVIDIA GeForce GTX 980 Ti, 4790K | |
AMD Radeon R9 Fury, 4790K | |
AMD Radeon RX 480 (Desktop), 4790K | |
NVIDIA GeForce GTX 980, 6700K | |
AMD Radeon RX 470 (Desktop), 4790K | |
NVIDIA GeForce GTX 1060 (Desktop), 6700K | |
AMD Radeon R9 290X, 4790K | |
NVIDIA GeForce GTX 980M, 4700MQ | |
AMD Radeon R9 280X, 4790K | |
NVIDIA GeForce GTX 970M, 4700MQ | |
AMD Radeon RX 460 (Desktop), 4790K | |
NVIDIA GeForce GTX 880M, 4700MQ | |
NVIDIA GeForce GTX 965M, 6700HQ | |
NVIDIA GeForce GTX 960M, 4720HQ | |
NVIDIA GeForce GTX 870M, 4700MQ | |
NVIDIA GeForce GTX 860M, 4700MQ | |
NVIDIA GeForce GTX 950M, 6700HQ | |
NVIDIA GeForce 940MX, 6700HQ | |
NVIDIA GeForce 940M, 5700HQ | |
AMD Radeon R9 M280X, FX-7600P | |
NVIDIA GeForce 920M, 2970M | |
NVIDIA GeForce GT 720M, 4200M | |
Intel HD Graphics 4600, 4700MQ |
Übersicht
Testsysteme
Desktop-PCs | Custom Nvidia | Custom AMD |
---|---|---|
Mainboard | Asus Z170-A | Asus Z97-Deluxe |
Prozessor | Intel Core i7-6700K (Skylake) | Intel Core i7-4790K (Haswell) |
Grafikkarte | Nvidia GeForce GTX 1060 (6 GB GDDR5) Nvidia GeForce GTX 980 (4 GB GDDR5) |
Nvidia GeForce GTX 1080 (8 GB GDDR5X) Asus GeForce GTX 980 Ti (6 GB GDDR5) XFX Radeon R9 Fury (4 GB HBM) Sapphire Radeon R9 290X (4 GB GDDR5) Sapphire Radeon R9 280X (3 GB GDDR5) MSI Radeon R7 370 (2 GB GDDR5) |
Arbeitsspeicher | 2x 8 GB DDR4-2133 | 2x 4 GB DDR3-1600 |
Massenspeicher | Crucial MX100 SSD (256 GB) Crucial M500 SSD (480 GB) OCZ Trion 100 SSD (480 GB) OCZ Trion 150 SSD (960 GB) |
Intel SSD 530 (240 GB) OCZ Trion 100 SSD (480 GB) |
Betriebssystem | Windows 10 Pro 64 Bit | Windows 10 Home 64 Bit |
Schenker Notebooks | Schenker W504 | Schenker XMG A505 | Schenker S413 |
---|---|---|---|
Mainboard | Intel HM87 | Intel HM87 | Intel HM87 |
Prozessor | Intel Core i7-4700MQ (Haswell) | Intel Core i7-4720HQ (Haswell) | Intel Core i7-4750HQ (Haswell) |
Grafikkarte | Nvidia GeForce GTX 980M (8 GB GDDR5) GTX 970M (6 GB GDDR5) GTX 880M (8 GB GDDR5) GTX 870M (6 GB GDDR5) GTX 860M Kepler (4 GB GDDR5) |
Nvidia GeForce GTX 960M (2 GB GDDR5) | Intel Iris Pro Graphics 5200 |
Arbeitsspeicher | 2x 4 GB DDR3-1600 | 2x 4 GB DDR3-1600 | 2x 8 GB DDR3-1600 |
Massenspeicher | Samsung SSD 840 EVO (250 GB) | Micron M600 SSD (128 GB) HGST Travelstar 7K1000 HDD (1.000 GB) |
Intel SSD |
Betriebssystem | Windows 10 Pro 64 Bit | Windows 10 Home 64 Bit | Windows 10 Home 64 Bit |
MSI Notebooks | MSI GE72 | MSI PE60 | MSI GP62 | MSI CX61 | MSI CX61 |
---|---|---|---|---|---|
Mainboard | Intel HM170 | Intel HM170 | Intel HM86 | Intel HM86 | Intel HM86 |
Prozessor | Intel Core i7-6700HQ (Skylake) | Intel Core i7-6700HQ (Skylake) | Intel Core i7-5700HQ (Broadwell) | Intel Celeron 2970M (Haswell) | Intel Core i5-4200M (Haswell) |
Grafikkarte | Nvidia GeForce GTX 965M 2016 (2 GB GDDR5) | Nvidia GeForce GTX 950M (2 GB GDDR5) | Nvidia GeForce 940M (2 GB DDR3) | Nvidia GeForce 920M (2 GB DDR3) | Nvidia GeForce GT 720M (2 GB DDR3) |
Arbeitsspeicher | 1x 8 GB DDR4-2133 | 2x 4 GB DDR4-2133 | 1x 8 GB DDR3-1600 | 1x 8 GB DDR3-1600 | 1x 8 GB DDR3-1600 |
Massenspeicher | Toshiba THNSNJ128G8NU SSD (128 GB) WDC WD10JPVX HDD (1.000 GB) OCZ Trion 100 SSD (480 GB) |
Toshiba MQ01ABF050 HDD (500 GB) | WDC Scorpio Blue HDD (1.000 GB) | ||
Betriebssystem | Windows 10 Home 64 Bit | Windows 10 | Windows 10 | Windows 10 | Windows 7 Home Premium 64 Bit |
Asus Notebooks | Asus G752VS | Asus N551ZU |
---|---|---|
Mainboard | Intel CM236 | AMD K15.1 |
Prozessor | Intel Core i7-6820HK (Skylake) | AMD FX-7600P (Kaveri) |
Grafikkarte | Nvidia GeForce GTX 1070 (8 GB GDDR5) | AMD Radeon R9 M280X (4 GB GDDR5) |
Arbeitsspeicher | 4x 16 GB DDR4-2400 | 2x 4 GB DDR3-1600 |
Massenspeicher | Toshiba NVMe THNSN5512GPU7 SSD (512 GB) | Samsung SSD 830 (256 GB) |
Betriebssystem | Windows 10 Pro 64 Bit | Windows 10 64 Bit |
4K Monitor | Nvidia Treiber | AMD Treiber | Intel Treiber |
---|---|---|---|
2x Asus PB287Q | ForceWare 372.70 | Crimson 16.9.1 | 15.40.28.4501 |