iPhone 15 Pro Max: Apple macht beim USB-Port fast alles richtig
Alle Smartphones des aktuellen iPhone-15-Line-Ups setzten erstmals auf USB Typ-C. Während sich beim iPhone 15 und iPhone 15 Plus dahinter jeweils ein recht funktionales sowie angestaubtes USB 2.0 verbirgt, können das iPhone 15 Pro und iPhone 15 Pro Max auf moderneres USB 3.2 (Gen. 2) zurückgreifen. Dieser verspricht nur besonders hohe Datenübertragungsraten von bis zu 10 GBit/s, sondern auch die Möglichkeit, externe Speichermedien anzuschließen sowie der hochauflösenden Bildausgabe.
In der Praxis konnten wir bereits testen, wie hoch die tatsächliche Geschwindigkeit des USB-Ports ist und haben dafür diese mit einer Samsung 980 Pro M.2 SSD verbunden, welche in einem Asus ROG Strix Arion M.2-Gehäuse steckt. Dabei erreicht das iPhone 15 Pro Max im Kopiertest durchschnittlich rund 860 MB/s - ein richtig gutes Ergebnis. Zum Vergleich: Das Samsung Galaxy S23 Ultra (USB 3.2 Gen. 1) hat im gleichen Szenario nur 285 MB/s geschafft, das Honor Magic5 Pro (USB 3.2 Gen. 1) immerhin flotte 502 MB/s.
Natürlich kann das Apple iPhone 15 Pro Max auch über den USB-C-Anschluss geladen werden. Mit wie viel Leistung dies maximal gelingen soll, verrät Apple nicht, jedoch soll mit dem 65-Watt-Netzteil des MacBooks schnelleres Laden möglich sein. Außerdem unterstützt das iPhone auch PowerDelivery (PD) und kann andere Geräte mit bis zu 4,5 Watt laden.
Auch die Audio- und Bildausgabe sind über USB-C bei Apple möglich. Für die Bildübertragung nutzt das iPhone das DisplayPort-Protokoll und ermöglicht sowohl an Monitoren als auch an Fernsehern Ultra HD mit 60 Bildern pro Sekunde, inklusive HDR. Gegebenfalls ist ein Adapter notwendig, wenn das Display keinen USB-Port besitzt. In der Praxis funktioniert das sehr gut, leider wird der Displayinhalt des iPhones einfach nur gespiegelt, einen speziellen Desktop-Modus gibt es nicht. Immerhin wird bei der Medienwiedergabe automatisch ins Querformat gewechselt.
Neben Audioausgabe-Produkten, Displays, Computern und die klassische Stromversorgung können auch Mikrofone und Datenspeicher mit dem iPhone verbunden werden. Letztere werden nicht nur schnell angebunden, sondern unterstützen auch eine breite Anzahl von Dateisystemen: Neben den klassischen Dateisystemen von Apple, Mac OS Extended und APFS, hat das iPhone 15 Pro Max auch keine Probleme mit Datenträgern, die mit FAT32, exFAT oder NTFS formatiert sind - vorbildlich.
Als Sahnehäubchen erlaubt Apple, mit USB 3 angeschlossene Datenträger auch direkt als Speicherplatz für ProRes-Videos nutzen zu können. Was angesichts der großen Datenmengen ein echter Vorteil sein kann. Dafür muss zunächst ProRes-Video aktiviert und in der Kamera-App gestartet werden, im Anschluss verbindet man ein Speichermedium über den USB-Port mit dem iPhone. Nun aufgenommene Videos werden direkt auf den externen Speicher abgelegt. Mit einem eingeblendeten „USB-C“-Schriftzug ist für den Nutzer sichtbar, dass der angeschlossene Speicher verwendet wird. Schade, dass dies nicht auch mit allen anderen Videoformanten möglich ist.
Der zwangsverordnete Wechsel zu USB zahlt sich für den Nutzer also durchaus aus, auch wenn Apple noch ein paar Möglichkeiten offenlässt, noch mehr aus dem Anschluss herauszukitzeln und dies ausschließlich auf die Pro-Modelle begrenzt.