Test-Update Dell Precision M6300 (FX 3600M) Notebook
Überstunden.
Nachdem das Dell M6300 bereits einmal bei uns im Test zeigen konnte was es drauf hat, bekommt es nun abermals die Chance sich zu beweisen. Abgesehen von einer leistungsfähigeren T9500 CPU mit 2.6 GHz von Intel sorgt vor allem die Quadro FX 3600M Grafikkarte von nVIDIA für mächtigen Dampf unter der Haube der 17 Zoll Workstation für CAD Profis.
Die vorliegende Variante des Precision M6300 entspricht abgesehen von einigen Veränderungen hinsichtlich der Hardwareausstattung dem bereits ausführlich getesteten Dell M6300, dessen Testbericht Sie hier nachschlagen können. Dieser Test behandelt vor allem die Aspekte Leistung und Emissionen der upgegradeten Version. Informationen bezüglich Gehäuse, Anschlussausstattung, Eingabegeräten und Display entnehmen Sie bitte dem Testbericht der baugleichen Basisversion.
Das Dell Precision M6300 basiert nach wie vor auf der renommierten Santa Rosa Plattform von Intel und kann demzufolge mit der Penryn Prozessor Palette von Intel ausgestattet werden. Diese reicht aktuell von einer T8100 CPU mit 2.1 GHz und 3MB L2-Cache bis hin zur T9500 CPU mit 2.6 GHz und 6MB L2-Cache. Die Top CPU der Penryn Reihe, die X9000 mit 2.8 GHz ist im M6300 vorerst nicht verfügbar. Dies hängt vermutlich auch mit dem deutlich höheren TDP-Wertes der X9000 CPU (44 Watt) im Vergleich zur T9500 CPU (35 Watt) zusammen.
Damit verfügt das Dell Precision M6300 in der uns vorliegenden Ausstattung mit der T9500 CPU über den stärksten für diese Plattform verfügbaren Prozessor. Ob die Precision Reihe auch mit der aktuellen Centrino 2 Plattform ausgestattet werden wird oder ob die Modellpalette generell überarbeitet wird, steht zurzeit noch nicht fest. Wie dem auch sei, mit dem eingesetzten Prozessor sorgt das M6300 auch Abseits von Montevina und Co für erstklassige Performance. Dies zeigen auch die durchgeführten Benchmarks.
So konnte das Dell Precision M6300 in der getesteten Ausstattung etwa im PCMark 2005 stolze 6541 Punkte erreichen und setzt sich damit noch vor den Hardware-Giganten Deviltech 8000 DTX mit Intel E8650 Desktop CPU mit 3.0 GHz und Geforce 8800 GTX SLI Grafiklösung setzen. Mit 400 Punkten deutlich abgeschlagen positioniert sich der direkte Workstation Konkurrent, das HP Compaq 8710w an der vierten Position im Ranking. Nach wie vor unumstrittene Nummer Eins in dieser Disziplin bleibt das Alienware m15x mit Intel Core 2 Extreme CPU mit 2.8 GHz und Geforce 8800 GTX Grafik.
Mit der Positionierung als leistungsfähige Workstation, also ein mobiler Desktop-Ersatz mit adäquater Rechenleistung, wachsen auch hinsichtlich Grafikperformance die Anforderungen an das Notebook. War in der Basisversion des M6300 noch eine Quadro FX 1600M von nVIDIA im Einsatz um das Gerät mit Bilddaten zu beliefern, so findet in dieser getuneten Version, mit der Quadro FX 3600M, eine der aktuell leistungsstärksten Profi-Grafikkarten im Precision M6300 Verwendung.
Technisch gesehen basiert die FX 3600M auf einem 8800M GTX bzw. dem Desktop G92 Grafikchip, der in erster Linie in Gaming-Notebooks eingesetzt wird. Zertifizierte Treiber garantieren bei professionellen Visualisierungsanwendungen und CAD Software maximale Leistung wodurch auch die Consumerversion der FX3600, die 8800M GTX bei einschlägigen Benchmarktests deutlich getoppt werden kann. Die Grafikkarte bietet vollen DirectX 10 und Shader 4.0 Support und entspricht damit dem aktuellsten Stand der Technik.
Nahezu konkurrenzlos präsentiert sich das Precision M6300 damit auch im Cinebench R10 Benchmarktest. Während im Single- und Multi-GPU Rendering Test ähnliche Werte wie etwa beim HP 8710w erreicht werden können, zieht das M6300 mit Quadro FX 3600M Grafik im OpenGL Shading Test an den aufgestellten Konkurrenten vorbei und definiert mit 6193 Punkten eine neue Bestmarke. Man beachte, dass selbst das Deviltech 8000 DTX mit zwei Geforce 8800M GTX Grafikkarten nicht an die OpenGL Performance des Dell Precision M6300 herankommt.
Das Precision M6300 bot in der getesteten Ausstattung satte 4096MB Arbeitsspeicher vom Typ DDR2 PC5300 von Kingston. Wer glaubt das M6300 sei damit an seine Kapazitätsgrenzen angestoßen, der irrt. Unglaubliche 8192 Gigabyte können in der Workstation verbaut werden. Um diese Zusatzressourcen jedoch auch voll ausschöpfen zu können, ist ein 64-Bit Betriebssystem Vorraussetzung für diesen Leistungsboost. Grenzen dürften beim M6300 damit nur durch die Geldbörse des Käufers gesetzt werden, muss man für den maximalen Speicherausbau aktuell schon knapp 1000.- auf den Tisch legen.
Keine Kompromisse leistet sich das M6300 auch bei der eingesetzten Harddisk. Mit der Momentus ST9320421ASG von Seagate, kommt auch beim Massenspeicher nur erste Wahl zum Einsatz. Die Festplatte bietet eine Speicherkapazität von üppigen 320 Gigabyte bei einer Rotationsgeschwindigkeit von 7200 Umdrehungen pro Minute. Ihren Einsatz rechtfertigt die Festplatte mit überaus erfreulichen Ergebnissen im HDTune Benchmarktest: Maximale Datenübertragungsraten von bis zu 89.6 MB/sec und eine Zugriffszeit von guten 15.7 Millisekunden. Bessere Ergebnisse liefern aktuell nur noch Solid State Drives deren maximale Speicherkapazität jedoch deutlich unter den gebotenen 320GB liegt, von einem um ein vielfaches höher liegendem Verkaufspreis ganz zu schweigen.
3DMark 2001SE Standard | 41502 Punkte | |
3DMark 03 Standard | 26705 Punkte | |
3DMark 05 Standard | 14723 Punkte | |
3DMark 06 Standard Score | 8236 Punkte | |
Hilfe |
PCMark 05 Standard | 6541 Punkte | |
Hilfe |
Cinebench R10 | |||
Einstellungen | Wert | ||
Shading 32Bit | 6193 Points | ||
Rendering Multiple CPUs 32Bit | 5451 Points | ||
Rendering Single 32Bit | 2991 Points |
Spieleleistung
Auch wenn die Gaming-Gemeinde in erster Linie nicht zum potentiellen Interessentenpool für das M6300 zählen dürfte, macht die leistungsfähige Hardwareausstattung des Dell Precision einen Test des Notebooks mit aktuellen Games durchaus reizvoll.
Schon im 3D Mark Benchmarktest von Futuremark wird das Potential des M6300 bei Computer Spielen offensichtlich. 8236 Punkte im 3D Mark 2006 Benchmarktest bescheinigen dem Notebook eine überaus gute Performance, liegt doch das Alienware m15x mit 9217 Punkten noch in Reichweite. An die Reserven von leistungsstarken SLI Grafiklösungen, wie etwa im Deviltech 8000 DTX kommt das M6300 jedoch nicht heran.
Im direkten Vergleich der beiden getesteten Ausstattungsvarianten des Dell Precision M6300 anhand der einzelnen 3D Mark Benchmarkergebnisse kann nochmals die vollzogene Leistungssteigerung durch das Upgrade von der Quadro FX1600M auf die FX 3600M abgelesen werden. Klarerweise hat speziell bei den älteren Benchmarks auch die stärkere CPU des aktuellen Testsamples einen nicht zu unterschätzenden positiven Einfluss.
Nach und nach schickten wir das M6300 durch die einzelnen Testgames und protokollierten die Ergebnisse, hier nun die Zusammenfassung:
Im Ego-Shooter Klassiker Doom 3 konnte das Notebook dank hervorragender OpenGL Performance ein erstklassiges Ergebnis einfahren. 167.8 Fps bei Ultra Details können sich sehen lassen. Ähnlich gut performte das Testsystem auch beim DirectX 9 Shooter FEAR, wo selbst bei maximalen CPU und GPU Presets im Performance Test durchschnittlich gute 103 Fps erreicht werden konnten.
Ans eingemachte ging es dann bei aktuellen Herausforderungen wie etwa Crysis von EA-Games. Das Notebook lieferte hier bei einer Auflösung von 1024x768 und High Details in den GPU und CPU Benchmarktests ein Ergebnis von 31.6 Fps bzw. 29.0 Fps. Im praktischen Test beim Anspielen des Demos konnte eine Framerate von 30-40 Bildern pro Sekunde beobachtet werden. Damit ist Crysis als durchaus spielbar zu bezeichnen, wobei darauf hinzuweisen wäre, dass im späteren Spielverlauf aufgrund der ansteigenden Grafikanforderungen mit einem Abfall der Framerate zu rechnen ist, was eine Drosselung der Detailstufe notwendig machen könnte.
Keine Probleme hat das M6300 auch im schnellen Ego-Shooter Unreal Tournament 3. Selbst bei einer Auflösung von 1690x1050 Pixel blieb die beobachtete Bildwiederholungsrate stets im Bereich zwischen 58 und 62 Fps. Erst bei maximaler Auflösung konnte ein leichter Einbruch auf 48-61 Fps verzeichnet werden (Detailstufe jeweils auf 3/6).
Überaus gute Ergebnisse lieferte das Testgerät auch bei World in Conflict. Hier kann dem Notebook selbst bei maximaler Auflösung und High Details, also DirectX 10 Effekten eine passable und spielbare Performance von 30-40 Fps im praktischen Spieletest auf der Map Seaside bescheinigt werden.
Letztlich muss mit Call of Duty 4 ein weiteres überaus beliebtes Game für einen ausgiebigen Test herhalten. Eine einwandfreie Performance kann das M6300 hier bis zu einer Auflösung von 1280x800 Pixel bei deaktiviertem Antialiasing und aktivierten Effekten erreichen. Grundsätzlich spielbar bleibt das Game praktisch bis zur maximalen Auflösung, hier ist aber immer wieder mit kurzen Performanceeinbrüchen zu rechnen.
Lautstärke
Kaum eine Veränderung ist im Idle Betrieb des Notebooks hinsichtlich der wahrnehmbaren und gemessenen Lautstärke im Vergleich zur bereits getesteten Version des M6300 mit schwächeren Kernkomponenten festzustellen. Ohne Last bzw. im gemäßigte Office Betrieb bleibt der Systemlüfter überwiegend deaktiviert und das Notebook mit einer Lautstärke von 32.3 dB(A) kaum hörbar. Lediglich das leise Brummen der schnellen Harddisk ist zu vernehmen.
Unter Last machen sich die wesentlich leistungsfähigeren Bauteile, allen voran die Quadro FX 3600M Grafikkarte bemerkbar, und erhöhen die maximale Lautstärke des Testsystems auf 44.1 dB(A).
Auffällig war außerdem das verbaute optische Laufwerk vom Typ TSSTcorp TS-L632H welches sich beim Einlesen von Daten durch ein überaus lautes vibrieren unangenehm bemerkbar machte.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 32.3 / 32.3 / 34.5 dB(A) |
HDD |
| 33.7 dB(A) |
DVD |
| 35 / dB(A) |
Last |
| 37.8 / 44.1 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Eine leichte Steigerung war auch bei den gemessenen maximalen Gehäusetemperaturen zu beobachten. Die Oberseite der Baseunit, also die Tastatur und die Handballenauflagen blieben trotz einer leichten Erwärmung jedoch noch immer im akzeptablen Bereich (maximal 38.5°C). Auch die Unterseite erreichte mit maximal bis zu 43.7°C eine durchaus noch vertretbare Temperatur, insbesondere bei einer Workstation mit knapp vier Kilogramm die in der Regel kaum am Schoss bedient wird.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 38.5 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 40.5 °C (von 21.2 bis 68.8 °C für die Klasse Gaming).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 43.7 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 43.2 °C).
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 29.4 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(±) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.9 °C (-0.5 °C).
Dass die gebotene Mehrleistung auch ihre negativen Seiten hat, dies zeigt der Test der Akkulaufzeit des upgegradeten Systems. Maximal konnte das Dell Precision M6300, ausgestattet mit 9-Zellen 80 Wh Akku, eine Laufzeit von 247 Minuten, also 4 Stunden und 7 Minuten erreichen (BatteryEater Readers Test, maximale Stromspareinstellungen). Damit liegt das Gerät um etwa 1.5 Stunden hinter der Ausstattungsvariante mit T9300 CPU und Quadro FX 1600M Grafik.
Auch unter Last fällt die erreichte Laufzeit deutlich kürzer aus. Gerade einmal 99 Minuten hielt das Notebook im BatteryEater Classic Test durch und liegt damit etwa 30 Minuten hinter der Basisvariante des Dell M6300.
Aus / Standby | 0 / 0 Watt |
Idle | 32 / 39 / 42 Watt |
Last |
98 / 114 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: |
Den potentiellen Käufer des Dell Precision M6300 wird vermutlich vorrangig nur eines interessieren, die Performance des Notebooks. In dieser Hinsicht ist man mit der getuneten Version des M6300 auch überaus gut bedient, liefert das Notebook doch in den diversen Tests Ergebnisse die diverse Konkurrenzmodelle vor Neid erblassen lassen.
Eines sollte bei der Anschaffung eines M6300 in der getesteten umfassenden Ausstattung allerdings stimmen, die Geldbörse. Auf satte 2750.- Euro kommt das Dell Precision M6300 in der vorliegenden Ausstattung. Für Performance Junkies die sich beispielsweise zusätzlich noch die unfassbaren 8 Gig Arbeitsspeicher gönnen wollen erhöht sich der Verkaufspreis um knappe 1000.- Euro. Auch bei der Harddisk wäre eine weitere Perfomance Steigerung möglich, beispielsweise durch den Einsatz einer SSD mit einer Kapazität von 120 GB zum Preis von schlappen 869.- Euro bei Planet-Notebook.de.
Erfreulich niedrig bleiben die beobachteten Emissionen trotz der umfangreichen Tuning-Maßnahmen. Dies garantiert beispielsweise im anspruchslosen Office Betrieb einen geräuscharme Nutzung bzw. stets akzeptable Oberflächentemperaturen. Negativ wirkt sich das Upgrade vor allem auf die Akkulaufzeit des Notebooks aus, die bei einer vergleichbaren Konfiguration jedoch eher sekundär sein wird.
Zu empfehlen ist das Dell Precision M6300 in der vorliegenden Ausstattung vor allem für gewerbliche Anwender-Profis, die die Vorteile der Quadro FX 3600 Grafikkarte ausnützen können, und auf ein mobiles Kraftpaket, etwa für diverse Präsentationen oder bei Außeneinsätzen angewiesen sind. Den CAD Konstrukteur selbst wird vor allem der fehlende Nummernblock auf der relativ reduzierten Tastatur zu schaffen machen, die ihn letztlich wieder zu einer externen Eingabelösung führen wird.
Vielen Dank der Firma Planet Notebook, die uns freundlicherweise das Testgerät zur Verfügung gestellt haben. Hier können Sie das Gerät konfigurieren und auch kaufen.