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FHD, Touchscreen, WQHD oder HDR? | Das beste Display für das ThinkPad X1 Carbon – Alle Modelle im Vergleich

Teaser
Das ThinkPad X1 Carbon gehört zu den besten Business-Ultrabooks auf dem Markt. Lenovo bietet insgesamt vier verschiedene Bildschirme für sein Flagship an, und wir haben sie alle getestet.

Je mehr Auswahl es gibt, desto schwieriger wird die Entscheidung für den Kunden. Gerade bei Displays wird von den Herstellern oftmals nur die Top-Version aktiv beworben, doch vor allem im normalen Büro-Alltag ist das nicht immer die beste Wahl. So ist es auch beim derzeitigen Business-Flagship von Lenovo, der 6. Generation des 14 Zoll großen ThinkPad X1 Carbon. Notebookcheck hatte die Möglichkeit, die vier verschiedenen Optionen ausführlich zu testen und wir können nun unsere Empfehlung aussprechen.

Display-Optionen in Lenovos Online-Shop
Display-Optionen in Lenovos Online-Shop

Das Basis-Display des ThinkPad X1 Carbon ist ein mattes 1080p-Modell auf Basis der IPS-Technologie, das es auch noch als Touchscreen (+ 45,22 €) gibt. Die nächste Option ist der matte WQHD-Bildschirm (2.560 x 1.440 Pixel, + 105,91 €), den wir auch schon aus dem 2017er-Modell des X1 Carbon kennen. Neu ist das WQHD-Panel (+ 143,99 €) mit der spiegelnden Oberfläche, welches besonders hell ist und einen größeren Farbraum abdeckt. Lenovo verzichtet bei allen Displays auf eine PWM-Regulierung, es gibt also kein nerviges Bildschirmflackern.

Wir werden die einzelnen Vor-/Nachteile der jeweiligen Panels kurz zusammenfassen, für weitergehende Informationen zu den Testgeräten verweisen wir auf unsere ausführlichen Testberichte des ThinkPad X1 Carbon 2018:

WQHD matt
LP140QH2-SPB1, 2560x1440
WQHD glänzend
B140QAN02.0, 2560x1440
FHD
B140HAN03.1, 1920x1080
FHD Touch
Lenovo LEN40A9 / AUO B140HAK02.3, 1920x1080
Display
19%
-12%
-5%
Display P3 Coverage
72.7
87.7
21%
63.3
-13%
68.3
-6%
sRGB Coverage
97.9
100
2%
89.4
-9%
94.9
-3%
AdobeRGB 1998 Coverage
74.6
99.9
34%
64.4
-14%
69.3
-7%
Response Times
-44%
-16%
-1%
Response Time Grey 50% / Grey 80% *
38 ?(19.2, 18.8)
59.2 ?(28.4, 30.8)
-56%
45.6 ?(22.8, 22.8)
-20%
40 ?(18, 22)
-5%
Response Time Black / White *
26 ?(14, 12)
34.4 ?(16.4, 18)
-32%
28.8 ?(16.4, 12.4)
-11%
25 ?(14, 11)
4%
PWM Frequency
Bildschirm
43%
9%
24%
Helligkeit Bildmitte
316
578
83%
330
4%
298
-6%
Brightness
311
533
71%
311
0%
287
-8%
Brightness Distribution
84
84
0%
87
4%
91
8%
Schwarzwert *
0.35
0.38
-9%
0.21
40%
0.2
43%
Kontrast
903
1521
68%
1571
74%
1490
65%
Delta E Colorchecker *
4.5
1.9
58%
4.7
-4%
2.19
51%
Colorchecker dE 2000 max. *
10.3
3.8
63%
9.3
10%
4.39
57%
Colorchecker dE 2000 calibrated *
1.6
0.8
50%
2.4
-50%
1.67
-4%
Delta E Graustufen *
7.7
3
61%
4.5
42%
1.97
74%
Gamma
2.2 100%
2.14 103%
1.99 111%
2.43 91%
CCT
6639 98%
6377 102%
6710 97%
6571 99%
Farbraum (Prozent von AdobeRGB 1998)
68.6
88.8
29%
58.2
-15%
62
-10%
Color Space (Percent of sRGB)
97.9
100
2%
89.3
-9%
95
-3%
Durchschnitt gesamt (Programm / Settings)
6% / 28%
-6% / 2%
6% / 16%

* ... kleinere Werte sind besser

Full-HD IPS & Touchscreen

Die beiden Full-HD-Modelle setzen auf Panels vom Zulieferer AU Optronics und abgesehen von dem zusätzlichen Touchscreen-Layer gibt es keine großen Unterschiede bei den Spezifikationen. Die Helligkeit liegt bei rund 300 cd/m², dank der matten Oberfläche kann man diese Modelle also auch im Freien ordentlich einsetzen. Ein Vorteil ist zudem der geringe Schwarzwert, der zusammen mit der ordentlichen Helligkeit zu sehr guten Kontrastverhältnissen von 1.500:1. Wie man es bei matten Displays öfter sieht, ist das Bild vor allem bei hellen Oberflächen ein wenig körnig. Die Farbgenauigkeit reicht im Werkszustand für den Büro-Alltag vollkommen aus, eine Kalibrierung ist also nicht zwangsweise erforderlich. Dank der niedrigeren Auflösung benötigen die FHD-Panels auch etwas weniger Strom und bieten damit etwas längere Akkulaufzeiten.

WQHD IPS mit matter Oberfläche

Das optionale WQHD-Panel mit der matten Oberfläche bietet eine Auflösung von 2.560 x 1.440 Pixeln. Das Panel von LG Philips kostet 105,22 € Aufpreis und hat subjektiv einen Vorteil bei der Bildqualität gegenüber den Full-HD-Modellen. Auch helle Flächen sind sehr klar (keine Körnung) und dank der höheren Auflösung wirken Inhalte etwas schärfer. Das WQHD-Panel ist auch etwas heller, allerdings ist auch der Schwarzwert höher, was im Umkehrschluss zu einem geringeren Kontrastverhältnis führt. Unser Testgerät war ab Werk nicht besonders gut kalibriert und es gab einen leichten Grünstich, doch die Ergebnisse nach der Kalibrierung sind sehr gut. Zusammen mit der fast vollständigen sRGB-Abdeckung ist somit auch die Bearbeitung von Bildern/Videos möglich.

WQHD-HDR IPS mit glänzender Oberfläche

Das optionale WQHD-Panel mit der glänzenden Oberfläche und HDR-Support ist die teuerste Option (143,99 €) und von den Spezifikation her auch die beste Wahl. Das Panel von AU Optronics erreicht eine sehr gute durchschnittliche Helligkeit von 530 cd/m², ein tolles Kontrastverhältnis und nach der Kalibrierung sind die Abweichungen bei den Graustufen und den Farben referenzwürdig. Zusammen mit der hohen Farbraumabdeckung (fast vollständige AdobeRGB-Abdeckung) stellt der Bildschirm damit einen echten Mehrwert dar und der Aufpreis ist unserer Meinung nach vollkommen gerechtfertigt.

Allerdings hat das Display auch zwei Schwachstellen, die je nach Einsatzzweck entscheiden sein können. Zunächst einmal sind die Reaktionszeiten sehr lang und es kommt auch im Alltag zu sichtbaren Nachzieheffekten (Ghosting). Daran gewöhnt man sich, doch hier kann die subjektive Wahrnehmung auch etwas variieren. Das viel größere Manko ist jedoch die stark spiegelnde Oberfläche. Diese führt zwar zu einem äußerst plastischen Bildeindruck, mach die Benutzung im Freien aber sehr schwierig. Selbst in Innenräumen muss man darauf achten, Reflexionen von Lichtquellen zu vermeiden.

Unsere Empfehlung: Zum Arbeiten lieber ein mattes Panel

Das ThinkPad X1 Carbon ist primär ein Arbeitsgerät, das dank seiner kompakten Ausmaße und dem geringen Gewicht sicherlich auch eine ausgezeichnete Wahl für Außendienstmitarbeiter darstellt. Vor diesem Hintergrund würden wir immer ein mattes Panel bevorzugen. Da uns der subjektive Bildeindruck bei dem höher aufgelösten WQHD-Panel besser gefällt (schärferes Bild, keine Körnung bei hellen Flächen), bekommt dieses Modell unsere Empfehlung. Nach Möglichkeit sollte es jedoch kalibriert werden.

Das optionale WQHD-HDR-Panel kann sich ebenfalls für einige Nutzer lohnen, wenn die Rahmenbedingungen stimmen. Die höhere Farbraumabdeckung ist hier sicherlich ein Vorteil. Wer sein Laptop nicht nur zum Arbeiten nutzt und gelegentlich auch Videos/Filme schaut, trifft mit dem spiegelnden Bildschirm sicherlich keine schlechte Wahl.

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Autor: Andreas Osthoff, 21.01.2019 (Update: 30.04.2019)