Das neue ThinkPad P1 G4 schwächelt bei der CPU-Leistung und der Tastatur
Mit der vierten Generation des ThinkPad P1 (bzw. des baugleichen ThinkPad X1 Extreme) präsentiert uns Lenovo ein ziemlich großes Update inklusive neuen, größeren 16-Zoll-Displays im Format 16:10. Standardmäßig wird bereits ein mattes WQHD-Panel angeboten, das im Test durchaus überzeugen kann. Optional stehen noch zwei weitere 4K+-Panels zur Verfügung (beide IPS), die sich vor allem aufgrund der größeren Farbraumabdeckung und der höheren Helligkeit (bis zu 600 Nits) lohnen.
Wie erwartet oder besser gesagt befürchtet, verwendet Lenovo nun auch beim großen ThinkPad P1 G4 und dem X1 Extreme G4 die Tastaturmechanik aus dem aktuellen ThinkPad X1 Carbon G9. Der Tastenhub wird also von 1,8 mm auf 1,5 mm reduziert und zudem kommen flachere Tasten zum Einsatz. Ob das bei einem großen gerät wie dem P1 G4 wirklich nötig ist wagen wir zu bezweifeln, als Nutzer muss man aber mit dem schlechteren subjektiven Tippgefühl klarkommen. Hier hatte das alte ThinkPad P1 G2/G3 einen spürbaren Vorteil. Wie wir schon in anderen Testberichten angemerkt haben finden wir diese Entwicklung sehr bedauerlich. Die Tastatur ist im Konkurrenzvergleich zwar immer noch gut, aber der einstige Vorteil der ThinkPad-Tastatur ist nicht mehr vorhanden.
Wir hatten die Basiskonfiguration des ThinkPad P1 G4 mit dem Core i7-11800H und der neuen professionellen Nvidia-T1200-GPU (die Quadro-Bezeichnung wird nicht mehr verwendet) im Test. Die neue GPU wird mit 60 Watt betrieben und bietet auch eine stabile Leistung, der 45-Watt-Prozessor Core i7-11800H fällt allerdings auch bei reiner CPU-Last schnell unter die 40-Watt-Marke und muss bei kombinierter Last sogar mit nur 20 Watt auskommen. Das ist eine ernüchterndes Ergebnis.
Die Sache wird für Nutzer etwas kompliziert, da Lenovo zwei Grundmodelle des ThinkPad P1 G4 (bzw. X1 Extreme G4) anbietet. Abhängig von der Grafikkarte wird entweder eine konventionelle Kühlung mit Heatpipes (bei der T1200 & RTX A2000) bzw. eine Vapor-Chamber-Kühlung beiden stärkeren GPUs (ab RTX A3000) verbaut. Diese soll mehr Kühlleistung bieten, was wir aber erst in den nächsten Tagen herausfinden werden, wenn die RTX-3070-Konfiguration des ThinkPad P1 G4 bei uns ankommt.
Alles in allem ist das ThinkPad P1 G4 eine gute mobile Workstation, das Entry-Level-Modell empfehlen wir aber nur, wenn man nicht die bestmögliche CPU-Leistung benötigt. Bei Modellen mit der Vapor-Chamber-Kühlung gibt es auch noch weitere Veränderungen. Für alle Informationen empfehlen wir unseren ausführlichen Testbericht des P1 der vierten Generation: