Traurig: Auch beim Huawei MateBook X wird massiv gethrottelt!
Der Trend im Notebook-Bereich geht eindeutig zu immer dünneren, leichteren, kühleren und leiseren Geräten. Keiner will mit lauten Hitzköpfen das Handgepäck belasten, aber leistungsfähig soll es trotzdem sein, weswegen Hersteller statt der speziell für Subnotebooks gedachten Core-M-Prozessoren zunehmend vollwertige Core-i-CPUs mit höherer TDP in ihre schlanken Designstücke verbauen, die dann teils auch passiv, also ohne Lüfter gekühlt werden.
Hier ist wohl auch Intel Mitschuld, indem die für Subnotebooks gedachten Y-Serie-Prozessoren teilweise nicht mehr als Core M sondern als Core-i bezeichnet, und der Marke Core M somit geringere Leistungsfähigkeit attestiert wird. Ob es aber Sinn macht einen ausgewachsenen Core-i5-7200U-Prozessor mit passiver Kühlung auszuliefern und in ein 12,5 mm dünnes Gehäuse zu pressen, ist fraglich. Aktuelles Beispiel aus unserem Testlabor: Das MateBook X-Subnotebook aus diesem Jahr, dessen vollständiger Test vor Kurzem online gegangen ist.
Sofern man kurzfristig ordentlich Leistung benötigt, passt alles, schon nach wenigen Minuten versagt das innovative Kühlsystem jedoch und zwingt den Prozessor zu 37 Prozent geringerer Leistung, wie unsere Cinebench R15 Multi-CPU-Schleife zeigt. Nach anfangs sehr respektablen 320 Punkten beginnt der erzielbare Wert bereits beim zweiten Durchlauf nach knapp einer Minute zu sinken und fällt nach sechs Durchgängen schließlich auf nur mehr 216 Punkte. Letztlich pendelt sich das Gerät bei etwa 205 Punkten ein, etwa 37 Prozent unter dem Ausgangsniveau.
Wie beim Surface Pro 2017
Huawei ist hier in bester Gesellschaft. Erst kürzlich mussten wir beim Testen der beiden aktuellen Surface Pro-Modelle feststellen, dass auch Microsoft die Intel-Prozessoren nicht voll auslasten kann, weil sonst die Hitze steigt und wohl auch die Akkulaufzeit sinkt. Im gut vergleichbaren Surface Pro-Modell mit Core i5-Prozessor und passiver Kühlung erreicht der etwas schnellere i5-7300U-Prozessor anfangs 330 Punkte in Cinebench, sinkt dann aber ebenfalls rasch in der Leistungsfähigkeit und verharrt schließlich bei etwa 225 Punkten, auch hier mehr als 30 Prozent weniger als zu Beginn.
Fazit
Kein Zweifel: Sowohl MateBook X als auch Surface Pro, und zwar sowohl die Core i5-Variante als auch die Core i7-Version, sind spannende Geräte. Leicht und transportabel, dünn und im Fall der Surface-Geräte auch flexibel als Tablet nutzbar. Wer kurzfristig auch mal mehr Leistung für die Bildbearbeitung benötigt, wird damit unter Umständen glücklich. Die Vermarktung als leistungsfähige Laptops sollten die Firmen aber noch einmal überdenken, verleiten sie Kunden doch dazu, ein ähnliches Performance-Niveau wie bei ausgewachsenen Laptop-Boliden zu erwarten. Diesem Anspruch werden die Geräte nicht gerecht: Nach anfänglich guter Leistung sinkt das Niveau rasch um mehr als ein Drittel. Wer langfristig Performance braucht, beispielsweise fürs Rendering oder anspruchsvolleres Gaming, wird hier nicht ordentlich bedient.