Warum Apples teure iPhone 14 Pro Kamera in Vergleichstests oft gegen das viel billigere Google Pixel verliert
Wer insbesondere den alljährlichen Blind Smartphone Kamera-Test des YouTubers Marques Brownlee aka MKBHD seit einigen Jahren aufmerksam verfolgt, wird es schon mehrfach bemerkt haben: Nicht immer siegt die teuerste Kamera, im letzten Jahr haben bei über 21 Millionen Votes sogar die Photos aus der Kamera des super-günstigen Pixel 6a (hier bei Amazon ab 340 Euro erhältlich) jene des fast viermal so teuren iPhone 14 Pro von Apple (hier bei Amazon ab 1.300 Euro) ausgestochen.
Folgt man im Tech-Universum engagierten Twitter-Usern wie etwa Ice Universe oder Kartikey Singh (Beispiel siehe unten), die immer wieder mal Vergleichsphotos mit neu veröffentlichten Smartphone-Kameras posten, wird man ebenfalls staunen, um wieviel besser manche Photos aus der Kamera eines konkurrierenden Android-Phones im Vergleich zu jenen aus dem vielgelobten und von Marques Brownlee zuletzt auch wieder mit einem Award für das beste Kamera-System ausgezeichneten iPhone 14 Pro sind.
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"iPhones has the best image processing in this industry" ????
— Kartikey Singh (@That_Kartikey) January 5, 2023
1' 3' Xiaomi 13 Pro
2'4' iPhone 14 Pro Max pic.twitter.com/Rso8VTzV33
Software wichtiger als Hardware
Im Video unten liefert MKBHD ein paar Erklärungsansätze. Sicherlich ein alter Hut für Notebookcheck-Leser ist etwa, das Software und KI-Algorithmen mittlerweile ausschlaggebender sind als das, was sich hardwaremäßig hinter dem Smartphone-Display verbirgt. Das erklärt vielleicht, warum das perfekt getunte Pixel 6a mit einem Uralt-Sensor das hardwaremäßig viel besser bestückte iPhone 14 Pro und sogar das Pixel 7 Pro ausstechen konnte.
Oft braucht der Hersteller aber auch Zeit, um die Algorithmen auf die neue Sensorik abzustimmen, weswegen die siebente Pixel-Generation trotz sehr ähnlicher Hardware bessere Ergebnisse lieferte als das Pixel 6 zum Launchzeitpunkt. Vermutlich wird auch Apple noch etwas Zeit - möglicherweise bis zum iPhone 15 Pro - brauchen, um den neuen 48 Megapixel-Sensor im iPhone 14 Pro komplett auszureizen, spekuliert der Youtuber.
Die Gesichtserkennung in der Smartphone-Kamera
Das erklärt allerdings noch nicht, warum iPhones bei so manchem Vergleichstest eher schlecht als recht abschneiden. Oft stehen bei diesen Tests Personen im Vordergrund und insbesondere iPhones scheinen in diesen Fällen besonders aggressiv auf eine gleichmäßige Ausleuchtung des Gesichts zu achten, was leider oft zu unnatürlichen Aufnahmen führt, wie der Youtuber etwa durch das Vergleichsbild unten demonstriert.
Natürlichere Hautfarben dank Googles Real Tone
Zudem scheint sich Googles vor einigen Jahren eingeführte "Real Tone" Initiative langsam auszuzahlen, bei der insbesondere die korrekte Abbildung dunkler Hauttöne im Fokus stand. Viele Kommentatoren merken insbesondere bei den Vergleichsphotos im Blind-Smartphone-Test immer wieder an, dass Sujets wie etwa Landschaftsaufnahmen oder Architekturaufnahmen unterrepräsentiert sind.
Auch darauf geht Marques abschließend kurz ein und merkt an, dass diese und viele andere Tests noch weitere Aspekte einer guten Smartphone-Kamera im Alltag kaum bis gar nicht berücksichtigen, etwa die Verlässlichkeit beim Autofokus, die Auslösegeschwindigkeit oder last but not least das umfangreiche Thema Video womit er letztlich den Preis für das beste Kamera-System beim iPhone 14 Pro rechtfertigt - trotz der eher mittelmäßigen Performance in den Vergleichsphotos.