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Trotz Engpass: Cryptominer kaufen Grafikkarten für eine halbe Milliarde US-Dollar

Die meisten Grafikkarten von Nvidia und AMD sind nach wie vor heißbegehrt (Bild: Nana Dua)
Die meisten Grafikkarten von Nvidia und AMD sind nach wie vor heißbegehrt (Bild: Nana Dua)
Die jüngst nachgebenden Kurse der großen Cryptowährungen haben die Kauflust professioneller Crypto-Farmen kaum gehemmt. Sie tragen weiterhin signifikant zur anhaltenden Knappheit an Grafikkarten bei.

Die seit Monaten anhaltende Knappheit an aktuellen Grafikkarten hindert viele Gamer daran, ihr System für moderne Titel aufzurüsten. Der Sündenbock hierfür scheint oftmals schnell gefunden: Es läge an den gierigen Cryptominern, die alle Karten sofort aufkaufen um ihre nur für diesen Zweck konstruierten Mining Rigs zu bestücken. Ein nun veröffentlichter Bericht des Marktforschungs-Unternehmens Jon Peddie Research legt nahe, dass dies größtenteils auch zutrifft.

So waren professionelle Cryptominer laut dem Report im ersten Quartal 2021 für circa 25 Prozent aller Grafikkarten-Käufe verantwortlich, was etwa 700.000 Exemplaren entspricht. Der Marktwert dieser Grafikkarten, die hauptsächlich im Mid- und High-End Segment angesiedelt sind, beläuft sich auf rund eine halben Milliarde US-Dollar. So astronomisch diese Zahlen auch sind, sie sind denen aus den Jahren 2017 und 2018 relativ ähnlich. Auch während des damaligen Crypto-Booms waren Schürfer für einen bemerkenswerten Anteil an Käufen verantwortlich, und die Preise für die begehrte Hardware schnellten entsprechend in die Höhe. Nur eine weltweite Pandemie und ein damit zusammenhängender Halbleiter-Engpass waren damals keine Faktoren, weshalb die aktuelle Situation insgesamt deutlich drastischer ist als vor ein paar Jahren.

Für die völlig überzogenen Grafikkarten Preise sind jedoch nicht nur die extrem hohe Nachfrage und das begrenzte Angebot verantwortlich, sondern auch Spekulanten und Schwarzmarkthändler tragen ihren Teil hierzu bei. Aktuell ist es eher die Regel als die Ausnahme, dass Grafikkarten für das doppelte ihrer eigentlichen Preisempfehlung weiterverkauft werden. Nvidia versucht mit der Limitierung der Hash-Rate und der Veröffentlichung dedizierter Mining-Karten, diesen Missstand langfristig gesehen in den Griff zu bekommen. AMD hat diesbezüglich hingegen noch keine Maßnahmen angekündigt. Es bleibt also nur abzuwarten, wann sich der Grafikkarten-Markt endlich entspannt. Habt auch ihr das GPU-Upgrade eures Gaming-PCs aufgeschoben, weil es aktuell unmöglich erscheint eine vernünftige Grafikkarte zu einem angemessenen Preis zu ergattern?

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Autor: Enrico Frahn, 16.06.2021 (Update: 16.06.2021)