Kommentar | Wear OS hinkt hinterher: Der Snapdragon Wear 4100 steckt nach einem Jahr nur in drei Smartwatches
Qualcomm hat Wear OS-Smartwatches über Jahre hinweg zurückgehalten – der Snapdragon Wear 3100 aus dem Jahr 2018 basiert auf dem Snapdragon Wear 2100 aus 2016, die verbauten ARM Cortex-A7-Rechenkerne gehen noch auf das Jahr 2011 zurück. Der Chip kann weder was die Performance noch was den Stromverbrauch angeht mit den neuesten Smartwatch-Chips von Apple und Samsung konkurrieren.
Ende Juni 2020 hat Qualcomm endlich zwei neue SoCs eingeführt, welche die Konkurrenz übertreffen sollten. Abgesehen vom sparsamen QCC1110-Co-Prozessor sind der Snapdragon Wear 4100 und der Snapdragon Wear 4100+ praktisch identisch, laut Hersteller bietet der Chip eine 85 Prozent bessere CPU- und Speicher-Performance und die 2,5-fache Grafikleistung seines Vorgängers. Der Stromverbrauch sollte um 25 Prozent sinken, das Always-on-Display erhält dagegen neue Features, wie etwa die Möglichkeit, 64.000 Farben darzustellen, statt zuvor nur 16.
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Details
Dass Qualcomm nicht zu viel versprochen hat zeigen auch die unten eingebetteten Benchmark-Ergebnisse, laut denen der Snapdragon Wear 4100 nicht nur den Samsung Exynos 9110 der Galaxy Watch3 (ca. 280 Euro auf Amazon) übertreffen kann, sondern auch den Apple S6 der Apple Watch Series 6 (ca. 400 Euro auf Amazon).
Trotz der überzeugenden Performance steckt der Chip bislang nur in drei Smartwatches: Der Mobvoi TicWatch Pro 3, der TicWatch E3 und der Meizu Watch. Die letzten beiden Modelle wurden erst kürzlich vorgestellt. Und genau da liegt eines der größten Probleme der Wear OS-Plattform: Smartwatch-Hersteller scheinen wenig Interesse daran zu haben, konkurrenzfähige Hardware anzubieten, sodass beispielsweise die aktuellsten Gen 5-Smartwatches von Fossil nach wie vor kaum einen Tag Akkulaufzeit erreichen.
Apple und Samsung warten dagegen Jahr für Jahr mit neuer Hardware auf, und auch wenn sich die Performance-Fortschritte teils in Grenzen halten vergrößert sich der Vorsprung der beiden Unternehmen zusehends. An dieser Situation hat sich seit der Einführung von Android Wear im Jahr 2014 nichts geändert. Mit dem Update auf Wear OS 3.0 aka Google Wear holt Google aber Samsung ins Boot, sowohl was die Entwicklung der Software als auch der Hardware betrifft – damit erhält die Smartwatch-Plattform eine weitere Chance.
Octane V2 - Total Score | |
Mobvoi TicWatch E3 (Web Browser for Wear OS 1.1.21) | |
Mobvoi TicWatch Pro 3 LTE (Free Browser for Wear OS 0.8.40) | |
Samsung Galaxy Watch 3 LTE R845 (Samsung Internet Browser 10.1.01.3) | |
Oppo Watch 46 mm LTE (Free Browser for Wear OS 0.8.40) | |
Motorola Moto 360 (2020) (Free Browser for Wear OS 0.8.40) |
Sunspider - 1.0 Total Score | |
Oppo Watch 46 mm LTE (Web Browser for Wear OS 1.1.201123) | |
Motorola Moto 360 (2020) (Free Browser for Wear OS 0.8.40) | |
Samsung Galaxy Watch 3 LTE R845 (Samsung Internet Browser 10.1.01.3) | |
Apple Watch 5 44 mm Stainless Steel Cellular | |
Apple Watch Series 6 44 mm | |
Durchschnittliche Apple S6 () | |
Mobvoi TicWatch E3 (Web Browser for Wear OS 1.1.21) | |
Mobvoi TicWatch Pro 3 LTE (Free Browser for Wear OS 0.8.40) |
Mozilla Kraken 1.1 - Total | |
Motorola Moto 360 (2020) (Free Browser for Wear OS 0.8.40) | |
Oppo Watch 46 mm LTE (Free Browser for Wear OS 0.8.40) | |
Mobvoi TicWatch E3 (Web Browser for Wear OS 1.1.21) | |
Mobvoi TicWatch Pro 3 LTE (Free Browser for Wear OS 0.8.40) |
* ... kleinere Werte sind besser