Verrückt: Neue Infos bekräftigen Apple 2020 iPhone 12 ohne Notch und Face ID sowie Selfie-Cam unterm Display
Ende 2019 ist die Diskrepanz zwischen dem, was sich iPhone-Fans wünschen und der harten Realität des technisch Machbaren besonders groß, wie es scheint. Bereits im September, kurz nach dem Launch von iPhone 11, iPhone 11 Pro und iPhone 11 Pro Max (ersteres bei Amazon ab 770 Euro) machten die ersten Renderbilder eines vermeintlichen iPhone 12 für 2020 die Runde, welches komplett auf die Notch verzichtet - der Traum vom Vollflächen-Display ohne Notch, wie Android-User ihn bereits leben, weil es dort etwa Pop-Up-Cams und Fingerabdrucksensoren im AMOLED-Display gibt, rückt offenbar auch für Apple-Fans in greifbare Nähe.
Erst vor wenigen Tagen legte einer der Verfechter der "No-Notch-Theorie" für 2020 nach und veröffentlichte ein Konzeptvideo (siehe unten) eines iPhone 12-Designs, das nicht nur die Rückkehr des flachen iPhone 4-Chassis auf Basis von Hinweisen aus der Industrie berücksichtigt, auch die Notch mit seinen vielen Kamera- und IR-Sensoren fehlt hier komplett - wo Apple diese untergebracht haben soll, lässt das Konzept offen. Genau das kritisieren die vielen Beobachter, denn eine Verkleinerung des Sensor-Arrays wäre zwar wohl prinzipiell machbar, der Rand eines iPhones, im Gegensatz zu dem eines iPad Pro, aber einfach nicht dick genug, um es komplett aufzunehmen.
Kehrt Apple 2020 zurück zu Touch ID?
Letzteres muss Apple eventuell aber gar nicht, denn bereits vor Wochen tauchte ein Bericht der China Times auf Basis von Informationen der Credit Suisse auf, der andeutete, dass Apple 2020 zurück zu Touch ID wechseln will - ganz modern unter dem Display. Diese News-Quelle wurde natürlich als nicht sonderlich kompetent in Sachen Apple-Leaks kritisiert, bekommt nun aber Rückendeckung aus den Niederlanden. Unsere Kollegen von LetsGoDigital haben aktuelle Apple-Patente aus Japan analysiert, die am 23. Dezember 2019 von der JPO, dem japanischen Patentbüro, veröffentlicht wurden.
Was da drin steht, könnte für 2020, das vermutet zumindest LetsGoDigital, drastische Änderungen bei der iPhone 12-Generation bedeuten. Konkret liefern die neuen Patente Hinweise auf eine Abkehr Apples von Face ID zugunsten von Touch ID, welches nun, wie in der Android-Welt mittlerweile üblich, unter dem OLED-Display integriert wird. Face ID, also die biometrische Gesichtserkennung auf Basis von Infrarot-Sensoren, die ein 3D-Abbild des Gesichts erstellen, wird komplett gestrichen. Dazu kommt ein nun offenbar wieder rechteckiges Display wie bei iPhone 8 und davor üblich, eingefasst im seitlich abgerundeten Stahl- beziehungsweise Alu-Chassis, wie die Bilder aus dem Patent im Vergleich zum früheren Patent von Anfang 2019 mit Notch nahelegen.
Versteckt Apple die Selfie-Cam unter dem Display?
Während der Ohrhörer noch im schmalen Rand an der Oberseite Platz findet, fragt man sich natürlich wo Apple die Frontkamera versteckt hat, falls dieses Design tatsächlich die Basis für die 2020 iPhones sein soll. Auch hierauf hat LetsGoDigital eine Antwort: Direkt unter dem Display versteckt, so wie das Oppo und Xiaomi im Laufe des Jahres 2019 bereits mehrfach angedeutet hatten. Oppo könnte zum Mobile World Congress 2020 bereits ein entsprechendes Produkt zeigen, zuletzt wurde Journalisten bereits ein Prototyp mit unsichtbarer Selfie-Cam ausgehändigt. Zumindest im Top-Modell, also dem iPhone 12 Pro Max, soll die Selfie-Kamera dann also ebenfalls unter dem Display liegen - versteckt vor unseren Augen.
Spätestens hier müssen wir leider unser Veto einlegen. Mit Sicherheit wird Apple an dieser Technologie forschen, so wie wohl der Rest der Smartphone-Hersteller, immerhin ist die unsichtbare Front-Kamera der heilige Gral einer vollständig von Displayfläche bedeckten Smartphone-Front ohne Notch, ohne Displayloch und ohne Pop-Up-Cam. Aktuell, Stand Ende 2019, ist die Industrie aber noch nicht so weit, diesen Traum zu akzeptablen Preisen und mit gewohnter Qualität in die Läden zu bringen. Das wird sich vermutlich bis zum Launch der iPhones im September 2020 nicht so schnell ändern, zumal das iPhone 12 ja spätestens vor dem Sommer reif für die Massenproduktion sein muss.
Auch eine Abkehr von Face ID, erst 2017 eingeführt und seit dem Vorjahr praktisch neuer Standard bei Apples Mobilgeräten, würde Ende 2020 wohl als sehr wechselhaft kritisiert werden, zumal die Technologie mittlerweile gut funktioniert und von Apple-Usern akzeptiert wurde. Die Notch liebt zwar keiner so wirklich, ein komplett notch-freies Design wäre im nahenden Jahr 2020 aber höchstwahrscheinlich nur mit faulen Kompromissen machbar. Die neu veröffentlichten Apple-Patente demonstrieren wohl eine mögliche iPhone-Zukunft, sie könnte aber erst 2021 tatsächlich in unseren Händen landen.