Test Wiko Jerry Smartphone
Nachdem wir bereits die beiden Modelle Robby und Lenny 3 des französischen Herstellers Wiko genauer unter die Lupe nehmen konnten, ist heute das neue Jerry an der Reihe. Es gehört ebenfalls zur herstellereigenen Kategorie "Easy & Fun", die dank den bunten Designs und der einfachen Bedienung vor allem Smartphone-Neulinge ansprechen soll. Mit einem offiziellen Verkaufspreis von 99 Euro ist das Jerry das günstigste Modell von den drei Geräten. Auf den ersten Blick bekommt der Kunde viel für das Geld: 5-Zoll-IPS-Display, Quad-Core-SoC, Dual-SIM, das aktuelle Android 6.0, Speichererweiterung via microSD und einen austauschbaren Akku. Die einzige offensichtliche Schwachstelle ist das Fehlen von LTE.
Mit einem Verkaufspreis von 100 Euro (aktueller Straßenpreis ~90 Euro) gehört das Jerry zu den günstigsten Geräten und trifft unter anderem auf die folgenden Konkurrenten: Microsoft Lumia 550, LG K4 und das ZTE Blade A452. Zudem werden wir das Testgerät auch mit den beiden zuvor genannten Einsteigergeräten von Wiko vergleichen.
Wir erweitern unser Team und suchen Gaming-Enthusiasten sowie Unterstützung für unsere Video-Produktion im Raum Hamburg.
Details
Gehäuse
Das Wiko Jerry ist in Anbetracht seines 5 Zoll großen Bildschirms ein recht wuchtiges Gerät. Dieser Eindruck wird vor allem durch das vergleichsweise hohe Gewicht von 166 Gramm sowie der Bauhöhe von knapp einem Zentimeter unterstrichen. Aber auch die Bildschirmränder fallen recht dick aus. Die Rückseite ist zu den Rändern hin leicht abgerundet, weshalb das Handling insgesamt noch komfortabel ist. Auch oben und unten wird die Rückseite etwas flacher, weshalb die Kameralinse zur äußeren Ecke hin leicht aus dem Gehäuse ragt.
Wiko selbst spricht bei dem Jerry von einem "Metall-Design mit frischen Farbtönen". Zumindest der letzte Punkt stimmt, auch wenn unser graues Testgerät hier nicht das beste Beispiel ist. Es gibt jedoch auch Versionen mit bunten umlaufenden Rändern (Orange, Türkis, Pink, Silber), die Rückseiten (Grau oder Silber) und die eigentlichen Bildschirmränder (Schwarz oder Weiß) sind aber deutlich zurückhaltender. Aus einer gewissen Distanz könnte man sogar ein Metallgehäuse vermuten, doch spätestens beim Anfassen scheint die Rückseite aus Kunststoff zu bestehen. Fingerabdrücke sind kein Problem, und zu glatt ist die Rückseite auch nicht.
Die recht dicke Konstruktion hat einige Vorteile, zu denen auch die gute Stabilität gehört. Zwar können wir das Smartphone ein wenig verwinden und dabei auch leises Knarzen vernehmen, doch beunruhigend ist es nicht. Druck ist hingegen weder von vorne noch von hinten ein Problem. Die komplette Rückseite lässt sich entfernen und ermöglicht den Zugang zu dem austauschbaren Akku, den beiden SIM-Slots (1x Mini, 1x Micro, Adapter im Lieferumfang enthalten) und dem Steckplatz für microSD-Karten. Für den Zugang zu den SIM-Slots muss der Akku zunächst entfernt werden. Auf der Vorderseite ist unter dem Wiko Logo noch eine LED vorhanden, die den Status beim Laden (Rot oder Grün) oder neue Nachrichten (grünes Pulsieren) anzeigt.
Ausstattung
Bei der Ausstattung gibt es zwar einige Einschränkungen, doch für ein Einsteigergerät hinterlässt das Wiko Jerry einen sehr guten Eindruck. Der Quad-Core-SoC wird von 1 GB RAM unterstützt, und Apps können auf dem 16 GB großen internen Speicher installiert werden. Zusätzlich kann der Speicher via microSD-Karte (maximal 64 GB) erweitert werden. Dabei stehen dem Nutzer zwei Möglichkeiten zur Verfügung: Als tragbaren Speicher für Fotos und Medien, der dann auch in anderen Geräten genutzt werden kann, oder dank Android 6 als internen Speicher für Apps und Medien. In diesem Fall ist die Karte jedoch nur mit diesem Smartphone verwendbar.
Bei der Übertragung von Daten zeigt sich das Gerät aber weniger großzügig, denn hier ist man auf Bluetooth 4.0 bzw. WLAN beschränkt; auf Dinge wie WiFi-Direct, Miracast oder NFC muss man aber verzichten. Musikfreunde werden sich über ein UKW-Radio freuen, welches in Verbindung mit einem Headset (im Lieferumfang) genutzt werden kann.
Software
Im Gegensatz zu einigen großen Herstellern setzt der französische Hersteller Wiko auch bei seinen Einsteigergeräten auf das aktuelle Android 6.0 Marshmallow. Auffällig ist das leicht veränderte Design mit runden und großen Apps, die wohl die Bedienung vereinfachen sollen. Einen echten App Drawer gibt es nicht, und die Apps werden nacheinander auf den Homescreens angeordnet (Ordner sind möglich), aber Wiko installiert auch die App namens "Alle Apps", in der die Apps alphabetisch angezeigt werden. Neben einigen Tools des Herstellers (bspw. Systemreinigung) und den üblichen Google Apps finden wir auf dem Testgerät keine unnötigen Werbe-Apps. Das zeigt sich auch beim Speicher, denn selbst nach dem Update aller vorinstallierten Apps sind noch rund 10,2 GB frei.
Kommunikation und GPS
LTE-Verbindungen werden vom Wiko Jerry nicht unterstützt, und auch bei den GSM- sowie UMTS-Netzen sieht es mit vier bzw. zwei Bändern nicht sehr gut aus. Für Reisende eignet sich das Smartphone also kaum. Nur jeweils eine der beiden SIM-Karten kann sich in das Datennetz einwählen, was in den Einstellungen auch während des Betriebs festgelegt werden kann. Welchen Steckplatz man benutzt, ist egal, da beide UMTS unterstützen. Heimische Netzwerke können nur im 2,4-GHz-Band genutzt werden (802.11 b/g/n), doch auf 5-GHz-Netze oder den schnellen ac-Standard müssen wir verzichten. Im Praxistest mit einer Fritz!Box 7490 und dem ASUS RT-AC56U war die Verbindungsqualität auf kurze Distanz in Ordnung. Mit etwas mehr Abstand wurde die Verbindung (5-10 Meter) jedoch schnell schlechter, und auch das Laden von Webseiten dauerte etwas länger.
Die Positionsbestimmung des Smartphones erfolgt ausschließlich via GPS (A-GPS). Im Gebäude konnte die Position nur in Fensternähe bestimmt werden, doch das Ergebnis war mit 20 Metern nicht sehr genau. Besser klappte es im Freien, wo sich die Genauigkeit laut der App GPS-Test auf 4 Meter verbesserte. Bei einer kurzen Ausfahrt mit dem Fahrrad vergleichen wir das Gerät zudem mit dem professionellen Navigationsgerät Garmin Edge 500. Neben einigen Abkürzungen, die aufgrund von längeren Abständen zwischen den Positionsbestimmungen liegen, fällt an manchen Stellen eine generelle Verschiebung von einigen Metern auf. Für die Navigation im Auto sollte die Leistung ausreichen, für enge Biketrails oder Geocaching gibt es jedoch bessere Lösungen.
Telefonfunktionen und Sprachqualität
Die normale Android-Telefon-App ist sehr übersichtlich gestaltet und erfüllt damit den Einsteigeranspruch des Wiko Jerry. Beim Telefonieren können wir die Erkenntnisse aus dem Test des teureren Wiko Lenny 3 bestätigen. Zu größeren Verständigungsproblemen kam es nicht, doch insgesamt sind die Stimmen recht dumpf, und Hintergrundgeräusche werden nicht sehr gut herausgefiltert. In den Einstellungen kann man angeben, welche der beiden SIM-Karten man vorzugsweise zum Telefonieren nutzen möchte, alternativ fragt das Telefon vor jedem Anruf nach. Trotz dem geringen Preis liegt dem Smartphone ein Headset samt Kabelfernbedienung bei, welches seinen Zweck beim Freisprechen erfüllt.
Kameras
Viel Wert auf gute Fotos sollten Nutzer des Wiko Jerry nicht legen. Auf der Vorderseite befindet sich nur ein 2-MP-Sensor, der selbst bei guten Lichtbedingungen keine vernünftigen Bilder produziert. Zwar gibt es noch einen Verschönerungsmodus (siehe Screenshot), mit dem man etwas nachhelfen kann, aber Wunder sollte man nicht erwarten.
Die Bilder der 5-MP-Hauptkamera sind auf den ersten Blick in Ordnung, doch beim direkten Vergleich mit besseren Kameras fällt auf, dass die Bilder zu dunkel ausfallen. So werden viele Details verschluckt. In der Low-Light-Szene ist beispielsweise das Straßenschild kaum zu erkennen. Beim Vergrößern macht sich zudem die geringe Auflösung bemerkbar. Videos können maximal in Full-HD und 24 Bildern pro Sekunde aufgenommen werden (Einstellung "Fein"), doch auch hier sollte man keine zu hohen Erwartungen haben.
Die Kamera-App lässt sich leicht bedienen und bietet verschiedene Modi sowie Einstellungen. Um das Beste aus den begrenzten Mitteln herauszuholen, gibt es auch einen Pro-Modus, in dem verschiedene Parameter manuell angepasst werden können.
Bildervergleich
Wählen Sie eine Szene und navigieren Sie im ersten Bild. Ein Klick ändert die Position bei Touchscreens. Ein Klick auf die vergrößerten Bilder öffnet das Original in einem neuen Fenster. Das erste Bild zeigt das skalierte Foto, welches mit dem Testgerät aufgenommen wurde.
Szene 1Szene 2Szene 3Unter kontrollierten Testbedingungen machen wir zudem möglichst formatfüllende Bilder von dem ColorChecker Passport und dem Testchart, um die Farben und die Bildschärfe besser bewerten zu können. Die Ergebnisse werden im Nachhinein nicht bearbeitet. Bei den Farben gibt es keine größeren Auffälligkeiten. Zwar gibt es bei einigen Tönen leichte Abweichungen, aber insgesamt nichts Dramatisches. Deutlich schlechter sieht es bei dem Testchart aus. Zu den Rändern hin wird das Bild blasser, und auch im mittleren Bereich (siehe Ausschnitt) ist das Ergebnis aufgrund der geringen Auflösung alles andere als scharf.
Zubehör und Garantie
Der Garantiezeitraum für das Wiko Jerry liegt bei 24 Monaten, das beiliegende Zubehör ist jedoch nur für 6 Monate abgedeckt. Optional bietet der französische Hersteller noch eine passende Schutzhülle mit der Bezeichnung Flip Cover an.
Eingabegeräte & Bedienung
Der kapazitive Touchscreen unterstützt nur zwei Eingaben gleichzeitig, auch die Gleiteigenschaften könnten besser ausfallen. Alles in allem gab es keine großen Probleme, doch in einigen Fällen wurden unsere Eingaben nicht sauber erkannt. Die Android Tasten sind als Sensortasten unterhalb des Displays implementiert. Sie sind nicht beleuchtet, auch die Belegung lässt sich nicht ändern. Die physikalischen Tasten auf der rechten Seite sind sauber in das Gehäuse integriert und bietet einen angenehm satten Druckpunkt.
Bei der virtuellen Tastatur setzt Wiko ebenfalls auf das Standardmodell von Android, welches sich problemlos bedienen lässt. Auf Wunsch können natürlich andere Modelle aus dem Play Store genutzt werden.
Display
Auch bei dem eingesetzten Display wird der niedrige Preis des Wiko Jerry deutlich: Während viele 5-Zoll-Modelle mittlerweile bei der HD-Auflösung (1.280 x 720) angekommen sind, sind es beim Testgerät nur 854 x 480 Pixel. Das führt zu einer geringen Pixeldichte von 196 ppi, und man sieht auch einen deutlichen Unterschied zu höher aufgelösten Modellen. Wer jedoch zum ersten Mal ein Smartphone nutzt, dürfte mit der Darstellung wohl zufrieden sein.
Abgesehen von einem leichten Blaustich gibt es subjektiv auch keine große Kritik für das IPS-Panel. Die maximale Helligkeit liegt bei 455 cd/m² (APL50: 429 cd/m²), auch die Ausleuchtung liegt bei sehr guten 91 Prozent. Lediglich der Schwarzwert ist mit 0,57 cd/m² (APL50: 0,58 cd/m²) etwas hoch, doch der Kontrast geht mit rund 750:1 noch in Ordnung. Wiko hat dem Jerry sogar einen Helligkeitssensor spendiert, der die Helligkeit jedoch nicht weiter erhöht.
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Ausleuchtung: 91 %
Helligkeit Akku: 432 cd/m²
Kontrast: 758:1 (Schwarzwert: 0.57 cd/m²)
ΔE Color 7 | 0.5-29.43 Ø4.92
ΔE Greyscale 7.6 | 0.5-98 Ø5.2
Gamma: 2.1
Wiko Jerry IPS, 854x480, 5" | Microsoft Lumia 550 IPS, 1280x720, 4.7" | LG K4 TN-TFT, 854x480, 4.5" | ZTE Blade A452 IPS, 1280x720, 5" | Wiko Lenny 3 IPS, 1280x720, 5" | Wiko Robby IPS, 1280x720, 5.5" | |
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Bildschirm | 9% | -26% | 0% | 2% | 18% | |
Helligkeit Bildmitte | 432 | 536 24% | 337 -22% | 446 3% | 374 -13% | 621 44% |
Brightness | 436 | 535 23% | 342 -22% | 411 -6% | 343 -21% | 576 32% |
Brightness Distribution | 91 | 95 4% | 92 1% | 83 -9% | 85 -7% | 88 -3% |
Schwarzwert * | 0.57 | 0.62 -9% | 0.44 23% | 0.65 -14% | 0.47 18% | 0.73 -28% |
Kontrast | 758 | 865 14% | 766 1% | 686 -9% | 796 5% | 851 12% |
Delta E Colorchecker * | 7 | 5.81 17% | 11.4 -63% | 6.29 10% | 6 14% | 4.7 33% |
Colorchecker dE 2000 max. * | 12.4 | 12.3 1% | 22 -77% | 11.9 4% | 9.4 24% | |
Delta E Graustufen * | 7.6 | 7.72 -2% | 11 -45% | 5.58 27% | 6.7 12% | 5.2 32% |
Gamma | 2.1 105% | 2.18 101% | 2.19 100% | 2.04 108% | 2.19 100% | 2.51 88% |
CCT | 8368 78% | 8701 75% | 9372 69% | 7636 85% | 8073 81% | 7505 87% |
* ... kleinere Werte sind besser
Mit der Option "MiraVision" stehen dem Nutzer die beiden vordefinierten Bildmodi "Standard" und "Lebendig" sowie ein manueller Modus zur Verfügung, bei dem verschiedenen Parameter (Kontrast, Sättigung, Bildhelligkeit, Schärfe, Farbtemperatur) mit der Hilfe eines Schiebereglers und Vorschaubildern einfach angepasst werden können. Die Displaymessungen haben wir für die beiden vordefinierten Profile "Standard" und "Lebendig" durchgeführt, aber bei beiden kommt es zu hohen DeltaE-2000-Abweichungen. Insgesamt liegt das Display des Wiko Jerry nur im hinteren Bereich der Vergleichsgruppe, zu größeren Einschränkungen kommt es in der Praxis aber nicht.
Reaktionszeiten (Response Times) des Displays
↔ Reaktionszeiten Schwarz zu Weiß | ||
---|---|---|
35 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 16 ms steigend | |
↘ 19 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind langsam und dadurch für viele Spieler wahrscheinlich zu langsam. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.1 (Minimum) zu 240 (Maximum) ms. » 92 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten schlechter als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (21 ms). | ||
↔ Reaktionszeiten 50% Grau zu 80% Grau | ||
53 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 30 ms steigend | |
↘ 23 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind langsam und dadurch für viele Spieler wahrscheinlich zu langsam. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.165 (Minimum) zu 636 (Maximum) ms. » 89 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten schlechter als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (32.9 ms). |
Bildschirm-Flackern / PWM (Pulse-Width Modulation)
Flackern / PWM nicht festgestellt | |||
Im Vergleich: 53 % aller getesteten Geräte nutzten kein PWM um die Helligkeit zu reduzieren. Wenn PWM eingesetzt wurde, dann bei einer Frequenz von durchschnittlich 8774 (Minimum 5, Maximum 343500) Hz. |
Im Freien schlägt sich das Testgerät ganz gut. Solange man eine direkte Reflexion auf dem spiegelnden Touchscreen verhindern kann, lässt sich der Bildschirminhalt auch in helleren Umgebungen ordentlich ablesen. Bei den Blickwinkeln gibt sich das IPS-Display ebenfalls keine Blöße. Abgesehen von dem üblichen leichten Helligkeitsabfall bei extremen Winkeln konnten wir keine Einschränkungen feststellen.
Leistung
Interessanterweise sind die drei Einsteigermodelle von Wiko (Jerry, Lenny 3 und Robby) mit den identischen Kernkomponenten ausgestattet: MediaTek-MT6580M-SoC (keine 64-Bit-Unterstützung) samt ARM-Mali-400-MP2-GPU und 1 GB RAM. Die Leistung des Vierkerners (max. 1,3 GHz) ist für alltägliche Aufgaben ausreichend. In der Praxis muss man jedoch immer mal wieder mit Wartezeiten oder leichten Rucklern rechnen, was aber bei vielen günstigen Geräten der Fall ist. Wenig überraschend liegen die drei Smartphones von Wiko in den Benchmarks ziemlich gleichauf, lediglich im aktuellen AnTuTu-Benchmark kann sich das Lenny 3 absetzen.
Die Grafikkarte Mali-400 MP2 unterstützt nur OpenGL ES 2.1, aber nicht die neueren Versionen 3.0 oder 3.1. Daher konnten wir einige Benchmarks mit dem Testgerät von vorne herein gar nicht ausführen. Die Leistung liegt allerdings auf dem erwarteten (niedrigen) Niveau, beim Spielen dürfte das Jerry dank der geringeren Auflösung aber einen kleinen Vorteil gegenüber seinen Geschwistern haben.
AnTuTu v6 - Total Score | |
Microsoft Lumia 550 | |
ZTE Blade A452 | |
Wiko Lenny 3 | |
LG K4 | |
Wiko Robby | |
Wiko Jerry |
Geekbench 3 | |
32 Bit Multi-Core Score | |
LG K4 | |
Wiko Lenny 3 | |
Wiko Robby | |
Wiko Jerry | |
32 Bit Single-Core Score | |
LG K4 | |
Wiko Robby | |
Wiko Jerry | |
Wiko Lenny 3 |
3DMark | |
1280x720 offscreen Ice Storm Unlimited Score | |
ZTE Blade A452 | |
Wiko Jerry | |
Wiko Robby | |
Wiko Lenny 3 | |
LG K4 | |
1280x720 offscreen Ice Storm Unlimited Graphics Score | |
ZTE Blade A452 | |
Wiko Jerry | |
Wiko Robby | |
Wiko Lenny 3 | |
LG K4 | |
1280x720 offscreen Ice Storm Unlimited Physics | |
Wiko Robby | |
Wiko Lenny 3 | |
Wiko Jerry | |
ZTE Blade A452 | |
LG K4 | |
1280x720 Ice Storm Standard Score | |
ZTE Blade A452 | |
Wiko Jerry | |
LG K4 | |
1280x720 Ice Storm Standard Graphics | |
ZTE Blade A452 | |
LG K4 | |
Wiko Jerry | |
1280x720 Ice Storm Standard Physics | |
Wiko Jerry | |
ZTE Blade A452 | |
LG K4 | |
1920x1080 Ice Storm Extreme Score | |
Wiko Jerry | |
ZTE Blade A452 | |
LG K4 | |
1920x1080 Ice Storm Extreme Graphics | |
Wiko Jerry | |
ZTE Blade A452 | |
LG K4 | |
1920x1080 Ice Storm Extreme Physics | |
Wiko Jerry | |
ZTE Blade A452 | |
LG K4 |
GFXBench (DX / GLBenchmark) 2.7 | |
T-Rex Onscreen | |
LG K4 | |
Wiko Jerry | |
ZTE Blade A452 | |
Wiko Lenny 3 | |
Wiko Robby | |
Microsoft Lumia 550 | |
1920x1080 T-Rex Offscreen | |
ZTE Blade A452 | |
Wiko Robby | |
Wiko Jerry | |
Wiko Lenny 3 | |
LG K4 | |
Microsoft Lumia 550 |
PCMark for Android - Work performance score | |
Wiko Lenny 3 | |
Wiko Robby | |
LG K4 | |
Wiko Jerry |
Auf einen eigenen Browser verzichtet Wiko und setzt stattdessen auf Chrome. Die Benchmarks wurden mit der Version 51 durchgeführt. Die drei Smartphones von Wiko liefern erneut ähnliche Ergebnisse ab und liegen damit zumeist am Ende der Vergleichstabelle, lediglich das LG K4 schneidet teilweise noch schlechter ab. Auch subjektiv macht das Browsen im Internet nicht sehr viel Spaß. Oftmals kommt es zu Wartezeiten und vielen Rucklern auf komplexeren Seiten.
JetStream 1.1 - Total Score | |
ZTE Blade A452 | |
Wiko Lenny 3 | |
Wiko Jerry | |
Wiko Robby | |
Microsoft Lumia 550 | |
LG K4 |
Octane V2 - Total Score | |
ZTE Blade A452 | |
Microsoft Lumia 550 | |
Wiko Robby | |
Wiko Lenny 3 | |
Wiko Jerry | |
LG K4 |
Mozilla Kraken 1.1 - Total | |
Microsoft Lumia 550 | |
LG K4 | |
ZTE Blade A452 | |
Wiko Robby | |
Wiko Jerry | |
Wiko Lenny 3 |
* ... kleinere Werte sind besser
Auch bei dem 16 GB großen internen Speicher sollte man keine Geschwindigkeitsrekorde erwarten. Gerade bei den Schreibraten schneidet das Modul schlecht ab und liegt insgesamt auf dem niedrigen Niveau des Wiko Lenny 3. Das gilt auch für den microSD-Leser, den wir in Verbindung mit unserer Referenzkarte von Toshiba (Exceria Pro M401, max. 95 MB/s Lesen & 80 MB/s Schreiben) bewerten. Mit 41 bzw. 19 MB/s bleibt die Karte im Jerry unter ihren Möglichkeiten, wir haben allerdings auch schon schlechtere Leistungen gesehen.
Wiko Jerry 16 GB eMMC Flash | LG K4 8 GB eMMC Flash | ZTE Blade A452 8 GB eMMC Flash | Wiko Lenny 3 16 GB eMMC Flash | Wiko Robby 16 GB eMMC Flash | |
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AndroBench 3-5 | -15% | -13% | -1% | 51% | |
Sequential Write 256KB SDCard | 19.12 | 18.7 -2% | 19.59 2% | 19.68 3% | |
Sequential Read 256KB SDCard | 40.91 | 28.52 -30% | 40.59 -1% | 41.39 1% | |
Random Write 4KB | 6.4 | 4.97 -22% | 4.76 -26% | 6.2 -3% | 6.9 8% |
Random Read 4KB | 14.97 | 16.05 7% | 16.1 8% | 15.1 1% | 15.7 5% |
Sequential Write 256KB | 12.11 | 8.07 -33% | 8.53 -30% | 11.6 -4% | 47.6 293% |
Sequential Read 256KB | 132.8 | 120.8 -9% | 125.7 -5% | 132.5 0% | 126.2 -5% |
Spiele
Wie wir zuvor bereits kurz erwähnt haben, kann das Wiko Jerry beim Spielen ein wenig von der geringeren Bildschirmauflösung profitieren. So ist das schnelle Rennspiel Asphalt 8: Airborne im Gegensatz zum Lenny 3 beispielsweise auch noch mit mittleren Details einigermaßen spielbar, für richtig flüssiges Gameplay sollte man aber dennoch niedrige Details verwenden. Einfachere Titel wie Angry Birds 2 sind natürlich auch kein Problem, und auch die Sensoren funktionierten zuverlässig. Bei einigen Titeln könnte es jedoch zu Einschränkungen wegen den beiden Touchpunkten kommen (z. B. Musikspiele).
Emissionen
Temperatur
Trotz der recht geringen Leistung handelt es sich beim Wiko Jerry nicht um ein kühles Smartphone. Bereits im Leerlauf erwärmt sich der untere Bereich der Vorderseite auf knapp 35 °C. Unter Last sind es dann durchschnittlich mehr als 38 bzw. 36 °C auf Vorder- und Rückseite. Das ist spürbar, aber auch dank der gleichmäßigen Verteilung ohne extreme Hotspots nicht störend.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 40 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.1 °C (von 21.9 bis 63.2 °C für die Klasse Smartphone).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 38 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.9 °C).
(±) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 32.2 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32.8 °C.
Lautsprecher
Der Lautsprecher des Wiko Jerry befindet sich auf der Rückseite (Schlitz im unteren Bereich) und kann dadurch vor allem auf weichen Unterlagen gedämpft wirken. Mit 85 dB(A) ist das Modul ausreichend laut, doch die Ausgabe ist höhenbetont, während Tiefen kaum vorhanden sind. Dadurch verzerrt der Klang vor allem bei höheren Pegeln etwas. Für die gelegentliche Wiedergabe von YouTube Videos oder leiser Hintergrundmusik reicht das aus. Das gilt auch für das beiliegende Headset, für bessere Ergebnisse sollte man jedoch auf gute Kopfhörer oder externe Lautsprecher ausweichen, die entweder via Klinke oder Bluetooth verbunden werden können. Die Ausgabe am Klinkenstecker ist unauffällig.
Akkulaufzeit
Energieaufnahme
Wie schon das Wiko Lenny 3 ist auch das Jerry kein sehr sparsames Gerät. Unter Last verbraucht das günstigere Testgerät sogar noch etwas mehr Strom und liegt mit maximal 5,52 Watt leicht über der Ausgangsleistung des 5-Watt-Netzteils, welches allerdings auch unter Last nicht sehr warm wird. Etwas zu hoch ist der Standby-Verbrauch mit 0,41 Watt, hier besteht also noch Verbesserungspotenzial.
Aus / Standby | 0.05 / 0.41 Watt |
Idle | 0.8 / 2.02 / 2.19 Watt |
Last |
5.02 / 5.52 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Gossen Metrahit Energy |
Wiko Jerry 5", 7.4 Wh, 2000 mAh | Microsoft Lumia 550 4.7", 8 Wh, 2100 mAh | LG K4 4.5", 7.4 Wh, 1940 mAh | ZTE Blade A452 5", 15 Wh, 4000 mAh | Wiko Lenny 3 5", 7.4 Wh, 2000 mAh | Wiko Robby 5.5", 9.5 Wh, 2500 mAh | |
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Stromverbrauch | 2% | 15% | -41% | 0% | -8% | |
Idle min * | 0.8 | 0.55 31% | 1.15 -44% | 1.7 -113% | 0.76 5% | 0.92 -15% |
Idle avg * | 2.02 | 2.69 -33% | 1.76 13% | 3.08 -52% | 2.16 -7% | 2.12 -5% |
Idle max * | 2.19 | 2.93 -34% | 1.82 17% | 3.25 -48% | 2.35 -7% | 2.34 -7% |
Last avg * | 5.02 | 3.94 22% | 2.71 46% | 4.81 4% | 4.65 7% | 5.3 -6% |
Last max * | 5.52 | 4.24 23% | 3.15 43% | 5.27 5% | 5.35 3% | 5.78 -5% |
* ... kleinere Werte sind besser
Akkulaufzeit
Da die beiden Geräte Wiko Jerry und Lenny 3 über die gleichen Akkus verfügen (2.000 mAh, 7,4 Wh), erwarten wir aufgrund des etwas höheren Stromverbrauches für unser Testgerät eine etwas geringe Laufzeit als beim Lenny 3. Das wird dann auch von unserem WLAN-Test bestätigt, doch knapp 8 Stunden sind immer noch ein gutes Ergebnis.
Falls man noch mehr Ausdauer benötigt, kann man auf einen der beiden bekannten Energiesparmodi zurückgreifen. Ein kompletter Ladevorgang des Akkus dauert bei eingeschaltetem Gerät etwa 2 Stunden.
Wiko Jerry 2000 mAh, 7.4 Wh | Microsoft Lumia 550 2100 mAh, 8 Wh | LG K4 1940 mAh, 7.4 Wh | ZTE Blade A452 4000 mAh, 15 Wh | Wiko Lenny 3 2000 mAh, 7.4 Wh | Wiko Robby 2500 mAh, 9.5 Wh | |
---|---|---|---|---|---|---|
Akkulaufzeit | ||||||
WLAN | 475 | 445 -6% | 452 -5% | 816 72% | 549 16% | 712 50% |
Pro
Contra
Fazit
Das Wiko Jerry für knapp 90 Euro hat uns in einigen Bereichen positiv überrascht. Dass man bei diesem Preis natürlich gewisse Abstriche machen muss, sollte jedoch niemanden überraschen. Dazu gehören beispielsweise die schlechten Kameras und das Fehlen von LTE sowie NFC, und auch das Display könnte schärfer sein.
Dennoch bietet das Wiko Jerry einige Funktionen, die man bei anderen Einsteigermodellen nicht bekommt. So setzt der französische Hersteller beispielsweise auf das aktuelle Android 6.0 Marshmallow samt der Möglichkeit, den internen Speicher via microSD-Karte zu erweitern. Zusätzlich gibt es zwei SIM-Slots (samt passenden Adaptern) und gute Akkulaufzeiten.
Für gerade einmal 90 Euro macht das Wiko Jerry vieles richtig, nur bei den Kameras und der Freuqenzabdeckung (kein LTE) sollte man keine allzu hohen Ansprüche haben.
Wiko Jerry
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30.07.2016 v5.1 (old)
Daniel Schmidt