Unvorstellbare 9 Kameras im Smartphone: Light plant Launch noch 2018
Wie viele Sensoren und Optiken braucht ein Smartphone? Fragt man den Kamera-Hersteller Light, wäre 9 eine gute Anzahl, denn so viele Kameras sind für das erste Smartphone der US-Amerikaner offenbar geplant, wie die Washington Post im Rahmen eines Berichts über die Zukunft des Smartphones enthüllt hat. Wer Light nicht kennt - die Multi-Cam-Pioniere haben im Vorjahr ihre erste professionelle Kamera mit insgesamt 16 Linsen veröffentlicht, die L16 ist mittlerweile auch in Europa zu haben, kostet allerdings 2.050 Euro und bietet keine klassischen Smartphone-Funktionen.
Triple-Cam wird spätestens 2019 zum Standard
Zudem ist ein recht komplexer Arbeitsablauf erforderlich und erste Testergebnisse der patentierten Stitching-Technologie, die bis zu 10 parallel auslösende Kameras zu einem hochauflösendem Bild kombiniert, fielen durchaus widersprüchlich aus. Light arbeitet aber eifrig an der Verbesserung seiner Technologie und will nun offenbar 2018 noch mit einer etwas abgespeckten Variante vom Multi-Cam-Boom im Smartphone-Bereich profitieren. Nach der mittlerweile ubiquitären Dual-Cam hat Huawei ja 2018 mit dem P20 Pro das Triple-Cam-Zeitalter eingeläutet, einige Hersteller dürften spätestens 2019 folgen, darunter wohl auch Apple, Samsung und LG.
Light verbündet sich mit Foxconn
Von Nokia haben wir mal etwas über eine Penta-Cam gehört, das Projekt ist aber offenbar wieder eingeschlafen. Vielleicht weckt Lights "Novem-Cam" die finnisch-chinesische Kooperative wieder auf, zumal Light wie HMD Global mit dem chinesischen Auftragsfertiger Foxconn zusammenarbeitet, wie die Washington Post schreibt. Einen funktionierenden Prototypen, der oben auch im Bild zu sehen ist, hat Light bereits, möglicherweise werden im Endprodukt aus den 9 Linsen auch weniger, fünf sollen es aber mindestens sein. Nachdem das von der Washington Post veröffentlichte Bild recht hochauflösend ist, haben wir einen Ausschnitt vergrößert.
Die Novem-Cam im Detail
Das kreisrunde Kamera-Array des Prototypen zeigt fünf 28 mm Linsen sowie vier Kameras mit 56 mm Brennweite, letztere dürften von Haus aus also weniger Zoom liefern als beispielsweise die 80 mm Brennweite des Teleobjektivs im P20 Pro von Huawei. Allerdings plant Light offenbar 64 Megapixel große Bilder, da wird also auch ein Digitalzoom viele Details liefern, sofern Light die Probleme beim Stitching in den Griff bekommt, die in den erwähnten Tests zu Tage traten. Günstig dürfte das Light-Smartphone nicht werden, auf jeden Fall wird es aber erschwinglicher als die L16-Kamera, zudem existiert mittlerweile ein Vertrieb in der EU, sodass wir auf eine lokale Verfügbarkeit hoffen dürfen.